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Wie geht ihr mit den Reaktionen anderer um?
#1

Hallo!

Ich bin zurzeit sehr frustriert was die Reaktionen meines persönlichen Umfeldes angeht. Ich spreche an sich selten im Detail über meine körperlichen Beschwerden, habe allerdings die letzten Monate immer mal etwas erzählt wenn z.B. Arzttermine anstanden oder mich etwas besonders beschäftigt hat. Ich mache die Erfahrung, dass selbst Freunde, die betonen, dass ich mit Problemen zu ihnen kommen kann, in der Praxis bei der Erwähnung von Krankheit sehr befangen reagieren, nicht wissen was sie sagen sollen, keinerlei Interesse zeigen (einsilbige Antworten, keinerlei Nachfragen) und das Thema wechseln. Darauf weiß ich wiederum nicht zu reagieren. Das sind Freunde, auf die ich mich in anderen Situationen verlassen konnte. Derlei Reaktionen erschüttern mein Vertrauen in die entsprechenden Freundschaften. Das ist ein sehr verunsicherndes, einsames Gefühl.

Ich gehe einfach mal davon aus, dass ihr vermutlich selbst ab und an ähnliche Erfahrungen macht. Wie geht ihr damit um?

Liebe Grüße!

limette
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Thanks given by: Niko , FreeNine , AuchDa
#2

Hi limette,

Du stehst in der Tat mit diesem Problem nicht alleine da; In meinem eigenen Thread
"Umgang mit Mitmenschen" habe ich schon etwas ähnliches gefragt:

https://forum.onlyme-aktion.org/showthre...itmenschen

Ich glaube das die meisten damit überfordert sind; Manche haben vielleicht selbst Probleme, Stress im Alltag, etc:;

LG

Waldgeist

“Die Mikrobe ist nichts, das Milieu ist alles.“
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#3

Mein Freundeskreis hat sich durch die Borreliose reduziert.
Manche verstehen einfach nicht, dass ich derzeit keine ausreichende Kraft / Energie habe und es für mich auch schwierig ist mit der Krankheit klar zu kommen. Ich verüble es ihnen eigentlich nicht, da auch Ärzte im Umgang mit der Krankheit nicht immer hilfreich sind.
Trotzdem enttäuscht es mich von meinen (Ex-)Freunden.

Ich kann deren Meinung aber nicht ändern, sondern akzeptiere es eben und gehe bei ihnen auf Distanz.
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#4

Meine Verwandten und Freunde vermuteten/vermuten - bis auf die selbst Betroffenen und Behandelten - vermutlich eine Internet-Borreliose- und Coinfektion.
Da die Folgen der Erkrankung bei mit z.T. geeignet sind, sie in die Burnout-Ecke oder Fatigue-Ecke zu stecken und damit in die psychisch-Kranken-Ecke, habe ich mir angewöhnt, Keinem mehr Auskunft über meine "Befindlichkeit" zu geben. Wenn ich gefragt werde wie es mir geht, sage ich gut. Auch wenn ich z.B. vor Schmerzen kaum noch gehen kann oder ich im Stehen einschlafen könnte oder ich im Gesicht so schlecht aussehe, dass sich die Frage eigentlich schon erübrigt.Icon_winkgrinIcon_winken3 Ist auch nicht gelogen, denn aus Erfahrung ist mir bekannt, dass es mir noch schlechter gehen könnte, wenn ich Pech hätte.

Die Reaktion der meisten Leute, die mich bislang fragten "wie geht es Dir" hat mich dahin gehend erzogen. Kenne nur sehr wenige Menschen, bei denen sich eine ernsthafte Antwort lohnt. Deshlab habe ich beschlossen, dass es mir immer gut geht. Noch besser komme ich mit der Antwort "am liebsten gut" zurecht, weil das immer wahr istWink

Die Freunde sind halt auch nur Menschen, genau wie verwunderte Apotheker, die denken, dass eine Zecke x Stunden gesaugt haben muss, ehe etwas übertragen werden kann und das ja nun nicht jede Zecke Erreger trägt.BiggrinBiggrinBiggrin
Oder genauso wie Ärzte, die an chronische Zecken- und Coinfektionen nicht "glauben" obwohl es da gar nichts zu glauben gibt, sondern nur jede Menge Literatur, die sie oft ignorieren.
Außerdem ist es doch menschlich, dass man Dinge erst glaubt, wenn man sie selber erlebt hat/gesehen hat?

Wenn man mir vor meinen Erlebnissen mit Borreliose- und Coinfektionen entsprechende Leidensgeschichten aufgetischt hätte, dann hätte ich es vermutlich auch nicht "geglaubt".

Also darf ich es eigentlich keinem wirklich übel nehmen, nur den Ärzten, deren Beruf es ist, sich zu informieren und die es nicht tun.Angry
Grüße Niko
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#5

Es ist wirklich schlimm mit der Erkrankung. Weil man einem oft nicht wirklich viel ansieht. Ausser dass ich ziemlich abgemagert bin. Aber da meinen auch die meisten das ist psychosomatisch. Was soll man da machen.ich habe meinem engsten Umfeld das Buch einer selbst betroffenen gegeben. Das haben sie gelesen und sagten dann "das ist ja wirklich wie bei dir" und plötzlich glaubten sie mir.Trotzdem ist das gefühl da, sich ständig rechtfertigen zu müssen. Warum gehst du noch immer nicht arbeiten...usw.Das muss man ja bei anderen schweren Erkrankungen doch auch nicht.
Aber dann besinne ich mich wieder auf das wesentliche.
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Thanks given by: Waldgeist , urmel57 , Nala , claudianeff , micci , biblio , Niko , FreeNine
#6

Hallo Limette

eine chronische Krankheit zu haben, ändert so ziemlich alles. Man ist viel mit sich und seiner Krankheit beschäftigt- Arztsuche, Medikamentenwahl, Nachforschen, Grübeln, Leiden...
Man ist über Jahre zwangsläufig immer mit den gleichen Themen beschäftigt und das können eigentlich nur Menschen verstehen, die selbst erkrankt sind.
Auch bei mir sind soziale Kontakte auf ein Minimum geschrumpft. Mir fehlt die Kraft mich mit Leuten zu treffen und Gespräche strengen mich sehr an.
Meine Themen können "Gesunde" auf Dauer nicht nachvollziehen und die Themen von Gesunden sind nicht mehr meine Welt.
Diese Entwicklung ist traurig, aber verständlich und man lernt damit umzugehen.
Die paar Menschen, die an meiner Seite geblieben sind geben mir Halt und ich muss mich nicht erklären.
Ich habe gelernt mein Leben durch diese Einschränkungen konzentrierter und bewusster zu leben.
Das ist mein kleiner Trost.

Lieben Gruß
micci

Zusammen bewegen wir mehr!
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Thanks given by: Waldgeist , urmel57 , claudianeff , Niko , judy , FreeNine , AuchDa
#7

Hi,
früher sah ich immer jünger aus als ich bin. Die Jahre der Erkrankung haben mich "reifen" lassen und heute wundert sich keiner, wenn ich sage ich bin in Rente. Passt wohl zu meinem zerknitterten Aussehen Biggrin.
Auf die Frage, wie es mir geht, sage ich meist: "Im Rahmen meiner Möglichkeiten..."
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Thanks given by: Waldgeist , micci , Niko , AuchDa
#8

Hallo guten Morgen zusammen,

ich kann nicht mehr viel sagen, Ihr habt es schon getan. In meinem Fall ist ist es nicht berauschend. Leider habe auch ich viele Menschen/Freund/Familie einbüssen müssen.
Nur ein guter Kumpel und eine einzige Freundin blieb mir nach meiner ersten Erkrankung. Seit ich an Borreliose leide, bekam ich eine neue Freundin dazu, wobei zu erwähnen ist, das auch sie ihre schweren Päckchen zu tragen hat und wir aus diesem Grund genügend Gesprächsstoff haben. Jedoch besteht enorm viel Sympathie, was mir wiederum verdammt gut tut.

Manchmal fühle ich mich regelrecht ausgegrenzt, unwichtig und überflüssig, und das schmerzt mich dann schon sehr.

Aber an der Situation kann ich nicht viel ändern, und muss akzeptieren das nicht alle Menschen tolerant und rücksichtsvoll sind. Schade... leider...
Wenn mich heute jemand fragt, wie es mir geht, antworte ich stets mit einer Gegenfrage... Und dir?

Es ist für andere nicht nachvollziehbar, wenns mir schlecht geht. Man sieht eine Borrelieninfektion nicht.
Auch ich wurde von vielen Leuten als psychisch Krank abgetan. Nun... Mitleid empfinden viele Nenschen nur dann, wenn die Erkrankung sichtbar ist, z.B. Arm oder Bein im Gipsverband.

Liebe Grüsse
zausel
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#9

Hallo - bin nicht mehr soviel Hier unterwegs,wenn- fast nur am lesen. dadurch schon länger nicht mehr so einen guten, sehr trefflich beschriebene Beitrag wie diesen ... https://forum.onlyme-aktion.org/showthre...#pid148218 ...
gelesen. Danke... - anfang -

... auch du bist ein Teil des Wasser`s - das jeder Fisch zum schwimmen braucht...
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Thanks given by: Niko
#10

Ach ja, eure Berichte oben: kenne ich auch... Bleibt tapfer!
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Thanks given by: Waldgeist


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