(16.01.2016, 10:53)johanna cochius schrieb: Ich wäre dafür das es da eine Grenze geben müsste.
Interessantes Thema. Ich weiß nicht wie die konkreten Vorschläge der Politik in den verschiedenen Ländern hier aussehen. Das bedingungslose Grundeinkommen auf die Niedrigverdiener zu begrenzen widerspricht aber komplett dem Prinzip der Bedingungslosigkeit. Und das ist ja genau der Ansatz und der Name, und genau das unterscheidet es von einer Sozialhilfe oder einem Arbeitslosengeld etc. Jemand der nicht arbeitet (aus freien Stücken oder weil man keine passende Arbeit findet) muss sich eben NICHT mehr vor anderen rechtfertigen, denn das bedingungslose Grundeinkommen erhält eben JEDE und JEDER unabhängig von der persönlichen wirtschaftlichen Lage und eventuell auch unabhängig vom Alter. Ob das "sozialer" ist sein dahingestellt, da müsste man den Begriff "sozial" diskutieren.
Vermutlich würden bei Einführung des bedingungslosen Grundeinkommens die Lohne angepasst (erniedrigt) werden. Vorteil wäre vermutlich eine Kostenreduktion in der Verwaltung aufgrund der Vereinfachung.
Wo würde man übrigens das Limit ansetzen? Beim Gehalt? Beim Kapital auf der Bank? Bei den Immobilien? Würde dann ein kerngesunder Opa mit drei Häusern und einer Million auf der Bank das Grundeinkommen erhalten, und die vierzigjährige, sehr gut verdienende Programmiererin mit drei Kindern und den Ehemann als Pflegefall nicht? Was ist mit der 23-jährigen Studentin, die nebenbei gutverdienend arbeitet, mit einem Kindergartenkind in einer teuren Großstadt und Schulden?
So weit ich mich erinnere, könnte das bedingungslose Grundeinkommen auch für Kinder und Jugendliche gelten, so dass sich diese ihre Ausbildung finanzieren ohne arbeiten zu müssen und ohne auf die Eltern angewiesen zu sein. Das fände ich sehr gut! Der Ansatz: Man bekommt ab Geburt einen Betrag vom Staat geschenkt, monatlich und garantiert. So hoch, dass man auch etwas daraus machen kann, mehr als nur zum Überleben. Die Message ist: mach was draus. Sei mobil, gönne dir eine Ausbildung, trau dich eine Firma zu gründen, etc. Es ist keine Sozialhilfe sondern eine Art Startkapital.
Ob es Auswirkungen auf chronisch Kranke gäbe ist eine schwierige Frage.
Eventuell könnte man einen Jobverlust aufgrund der Krankheit und Therapie mit einer "Auszeit" begründen, da solche "Auszeiten" dann
eventuell häufiger werden. Vage Spekulation ...
Heinzi