11.11.2015, 14:54
Hallo,
ich hatte vor einiger Zeit nach einer sowohl anhand von Laborwerten und klinischen Symptomen diagnostizierten Neuro-Borreliose im dritten (chronisch-persistierenden) Stadium mit einer Kombi-Therapie begonnen, die aus einer Einnahme von Tinidazol, Serrapeptidase, sowie zwei Trockenextrakten besteht, die jeweils (zumindest annäherungsweise) mit Samento und Banderol verglichen werden können. Dazu nehme ich Probiotika.
Ursprünglich gehörte auch noch Azithromycin dazu, aber seit der Einnahme des Tinidazol leide ich unter ständiger Unruhe, Depressionen und Schlaflosigkeit, was ich in dieser Form noch nie erlebt hatte (und zu den beschriebenen Nebenwirkungen von Tinidazol zählt), weshalb ich mir nach reichlicher Überlegung von meinem Hausarzt einen SSRI-Wiederaufnahmehemmer verschreiben ließ (dessen Wirkung merke ich leider noch nicht, aber es dauert wohl auch in der Regel mindestens zwei Wochen, bis der positive Effekt einsetzen soll) - Nun habe ich das Problem, dass mein Hausarzt mir kein Azithromycin mehr verschreiben würde, da dieses explizit nicht mit dem SSRI-AD eingenommen werden darf (wegen der QT-Intervall-verlängernden Wirkung).
Ich frage mich, was bei einer Neuro-Borreliose (Stichwort 'Liquorgängigkeit') zusätzlich zum Tinidazol mehr Sinn machen würde: Der Einsatz eines nicht-liquorgängigen Makrolids (Azithromycin, Clarithromycin), oder aber der eines Tetracyclin (Minocyclin).
Außerdem bin ich verunsichert, ob die Einnahme von Tinidazol über einen längeren Zeitraum denn überhaupt in einem sinnvollen Kosten-Nutzen-Verhältnis steht: In Tierversuchen war es eindeutig mutagen, also wird es auch bei Menschen potentiell kanzerogen sein (nur weil das noch nicht per Langzeitstudie nachgewiesen wurde, wird durch diese Tatsache ja nicht das Gegenteil bewiesen).
Das Tinidazol soll doch in erster Linie dazu dienen, Zysten und Biofilme aufzubrechen - Aber das tut Serrapeptidase (und vielleicht auch Samento bzw. Banderol) ebenfalls in höchst effektivem Maße.
Deshalb war mein Gedankengang: Auf die Einnahme von Tinidazol verzichten und stattdessen Minocyclin (?) mit den den oben genannten natürlichen Mitteln kombinieren. Was meinen andere dazu?
Ich habe das Gefühl, dass seit Beginn dieser Therapie extrem viele Borrelien 'aufgescheucht' worden sind, und leide nun unter massiven Symptomben wie bei einem Schub vor einigen Jahren, nur in noch schlimmerer Form.
Im Forum habe ich von einigen Mitgliedern gelesen, dass sich durch die Einnahme von Minocyclin besonders die neurologischen Symptome verschlimmert hatten, was mich noch mehr verunsichert, da ich eine weitere Verschlimmerung wohl kaum noch aushalten könnte...
Dem entgegen steht mein Gedanke, dass diese zur Zeit von mir erlebten neurologischen Symptome nun halt vorhanden sind, eben weil auch im Gehirn durch die Auflösung von Biofilmen/Zysten eine dramatisch verstärkte Borrelien-Aktivität stattfindet - Und dann wäre es doch völlig kontraproduktiv, diese Erreger nun einfach 'gewähren zu lassen'?
Hat denn jemand eine Erklärung dafür, warum sich neurologische Symptome durch die Einnahme von Minocyclin verschlimmern können, obwohl dieses doch (der Theorie nach) aktive Borrelien bekämpft und eben nicht wie z. B. Tinidazol ein vermehrtes Vorhandensein von aktiven Borrelien verursacht?
Besonders schwer zu schaffen macht sich auch eine schwerwiegende Appetitlosigkeit, die sich seit Therapiebeginn zu steigern scheint (gestern konnte ich überhaupt nichts essen). Bei meinem letzten richtig starken Schub vor einigen Jahren war dies auch so (innerhalb weniger Monate 20 kg abgenommen), weshalb ich nicht glaube, dass dies mit einer Unverträglichkeit gegenüber eines oder mehrerer der Medikamente, sondern mit den neurologischen Manifestationen der Borrelien-Aktivität zu tun hat (das vegetative und periphere Nervensystem ist sehr oft für Störungen des Magen-Darm-Trakts verantwortlich, an anderer Stelle hier im Forum wurde dieser Aspekt mal recht ausführlich beschrieben).
Kennt jemand vielleicht ein natürliches Mittel, welches der Appetitanregung dient?
Wenn man nicht von dieser schrecklichen Krankheit betroffen ist, kann man sich wahrscheinlich kaum vorstellen, wie sich jemand fühlt, der von all den unterschiedlichen Symptomen betroffen ist, und in völliger Unsicherheit darüber lebt, ob diese sich bessern werden... Wie soll man sich unter diesen Umständen bloß in beruflicher und privater Hinsicht verwirklichen können... Und dass man von manchen Ärzten dann auch noch in die psychosomatische Ecke gestellt wird, macht alles noch schlimmer, wie ich finde...
Viele Grüße und allen viel Kraft wünschend
sunset
ich hatte vor einiger Zeit nach einer sowohl anhand von Laborwerten und klinischen Symptomen diagnostizierten Neuro-Borreliose im dritten (chronisch-persistierenden) Stadium mit einer Kombi-Therapie begonnen, die aus einer Einnahme von Tinidazol, Serrapeptidase, sowie zwei Trockenextrakten besteht, die jeweils (zumindest annäherungsweise) mit Samento und Banderol verglichen werden können. Dazu nehme ich Probiotika.
Ursprünglich gehörte auch noch Azithromycin dazu, aber seit der Einnahme des Tinidazol leide ich unter ständiger Unruhe, Depressionen und Schlaflosigkeit, was ich in dieser Form noch nie erlebt hatte (und zu den beschriebenen Nebenwirkungen von Tinidazol zählt), weshalb ich mir nach reichlicher Überlegung von meinem Hausarzt einen SSRI-Wiederaufnahmehemmer verschreiben ließ (dessen Wirkung merke ich leider noch nicht, aber es dauert wohl auch in der Regel mindestens zwei Wochen, bis der positive Effekt einsetzen soll) - Nun habe ich das Problem, dass mein Hausarzt mir kein Azithromycin mehr verschreiben würde, da dieses explizit nicht mit dem SSRI-AD eingenommen werden darf (wegen der QT-Intervall-verlängernden Wirkung).
Ich frage mich, was bei einer Neuro-Borreliose (Stichwort 'Liquorgängigkeit') zusätzlich zum Tinidazol mehr Sinn machen würde: Der Einsatz eines nicht-liquorgängigen Makrolids (Azithromycin, Clarithromycin), oder aber der eines Tetracyclin (Minocyclin).
Außerdem bin ich verunsichert, ob die Einnahme von Tinidazol über einen längeren Zeitraum denn überhaupt in einem sinnvollen Kosten-Nutzen-Verhältnis steht: In Tierversuchen war es eindeutig mutagen, also wird es auch bei Menschen potentiell kanzerogen sein (nur weil das noch nicht per Langzeitstudie nachgewiesen wurde, wird durch diese Tatsache ja nicht das Gegenteil bewiesen).
Das Tinidazol soll doch in erster Linie dazu dienen, Zysten und Biofilme aufzubrechen - Aber das tut Serrapeptidase (und vielleicht auch Samento bzw. Banderol) ebenfalls in höchst effektivem Maße.
Deshalb war mein Gedankengang: Auf die Einnahme von Tinidazol verzichten und stattdessen Minocyclin (?) mit den den oben genannten natürlichen Mitteln kombinieren. Was meinen andere dazu?
Ich habe das Gefühl, dass seit Beginn dieser Therapie extrem viele Borrelien 'aufgescheucht' worden sind, und leide nun unter massiven Symptomben wie bei einem Schub vor einigen Jahren, nur in noch schlimmerer Form.
Im Forum habe ich von einigen Mitgliedern gelesen, dass sich durch die Einnahme von Minocyclin besonders die neurologischen Symptome verschlimmert hatten, was mich noch mehr verunsichert, da ich eine weitere Verschlimmerung wohl kaum noch aushalten könnte...
Dem entgegen steht mein Gedanke, dass diese zur Zeit von mir erlebten neurologischen Symptome nun halt vorhanden sind, eben weil auch im Gehirn durch die Auflösung von Biofilmen/Zysten eine dramatisch verstärkte Borrelien-Aktivität stattfindet - Und dann wäre es doch völlig kontraproduktiv, diese Erreger nun einfach 'gewähren zu lassen'?
Hat denn jemand eine Erklärung dafür, warum sich neurologische Symptome durch die Einnahme von Minocyclin verschlimmern können, obwohl dieses doch (der Theorie nach) aktive Borrelien bekämpft und eben nicht wie z. B. Tinidazol ein vermehrtes Vorhandensein von aktiven Borrelien verursacht?
Besonders schwer zu schaffen macht sich auch eine schwerwiegende Appetitlosigkeit, die sich seit Therapiebeginn zu steigern scheint (gestern konnte ich überhaupt nichts essen). Bei meinem letzten richtig starken Schub vor einigen Jahren war dies auch so (innerhalb weniger Monate 20 kg abgenommen), weshalb ich nicht glaube, dass dies mit einer Unverträglichkeit gegenüber eines oder mehrerer der Medikamente, sondern mit den neurologischen Manifestationen der Borrelien-Aktivität zu tun hat (das vegetative und periphere Nervensystem ist sehr oft für Störungen des Magen-Darm-Trakts verantwortlich, an anderer Stelle hier im Forum wurde dieser Aspekt mal recht ausführlich beschrieben).
Kennt jemand vielleicht ein natürliches Mittel, welches der Appetitanregung dient?
Wenn man nicht von dieser schrecklichen Krankheit betroffen ist, kann man sich wahrscheinlich kaum vorstellen, wie sich jemand fühlt, der von all den unterschiedlichen Symptomen betroffen ist, und in völliger Unsicherheit darüber lebt, ob diese sich bessern werden... Wie soll man sich unter diesen Umständen bloß in beruflicher und privater Hinsicht verwirklichen können... Und dass man von manchen Ärzten dann auch noch in die psychosomatische Ecke gestellt wird, macht alles noch schlimmer, wie ich finde...
Viele Grüße und allen viel Kraft wünschend
sunset