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Intensive Auseinandersetzung mit der Krankheit
#11

Die Borreliose selbst, in der Diagnostik, Behandlung usw. geht selten einen vorgegebenen Weg. Doch selbst die Auseinandersetzung mit dieser Erkrankung, rückt neue Wege in's Leben von Betroffenen.
Einiges habe ich "geschwärzt", weil keine Erlaubnis vorlag.
Zitat:Und ich? Was ist mit mir? Wie fing alles bei mir an?

Als mein ... Allgemeinmediziner …...und ich (beide sind wir von Borreliose selbst betroffen) beschlossen hatten, eine Selbsthilfegruppe für Borreliose Erkrankte in …... ins Leben zu rufen, hatte ich bereits eine Odyssee auf der Suche nach Hilfe hinter mir. Ich hatte bis zu diesem Zeitpunkt weder einen Arzt gefunden der mir mit meinem für mich damals unverständlichen Krankheitsbild eine klare Diagnose stellen konnte, noch erfuhr ich Linderung, geschweige denn Heilung. Ich erfuhr die Ignoranz der Ärzte, das Belächeln meines Umfeldes. Für alle war die Sache klar. Ich war natürlich ein Hypochonder. Als endlich von einem Arzt in Hannover meine Diagnose klar definiert war, von anderen in Kassel bestätigt, kamen die nächsten Probleme auf mich zu. Was bedeutete Borreliose? Ich fand im Raum …..... weder einen Arzt der eine Ahnung von dieser Krankheit hatte, noch Material zum Selbsterforschen .Was bedeutete dies alles für mich? Ich fing an im Internet zu recherchieren. Bekam langsam Informationen, begann mir ein Bild zu machen. Ein vages zunächst, aber eins, das anfing Gestalt anzunehmen. Ich hatte das große Glück über das Internet andere Betroffene mit den gleichen

.... Zitat gekürzt
mehr: http://www.borreliose.de/html/index.php?...=51&page=1

Weil keine Erlaubnis vorlag, Zitat gekürzt und Link eingefügt. Moderator
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Thanks given by: Hydrangea , borrärger
#12

Zitat:also ich schöpf meine Kraft oder Lebenswillen aus den Tagen an
dehnen mir es "gut" geht.
Auf Dauer (bin schon fast 20 Jahre krank) ging diese Strategie für mich nicht mehr auf, weil eben die guten Tage eher selten sind. Die guten Tage zu nutzen ist einfach. Die schlechten Tage zu besseren oder guten zu machen ist eine Kunst Tongue
Wie das gelingen kann, muss jeder für sich selbst rausfinden. Ich finds spannend, wie man sein Unterbewusstsein durch "Gefühlsvisionen" manipulieren kann. Und das ist etwas, was ich fast immer kann, auch wenn es mir noch so schlecht geht. Darauf gekommen bin ich durch Rumpröbeln und Recherchen zu Stichworten in der Psychotherapie.

LG, Regi

Je mehr ich über die Borreliose weiss, desto mehr weiss ich, dass man fast gar nichts weiss.

Nichts auf der Welt ist gefährlicher als aufrichtige Ignoranz und gewissenhafte Dummheit. (Martin Luther King)

Absenz von Evidenz bedeutet nicht Evidenz für Absenz
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Thanks given by: Heinzi , leonie tomate , urmel57 , judy , borrärger , Hanna
#13

Liebe Regi, liebe alle,

(28.11.2015, 04:52)Regi schrieb:  Meine Erfahrung hat gezeigt, dass die ganze Ablenkerei nicht viel bringt, zumal mir an schlechten Tagen die Energie für Ablenkung fehlt.

Ja, das hört man öfter: "Lenk dich doch ab!" Mein Arzt meinte einmal, dass ich mich (noch) mehr mit meinen Kindern beschäftigen soll.

Als er das sagte wurde ich sehr traurig. Ich würde gerne mit den Kindern Rollerbladen, Schifahren oder einfach nur öfter wild herumtollen, so wie man sich das als Gesunder vor einigen Jahren einmal vorgestellt hat. Diesen Sommer war ich mit meiner Tochter beim Baden am See. Die anderen Eltern sprangen herum, tauchten und hatten einfach nur Spaß mit ihren Kleinen. Ich stand daneben und schaute blöd drein, hatte Schmerzen und auch keine Lust mich ins Gras zu legen.

Aber es gibt auch Dinge, die ruhiger sind und die ich sehr gut mit ihnen machen kann: Ein wenig Wandern, in den Zoo gehen, Museen besuchen, in den Zirkus gehen. Moderate Bewegung ist gut, aber auf zu viel Natur (z.B. Zelten) und zu viel Sonne (z.B. Strand, Fernreisen) habe ich keine große Lust.

Vielleicht habt ihr noch Tipps!

Heinzi
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Thanks given by: leonie tomate , urmel57 , borrärger
#14

@ #11 Danke Moderator. Ich hatte weder eine Erlaubnis, noch ein Verbot. Gute Lösung - Gruß fischera
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Thanks given by: leonie tomate , borrärger
#15

@ Heinzi #13
Wie gehe ich mit -, wie werde ich von, meiner Umwelt wahrgenommen.
Heft Nr. 5 Seite 26 +
http://www.bzk-online.de/der-bzk/bzk-nac...ren-flyer/
Alles Gute
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Thanks given by: borrärger
#16

Zitat:Aber es gibt auch Dinge, die ruhiger sind und die ich sehr gut mit ihnen machen kann: Ein wenig Wandern, in den Zoo gehen, Museen besuchen, in den Zirkus gehen. Moderate Bewegung ist gut, aber auf zu viel Natur (z.B. Zelten) und zu viel Sonne (z.B. Strand, Fernreisen) habe ich keine große Lust.

Vielleicht habt ihr noch Tipps!

Orientiere dich daran, was du noch kannst. Wie du schreibst, gibt es ja Dinge, die du noch kannst. Teste mal die Wirkung, wenn du versuchst Dankbarkeit für diese Dinge zu empfinden (so richtig von Herzen nicht im Kopf). Vermeide es, Vergleiche mit Gesunden anzustellen. Das macht nur unnötig Druck. Sich daran zu orientieren, was man nicht mehr kann, macht traurig. Akzeptiere deine Grenzen, ohne zu werten. Nichts ist nur gut oder nur schlecht. Die Realität lässt sich nicht verändern. Wie man die Realität empfindet, kann man hingegen schon etwas steuern.

Natürlich gelingen mir diese Weisheiten auch nicht immer und es ist eine echte Herausforderung, dass sich diese Einstellung im Unterbewusstsein einbrennt. Aber es ist nicht unmöglich. Ich finde es total spannend, was alles möglich ist, wenn man an seinen Verhaltensmustern, seiner Persönlichkeit und seinem Selbstwert/seiner Selbstliebe feilt. Es ist eine Aufgabe, die für mich trotz Krankheit machbar ist und Sinn ergibt. Es geht mir nicht darum, die Realität zu verändern (das kann ich nämlich nicht) oder sie auszuhalten sondern darum, die Realität weder als schlecht noch als gut zu empfinden, also nicht zu werten.

LG, Regi

Nachtrag: Wenn immer man versucht, zu lernen, die Realität nicht zu werten, sollte man darauf achten, liebevoll mit sich umzugehen, wenn es mal wieder nicht gelingt. Solche Lernprozesse sind nach meiner Erfahrung mit "Rückfällen" regelrecht gepflastert - besonders zu Beginn. Da sollte man auch ein Auge auf den inneren Kritiker haben und ihn möglichst zum Schweigen bringen. Ohne Fehler zu machen, kann kein Mensch lernen.

Je mehr ich über die Borreliose weiss, desto mehr weiss ich, dass man fast gar nichts weiss.

Nichts auf der Welt ist gefährlicher als aufrichtige Ignoranz und gewissenhafte Dummheit. (Martin Luther King)

Absenz von Evidenz bedeutet nicht Evidenz für Absenz
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#17

Hallo ihr,

schwierig Heinzi, Ablenkung wenn man rasende Kopfschmerzen oder Nackenschmerzen hat, geht nicht, da hab ich nur noch einen
Gedanken wie wird das erträglicher.

Ablenkung vielleicht mehr im Sinne von "das man nicht ganz depressiv" wird.

Da geb ich Regi Recht, dankbar sein für Dinge die man noch kann bzw.
keine Vergleiche oder Wertung zu sehen.
Für mich persönlich klappt das auch recht gut.

Schwierig find ich nur das man Menschen auch enttäuscht.
Man kann ja nix mehr im Voraus planen, Termine sind mir inzwischen ein Horror.
Aber ab und an mußte halt mal auf nen Geburtstag oder jemanden einladen.
Und das wird's blöd wenn man kurzfristig absagen muß.
Alles rückgängig machen und wieder abbestellen, nicht so einfach.

Diese Unberechenbarkeit der Krankheit setzt mir am meisten zu.
War frühers ein Mensch der zu 100% zuverlässig war.

Gruß AuchDa
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#18

(29.11.2015, 01:58)Regi schrieb:  Orientiere dich daran, was du noch kannst. Wie du schreibst, gibt es ja Dinge, die du noch kannst. Teste mal die Wirkung, wenn du versuchst Dankbarkeit für diese Dinge zu empfinden (so richtig von Herzen nicht im Kopf). Vermeide es, Vergleiche mit Gesunden anzustellen. Das macht nur unnötig Druck. Sich daran zu orientieren, was man nicht mehr kann, macht traurig. Akzeptiere deine Grenzen, ohne zu werten. Nichts ist nur gut oder nur schlecht. Die Realität lässt sich nicht verändern. Wie man die Realität empfindet, kann man hingegen schon etwas steuern.

Seltsam wie unterschiedlich wir alle ticken, Gottseidank! Ich gehe eine völlig gegensätzlichen Weg. Ich finde mich nicht ab mit dem was noch (scheinbar) möglich ist, sondern versuche meine Grenzen immer weiter auszuloten. Ich will nicht spazieren gehen, wenn ich weiß vor 2 Jahren bin ich diese Strecke im Training für den Halbmarathon gelaufen.

In den ersten Monaten nach Ausbruch der Krankheit habe ich die Krankheit auch mal als Ausrede verwendet um mich nicht mehr "quälen" zu müssen. Um mal gemütlich daheim zu bleiben, anstatt mich stundenlang auf eine Bergtour zu begeben. Irgendwann habe ich dann realisiert, dass ich mich für vieles auch VOR der Krankheit aufraffen musste. Fürs Training, für gesundes Essen, auch manchmal fürs Arbeiten, usw... das meine Kondition (und damit auch ein großer Teil meiner Motivation) nicht nur verschwunden ist, weil ich krank bin, sondern auch weil ich nichts mehr gemacht habe.

Seitdem versuche ich soviel als möglich zu machen, auch Dinge die vielleicht meiner Gesundheit nicht immer zuträglich sind. Die oft Kopfschütteln bei anderen auslösen. Ich bin heuer auch wieder Halbmarathon gelaufen, natürlich in einer vergleichsweise schlechten Zeit, aber ich habe mich überwunden und auch meinen Stolz weggesteckt und bin die letzten 2 Kilometer mehr gegangen als gelaufen, das hätte ich früher niemals gemacht. Aber der dieses Erlebnis hat mir viel Motivation gegeben. Es geht noch immer sehr viel. Vielleicht nicht mehr mit dem Einsatz wie vor der Erkrankung, aber immer noch mehr als man sich selbst zutraut.

Kurz: Ich verweigere, dass diese Krankheit mir mein alltägliches Leben zu sehr beeinflusst. Dazu gehört auch sie nicht als Ausrede zu gebrauchen (ich weiß ich lehne mich da weit aus dem Fenster) es gibt Zeiten, da geht mit Borreliose gar nix, aber es gibt Zeiten da geht noch sehr sehr vieles, man muss sich nur getrauen und manchmal auch den inneren Schweinehund überwinden.

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cya Doris
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Thanks given by: Heinzi , urmel57 , Filenada , judy , Regi , borrärger , Hanna


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