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Kostenlast der privaten Borreliosebehandlung
#1

Thema abgetrennt aus https://forum.onlyme-aktion.org/showthre...#pid143590

Hallo

(08.12.2018, 12:45)mikky schrieb:  
(03.12.2018, 15:38)Hydrangea schrieb:  Was ist das für eine Selbsthilfe die überwiegend nur noch Menschen helfen kann, die die finanziellen Mittel haben, ihre Behandlung privat zu bezahlen???

Daß die Kassen nicht zahlen, dafür kann hier im Forum niemand etwas. Und dennoch vermisse ich hier im Forum so etwas wie einen Versuch, nur mal darüber nachzudenken, wie es möglich sein könnte, auch Menschen mit geringem Einkommen, eine gute Therapie zukommen zu lassen.

Ja, das ist eines der (sehr) traurigen Themen rund um Borreliose, nicht nur bei uns in DE.
Mikky, das Forum lebt von den Menschen, die sich beteiligen. Warum machst du kein Thema draus und regst dazu an, darüber nachzudenken/zu diskutieren?
Wer soll es sonst tun, wenn nicht die Betroffenen selbst? Shy

LG, ticks
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OnLyme-Aktion.org
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Thanks given by: urmel57 , Regi , Zotti , FreeNine , Hydrangea , johanna cochius , Claire
#2

Es gibt die Patienten, die sich einen Spezi nicht leisten können. Mich würde der Standpunkt der DBG zu der Zweiklassenmedizin bei der Borreliose interessieren, insbesondere wie man eine Änderung herbeiführen könnte.

Je mehr ich über die Borreliose weiss, desto mehr weiss ich, dass man fast gar nichts weiss.

Nichts auf der Welt ist gefährlicher als aufrichtige Ignoranz und gewissenhafte Dummheit. (Martin Luther King)

Absenz von Evidenz bedeutet nicht Evidenz für Absenz
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#3

(08.12.2018, 14:37)Regi schrieb:  Zweiklassenmedizin bei der Borreliose
Gibts doch generell, nicht nur bei der Borreliose. Was kann die DBG da dafür?
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#4

(08.12.2018, 15:24)Markus schrieb:  
(08.12.2018, 14:37)Regi schrieb:  Zweiklassenmedizin bei der Borreliose
Gibts doch generell, nicht nur bei der Borreliose. Was kann die DBG da dafür?

Ist hier jetzt etwas Off-Topic: Letztlich kämpfen alle Kassenärzte mit den gesetzlichen Krankenkassen. Für uns ganz besonders die Ärzte, die sich auf die Borreliosekranken spezialisiert haben. Einige wenige gibt es, die ihr Budget regelmäßig überschreiten, weil sie die Kassenpatienten behandeln und in Regress gekommen sind und nur noch arbeiten dürfen, damit sie ihre Lebensgrundlage nicht verlieren. Diese hätte meiner Ansicht nach mehr Soldiarität ihrer DBG-Kollegen verdient und auch die Unterstützung durch die Patienten. Ich sehe aber auch ein Versagen in der Standespolitik. Es ist dann wohl auch nicht nur die Behandlung der Borreliose das Problem sondern auch die vielen weiteren Medikamente, die diese oft schwerkranken Patienten noch zusätzlich brauchen und was nicht als Praxisbesonderheit anerkannt wird.

Selbst die private Behandlung von Borreliosepatienten ist für die Ärzte oftmals nicht so ohne. Sie müssen sich die Anfeindungen ihrer Ärztekollegen gefallen lassen und das ist nicht immer einfach. Die DBG setzt sich hoffentlich Ziele, die eine bessere Soldiarität untereinander erkennen lässt. Man darf aber auch nicht vergessen, dass viele Ärzte und insbesondere Heilpraktiker, die auch Borreliosepatienten behandeln, nicht bei der DBG Mitglied sind, die aus meiner Sicht gesehen tatsächlich auch Patienten als Melkkühe verstehen und viel Schickimicki mitverkaufen. Es gibt sogar einen weiteren eingetragenen Verein, bei dem ich das sehe, dessen Namen ich hier aber nicht nennen werde. Daher wäre es mein persönlicher Wunsch, dass sich die DBG für die bessere Versorgung der Kassenpatienten bekennt, auch wenn diese vielleicht nicht umgehend umsetzbar ist.

Mitglied bei => Onlyme-Aktion.org

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#5

(08.12.2018, 13:21)ticks for free schrieb:  Und dennoch vermisse ich hier im Forum so etwas wie einen Versuch, nur mal darüber nachzudenken, wie es möglich sein könnte, auch Menschen mit geringem Einkommen, eine gute Therapie zukommen zu lassen.
....
Wer soll es sonst tun, wenn nicht die Betroffenen selbst? Shy

Ich schätze mal, viele werden gar nicht zugeben, dass sie sich so gut wie keine gute Therapie leisten können. Da ist die erste Frage dann schon wieder, was versteht man unter einer guten Therapie?
Ich kann mir auch gut vorstellen, dass es viele mit kleiner Rente bzw. ALG2 gibt, die allein dastehen und wirklich mit jedem Euro rechnen müssen. Die können sich im Monat ggf. mal ein Medikament oder Nahrungsergäünzungsmittel leisten, aber dann ist schon Schluß. Also pröbeln sie allein so dahin ...?

Vieleicht könnte man ab Beitrag '13 hier den Thread trennen als neues Thema, da es ja vom eigentlichen Thema abkommt? Ist wirklich eine Diskussion wert, bin ich auch der Meinung.

“Zuerst ignorieren sie dich, dann lachen sie über dich, dann bekämpfen sie dich und dann gewinnst du.” Mahatma Ghandi

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#6

Betr.: Kosten für Bedürftige
Ja, das ist auch mein Thema,nicht nur aber auch wegen der Kosten.
Viel habe ich mir im Laufe der Jahre anhören müssen, das brauche ich ja hier nicht zu erzählen. Immer hatte ich vom Gesundheitswesen erwartet, dass es sich auch um dieses Thema kümmert. So lange ich kann, werde ich nicht aufgeben, wenigstens bisschen zu zeigen, dass es da ein Problem gibt. Zu einem Spezi wollte ich nicht.
Der Druck der Betroffenen auf ihre Ärzte ist vielleicht zu schwach?
Mancher Arzt ruht ja so in seiner Selbstsicherheit, das ist wie eine Mauer. Mir sagte mal einer 2013:"Wenn Sie etwas von mir mit Borreliose wollen, beißen sie auf Granit".
Ich habe schon etliche Ärzte verärgert, allerdings sind einige auch bereit, Ausdrucke von Fachartikeln zu lesen. Ob sie es dann tun, weiß ich nicht immer, einige aber bestimmt.
Manchmal schreibe ich auch Briefe, um ein Zeichen zu geben und ärgere mich nicht, wenn ich keine Antwort bekomme. (z.B.KV o.ä.)
Das sind natürlich nur die kleinen Gesten von den kleinen Leuten!
Uns wird schon noch etwas einfallen!
Ich wünsche Euch allen einen gemütlichen 2. Advent
biblio
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Thanks given by: urmel57 , Regi , FreeNine , johanna cochius
#7

(08.12.2018, 15:24)Markus schrieb:  
(08.12.2018, 14:37)Regi schrieb:  Zweiklassenmedizin bei der Borreliose
Gibts doch generell, nicht nur bei der Borreliose. Was kann die DBG da dafür?
Das weiss ich doch. Drum habe ich geschrieben "bei der Borreliose". Eine agressive, wiederholte oder verlängerte Therapie sollte aber nicht der Zweiklassenmedizin zum Opfer fallen, weil ich da Heilungschancen sehe - insbesondere bei frühen und akuten Stadien. Dazu gibt es auch kaum Forschung. Meines Wissens wurden hauptsächlich Studien zur Behandlung eines Post Lyme Syndroms gemacht, aber nicht bei weiterbestehenden Beschwerden direkt nach Therapieversagen eines akuten Stadiums.

LG, Regi

Je mehr ich über die Borreliose weiss, desto mehr weiss ich, dass man fast gar nichts weiss.

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Absenz von Evidenz bedeutet nicht Evidenz für Absenz
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Thanks given by: johanna cochius , judy
#8

Vor Jahren wurde in Vorträgen in der SHG von spezialisierten Ärzten auf Borreliose oft erwähnt, dass man im Vorfeld versuchen solle, die Kosten bei der Kasse zu beantragen.
Mich würde interessieren, ob es einer von uns/euch versucht hat und Erfolg damit hatte?

Alles was ich bei meiner Gesundheits-Kasse an Privatleistungen im Vorfeld versucht habe zu beantragen, wurde bisher abgelehnt. (Sogar ein Blutdrucksenker.) - Zwei Anträge gingen bis vors Sozialgericht ohne Erfolg.

Eigentlich verliert man im Laufe der Zeit die Lust.

Selbst Physiotherapie außer dem Regelfall ist nicht so einfach zu bekommen.

Allerdings bestätigte, die Krankenkasse im Gerichtsverfahren (dort wurden zwei Verfahren zusammengelegt - u.a. Krankengeldansprüche) dass ich an Borreliose erkrankt bin und das aber auch noch nach Erstbehandlung derer!

Auch ich musste feststellen, einzelne Mitarbeiiter wissen schon, was Borreliose bedeutet, aber sie können/dürfen keine Entscheidungen treffen bzgl. Einzelfallentscheidungen. Ihnen sind von oben her ganz einfach die Hände genbunden.

(08.12.2018, 21:41)biblio schrieb:  Der Druck der Betroffenen auf ihre Ärzte ist vielleicht zu schwach?
Ob es allein der zu geringe Druck ist?
Die Ärzte sind wieder von den Krankenkassen bzgl. der Bezahlung abhängig. Mit Einzelpatienten können sie wohl noch ein bisschen jonglieren. Haben sie aber viele Patienten unserer Art, dann geraten sie oft und schnell in die Regreßfalle.
Dass tun sie sich nicht gern an ... Ist irgendwo auch teils verständlich.
Angestellte Ärzte in Kliniken oder großen Ärztepraxen müssen sich der Anweisung ihres Vorgesetzten usw. fügen.
Aktiv werden sie dann erst, wenn ein Akutfall vor ihnen liegt. Da geht dann wieder mal was ...

Wo so richtig angesetzt werden müsste, ist mir auch noch nicht ganz klar?!

Einen schönen Sonntagabend euch allen
LG FreeNine

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#9

Hallo, FreeNine,
nein, der fehlende Druck allein ist es ganz sicher nicht. Gleich zum Spezi wollte ich aber nicht gehen, s.Beitrag von Urmel
Viele Ärzte glaubten doch an die alten LL der DGN und konnten mit ihrem Gewissen eine weitere Antibiose nicht vereinbaren. So sagte einer zu mir, der sonst recht aufgeschlossen war. Das ist doch schön einfach. In meiner Stadt gab es eine Neurologin, die aus Menschenfreundlichkeit sich dem Regress aussetzte. Jetzt ist sie im Ruhestand. Danach habe ich die Nachfolgerin, die Hausärztin und die Orthopädin versucht "anzubohren".
Allgemein kann man sagen, sie sind auf altem Stand und es kommt drauf an, ob sie bereit sind zu lesen. Ich komme mir vor wie eine Wühlmaus, aber zwei von ihnen sind interessiert.
Die von Dir angesprochene Hierarchie im Krankenhaus hat mich letztes Jahr beeindruckt, das ist eine besondere Geschichte. Im Januar werde ich es wieder erleben, wappne mich aber schon.
Mal sehen, ob ich danach Interessantes erzählen kann.
Herzliche Adventsgrüße
biblio
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Thanks given by: urmel57 , johanna cochius , FreeNine , Hydrangea , Regi
#10

(10.12.2018, 16:52)biblio schrieb:  Hallo, FreeNine,
In meiner Stadt gab es eine Neurologin, die aus Menschenfreundlichkeit sich dem Regress aussetzte. Jetzt ist sie im Ruhestand. Danach habe ich die Nachfolgerin, die Hausärztin und die Orthopädin versucht "anzubohren".
Herzliche Adventsgrüße
biblio
Hallo biblio,
ich könnte mir nach deiner Beschreibung vorstellen, dass wir bei der gleichen Neurologin in Behandlung waren. Wink
Die Neurologin war im Ort meiner Tochter und Enkelin und hat mir auch zweimal eine Antibiose per Infusion verordnet. Leider wollte es in meiner Heimatstadt keiner durchführen ... (Lange Geschichten, sind hier im Forum zum Teil auch Stück für Stück erfasst)

In einer Großstadt in der Gegenrichtung habe ich immer noch einen Allgemeinmediziner, der mich ab und zu antibiotisch unterstützt hat, bisher auch auf Kasse. Aber sie werden alle vorsichtiger, wohl auch ihren Berufskollegen gegenüber. Und außerdem geht er auch auf die Rente zu ...

Einen Spezi, den ich empfehlen könnte, gibt es in der Nähe nicht. Bzw. bin ich mir da nicht sicher, dass man wie Regi schreibt zur "Melkkuh des Spezies" wird. Zumal ich selbst eben mit ALG2 auch keine großen Sprünge mehr machen kann. Ich kann froh sein, dass meine Familie noch hinter mir steht und ich da die ein oder andere Unterstützung habe.

(Die Fahrt zur Neurologin konnte ich immer mit einem Besuch meiner Tochter und Familie verbinden) Ansonsten sind die Fahrtkosten zu den Fachärzten schon immer eine eigene Hausnummer und allein da summiert sich einiges ...

In der Uni, wo meine Borreliose diagnostiziert wurde anhand von starken Kniebeschwerden (also eine Spätphase) und auch dem Gesundheitsamt gemeldet wurde, durfte ich das Wort Borreliose Jahre später nicht mehr aussprechen ... Biggrin
In der dortigen Neurologie wurde dann in einer Muskelsprechstunde z.B. der Oberarzt zur Hilfe geholt und selbst der konnte meine Fragen nicht beantworten und sagte (wohlbemerkt sagte) dann kommen die Beschwerden von der Borreliose. Schriftlich im Befund wurde es dann wieder gekonnt umschrieben.
Zur Differenzialdiagnostik im Schlaflabor der gleichen Klinik verbot man mir dann Borreliose auszusprechen und ich bekam auch nur einen Kurzbefund ausgehändigt, mit den Worten: "Mehr bekommen sie von mir nicht." Das gleiche in der dortigen Tagesklinik für kognitive Neurologie. Mit dem Ergebniss, ich sei einfach zerstreut, dass würde meine Reaktions- und Konzentrationsfehler erklären ....
Ein Arzt in der dortigen Rheumatologie hat mir nicht alle Laborbefunde ausgehändigt und bei Nachfrage mich auf dem Gang stehen lassen mit der Bemerkung seine Behandlungszeit sei um, er müsse zum nächsten Patienten und ich solle mir einen neuen Termin in einem viertel Jahr geben lassen.

So jetzt bin ich etwas vom Thema abgekommen.

Die Frage ist nach wie vor, was können wir Patienten tun, damit irgendwann eine Verbesserung in der Behandlung erfolgt, einer hilfreichen Behandlung?

LG FreeNine

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