18.09.2018, 17:28
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 18.09.2018, 18:14 von Taunusmann.)
Hallo,
mein Schlaganfall jährte sich im August zum 10. mal. Nie zuvor und nie danach hatte ich einen. Ich bin auch nicht entsprechend disponiert. Kein Übergewicht, kein Bluthochdruck, kein Diabetes, Nichtraucher, Cholesterin etwas erhöht (mit ASS heute unter 100), familiär unbelastet.
Zecken kannte ich natürlich, aber Borreliose war mir bis dato kein Begriff. Mitte Juni 2008 ging ich (unvorsichtigerweise, wie ich heute weiß) barfuß durch eine immens zeckenverseute Waldwiese und flugs hingen bestimmt 1-2 Dutzend Zecken an meinem Fuß. Zwar entfernte ich sie, aber eine fand den Weg bis zur Innenseite des Oberschenkels. Nach einigen Tagen bemerkte ich den typischen Hexenkreis ("wunderschön", meinte später der Krankenhausarzt, "so etwas sieht man selten"), maß ihm aber keine Bedeutung bei und dachte an einen entzündeten Mücken- oder Bremsenstich.
Etwa 6 Wochen nach dem Waldspaziergang wachte ich morgens mit einer Lähmung eines Fingers einer Hand auf, aber nach 1 Stunde war sie verschwunden. Auch dem maß ich keine Bedeutung bei. Nach weiteren 2 oder 3 Tagen trat die Lähmung morgens erneut auf, aber diesmal an 3 Fingern und hängende Lippen hatte ich auch, so dass ich mich zum Hausarzt begab. Der schickte mich mit Borrelioseverdacht ins Krankenhaus, wohin ich noch selbst fuhr. Es war eine Fehldiagnose, besser gesagt, eine unvollständige Diagnose. Der wichtigste Teil fehlte.
In der Klinik angekommen schoben sie mich in die Röhre und dann wartete ich 1 Stunde. Ein Krankenpfleger kam und ich solle mich doch bitte in den Rollstuhl setzen. Ich dachte der spinnt und wollte nach Hause. Aber er transportierten mich direkt auf die Stroke Unit. Ich war geschockt. Der erste Krankenhausaufenthalt meines Lebens. Und so unverhofft. Sie behielten mich 1 Woche lang da. Insgesamt drei Wochen hing ich mit "Ceftriaxon" am Tropf.
Mit auf dem Zimmer lag ein armer Schlucker, halbseitig gelähmt. Der wollte im September mit seinen Kumpels auf Mallorca wandern gehen. "Das schaffe ich", meinte er. Die Hoffnung stirbt zuletzt. Gegen den ging es mir richtig gut, bis auf die tierischen Nackenschmerzen, welche ich auf das falsche Kopfkissen zurückführte. Aber ich habe in diesem Forum gelesen, dass auch sie borreliosebedingt sein können.
Man hatte bei mir nicht einen einzigen großen Schlaganfall wie bei dem Kollegen festgestellt, sondern mehrere kleine (multiple), so ungefähr 10 Stück. Die Nervenwasseruntersuchung ergab eine inzwischen starke Vermehrung der Borrelien.
Seitdem habe ich fast jeden Arzt, bei dem ich gewesen bin, gefragt, ob die multiplen Schlaganfälle von der Borreliose herrühren könnten, denn schon der zeitliche Zusammenhang (6 Wochen nach dem Zeckenbiss) schien mir sehr verdächtig zu sein. Bislang wollte mir jedoch noch kein Mediziner einen möglichen Zusammenhang bestätigen. Erst durch dieses Forum bin ich mir inzwischen sicher, dass die Borreliose der Auslöser gewesen ist. Sie gaben mir einen Cholesterinsenker und ASS-Blutverdünner. Diese Tabletten nehme ich noch heute. Kann ja nicht schaden, oder?
Jedenfalls habe ich seit der Sache eine Zeckenphobie und meide jeden Grashalm wie der Teufel das Weihwasser.
Herzliche Grüße
Dieter
mein Schlaganfall jährte sich im August zum 10. mal. Nie zuvor und nie danach hatte ich einen. Ich bin auch nicht entsprechend disponiert. Kein Übergewicht, kein Bluthochdruck, kein Diabetes, Nichtraucher, Cholesterin etwas erhöht (mit ASS heute unter 100), familiär unbelastet.
Zecken kannte ich natürlich, aber Borreliose war mir bis dato kein Begriff. Mitte Juni 2008 ging ich (unvorsichtigerweise, wie ich heute weiß) barfuß durch eine immens zeckenverseute Waldwiese und flugs hingen bestimmt 1-2 Dutzend Zecken an meinem Fuß. Zwar entfernte ich sie, aber eine fand den Weg bis zur Innenseite des Oberschenkels. Nach einigen Tagen bemerkte ich den typischen Hexenkreis ("wunderschön", meinte später der Krankenhausarzt, "so etwas sieht man selten"), maß ihm aber keine Bedeutung bei und dachte an einen entzündeten Mücken- oder Bremsenstich.
Etwa 6 Wochen nach dem Waldspaziergang wachte ich morgens mit einer Lähmung eines Fingers einer Hand auf, aber nach 1 Stunde war sie verschwunden. Auch dem maß ich keine Bedeutung bei. Nach weiteren 2 oder 3 Tagen trat die Lähmung morgens erneut auf, aber diesmal an 3 Fingern und hängende Lippen hatte ich auch, so dass ich mich zum Hausarzt begab. Der schickte mich mit Borrelioseverdacht ins Krankenhaus, wohin ich noch selbst fuhr. Es war eine Fehldiagnose, besser gesagt, eine unvollständige Diagnose. Der wichtigste Teil fehlte.
In der Klinik angekommen schoben sie mich in die Röhre und dann wartete ich 1 Stunde. Ein Krankenpfleger kam und ich solle mich doch bitte in den Rollstuhl setzen. Ich dachte der spinnt und wollte nach Hause. Aber er transportierten mich direkt auf die Stroke Unit. Ich war geschockt. Der erste Krankenhausaufenthalt meines Lebens. Und so unverhofft. Sie behielten mich 1 Woche lang da. Insgesamt drei Wochen hing ich mit "Ceftriaxon" am Tropf.
Mit auf dem Zimmer lag ein armer Schlucker, halbseitig gelähmt. Der wollte im September mit seinen Kumpels auf Mallorca wandern gehen. "Das schaffe ich", meinte er. Die Hoffnung stirbt zuletzt. Gegen den ging es mir richtig gut, bis auf die tierischen Nackenschmerzen, welche ich auf das falsche Kopfkissen zurückführte. Aber ich habe in diesem Forum gelesen, dass auch sie borreliosebedingt sein können.
Man hatte bei mir nicht einen einzigen großen Schlaganfall wie bei dem Kollegen festgestellt, sondern mehrere kleine (multiple), so ungefähr 10 Stück. Die Nervenwasseruntersuchung ergab eine inzwischen starke Vermehrung der Borrelien.
Seitdem habe ich fast jeden Arzt, bei dem ich gewesen bin, gefragt, ob die multiplen Schlaganfälle von der Borreliose herrühren könnten, denn schon der zeitliche Zusammenhang (6 Wochen nach dem Zeckenbiss) schien mir sehr verdächtig zu sein. Bislang wollte mir jedoch noch kein Mediziner einen möglichen Zusammenhang bestätigen. Erst durch dieses Forum bin ich mir inzwischen sicher, dass die Borreliose der Auslöser gewesen ist. Sie gaben mir einen Cholesterinsenker und ASS-Blutverdünner. Diese Tabletten nehme ich noch heute. Kann ja nicht schaden, oder?
Jedenfalls habe ich seit der Sache eine Zeckenphobie und meide jeden Grashalm wie der Teufel das Weihwasser.
Herzliche Grüße
Dieter