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Zu kurze Therapie hat versagt. Was nun? Hilfe
#1
Sad 

Ihr Lieben,

ich bin ganz neu hier bei Euch, brauche aber dringend Rat und Beistand.

Kurz zur meiner Historie (w, 165cm, 45kg):

- 15.10 --> Zeckenbiss, keine Wanderröte, prophylaktisch 14 Tage 2x100mg Doxy
IgG- negativ
IgM- positiv
Von der möglichkeit eines Westernblots hat mir meine Ärztin natürlich nichts gesagt...Angry

- 30.10 --> erste Beschwerden (stichartige, migrirende Schmerzen am ganzen Krörper)

- 5.1--> starke Gelenkschmerzen in beiden Knien, den Fingern beider Hände und einem Punkt zwischen den Schulterblättern
IgG- negativ
IgM- positiv
Westernblot- P41 positiv

Einen Termin beim Spezialisten habe ich erst im Februar. Gehe morgen zu meinem Hausarzt und wollte mich bei Euch erkundigen was Ihr mir empfehlen würdet. Mein Hausarzt scheint sich wenig bis kaum mit Borreliose auszukennen, aber verschreibt auch mal auf Bitte hin bestimmte Medikamente.

Macht es Sinn nochmals eine längere und höher dosierte Therapie mit Doxy zu beginnen? Oder ist jetzt (wo es schon chronisch ist?) eine andere Antibiose angesagt? Minocyclin ?
Soll begleitend noch ein Antiparasitikum (Tinidazol?) genommen werden?


Bin grade latent panisch, da ich mich absolut nicht gut beraten und aufgehoben fühle, nicht weiß wo ich am schnellsten kompetente Hilfe bekomme und zusätzlich noch erschlagen bin von den ganzen Leidensgeschichten im Forum Sad
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Thanks given by:
#2

Wieso lässt du dich prophylaktisch behandeln bzw. wieso macht der Arzt sowas? Wann war die erste Blutentnahme nach Zeckenstich? Es braucht mindestens einige Tage, bis da Antikörper nachweisbar sind. Es kann sich daher durchaus um einen falsch-positiven Befund handeln, was bei IgM nicht so selten ist. Insbesondere ist die 41er Bande (Flagellin) unspezifisch.

Du hast also bis einschließlich 29.10. Doxycyclin bekommen, was das Standardmedikament bei Borreliose ist und im Frühstadium recht wirksam sein sollte. EIN Tag nach Antibiose entwickelst du dann Schmerzen am ganzen Körper? Keinesfall solltest du in deiner Situation Tinidazol nehmen.
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Thanks given by: micci , baigelos
#3

Markus, erstmal danke für deine Antwort.
Genau, die stechenden, migrierenden Schmerzen traten um den Dreh mit Ende der Antibiose auf und hielten 3 Woche (in denen Neurologen und Infektionsambulanz überfragt waren, aber keiner einen Blot vorgeschlagen hat und Borreliose natürlich zu 100% ausgeschlossen wurde).
Danach war bis zum 5.1 zunächst Ruhe, bis die oben beschriebenen Gelenkschmerzen aufgetaucht sind.

Das Erste Labor wurde 2 Tage nach Biss gemacht. Wie gesagt, EIA IgM- positiv, IgG- negativ.

Am 11.1 habe ich auf Grund der Gelenkschmerzen erneut den EIA und einen Blot machen lassen.
IgM- wieder positiv
IgG- negativ
Blot- P41 positiv
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Thanks given by:
#4

Hallo und herzlich Willkommen!

Also Antikörper bilden sich i.d.R. nach einigen Wochen und nicht Tagen, so meine Kenntnis...
Das ein Arzt prophylaktisch AB gibt, finde ich bemerkenswert.
Ich habe jetzt eher die kleine Vermutung, dass du dir evtl. schon vorher mal eine Infektion zugezogen haben könntest (da Antikörper schon da, auch IgM können länger als Immunantwort bestehen bleiben), die dein Immunsystem noch in Schach gehalten hat. Durch die Gabe von AB kam da evtl. einiges in Gang...
Wie gesagt, einfach mal eine Überlegung meinerseits.

Ich finde es schwer dir jetzt zu etwas zu raten, da du vor der AB Einnahme noch keine Beschwerden hattest.
Ich würde jetzt ggf. mit Doxy weitermachen (am besten 5mg pro ein kg Körpergewicht) wegen deiner Beschwerden und dann den Spezitermin wahrnehmen und schauen was dieser meint.

LG Jo

Liebe Grüße Jo


OnLyme-Aktion.org 


Es gibt nur zwei Tage in deinem Leben,an denen du nichts ändern kannst.
Der eine ist gestern und der andere ist morgen.
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Thanks given by: borrärger , katze , baigelos , Die Ratte
#5

Ich halte das für sehr unwahrscheinlich, dass du dir mit dem Zeckenbiß eine Borreliose eingehandelt hast (Zecke müsste infiziert gewesen sein, Borrelien übertragen worden sein und Doxy versagt haben). AK sind m.W. auch nach zwei Tagen noch nicht vorhanden. Nach der Zeit müssten nun auch IgG nachweisbar sein. Ich denke, es ist am ehesten ein falsch-positiver Befund.

Die Frage bleibt, weshalb du "auf Verdacht" therapiert wurdest, ob es irgendwelche Anzeichen einer Infektion gab. Mir scheint die ganze Schilderung noch nicht so ganz stimmig zu sein. Falls du nach wie vor die Gelenkschmerzen hast, wäre ein Blutbild inkl. CRP nicht verkehrt, um zu sehen, ob es Zeichen für eine Infektion/Entzündung gibt.
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Thanks given by: anfang , AnjaM , katze , baigelos
#6

Danke für Eure Antworten!

(15.01.2018, 18:35)Markus schrieb:  Die Frage bleibt, weshalb du "auf Verdacht" therapiert wurdest, ob es irgendwelche Anzeichen einer Infektion gab. Mir scheint die ganze Schilderung noch nicht so ganz stimmig zu sein. Falls du nach wie vor die Gelenkschmerzen hast, wäre ein Blutbild inkl. CRP nicht verkehrt, um zu sehen, ob es Zeichen für eine Infektion/Entzündung gibt.

Ich habe versucht meine Schilderung möglichst kurz zu halten, weshalb sie für dich vielleicht etwas unstimmig klingen mag.
Ich wurde "auf Verdacht" therapiert, da ich zwei Tage nach dem Biss Fieber bekommen hatte. In dem Zug wurde das erste Labor angeordnet und Doxy verschrieben.
Gelenkschmerzen bestehen nach wie vor seit dem 5.1. Blutbild wurde gemacht, keine Anzeichen einer Entzündung, keine Rheumawerte.

Ich wäre sehr froh wäre es keine Borreliose, die will ich nun auch nicht auf Teufel komm raus haben Wink, bloß sprachen in meinen (Laien)Augen die Symptome (nach Hopf-Seidel) und die Laborwerte dafür.
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Thanks given by:
#7

Auch ich finde es sehr schwierig, hier einen Rat zu geben. Du bist kurz nach Zeckenbiß bereits behandelt worden, und das mit 200 mg bei einem Gewicht von 45 kg. Das ist eigentlich für kurz nach Zeckenbiß eine gute Therapie. Wenn du wirklich mit Borrelien infiziert wurdest, können die sich zu diesem Zeitpunkt noch nicht besonders weit ausgebreitet haben, und man sollte meinen, daß eventuelle Borrelien mit dieser Therapie abgetötet worden wären.

Ich finde aber auch die Idee von johanna cochius sehr gut, wonach das eventuell gar nicht dein erster, sondern schon dein zweiter Zeckenbiß gewesen sein könnte. Die bereits vorhandenen Antikörper würden dafür sprechen. Oft merkt man das ja gar nicht, wenn man gebissen wird. Dann wären 10 Tage Doxy unter Umständen zu kurz, vielleicht Doxy auch nicht mehr das richtige Medikament.

Du hast Beschwerden kurz nach Absetzen von Doxy bekommen. Das hatte ich auch gehabt. Bei mir war die Krankheit schon viel zu weit ausgebreitet. Doxy hat mir mehr geschadet als genutzt. Ein Auftreten von Beschweden kurz nach Absetzen des AB muß also keinesfalls ein Zeichen dafür sein, daß du keine Borreliose hast. Es kann auch ein Zeichen dafür sein, daß die Antibiose einfach nicht ausreichend war.

Und auch daß die Beschwerden dann erst mal von alleine verschwinden, es einige Wochen später aber wieder weiter geht, halte ich durchaus für typisch für Borreliose. Also von den Symptomen her würde ich sagen, daß es durchaus Borreliose sein könnte. Die Tests sind nicht eindeutig, aber das sind sie bei Borreliose meistens nicht. Wenn du dir Sorgen machst, würde ich durchaus mal Minocyclin ausprobieren, aber ausreichend dosiert. Und wenn du schon damit anfängst, dann nimm es bis zu deinem Spezi-Termin. Ich glaube nicht, daß dir das schaden wird. Du wirst dann ja merken, wie dein Körper darauf reagiert. Der Spezi soll dann entscheiden, ob du vielleicht noch andere Medikamente zusätzlich brauchst.

Denk aber auch an Co-Infektionen. Oftmals werden bei einem Zeckenbiß nicht nur Borrelien, sondern auch andere Bakterien übertragen. Die können weitere Beschwerden verursachen. Man sollte sich auch darauf testen lassen.
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Thanks given by: baigelos , Die Ratte
#8

Hallo ihr Lieben! Hier in kurzes Update meinerseits:

Westerblot von anderem Labor zurück bekommen:
IgM Blot: positiv!
positive Banden: p25, p30, VlsE

(Zur Erinnerung erstes Labor eine Woche vorher am 11.01: IgM Blot: nur p41 positiv)

Am 2.02 Termin beim Spezi wahrgenommen:

Seiner Meinung nach eine 100% Borreliose.
Therapie: 3 Wochen 2g Ceftriaxon i.V.

Im Anschluss an die Therapie 6 Wochen abwarten (Symptome könnten angeblich noch nach ABschluss der Therapie verschwinden (?)). Falls keine Besserung--> Wiedervorstellung.

Sooo. Nach langem Kampf einen Arzt in Köln zu finden, der mir das täglich verabreicht, hatte ich heute die 11 Infusion. Bisher kein Herxheimer, aber auch keine spürbare Verbesserung (zur Erinnerung: primär Gelenkschmerzen Knie, Finger, Ellbögen stechende, migrirende neuropathische Schmerzen, ab und zu Taubheitsgefühle in beiden Händen)

Nun meine Frage an euch:

Findet ihr die Therapie so sinnvoll? Meine Frage ob ein zusätzliches antiparasitäres Medikament genommen werden sollte, verneinte der Spezi. Auch sollten nicht 4g genommen werden, da 2g bei meinem Gewicht (45kg) ausreichten.

Mir kam der Spezi schon fachkundig vor, war auch eine Empfehlung auf dem Forum, bloß bin ich nach vorangegangener Rechere leider misstrauischer als mir gut tut. Warum wird bei primärer Gelenksymptomatik und auch im nicht mehr Akutstadium (Biss war im Oktober) Ceftriaxon verschreiben? Und warum nur 3 Wochen? Und sollte ich nach der 11 Gabe nicht mittlerweile eine Verbesserung spüren? (Bisher spür ich nix außer schlimmen Verdauungsbeschwerden, die ich aber mit Probiotika abzufangen versuche).

Danke für Eure Geduld und Liebe Grüße!
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Thanks given by: urmel57 , johanna cochius , Zotti , borrärger , katze
#9

Hallo,

die Frage ist eben, ob mögliche Ko-Infektionen eine Rolle spielen...Da würde Ceftriaxon nicht unbedingt was bringen.
Wurdest du auch auf Yersinien getestet? Die können auch nette Gelenkbeschwerden machen...
11 Tage sind jetzt aber auch nicht lange, eine Verbesserung kann tatsächlich erst nach Beendigung der Therapie kommen.
Ob 3 Wochen reichen ist fraglich, ich persönlich würde danach eher noch was dran hängen...

LG Jo

Liebe Grüße Jo


OnLyme-Aktion.org 


Es gibt nur zwei Tage in deinem Leben,an denen du nichts ändern kannst.
Der eine ist gestern und der andere ist morgen.
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Thanks given by: borrärger , baigelos , Die Ratte
#10

Bei positivem VlsE würde ich auch davon ausgehen, dass es sich tatsächlich um einer Borreliose handelt. Ob nun alle deine Beschwerden ausschließlich damit zusammenhängen lässt sich leider so nicht sagen.

Grundsätzlich ist doch die dreiwöchige i.v. Behandlung mit Ceftriaxon ein gutes Angebot an dich. Das wird durchaus im fortgeschritteneren Stadium angewendet, wobei dann eigentlich oft auch schon IgG Antikörper gefunden werden, bei dir wohl nicht. Du bist wohl ein echtes Fliegengewicht. Manchmal stellen sich Verbesserungen auch erst später ein. Ansonsten würde ich jetzt erstmal abwarten, wie es sich weiter entwickelt. Vertraue deinem Spezi jetzt erstmal, sonst machst du dich nur verrückt. Wir haben dich weder untersucht, noch kennen wir den Rest von deinem Körper und möglichen Erkrankungen. Keiner ist dabei gleich dem anderen.

Antiparasitäre Mittel würden ja wohl auch nur Sinn machen bei nachgewiesenen Parasiten - oder? Also vertraue jetzt erstmal und dann siehe weiter - da läuft erstmal nichts davon. Ansonsten heißt es weitersuchen, weitermachen, weiterprobieren.

Liebe Grüße und ich drück dir die Daumen, dass sich doch bald sichtbare Erfolge zeigen.

Urmel

Mitglied bei => Onlyme-Aktion.org

Lass das Verhalten anderer nicht deinen inneren Frieden stören (Dalai Lama)
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Thanks given by: Filenada , Zotti , borrärger , katze , baigelos , Die Ratte


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