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Neuinfektion - Doxycyclin 200mg + Tinidazol 500mg täglich ??
#1

Hallo Liebe Community,

ich besuche derzeit Freunde in Polen und mich hat hier eine Zecke vor knapp 2 Wochen gestochen (Montag 12.06). Ab Donnerstag begann sich dann langsam eine Rötung (noch nichts markantes 1,5cm mal 1cm) auszubreiten, weshalb ich am Freitag direkt zum Arzt gegangen bin. Es hieß erstmal abwarten und beobachten. Die Rötung nahm zu (etwa 3cm mal 3cm, aber noch kein charakteristischer heller Kreis in der Mitte), weshalb ich am Montag 19.06 nochmal zu einem "Spezialisten" gefahren bin, der mir erstmal die Salbe Triderm verschrieben hat und mich erstmal beruhigte und wieder zur wachsamen Beobachtung aufrief. Da ich selber mehr Gewissheit haben wollte, gab ich die Zecke (habe sie aufbewahrt) zur Untersuchung auf Borreliose ab. Letzten Donnerstag 22.06 bildete sich dann der charakteristische helle Kreis mit rotem, ausgefranstem Ring, am Nachmittag kam das Laborergebnis -> die Zecke war mit Borreliose infiziert. Also Freitag 23.06 früh wieder direkt zum Arzt und Doxycyclin, sowie Tinidazol verschrieben bekommen.

Doxy soll ich morgens 100mg und abends 100mg über 3 Wochen nehmen und dazu begleitend für die ersten 8 Tage 500mg Tinidazol täglich. (Ich wiege ca. 70kg, männlich)

Nach Recherche, unter anderem auch hier im Forum, machen natürlich beide Wirkstoffe Sinn, dennoch bin ich etwas skeptisch. Die deutsche Borreliose Gesellschaft schlägt z.B. 400mg Doxy täglich vor. Das habe ich auch hier im Forum gelesen. Über Tinidazol findet man allgemein recht wenig, da es in Deutschland ja nicht erhältlich ist. Ich habe auch einige Artikel von Dr. Sapi gelesen, die zwar eine sehr gute Wirkung von Doxy + Tinidazol postuliert, aber über die Mengenverhältnisse, sowie der Dauer der Einnahme nichts gefunden.

Ich möchte jetzt nicht auf eigene Faust Doxy auf 400mg hochdosieren, da ich Angst um meine Leber und Co. habe.

Weiß hier vielleicht einer mehr dazu oder hat eine fundierte Meinung, ob das so mit der Medikation sinnvoll ist? Ich möchte nur ungern meinen Urlaub abbrechen und nach Deutschland wegen meiner Zweifel zurückkommen, aber nach den vielen Nutzerberichten, die unter chronischer Lyme leiden, möchte ich sicherstellen, dass dieses Mistbakterium schnellstmöglich krepiert und meinen Körper verlässt.

Ich wünsche allen Leidensgenossen, insbesondere den chronisch Betroffenen, eine Gute Besserung und viel Kraft!

PS: Schreibe hier im Forum zum ersten Mal. Falls ich etwas falsch gemacht habe, bitte ich um Entschuldigung.
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#2

Guten Morgen Mastafil,
Erst mal willkommen hier im Forum.
Du hast schon gut recherchiert,das ist wichtig bei dieser komplizierten Krankheit.
Du wiegst 70 Kilo ,da hatte ich mit dem gleichen Gewicht 400mg bekommen, auch Tinidazol 2x am Tag 500mg.
Ich finde diese Kombi ansonsten sehr gut,da Doxi alleine die Verwandlungformem (Zistenform,L-Formen) usw.fördern kann. So war es jedenfalls bei mir, und Tinidazol ein Medikament ist ist das dieses angreifen kann.
Meiner Meinung nach haue gleich ordendlich rauf,damit du dieses Elend nicht länger als nötig mit dir rum schleppst.
Auch die körperlichen Ressourcen werden aufgebraucht, wenn man hier und da mal rumtherapiert.

Die Leber und Niere kannst du ganz gut mit Mariendiestel unterstützen sonst viel Wasser trinken , in deinem Falle 2-3 Liter.
Nur Wasser, denn sobald etwas hinzugefügt wird, selbst Tee zieht dem Körper wieder Wasser ab, um diesen zu verstoffwechseln.
Zum Wasser ausleitende Tees wie Brennessel, sind gut.
Niere und Leber stecken normalerweise eine Menge weg.
Der Darm ist wohl eher das Problem.
So empfehle ich bei Kurzeit Therapie, Probiotiker (3 Stundenden Abstand zum AB)
Jomogi, können zum AB genommen werden.
Bei Doxi darfst du nicht in die Sonne, nur mit Sonnenblocker und auch nur kurz.
Milchprodukte 2-3Stunden Abstand zum AB
Dann drücke ich die Daumen
L.G. Ratte
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Thanks given by: Waldgeist , Zotti , mastafil , johanna cochius
#3

Guten Mittag Ratte,
Vielen herzlichen Dank für deine schnelle Antwort und die Tipps!!!!! Dann bin ich ja erstmal beruhigt, eine bestätigende unabhängige Meinung zu erhalten, was die Kombi Doxy + Tini angeht.

Ich werde dann morgens bei 100mg Doxy bleiben, aber abends dann 200mg nehmen für die nächsten 7 Tage. Tinidazol möchte ich vorerst nicht erhöhen, da mich die 500mg nach der Einnahme für 2-3h doch etwas umhauen. Ich fühle mich etwas „high“, wenn man das so sagen kann -> nicht unbedingt schlecht, aber mir ist bisschen schwindelig und meine Wahrnehmung ist definitiv anders. Ich reagiere da auch insbesondere stärker auf Lichtreize. Das legt sich dann aber wieder. Was noch hinzukommt und länger bleibt, ist der bittere Geschmack im Mund.

Der Ausschlag, mein ausgefranster roter Ring sieht auch schon etwas besser aus. Am Samstagabend lief er ziemlich stark blau an, was laut irgendeiner Aussage von jemandem in einem der tausend Foren, die ich innerhalb der letzten Tage durchforstet habe, ein gutes Anzeichen sein soll (Das AB durchbricht Blutgefäße und tötet die Erreger ab, oder so ähnlich). Heute nähert sich der Farbton der Wanderröte von außen wieder langsam der normalen Hautfarbe.
Wie du schon erwähnt hast, verzichte ich erst einmal vollkommen auf Milchprodukte, da diese ja die Wirkung von Doxy beeinträchtigen.

Dazu habe ich auch folgende Quelle gefunden:

„Ein häufiger Grund für ein Therapieversagen ist die fehlerhafte Einnahme von Doxycyclin. Es ist zu beachten, dass die Resorption durch 2- oder 3-wertige Kationen wie Aluminium, Calcium (Milch, Milchprodukte und calciumhaltige Fruchtsäfte) und Magnesium in Antazida oder durch Eisenpräparate sowie durch medizinische Aktivkohle und Colestyramin beeinträchtigt werden kann. Daher sollten derartige Arznei- oder Nahrungsmittel in einem zeitlichen Abstand von 2 bis 3 Stunden eingenommen werden.“

Quelle: http://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlin...016-05.pdf

Weizenprodukte und Zucker halte ich auch erstmal so knapp wie möglich, da ich irgendwo gelesen habe (weiß leider nicht mehr die Quelle), dass sie für das Borreliosebakterium optimal zur Vermehrung sind.

Weiter trinke ich 2-3 mal täglich Grünen Tee, da dieser die Wirkung von Doxy unterstützen und stärken soll.

Zum Schutz der Darmflora wurde mir „Enterol“ angeordnet. Dies enthält Saccharomyces boulardii + weiter Hilfssubstanzen. Hier bin ich am überlegen, ob das ausreicht bzw. ob es nicht etwas besseres gibt.

Nach Rücksprache mit meiner Tante, die Krankenschwester ist und unglaublich viel in Richtung Kräuterheilkunde, alternativer Medizin, aber auch viel zu neuen Studien und Forschungen der normalen Schulmedizin recherchiert und liest, wurden mir noch einige unterstützende Präparate/Lebensmittel empfohlen. Die schreibe ich hier mal nieder, aber informiert euch bitte selber nochmal genau darüber.

Mariendistel (wie von dir bereits empfohlen) und Artischocke (oder andere Bitterstoff enthaltende Lebensmittel) sollen der Leber sehr gut tun.

Gärerzeugnisse (Silage) -> eingelegte (saure) Gurken, Kraut, Rote Beete als natürliche Probiotika.

Kurkuma & Szechuanpfeffer als starke natürliche Antioxidations- und Entzündungshemmendemittel.

Öl aus Oregano und Öl aus Schwarzkümmel auch antioxidativ und sehr Nährstoffreich.

Citrocap -> Extrakt aus Grapefruitkernen, soll auch helfen die Borreliosezysten zu zerstören.

Ich werde heute mal zur Apotheke fahren und schauen, was ich da alles bekommen kann.

Vielen Danke nochmal und weiterhin Euch Allen Alles Gute!
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#4

(26.06.2017, 11:17)mastafil schrieb:  Ich werde heute mal zur Apotheke fahren und schauen, was ich da alles bekommen kann.

Das würde ich sein lassen. Man kann nicht einfach wild Kräuter mit Medikamenten kombinieren, vor allem nicht Grapfruitkernextrakt. Ich würde das Doxy nehmen mit 400 mg und das Tinidazol weglassen (Begründung #14 https://forum.onlyme-aktion.org/showthre...953&page=2).
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Thanks given by: mastafil
#5

Hallo Markus,

Danke für deine Antwort. Ich werde dann mit einer Kräuterkur unterstützend nach den 3 Wochen Doxy fortfahren und es jetzt erstmal sein lassen. Manchmal kann es auch zu viel des Guten sein. Nicht, dass noch das Doxy an seiner Wirkung gehindert wird oder es sonst welche unerwünschten Interaktionen zwischen den Stoffen gibt.

Über Tinidazol weiß ich nicht so recht, was ich denken soll. Doxy soll ja die Zystenbildung passiv anregen (Überlebensmachanismus der Borrelia-Bakterien) und kann diese dann ja nicht mehr abtöten. Und genau da setzt Tinidazol ja an. Ich überlege es nach einer Packung (4x500mg) dann sein zu lassen, da ich auch natürlich über die karzinogene Wirkung besorgt bin. Andrerseits denke ich auch, falls es irgendwann mal chronisch werden sollte, werde ich wahrscheinlich eh gezwungen sein nochmal auf Tini oder Metro zurückzugreifen. Ist es dann nicht besser, jetzt ein für alle mal aufzuräumen?

Ich bin sehr dankbar über jeden Gedanken und Tipp!

Die besten Grüße!
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Thanks given by:
#6

Hallo Mastafil,

dass du Tini verschrieben bekommen hast, finde ich sehr fürsorglich vom Doc. Das ist schon eine medikamentöse Granate. (Als wir es in meiner Indienzeit gegen Amöben und Giardien nehmen mußten, gab es den geflügelten Spruch: I am a little fragile, because I am on F l a g y l Wink )
Aber damit hast du eine höhere Wahrscheinlichkeit für Eliminierung aller Spirochäten.
Bei Doxy wären m. M. nach 300mg /Tag sicherer (4-5 mg pro kg Körepergewicht/Tag)

LG, ticks
________________________________________________________
OnLyme-Aktion.org
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Thanks given by: Waldgeist , KeyLymePie , mastafil , Filenada
#7

Hallo Mastafil,

bei so kurzer Behandlungszeit würde ich mir keine Sorgen machen wegen möglicher karzinogener Wirkung. Ich würde es aber lieber kurz und hochdosiert nehmen. Wenn du nur eine Packung hast, würde ich also für 4 tage 2 x 500mg pro tag nehmen. Doxycyclin würde ich über 4 Wochen nehmen, auch aufgrund dessen, dass du etwas zu spät behandelt wurdest.
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Thanks given by: mastafil , ticks for free , Filenada
#8

Vielen Dank für Eure Antworten,

ich weiß zwar nicht wie aussagekräftig und quellensicher das ist, aber folgende Studie habe ich noch zu Metronidazol und Krebs gefunden:

http://www.cancernetwork.com/articles/sh...ked-cancer

Schaut auf den ersten Blick zumindest gut aus. Ich werde dann nach 6 Tagen mit Tinidazol aufhören. Mit Ende 20 sollte mein Körper doch hoffentlich noch was aushalten :) .

Weiterhin habe ich folgenden interessanten Link gefunden zu verschiedenen Medikamentkombinationen gegen Lyme:

http://www.treatlyme.net/treat-lyme-book...tic-guide/

Dort findet man unter anderem auch Grapefruit Seed Extract als alternative zu Tinidazol, eingenommen in Kombination mit Doxy. Auch nach weiterem Recherchieren findet sich doch englischsprachig einiges, was eine gleichzeitige Einnahme befürwortet.

@Markus: Was spricht denn deiner Ansicht nach gegen eine gleichzeitige Einnahme von Grapefruitkernextrakt und Doxy?

Ich werde noch ein bisschen Stöbern, aber ziehe es zum jetzigen Zeitpunkt doch in Erwägung nach ein paar Tagen Pause (nachdem ich mit Tini aufgehört habe), zum Doxy Grapefruitseedextract unterstützend einzunehmen.
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Thanks given by:
#9

(28.06.2017, 14:06)mastafil schrieb:  @Markus: Was spricht denn deiner Ansicht nach gegen eine gleichzeitige Einnahme von Grapefruitkernextrakt und Doxy?

Mit Doxy kann man es theoretisch kombinieren, kann unter Umständen halt den Wirkspiegel erhöhen. Mit Nitroimidazolen würde ich es aus diesem Grund definitiv nicht kombinieren. Auch bei Doxy muss man unter 400 mg imho aufpassen. Persönlich habe ich solche Sachen schon gemacht, habe mich aber auch eingehend mit solchen Themen beschäftigt und kann jederzeit evtl. labormedizinische Kontrollen veranlassen.
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Thanks given by: mastafil , ticks for free
#10

Falls es dich beruhigt: ich habe schon oft Tetracycline (Doxy o. Mino) mit Tinidazol kombiniert und gut vertragen. Die Wirkung ist jedesmal sehr gut. Im Moment nehme ich es gerade wieder und der Rückfall war in 7 Tagen zurückgedrängt. Tini setze ich in der Regel nach 10 Tagen ab. Ich merke, dass es seine Wirkung nach 3 Tagen voll entfaltet. Wichtig ist, dass Du Doxy komplett die 3 Wochen durch nimmst. Tini ist ja eher eine Zusatz-Medikation. (gegen die Zysten) - aber das brauchst Du m.E. nicht die ganze Zeit zu nehmen.

Am Besten wäre es, man hätte gar keine Borreliose und müsste nichts nehmen, dann bräuchte man auch keine Nebenwirkungen zu fürchten. Wenn ich aber keine 10 m mehr gehen kann, ohne erschöpft und schweißgebadet zusammenzubrechen, dann sind mir die NW egal.

Du hast jetzt ja eine Wanderröte. Die muss man behandeln. Das Ende der Behandlung ist abzusehen. Ich glaube nicht, dass Du bleibende Schäden von der Behandlung behältst.

lg Luddi

Macht mit bei: www.onlyme-aktion.org

Alle meine Aussagen sind persönliche Meinungen und ersetzen keinen Arztbesuch!


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Thanks given by: mastafil


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