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Psychische Gesundheit feststellen lassen?
#1

Was ist von der Idee zu halten, privat zu einem Psychiater zu gehen, um sich psychische Gesundheit attestieren zu lassen? In Anbetracht meiner Vorbefunde habe ich Angst, es könnte ein Strick draus werden (muss vermutlich bald Rentenantrag stellen). Falls das nicht nach meinen Wünschen ausgeht, wäre dann ja nichts aktenkundig.

Andererseits halte ich von dieser Berufsgruppe ehrlich gesagt wenig bis nichts. Denke daher, es ist vielleicht das Geld zum Fenster rausgeschmissen. Was meint ihr dazu?

Siehe auch Wikipedia zum DSM-V:

Zitat:Die Anzahl der im DSM aufgeführten Krankheiten und Störungen ist stetig von 106 (DSM-I) auf 374 (DSM-5) angestiegen.[7]

Dies könnte u.a. daran liegen, dass viele der ins DSM-5 neu aufgenommen Diagnosen möglicherweise wissenschaftlich nicht genug überprüft und die Schwellwerte für ältere Diagnosen gesenkt wurden.[8] Eine Studie der University of Massachusetts Boston fand heraus, dass 69 % der DSM-5-Mitarbeiter Verbindungen zur Pharmaindustrie hatten; bei der Arbeitsgruppe zu affektiven Störungen waren es 83 % und bei den für Schlafstörungen zuständigen Autoren waren es 100 %.[9]

Durch die Möglichkeit, jede Verhaltensauffälligkeit als „milde“ Störung zu diagnostizieren, befürchten Kritiker eine Inflation von Diagnosen, die den Betroffenen dann lebenslang anhängen können.[10][11] Prominentester Kritiker ist der US-amerikanische Psychiater Allen Frances, der ehemalige Vorsitzende der DSM-IV-Kommission.[12] Auch das National Institute of Mental Health (NIMH) mit ihrem Leiter Thomas Insel kritisiert das DSM-5 für einen Mangel an Validität, obwohl er dessen hohe Reliabilität als Stärke anerkennt.[13]
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Thanks given by:
#2

Zitat:Was ist von der Idee zu halten, privat zu einem Psychiater zu gehen, um sich psychische Gesundheit attestieren zu lassen?
Bin nicht sicher, ob ein Psychiater ein solches Attest ausstellt, vermute einmal eher nicht.

Zitat:In Anbetracht meiner Vorbefunde habe ich Angst, es könnte ein Strick draus werden
Verstehe ich Dich richtig, dass Du Sorge hast einen Psychiater aufzusuchen und ihm Vorbefunde zu zeigen und Deine Krankheitssituation zu erklären, weil Du dann befürchtest, dass er Dich nicht für psychsich gesund halten könnte?
Würde es Dir denn weiterhelfen können, wenn er Dich für gesund erklärt?

Zitat:Falls das nicht nach meinen Wünschen ausgeht, wäre dann ja nichts aktenkundig.
Meinst Du mit "das" den Besuch beim Psychiater und die Hoffnung, dass er Dich für psychisch gesund erklärt oder meinst Du Deinen Rentenantrag?

Ist es Dir wichtig, Deinen Rentenantrag mit der Anerkennung von Borreliose-und Co durchzubekommen oder dürfte er auch mit Beschwerden positiv entschieden werden, deren Ursache man in der Psyche sieht? Dann wäre es aber schlecht, wenn ein Psychiater Dich als gesund erklärt hätte.

Zitat:Andererseits halte ich von dieser Berufsgruppe ehrlich gesagt wenig bis nichts.
Mit Borreliose und Co werden sich die meisten vermutlich nicht auskennen.

Entschuldige meine Fragen, aber ich stehe wie ein Ochs vor dem Berg und begreife nicht, was Dein primäres Ziel ist.
LG Niko
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Thanks given by: katze , Waldgeist , borrärger
#3

Würde sagen . . . . . e bissi was an der " Klatsche " zu haben- oder wie auch man oder wer das auch anders ausdrückt\beschreibt, ist in unserem Fall,willst in die Rente z.B.- nie oder selten verkehrt. Mir hat das Zauberwörtchen Depressiv schon geholfen- war wohl das einzigste,was ins Programmfenster,\Textzeile passte.- anfang -

... auch du bist ein Teil des Wasser`s - das jeder Fisch zum schwimmen braucht...
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Thanks given by: korri , borrärger
#4

Hallo Markus,
was mir noch einfällt: Egal, was der von dir Beauftragte bescheinigt - dem muss der andere Gutachter sowieso nicht folgen. Vielleicht löst ein mitgebrachtes Gutachten auch gerade seinen Widerspruch aus...
Ist es wichtig, warum du berentet wirst? Falls der Stich ein Arbeitsunfall ist, z. B. als Förster, könnte es wichtig sein. Aber dann könnten sie immer noch behaupten, eine Borreliose müsste ausgeheilt sein, bei einer Depression gilt das vielleicht nicht unbedingt.
Und außerdem finde ich gerade: Von jahrelanger chronischer Krankheit bekommt man doch einen an der Klatsche ...
LG Berta
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Thanks given by: borrärger
#5

Hallo Markus,ich hab auch einen Rentenantrag gestellt.Einige Forenmitglieder schreiben,dass man mehr Chancen hat auf Rente,wenn man die Beschwerden der Psyche vorzieht.Borreliose wird oft nicht anerkannt.LG
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Thanks given by: Niko
#6

Hallo Markus,

ich meine du hattest schon einen Thread zum Thema Rentenantrag, oder?
Was für Diagnosen hast du denn momentan in deinen Arztbriefen?
Ich finde mit CFS und/oder Fibromyalgie fährt man ganz gut, meine hatte ich damals schon erwähnt.
Es muss ja nicht gleich somatoforme Schmerzstörung etc. sein.

Zu der Frage hier, ich denke das ein priv. Psychiater (warum überhaupt Psychiater, gibt doch auch die Psychosomatik, dass ist ein großer Unterschied)durchaus Atteste ausstellen würde.
du musst aber dennoch zum Gutachter und dieser sieht die Vorbefunde ein und macht sich ein eigenes Bild.
Ob da ein Attest wirksam ist, weiß ich nicht.
Es kommt natürlich immer darauf an, an welchen Gutachter man gerät. Ich glaube je weniger Gedanken du dir machst, umso besser wird dieser Termin für dich ausgehen. Sei einfach so wie du bist.
Ich habe gute Erfahrung gemacht damals.

LG Jo

Liebe Grüße Jo


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Es gibt nur zwei Tage in deinem Leben,an denen du nichts ändern kannst.
Der eine ist gestern und der andere ist morgen.
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Thanks given by: Niko
#7

Habe mich schlecht ausgedrückt. Das Problem ist, dass ich hier nicht alles öffentlich schreiben will. Um eine Rentenbewilligung ging es mir erstmal nicht. Das ist eh so wenig, dass da mit Sozialhilfe aufgestockt werden müsste. Zudem ist mein primäres Ziel, wieder einigermaßen gesund zu werden. Ich wäre schon froh, wenn man dabei NICHT behindert würde.

Da ich vermutlich bald gezwungen sein würde einen Rentenantrag zu stellen - bin seit knapp einem Jahr vom Amtsarzt aufgrund der Berichte meines Hausarztes arbeitsunfähig geschrieben - würden in dem Zuge sämtliche Arztberichte offenbar werden, darunter ein Klinikbericht der mir eine psychiatrische Diagnose bescheinigte (dieser Bericht ist selbst dem HA nicht bekannt). Die Diagnose lautete damals u.a. auf Hypochondrische Störung DD sonsige anhaltende wahnhafte Erkrankung und generalisierte Angststörung. Ich habe mich damals selbst aus der Klinik entlassen ("in zwei Tagen sind Sie wieder da"), das Medikament abgesetzt und den Arztbericht im Müll entsorgt. Für mich war die Sache damit erledigt. Nun könnte sie mich aber wieder einholen, denn der Bericht ist erst 2 Jahre alt. Ich war damals meinen Eltern zuliebe noch bei einem ambulanten Psychiater, der wohl eine Angststörung diagnostizierte und mir dementsprechend was aufgeschrieben hat. Habe das aber auch nie genommen und ich komme gut ohne die Sachen klar. Ich brauche das hier niemandem zu erklären, dass eine Borreliose Symptome machen kann, die einen ängstigen. Einem Psychiater braucht man das aber nicht zu erzählen, inbesondere wenn die Symptome ja eh nur hypochondrisch bedingt sind. Zudem ist meine Serologie allenfalls grenzwertig, nach geltender Lehrmeinung kann ich daher keine Borreliose haben. LTT ist positiv, das interessiert aber nicht. Deutliche Symptomverbesserung unter Ceftriaxon spielt auch keine Rolle ("Placeboeffekt", meinte mal ein Arzt).

Insgesamt habe ich auch nicht wirklich Arztberichte, die mir weiterhelfen. Alle standardmäßigen Untersuchungen sind unauffällig. Nur Erregerserologien sind teilweise auffällig und ein paar andere Werte (z.B. Ferritin sehr niedrig). Nun sieht die Lage wie folgt aus:

- sämtliche Facharztabklärungen ohne Befund
- Hausarzt (=Spezi) vermutet Multiinfektionssyndrom mit Bartonellen (IgG pos) und Chlamydien (IgG und IgA pos) und seronegativer Borreliose
- psychiatrische Klinik stellt Diagnose Angststörung und hypochondrische Störung, zumindest die Angststörung wird vom ambulanten Psychiater bestätigt
- Therapie schon seit längerem nicht mehr möglich aufgrund Allergie gegen Antibiotika, d.h. Krankheitsbild verschlechtert sich zunehmend (körperliche Erschöpfung und neurolog. Probleme)

Da ich keinesfalls mit einer hypochondrischen Störung resp. einer sonstigen anhaltenden wahnhaften Störung etikettiert sein möchte - diese Krankheiten auch nicht habe - hätte ich halt gerne einen Psychiater, der mir das auch so bescheinigt. Eine Angststörung, die ursächlich wäre, habe ich m.E. auch nicht. Wenn sich solche Diagnosen über ein Rentengutachten mal festfressen, wird man noch mehr Probleme haben, eine adäquate Behandlung zu bekommen. Da die Psychiatrie aber eine reine Pseudowissenschaft ist (siehe auch Wikipedia-Zitat oben), sind besuche beim Psychiater aber immer sehr gefährlich. Daher würde ich das eben gerne privat machen lassen, damit im Falle einer für mich nachteiligen Bewertung nichts aktenkundig ist. Dass ein Psychiater keine Diagnose stellt, dürfte unwahrscheinlich sein: Er hat laut DSM-5 374 zur Auswahl. Irgendwas passt da immer.
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Thanks given by: Niko , urmel57 , johanna cochius , korri , mikky
#8

Nun verstehe ich Dich sehr gut!
Zitat:Ich brauche das hier niemandem zu erklären, dass eine Borreliose Symptome machen kann, die einen ängstigen.
Nein, das brauchst Du nicht.

Zitat:Die Diagnose lautete damals u.a. auf Hypochondrische Störung DD sonsige anhaltende wahnhafte Erkrankung und generalisierte Angststörung.
Weil solche ähnlichen Diagnosen bisher sicher häufig gestellt wurden ohne nach einer tieferliegenden infektiösen Ursache zu forschen und betroffene Menschen, die spüren dass sie infektionskrank sind und nicht "nur" psychisch/psychiatrisch krank, vermutlich beim Psychiater meistens nicht Tachelles reden, wird die Wahrheit um psychiatrische/psychische Schräglagen bei Borreliose und Co-Infekten auch weiterhin im Verborgenen bleiben.

Du hast leider schlechte Erfahrungen gemacht und die Diagnosen würde ich auch als sehr übergriffig empfinden. Leider ist man dagegen machtlos, ohnmächtig.

Wenn Du eventuell bald einen Rentenantrag machen musst und er mit diesen Diagnosen befürwortet würde, müsstet Du dann zukünftig bei Ärzten Auskunft darüber geben, warum du Rentner bist? Kann man solche Diagnosen nicht für sich behalten, wenn man zum Arzt geht oder sickern die zwangsläufig durch?
Dein Hausarzt ist doch offensichtlich sehr fit und steht hinter Dir?

Nach meiner Erfahrung ist es das Beste, wenn man nur erzählt wie es einem geht und welche Beschwerden einen davon abhalten, leistungsfähig sein zu können. Sobald man selber eine "Diagnose" stellt, in dem man eine Verbindung zu Borreliose-und Co-Infekten vermutet, läuft man Gefahr Diagnosen der o.g. Art zu erhalten.
Wenn man z.B. zu müde ist, um zur Arbeit zu gehen oder zu schwach, dann bleibt einem doch nichts anderes übrig, als die Diagnosen zu nehmen, wie sie von den Ärzten kommen.
Selber sollte man die Ursache nicht kennen, zumindest nicht besser als der behandelnde Arzt. Schließlich ist es ohne analytische Nachweise in der Infektologie nicht üblich Diagnosen zu stellen, anders als in der Pschologie/Psychiatrie.

Zitat:Sei einfach so wie du bist.
Ich denke auch, Du solltest möglichst natürlich auftreten. Wenn es aber zu Dir gehört, dass Du die Ärzte unbedingt von der Wahrheit überzeugen möchtest - was ich sehr gut verstehen kann, wenn man solche ungerechten und stigmatisierenden Diagnosen erhalten hat - dann sei bitte eher nicht so, wie Du bist.
Je mehr Du Zusammenhänge darstellst und Dich gegen Diagnosen insbesondere von Psychiatern wehrst, desto mehr bestätigst Du in deren Augen Ihre Diagnosen "Hypochondrische Störung DD sonsige anhaltende wahnhafte Erkrankung".

Alles Gute Niko
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Thanks given by: Markus , mikky
#9

Lieber Markus,

im Prinzip geht es ja jetzt doch um den Rentenantrag den du wohl stellen musst.
Warst du eigentlich schon in einer Reha? Das wird sonst der erste Schritt sein, wenn du einen Antrag stellst, außer dein Arzt bescheinigt eine Unfähigkeit hierfür.
Sollte in der Reha die Rente befürwortet werden (mir hat da ein Gespräch mit dem Sozialdienst sehr geholfen), dann musst du erstmal zu keinem Gutachter mehr, die Rente wird bewilligt werden.
Wichtig fände ich, dass dein Hausarzt dir einen guten Arztbrief schreibt. Das heißt auch mit Diagnosen mit denen du leben kannst (CFS z.B.) Schreibt er in die Berichte für den Amtsarzt nicht auch Diagnosen rein?
Eigentlich klingt es doch so, dass du einen sehr guten HA hast, der dich ernst nimmt.
Wenn du neue Kliniken, oder Ärzte kontaktierst, dann nimmst du eben nur die Befunde/Berichte mit, die für dich in Frage kommen. Dann erfährt doch niemand etwas über vorherige, nicht stimmende Diagnosen.
Im übrigen hast du das Recht dich in einer Klinik zu beschweren, wenn der Bericht nicht stimmt.

Ansonsten kräht bei mir kein Hahn danach, mit welchen Diagnosen ich meine Rente erlangt habe.

Warum schreibt dich ein Amtsarzt krank, warum nicht der HA?
Hast du vor das mit den MCAS abklären zu lassen? Dann hättest du zumindest einen guten KH-Bericht...

Liebe Grüße Jo


OnLyme-Aktion.org 


Es gibt nur zwei Tage in deinem Leben,an denen du nichts ändern kannst.
Der eine ist gestern und der andere ist morgen.
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Thanks given by: Markus , judy , mikky
#10

Ich werde versuchen einen Beratungsgutschein zu bekommen, um anwaltlich klären zu lassen, welche Möglichkeiten mir offenstehen, dieses Psychozeugs aus der Akte zu bekommen. Es sollte klar sein, dass eine "wahnhafte Störung" was ganz anderes ist als eine Depression.

Und was meinen Hausarzt anbetrifft, ist er ein Borre-Spezialist und nimmt mich selbstverständlich ernst. Der ist aber schon länger, vermutlich auch aufgrund der propagandistischen Tätigkeit bestimmter Kreise, sehr bekannt und auch "umstritten".

MCAS werde ich wohl nicht klären lassen. Ich denke, das habe ich nicht. Dann wäre das nur ein weiterer negativer Befund, der die "Hypochondrie" stützen würde.
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Thanks given by: mikky


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