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Borreliose trotz IgM nach 3 Wochen unverändert?
#1

3 Wochen nach einem Zeckenstich am Rücken im März traten bei mir urplötzlich und massiv Sensibilitätsstörungen (Kälteempfindungen) auf der Haut auf. Ameisenlaufen, Brennen... Dazu Krankheitsgefühl, Nacken- und HWS Probleme, Verspannungen... dazu Herzstolpern und "Schwammkopf".
War beim Hausarzt, im Kopf-MRT, beim Neurologen, Kardiologen, alles abgecheckt - nix gefunden.
Bluttest vor 3 Wochen ergab IgM 37 (also positiv) Immunoblot sprach dagegen.
Vor 3 Tagen trat dann plötzlich eine Wanderröte an der Einstichstelle auf, typisch gefärbt, aber nur einen Tag kräftig zu sehen, seither verblassen wieder. Erneuter Test im Blut vorgestern zeigte keine weitere Erhöhung der IgM-Werte...
Habe jetzt auf ein Antibiotikum gedrängt, da die Symptome nicht besser werden.
Meine Ärzte halten alles für eingebildet..
Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht? Bin langsam verzweifelt...
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#2

Hallo Bonnie,

was genau wurde denn abgecheckt? Alles ist sicherlich nicht gemacht, das ist ein zu großes Feld. Welche Untersuchungen wurden genau gemacht und wie sahen die genauen Ergebnisse daraus aus. Hast du dir alle Befunde am besten auch die Originalbefunde aus dem Labor geben lassen? Kannst du die uns zeigen?

Die verblassende Wanderröte ist seltsam, dass diese nur einen Tag zu sehen sein soll, beobachte diese auch mal nachdem du heiß geduscht hast und mach dir Photos davon. Sie wäre allerdings ein hoher Beweisfaktor für die Erkrankung.

Wie auch immer, sind vor allem auch in der Frühphase die Laborergebnisse sehr unzuverlässig. Bei den Symptomen würde ich unbedingt weiter darauf drängen, dass du eine antibiotische Behandlung bekommst, insbesondere wenn auch sonst nichts gefunden wurde, was diese Symptome erklären kann. Psychich ist keine tragfähige Diagnose in meinen Augen.

Dein Verdacht wird sich nur sehr schwer festziehen lassen. Nur mit einer Behandlung könnte man sehen, ob du darauf ansprichst, so dass dein Verdacht untermauert werden könnte. Bei unspezifischen Symptomen dieser Art lässt sich die Ursache leider ansonsten kaum fassen.

Wenn dir deine Ärzte nicht weiterhelfen können, würde ich mal in einer Selbsthilfegruppe in deiner Nähe fragen, ob die dir einen Arzttip geben können, oder hier nochmal in der Ärzterubrik nachfragen.

Liebe Grüße Urmel

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Thanks given by: borrärger , Polarbear
#3

Liebe Urmel,
vielen lieben Dank für deine Antwort!
Ja, ich habe alle Befunde. Nach dem Duschen oder wenn ich am armen Ofen sitze, kommt die Rötung wieder deutlich heraus. Gerade an der Stichstelle...
Die IgM von vor 4 Wochen lag bei 37,2, IgG nix. Immunoblot TSH 1,24.
Vorgestern IGM 31,1, IgG 0,08. Es wird angegeben, dass hier wohl ein Residualzustand nach zurückliegender Infektion vorliegt, meine Ärztin nennt es eine Seronarbe.
Alle Symptome, die ich verspüre, kenne ich so ganz und gar nicht...
Liebe Grüße
Bonnie
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#4

Das ist ziemliches Geschwurbel, was da deine Ärztin erzählt. Wie groß ist denn die Rötung jetzt? Insbesondere wenn die Rötung schon etwas größer ist, als Richtwert gilt eine größe von ca. 5cm Durchmesser, ist die Wahrscheinlichkeit nicht gering, dass das eine Wanderröte ist. Halte deiner Ärztin auch das mal unter die Nase. Ich würde da keine weitere Zeit verstreichen lassen und auf Grund der schon länger bestehenden Beschwerden eine Behandlungsdauer von mindestens 4 Wochen wünschen. :

Zitat:Die Lyme Borreliose ist eine entzündliche Multiorganerkrankung. Sie manifestiert sich zunächst als lokalisierte Infektion in der Haut, dem Erythema migrans. Wegen der geringen Symptome kann diese frühe Hautentzündung übersehen werden oder nicht sichtbar sein.
Die Borrelien können hämatogen disseminieren, klinisch erkennbar an einem grippeartigen Krankheitsbild oder disseminierten Erythemen der Haut. Im weiteren Verlauf können auch andere Organmanifestationen auftreten, vor allem betroffen sind das
Nervensystem und die Gelenke. Der Verlauf ist individuell sehr unterschiedlich.
...

Sehr häufig ist die initiale Hautinfektion klinisch nicht eindeutig. Borrelien konnten in homogen geröteten und nicht wandernden Erythemen sowie fleckigen und infiltrierten Erythemen (Abb.3b) oder erysipelartigen flammend roten Erythemen (Abb.3a) und auch in zentral vesikulösen Erythemen nachgewiesen werden (Abb. 3d) (Hofmann 2012, Eriksson, Schroder et al. 2013). Die Entzündung kann zentral vollständig verschwinden und so stark verblassen, dass das Erythem nur nach
Erwärmung am Rand - im Bereich der wandernden Borrelien- sichtbar wird.

...

Liegt ein typisches Erythema migrans vor, soll sofort mit der antibiotischen Therapie begonnen werden.

http://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlin...016-05.pdf

Für eine Behandlung kann man sich auch an den Leitlinien der deutschen Borreliosegesellschaft orientieren.

http://www.borreliose-gesellschaft.de/Te...linien.pdf

Besser jetzt behandeln, statt hinterher fragen, warum nicht....

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Thanks given by: Bonnie , borrärger , Die Ratte , Filenada
#5

Hallo Bonnie,
IgM gehen üblicherweise nach Wochen/Monaten wieder zurück. Auch bei fortbestehender Infektion.
Nur IgG (die erst später erscheinen) können sehr lange bestehen bleiben. Auch wenn die Infektion ausgeheilt ist. (Nennt man dann Seronarbe)

Bei deinen zumindest sehr verdächtigen Symptomen in zeitlicherm Zusammenhang mit Zeckenstich hättest du vorsorglich sofort behandelt werden müssen.
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Thanks given by: Bonnie
#6

Liebe Urmel,
vielen Dank für die Infoseiten. Der rote Fleck ist bei mir nur ca 3,5 cm Durchmesser. Bilder habe ich gemacht. Mittig war es zuerst hell, Stich winzig im Zentrum und ein roter Rand. Aber dann war es nur noch rot und jetzt fast unsichtbar, außer man erwärmt die Stelle. Sehr interessant fand ich, dass eine Sichtbarkeit nach Erwärmen auf den Seiten auch geschildert wurde.
Alle anderen Untersuchungen zielten auf alles andere (von Hirntumor bis MS...), nur nicht Borreliose... obwohl ich den Zecken immer erwähnt habe. Blutsenkung und Entzündungswerte waren auch unauffällig.
Blöd ist auch, dass zuerst die ganzen Symptome auftraten und erst vergangenen Sonntag die Rötung sichtbar wurde - nach Massage und eben Wärme. Alles halt total untypisch.
Habe am Montag auf Drängen von der Ärztin Doxycyclin bekommen und eingenommen. Die neuen Werte hat sie mir heute geschickt und erklärt, dass eine Borreliose aber nicht in Frage kommt. Das Medikament solle ich aber vorsorglich weiter nehmen. Das hat mich sehr frustriert.
Liebe Grüße
Bonnie
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#7

(24.05.2017, 21:40)Donald schrieb:  Bei deinen zumindest sehr verdächtigen Symptomen in zeitlicherm Zusammenhang mit Zeckenstich hättest du vorsorglich sofort behandelt werden müssen.

das sehe ich genauso... und steht auch so in den Leitlinien.
Wanderröte nach Zeckenstich = Behandlung auch wenn die Tests negativ sind (und bei dir sind sogar die IGM positiv im Suchtest)


Ich fasse nochmal zusammen:

1.) drei Wochen nach Zeckenstich Wanderröte (ok, 3,5 cm sind nicht der Standard, da es bei dir aber nach dem Duschen deutlich sichtbarer wird, kann ja sein, dass es dann auch fast 5 cm sind)
2.) drei Wochen nach Zeckenstich positiver IGM
3.) drei Wochen nach Zeckenstich diverse Symptome

Anstatt dir aber Antibiotika zu geben, macht dein Arzt ein MRT vom Kopf, ein EKG, weitere Untersuchungen und hält deine Symptome für psychisch????

Tu mir einen Gefallen! Wechsle den Arzt und nimm bitte mal mindestens drei Wochen lang Doxycyclin (noch besser wäre Minocyclin). Zecken übertragen übrigens nicht nur Borrelien, sondern auch anderes Mistzeugs, dem eine Dosis AB mal ganz gut täte.

Ein Arzt, der nur Untersuchungen in Auftrag gibt und nicht denkt, taugt nix.

lg Luddi

Macht mit bei: www.onlyme-aktion.org

Alle meine Aussagen sind persönliche Meinungen und ersetzen keinen Arztbesuch!


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Thanks given by: anfang , KeyLymePie , Bonnie , schlaflos
#8

@Bonnie Falls du Doxycyclin nimmst, würde ich nochmal über die Dosierung nachdenken. Die Standard Dosierung von 200mg am Tag ist für normal Gewichtige oft zu knapp bemessen. Zumindest empfiehlt die Deutsche Borreliose Gesellschaft 2x 200mg am Tag für 4 Wochen.
Da du aber schon Symptome hast, würde ich für mindestens 6 Wochen behandeln wollen. Bei einer frischen Infektion sollten die Symptome auf jeden Fall unter Therapie verschwinden, was dann allerdings auch kein Beweis dafür ist, dass die Infektion wirklich erfolgreich bekämpft wurde. Da sollte man auch hinterher noch achtsam sein.

Was mich etwas wundert, dass du bereits 3 Wochen nach Zeckenstich so ausgeprägte Symptome hast. Könnte es sich auch um eine Reinfektion handeln? Hattest du vorher schon mal einen Zeckenstich und evtl. schon Symptome? Bei mir war das wahrscheinlich so, habe es aber erst hinterher erkannt.

Auf jeden Fall solltest du aber den Arzt wechseln, da du schon Symptome hast. Bei den meisten Ärzten ist nämlich nach einer Packung Doxy Schluss, egal, ob noch Symptome da sind oder nicht.
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Thanks given by: Bonnie , Luddi , Filenada
#9

Vielen lieben Dank für eure Tipps!!!
Habe auf Urmels Link hin die Adresse einer Selbsthilfegruppe in Feucht bei Nürnberg gefunden, die mir bei der Ärzetesuche vielleicht helfen kann.
Ja, KeyLimePie, ich hatte immer wieder mal Zecken, aber nie Rötungen und auch nie Probleme. Warum das jetzt so massiv einschlägt?
Habe beim Lesen entdeckt, dass ich an der rechten Achillessehne seit ca 4 Wochen Schmerzen und ein taubes Gefühl habe, könnte auch dazu passen...
Warum interessieren sich die Ärzte eigentlich so wenig für die Borreliose? Verstehe ich einfach nicht.
Nach 3 Tagen Doxycyclin hatte ich heute früh den Eindruck, es wäre etwas besser... -die Hoffnung...
Liebe Grüße
Bonnie
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Thanks given by: urmel57
#10

Bonnie, das ist zumindest ein gutes Zeichen. Pass bitte auch gut auf, dass du die Sonne meidest. Doxy macht extrem sonnenempfindlich und halte die Abstände zu Milch- und Mineralprodukten von 2-3 Stunden ein.

Liebe Grüße Urmel

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Thanks given by: Filenada


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