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Lumbalpunktion wirklich notwendig?
#1

Ihr Lieben, hoffentlich könnt ihr mir weiterhelfen.
Morgen soll bei mir eine Lumbalpunktion gemacht werden, aber ich bin nervlich ziemlich am Ende, leide unter Panikattacken in Krankenhäusern und traue mir diese nicht wirklich zu. Vor ungefähr zehn Jahren hatte ich schon einmal eine und mir ging es sehr schlecht danach.
Zu mir: Seit Juni diesen Jahres plagt mich ein hartnäckiger Schwindel gegen den kein Kraut gewachsen ist. Eine Augenärztin stellte jetzt Veränderungen an den Sehnerven fest, die für sie MS-verdächtig aussehen. Ein erstes MRT ohne Kontrastmittel ergab kleinste punktförmige Stellen (Demyelinisierungen) im Marklager - nach meiner Neurologin an einer MS-untypischen Stelle.
Um ganz ehrlich zu sein, ich hätte überhaupt nichts gegen die Diagnose MS - im Jahr 2009 wurde bei mir eine chronische Borreliose festgestellt und irgendwie sagt mir mein Bauchgefühl, das ist schlimmer. Damals habe ich eine lange Antibiotika-Therapie bei einem Spezialisten gemacht, dann aber beendet, weil ich nicht mehr wollte. Mit Alternativmedizin konnte ich mich über Monate wieder aufpäppeln. Seitdem hatte ich immer mal diese Schwindelphasen. Jetzt seit Mai ist die stärkste bisher. Ich fürchte fast, es hängt wieder mit dieser Borreliose zusammen. Was soll eine Lumbalpunktion bringen? Ich habe gelesen, weder MS noch Borreliose kann damit eindeutig festgestellt werden. Meinen Spezialisten von 2009 erreiche ich erst nächte Woche wieder. Ein Kontrastmittel-MRT ist für diesen Donnerstag angesetzt.
Für welche Infektionen oder Entzündungen wäre die Punktion überhaupt sinnvoll und könnte mich weiterbringen? Eine chronische Form der Meningitis?
Viele Grüße! Bitte helft mir!
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#2

Hallo Katruma,

herzlich Willkommen im Forum von onlyme-aktion.org Icon_winken3

Ob jetzt eine chronische Borreliose schlimmer ist oder eine MS - das kommt absolut auf den Verlauf an. In beiden Fällen gibt es auch sehr milde Verläufe.

Ich fände es ehrlich gesagt wichtig, dass das alles bei dir mal richtig diagnostisch abgeklärt wird. Meiner Meinung nach gehört da die Lumbalpunktion dazu. Man kann da - wenn man Glück hat - die Ursache finden (wenn dein Liquor bzgl der Borreliose positiv ist). Zudem hat man aber auch den Status quo und man weiß, ob aktuell schwere entzündliche Reaktionen vorhanden sind.

Die Lumbalpunktion ist auf Grund von neuentwickelten Nadeln viel unproblematischer als früher. Die Ärzte sagen auch, dass man sofort wieder aufstehen kann. Wenn du aber sicherheitshalber wirklich ein paar Stunden auf der Einstichstelle liegen bleibst und gleichzeitig viel trinkst, geht es in den allermeisten Fällen ganz gut.

Ich hatte auch einmal eine vor vielen Jahren, da ging es mir gar nicht gut. Die letzte vor 3 Jahren dagegen war komplett problemlos.

Ich würde die Ärzte aber auf die Borreliose hinweisen, dass da gleichzeitig eine Borrelien-Diagnostik gemacht wird. Dazu muss dir zeitgleich zur Punktion Blut abgenommen werden. Sprich die Ärzte auch mal auf eine PCR des Liquors an.

Hast du noch Befunde von damals? Was kam bei der ersten Liquropunktion raus und wie bist du behandelt worden?

Eine Borreliose kann man nicht immer von den Liquorveränderungen her von einer MS unterscheiden. Trotzdem fände ich die Untersuchung in deinem Fall wichtig. Wenn es Zweifel an der Diagnose geben sollte (sowohl MS wie auch Borreliose) kannst du dann mit den Unterlagen weitere Ärzte aufsuchen.

Und auch bei Verdacht auf MS kann man sicherheitshalber eine Antibiose durchführen. MS-Medikamente sind aber falls es sich doch um eine Borreliose handelt zum Teil sehr problematisch, weil sie das Immunsystem unterdrücken.

Ich drück dir sehr die Daumen, dass man bei den Untersuchungen jetzt Genaueres rausbekommt.

LG Niki

Gehört zu den Onlyme-Aktivisten: www.onlyme-aktion.org
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Thanks given by: leonie tomate , judy , urmel57
#3

(06.10.2015, 13:24)Katruma schrieb:  Ihr Lieben, hoffentlich könnt ihr mir weiterhelfen.
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Um ganz ehrlich zu sein, ich hätte überhaupt nichts gegen die Diagnose MS - im Jahr 2009 wurde bei mir eine chronische Borreliose festgestellt und irgendwie sagt mir mein Bauchgefühl, das ist schlimmer.
....

Mit deiner Vorgeschichte würde ich in erster Linie an eine chronifizierte Infektion denken, also Borreliose und Co. und die Lumbalpunktion sausen lassen, weil die keinen Erkenntnisgewinn bringt.
(Siehe Robert-Koch-Institut-Studie bei der nur 5% der Lumbalpunktionen von 792 Patienten als gesicherten Neuroborreliosefälle positiv waren.)

Zu deinem Bauchgefühl :
In dem Buch von Claudia Lietha schreibt Sie, daß Ihr ein Szene aus einem Film immer wieder plastisch vor Augen stand.
"Lauf um dein Leben, denn du weißt nicht was dich (schlimmes) erwartet".

Das sehe ich auch so, aussitzen ist eine denkbar schlechte Option.
Laufen, laufen, laufen und beten, daß einem dabei nicht die Puste ausgeht.

Liebe Grüße
ich drück dir beide Daumen
jens
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#4

Zitat:Mit deiner Vorgeschichte würde ich in erster Linie an eine chronifizierte Infektion denken, also Borreliose und Co. und die Lumbalpunktion sausen lassen, weil die keinen Erkenntnisgewinn bringt.
(Siehe Robert-Koch-Institut-Studie bei der nur 5% der Lumbalpunktionen von 792 Patienten als gesicherten Neuroborreliosefälle positiv waren.)

Es kann sich um eine chronifizierte Borrelien-Infektion handeln. Bei den Auffälligkeiten fände ich es aber ehrlich gesagt sehr wichtig, diese Untersuchung wie vorgeschlagen machen zu lassen. Vor allem, weil auch noch andere Werte mituntersucht werden, nicht nur bzgl. der Borreliose.

Bei der von dir genannten Quelle handelt es sich meines Wissens übrigens um frühe Manifestationen der Neuroborreliose.

LG Niki

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Thanks given by: urmel57
#5

Naja, ich war vorhin noch einmal bei meiner Neurologin - sie meinte, die Lumbalpunktion soll nur wegen MS-Ausschluss gemacht werden. Um mehr oder andere Werte ginge es nicht. Ich habe mich gegen die Punktion morgen entschieden, ich warte das MRT und die Schachbrett-Untersuchung (wegen MS) ab und sehe dann weiter.
Welche anderen Werte meinst du, Niki?
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#6

Hallo Katruma,

bei einer Lumbalpunktion werden ganz automatisch gewisse Werte bestimmt. Es wird dabei geschaut, ob du Entzündungszeichen im Liquor hast, ob eine Schrankenstörung vorliegt, wie die Immunglobulinsynthesen aussehen, ein paar Infektionswerte werden auch bestimmt, und und und.

Man schaut sich da nicht einen Wert an und weiß dann, dass ist eine MS oder nicht.

Ebenso hat man die Möglichkeit, den Liquor explizit nach Borrelien zu untersuchen, etwa durch eine PCR.

Das alles kann ein Bild geben, dass nicht, etwas oder stark für eine MS spricht.

Eine MS ist übrigens keine eigentliche Erkrankung, sondern ein Syndrom.

Nach wie vor gehört meiner Meinung nach bei deiner Symptomatik eine Lumbalpunktion dazu, um eine vollständige Diagnostik zu haben.

Und auch bezüglich einer möglichen Borreliose als Ursache sollte man nichts unversucht lassen, da Hinweise zu finden. Gerade wenn eine Borreliose die Ursache sein sollte, dann kann eine Behandlung auf MS absolut kontraindiziert sein. Darum wäre es wichtig alle diagnostischen Möglichkeiten mitzunehmen.

LG Niki

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Thanks given by: urmel57 , hanni , Heinzi
#7

(06.10.2015, 17:19)Katruma schrieb:  Ich warte das MRT und die Schachbrett-Untersuchung (wegen MS) ab und sehe dann weiter.

Meines Wissens kann man mit MRT und VEP nicht unbedingt zwischen Neuroborreliose und MS unterscheiden. Ich hatte vor vielen Jahren eine Sehnerventzündung, und ein in MS-Kreisen bekannter Neurologie-Professor schließt bei mir eine MS quasi aus (Borreliose allerdings ebenfalls).
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Thanks given by: urmel57 , Niki


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