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Psychotherapie
#11

Was ich noch sagen wollte: Bei Psychologen muss man auch aufpassen, da gibt es zwei Richtungen. Verhaltenstherapeuten und Psychoanalytiker. Ich war hauptsächlich bei den letzteren, und diese kramen dann in der Vergangenheit herum und versuchen mit Gewalt irgendein "Trauma" oder ähnliches als Ursache der Leiden herbei zu konstruieren. Ich könnte mir vorstellen, dass ein Verhaltenstherapeut, der die Symptomatik glaubwürdig annimmt, und dem Patient hilft, damit besser klar zu kommen, schon hilfreich sein kann. Mit Medikamenten muss man imho trotzdem sehr vorsichtig sein. Was genau sind nochmal deine Symptome außer der Schlaflosigkeit?
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Thanks given by: borrärger , Regi , Herbst
#12

(03.07.2017, 10:21)Markus schrieb:  da gibt es zwei Richtungen. Verhaltenstherapeuten und Psychoanalytiker.
und eine dritte, nämlich Tiefenpsychologie die mehr auf Gesprächen basiert als beim Psychoanalytiker, man bekommt also ein feedback.

@Herbst
Ich habe mit einem Psychiater abgemacht, sollte es mir wieder ganz schlecht gehen, kann ich kommen um irgendein Medi zu probieren. Ich mache sonst eine Verhaltenstherapie da ich starke kognitive Probleme habe. Als es mir sehr schlecht ging, hat es mir ganz zu Anfang ein bischen geholfen. Ich will mir aber Stunden für eine mögliche schlechte Phase aufheben. Wenn es mir nicht mehr ganz schlecht geht, hilft es nicht viel. Die Tricks, die etwas helfen, kenne ich jetzt alle. am meisten hat es genutzt, weil ich dort gut weinen konnte.

Zur Unterscheidung ob Bakterien im Spiel sind, kann ein MRT Schädel helfen. Das hat bei mir einiges unschöne zu Tage gefördert. Ich habe es vom Neurologen (von dem ich sonst nicht viel halte) bekommen, denn ich hatte Tinitus, Kopfweh und Taubheitsgefühle im Gesicht. Einfach so bekommt man vielleicht keines. Keine Ahnung.

So weiß ich für mich, bei mir sind Bakterien im Spiel. Wenn das MRT Schädel allerdings nichts sichtbares zeigt, heißt das immernoch nicht, dass Bakterien keine Rolle spielen.

liebe Grüße borrärgerIcon_winken3
Glücklich ist der, der hinter den schwarzen Regenwolken auch die Sonne sieht.

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Thanks given by: Herbst
#13

Hier noch das versprochene Zitat aus dem Entlassbericht einer psychosomatischen Klinik. Es illustriert sehr gut die Denkweise, die ich über Jahre hinweg mit verschiedensten Personen aus dem Psychologen/Neurologen/Psychiater-Kreis gemacht habe:

Zitat:X begann den stationären Aufenthalt mit einem sehr angespannten, innerlich unruhigen und depressiven Zustand. In den Gruppen hielt er sich zunächst sehr stark zurück. Wir machten ihn mit einem psychosomatischen Krankheitsmodell und dem Angstkreislauf vertraut, welches der Patient vordergründig zunächst ganz gut anzunehmen schien, im weiteren Verlauf wurde jedoch deutlich, dass es X kaum gelang, psychische Einflussfaktoren seiner Symptomatik anzuerkennen. X redete über sein Beschwerdebild wie jemand über sein wissenschaftliches Spezialgebiet, argumentierte und intellektualisierte äußerst geschickt für eine körperliche Ursache seines Leidens. In der Therapie versuchten wir immer wieder, eine Verlagerung auf die emotionale Seite und die gefühlte Belastung herzustellen und wie X mit diesen negativen Gefühlen und Belastungen umgehen möchte. Die Therapie, sowohl in den Gruppen, als auch in Einzelgesprächen war jedoch von starkem Widerstand geprägt, so dass es äußerst schwer war, ihn im Jenseits seiner festgefahrenen Argumentationen zu erreichen.

Nach dem Klinikaufenthalt hatte ich das Glück, bei dem Spezi in Kempten einen Termin zu bekommen. Dort fanden sich unter anderem eine massive Immunaktivierung (Interferon gamma 6-fach über oberem Normbereich). In der Kenntnis dessen, muss man sich das obige Zitat auf der Zunge zergehen lassen.
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Thanks given by: borrärger , korri , Zotti , urmel57 , Regi , hanni , Herbst , Niko , Filenada
#14

Das kommt mir sowas von bekannt vor Angry
Mir hatte eine Freundin einen etwas eigenwilligen Pullover gestrickt für die Klinik, damit ich etwas habe, falls ich mich verloren fühle. Den habe ich auch gerne getragen. Im Abschlussbericht stand dann, ich würde über meine Kleidung meine narzistische Persönlichkeit ausleben... Icon_xmas_kilroy

Das heftigste war allerdings als ich, als notorischer Verweigerer von HappyPills, ausser meinem Thyroxin noch eine weitere Tablette in meiner Schachtel fand.
Ich ab zum Schwesternzimmer und gefragt, was das wohl ist und ob sich da nicht jemand geirrt hat. " Nö nö, nehmen sie das mal ruhig, hat die Stationsärztin angeordnet ". Auf meine Frage was das denn nun sei, erfuhr ich das es sich um einen Blutdrucksenker handele. Ich bat dann darum, doch mal in meine Akte zu schauen, was meine täglichen Blutdruckwerte denn so sagen. Ja, die waren immer perfekt.
Also bin ich zu der Ärztin, mit der Frage, was sie sich denn dabei gedacht hat.
Dia Dame lachte etwas ertappt und eröffnete mir, nun wo ich es ja gemerkt habe kann sie mir es ja auch sagen: Es ging nicht um die Blutdruck senkend Wirkung sonder um die stimmungsaufhellende Nebenwirkung. Ich würde mich ja immer verweigern, Psychopharmaka zu nehmen, da wollte sie es mal so probieren...

Meine Reaktion auf diese Eröffnung schildere ich mal besser nicht Angel


Ich habe allerdings später auch andere kennengelernt, die wirklich gut waren. Die haben tatsächlich die Grunderkrankung gesehen und in Folge die Stimmungsverwerfung. Ich habe dann wirklich tolle Literatur empfohlen bekommen.
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Thanks given by: urmel57 , Regi , Herbst , borrärger , Waldgeist
#15

Ärzte der Psychosomatik ärgern sich darüber, dass aus ihrer Sicht in der Gesellschaft und auch in der Medizin angeblich überwiegend körperliche Ursachen für Beschwerden angenommen werden.

Meine Erfahrung ist da ganz gegenteilig. Bei Zeckeninfizierten werden Beschwerden - wenn sie nicht sofort plausibel vom Arzt auf eine medizinische Ursache zurückzuführen sind - auf psychische/psychosomatische Ursachen zurückgeführt. Wenn die Beschwerden nicht in einen bekannten "Symptom/Maßnahmenkatalog" passen, dann sind sie offensichtlich zwangsläufig psychosomatisch.
In der Psychosomatik wurden meine Beschwerden nicht medizinisch untersucht.

Nach meiner Erfahrung muss man medizinisch recht gesund sein, um einen Aufenthalt in der Psychosomatik genießen/aushalten zu können. Andernfalls könnte es mit Nachteilen für die Gesundheit verbunden sein. Denn dort hat man sich leider fast nur um die Psyche gekümmert.

Meine Psyche war durch den ständigen Kampf gegen aus meiner Sicht statt gefundener unterlassener Hilfe bei Zeckeninfektion in Mitleidenschaft gezogen. Mir haben auch "bockige" Therapeuten, die dafür wenig Verständnis hatten und mich stattdessen davon überzeugen wollten, dass ich eventuell gegen Windmühlen kämpfe und die mich von meinem Irrweg abbringen wollten, in dieser Situation nicht helfen können. Das Argumentieren und diskutieren verstärkte nur die Not und hinterließ noch größere Spuren, als es die Ärzte, die sich um den Körper kümmern, vorab taten. Mir wären Verhaltenstherapeuten hilfreicher gewesen, als tiefenpsychologisch fundierte.....
Aber letztlich hängt es wohl doch nicht an der Richtung des Therapeuten, sondern an seinem Horizont und seinen Möglichkeiten und seinem Willen dazu zu lernen.
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Thanks given by: Herbst , Zotti , judy , Regi
#16

(03.07.2017, 10:21)Markus schrieb:  Mit Medikamenten muss man imho trotzdem sehr vorsichtig sein. Was genau sind nochmal deine Symptome außer der Schlaflosigkeit?

Es ist eher eine chronische Durchschlafstörung mit insgesamt viel zu wenig Schlaf. Dazu Tinnitus, Muskelzuckungen und inneres Zittern. Das Schlimmste allerdings sind anfallartige, völlig grundlose mentale Depressionsschübe. Anfangs wöchentlich, danach nach jedem Absetzen des Antibiotikas. Mittlerweilsen glaube ich, zumindest dieses Symptom überstanden zu haben. Trotzdem bin ich -auch durch das aufgestaute Schlafmanko- schwach und schnell gereizt.
Psychopharmaka bin ich nicht grundsätzlich abgeneigt. Während meiner Depressionen hätte ich alles geschluckt, wenn nur dieser Zustand vorüber ging. Leider waren meine Versuche mit Antidepressiva alles Schüsse in den Ofen. Allerdings gibt es, auch unter uns, einige, denen Antidepressivas helfen konnten. Es ist halt wie bei jedem Medikament ein Abwägen von Nutzen und Risiko.

@ Markus: Einen ähnlichen Bericht habe ich auch und auch deine Erfahrungen mir dieser Zunft teile ich mehrheitlich. Grausam, diese wohlwollende Entmündigung. Gerade einen Psychoanalytiker brauche ich daher als letztes (es gibt halt einfach nichts Verborgenes. Bis vor dem Zeckenbiss hatte ich ein schönes, langweiliges Leben ohne Extreme). Aber auch verhaltenstherapeutisch wüsste ich nicht, was ich noch probieren könnte.
Mein Wunsch wär ein kompetenter Psychologe, der sich die Mühe macht, auf mich und meine Beschwerden einzugehen und der verantwortungsvoll mit Psychopharmaka umzugehen weiss. Kann doch eigentlich nicht so schwierig sein...Huh
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Thanks given by: korri , Die Ratte , Regi
#17

Herbst, ich glaube ein objektives Urteil zu Psychopharmaka wirst du von dieser Zunft wahrscheinlich nicht bekommen können. Daher mein Verweis auf Goetzsche (Mitbegründer der Cochraine Collaboration). Es gibt wirkliche Bomben an Psychopharmaka auf dem Markt, die sollte man zumindest kennen, um darum einen Bogen machen zu können.

Ich würde an deiner Stelle vielleicht einen Arzt suchen, der Erfahrung mit der Hormonanalyse im Speichel hat. Ist zwar wissenschaftlich noch nicht allgemein akzeptiert, aber ist eh alles Trial & Error, was wir machen. Vielleicht hast du abends einfach einen zu hohen Cortisolspiegel oder was auch immer. Möglicherweise eröffnet sich dir dann eine Möglichkeit, wie du mit alternativen Mitteln oder Hormonen da weiter kommen kannst. Das lab4more bietet solche Tests an. Man sollte aber einen Arzt im Hintergrund haben, der was damit anfangen kann. Nimmst du noch Antibiotika?
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Thanks given by: Regi , Filenada
#18

Hi Markus
Danke für deine Inputs. Cortisol habe ich schon testen lassen. Ist atypisch, aber noch Norm. Gegen Abend steigt es bei mir wieder an, während es normalerweise absinkt.
Antibiotika nehme ich zur Zeit nicht, als Reserve wären sie allerdings griffbereit. Pröble momentan symptomatisch mit Buhners Vorschlägen (polygonum, g. celandine), Yogi-Tee und einer selbst auferlegten Verhaltenstherapie. Wink
Ob das angebracht ist oder fahrlässig? Wer weiss das schon.
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Thanks given by: Regi
#19

@Herbst:

Ich kann mich nur positiv über Psychologen als auch Psychiater äußern.
Psychiater1, gleichzeitig Neurologe sagte zu mir: "Sie haben nichts psychisches, dass ist klar organisch. Wir müssen nur suchen was. (zu dem Zeitpunkt war noch nichts von Borreliose bekannt) Die Psychisches Diagnosen kommen nur von Ärzten, die nicht mehr weiter wissen. Lassen sie sich das nicht einreden."

Psychologe1 und 2 bei Reha: "Sie haben eine Erkrankung die nicht psychisch ist. Ich kann sie nicht heilen, aber ich kann ihnen helfen damit umzugehen." Und das hat mir gut getan.

Psychotherapeut bei Reha: "Ihnen geht es so schlecht, dass sieht man. Ich werde vermerken, dass sie noch viel Zeit brauchen, egal was die Ursache ihrer Erkrankung ist."

Psychiater, Gutachter der DRV nach 2 Stunden Fragen über Krankheitsverlauf: "Ich kann ihnen sagen, dass es nichts psychisches ist. Ich kann Ihnen nur raten, die Hoffnung nicht aufzugeben und einen Arzt zu suchen, der sich ihrer endlich annimmt. Ich werde eine Rente empfehlen. Möchten Sie noch eine Reha? Zur Entspannung?" Nein, dass verschlimmert nur meine Beschwerden, da sehr anstrengend. "Einverstanden, dass kann ich verstehen. Ich wünsche Ihnen alles Gute"

Ich bin immer völlig unvoreingenommen zu den Personen gegangen und habe die volle Wahrheit gesagt. Was die Ärzte zu mir gesagt haben, deren Widersprüche (Borreliose ist nach 3 Wochen geheilt, sie haben eine Seronarbe, es ist psychosomatisch usw.) und das ich nicht weiter weiss, aber über jede Hilfe froh bin und diese gerne annehme.
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Thanks given by: Waldgeist , Die Ratte , anfang , Herbst , Regi


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