(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 02.05.2019, 10:36 von Coprosma.)
Hallo,
ich bin auf der Suche nach Informationen über nötige AB-Spiegel/minimale Hemmkonzentration (MHK) für Cefuroxim und finde die Seite nicht mehr, einzig bei Burrascano finde ich etwas, er schreibt für Amoxi, Doxy und Cefuroxim für den Bergspiegel größer 10mg/l und als Mindestwert größer 3mg/l.
In dieser Dissertation sind Werte genannt für Azi, Amoxi, Ceftriaxon und Doxy, ab Seite 26, jedoch eben nicht für Cefuroxim: https://edoc.ub.uni-muenchen.de/5204/1/S...Martin.pdf
Würde mich freuen, wenn jemand etwas zu Cefuroxim hat.
Viele Grüße
Glaube, ich habe gefunden, was ich gesucht habe: http://geb.uni-giessen.de/geb/volltexte/...-12-16.pdf
Falls jemand noch andere Informationen und Links zu diesem Thema hat, bin ich trotzdem weiterhin interessiert daran.
Bei Hassler wird ja als MHK 1mg/l angegeben. In der Quelle dazu wird RC Johnson angegeben. Von ihm findet man bei pubmed einiges zu dem Thema, so eben auch die Angabe von 1µg/ml.
Da Cefuroxim eine Halbwertszeit von ca. 1,2h hat, liegt mein Blut-Cefuroxim-Spiegel schon nach 5h unter 1µg/ml (mein Bergspiegel zwei Stunden nach Tabletteneinnahme lag bei 7,8mg/l) und erst weitere 8h später (nach erneuter Tabletteneinnahme) wieder über 1mg/l.
Warum trotzdem eine zweimalige Einnahme/Tag ausreicht, ist mir nicht ganz klar.
Auch weiß ich nicht, wie lange der Spiegel die MHK erreicht haben muss, um die Borrelien an ihrer Vermehrung zu hinden. Und wie lange sie an der Vermehrung gehindert werden müssen, damit sie absterben, weiß ich auch nicht.
Auch weiß ich nicht, wie sich Blut- und Gewebespiegel voneinander unterscheiden.
Überlege, ob ich statt 2x500mg Cefuroxim auf 3x500mg gehe oder 2x750mg, z.B., weiß aber nicht, ob das nötig ist.
Burrascano empfielt ja 2x1g.... die Deutsche Borreliosegesellschaft (und auch Hassler) 2x500mg.
Will natürlich jetzt bei der frischen Infektion nichts falsch machen, da ich durch die chronische Borreliose schon genug gehandicapt bin und jetzt die beste Behandlungsmöglichkeit besteht....
Klaus Peter Hunfeld war der Betreuer der Dissertation von Chr. Morgenstern, daher dachte ich, dass es nicht ganz verkehrt sein kann, aber die von ihr angegebenen Werte weichen von denen von Hassler, Johnson etc. um einiges ab (0,25-0,5mg/l).
Die interessanteste Aussage aus der Dissertation ist zu finden in der Studie, in der Borrelien nach erfolgreicher Erstbehandlung erneut anzüchtbar waren...
"Dummerweise" waren die Patienten aus der Studie jedoch klinisch gesund.
Sie wissen aber von der Persistenz von Borrelien.... Es will nur keiner weiter daran forschen. Die Mechanismen der persistierenden Borrelien sind bis heute nicht ausreichend erklärt. Dass Erreger persistieren gibt es dabei durchaus auch bei anderen Infektionskrankheiten. Der Krankheitswert ist dabei unabschätzbar.
MHKs in vitro sind nur Krücken zum drauf laufen. Wesentlicher wäre es zu wissen, ob die Antibiotika überhaupt dorthin kommen, wo die Borrelien sich aufhalten. Sprich hier geht es auch um die Verteilung im Gewebe und in den verschiedenen Körperkompartimenten.
Auch hierfür gibt es keine oder wenig befriedigende gestützte Aussagen.
Wir müssen mit den Unabwägbarkeiten leben. Die einen besser, die anderen weniger gut, anscheinend je nach Immunsystem.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 03.05.2019, 11:42 von Coprosma.)
Liebe Urmel,
ganz herzlichen Dank für Deine Anwort und den Link, hochinteressant!
Ich erinnere mich, dass diese Thematik schon vor knapp 20 Jahren angesprochen wurde, erinnere mich an einen Artikel von Preac Mursic und an eine selbstbetroffene Ärztin auf einem Kongress, die durchgängig einige Jahre sich selbst antibiotisch behandelt hat und nach Jahren immernoch Borrelien-DNA aus der Gelenksflüssigkeit ihres Knies anzüchten konnte! Das fand ich damals sehr krass und es ist schockierend, wie diese Viecher das schaffen, bzw. schade, dass wir keine geeigneten Mittel haben, ihnen SICHER den Garaus zu machen!
Und ganz schlimm fand ich damals, dass - obwohl es eindeutige Belege (so auch in Deiner angegebenen Studie) gibt - es immernoch gängige Meinung vieler Ärzte ist, dass man Borreliose ja so gut behandeln kann und es nach ein paar Wochen Antibiotika nicht mehr sein kann, dass davon etwas übrig geblieben ist.
So tief in der Materie ist ja kaum ein praktizierender Arzt.
Schade, dass sich scheinbar in der Zwischenzeit so wenig getan hat.
Ja, kommen die Antibiotika dorthin, wo die Borrelien sind?! Im chron. Stadium ist das wohl sehr schwer, weil sie sich in schlecht durchblutetem Gewebe aufhalten.
Ich überlege gerade, ob ich nun verstärkt auf Wärme und gute Durchblutung achte.
So etwas wie Aspirin vertrage ich nicht, aber vielleicht könnte es sinnvoll sein, z.B. Enzyme oder etwas wie Natriumpangamat könnte zur besseren Durchblutung beitragen oder viel warmes trinken, öfter ein warmes Bad nehmen, warm anziehen, dass der Körper dauerhaft auch in den Extremitäten gut durchblutet ist....
Vielleicht sind die Borrelien bei mir aber auch "nur" in der Gegend um das Erythema migrans, so dass es reichen würde, dort für gute Durchblutung und Wärme zu sorgen...
Ich weiß nicht, ob meine Symptomatik (Fieber, Grippegefühl, Gliederschmerzen) darauf hindeutet, dass die Borrelien getreut haben oder ob das meist die "gängige" Reaktion auch bei einer lokal begrenzten Infektion ist?
Bei meinem ersten EM (was über Monate am Bein hochwanderte) kann ich mich nicht an Grippesymptome erinnern...
Blöd ist, dass mein Immunsystem nicht gut ist, ich weiß nicht, ob die NK-Zellen hier auch eine Rolle spielen, aber die sind ja seit der ersten Infektion vor ca. 20 Jahren im Keller, aber auch hier versuche ich ein bisschen gegenzusteuern, habe erst letzt einen NK-Zell-Modulatortest gemacht und 2-3 Mittel waren in der Lage, meine NK-Zellen zur Vermehrung zu aktivieren....
Im Moment quält mich meine "alte" Borreliose sehr.... will nicht noch etwas dazu kommen.
So hoffe ich auf die Aussage aus Deiner Studie, dass Persister unter AB nicht die Regel sind....
Wenn man mal rein theoretisiert, dann wäre Azithromycin für mich der vielversprechendste Wirkstoff. Es hat in vitro sehr niedrige MHKs, eine ausgezeichnete Gewebepenetration und intrazelluläre Anflutung, eine sehr lange Halbwertszeit von mehreren Tagen und es kumuliert stark in weißen Blutkörperchen, die ja eh zum Infektgeschehen wandern und den Wirkstoff dann bei der Phagozytose vor Ort noch zusätzlich freisetzen. Ob sich diese Dinge auch wirklich bei der praktischen Behandlung niederschlagen, ist mir nicht bekannt, aber jedenfalls kann man Azi auch bei einer Frühmanifestation nutzen, zumindest wird es im Stille und vom Hassler erwähnt.
(03.05.2019, 10:54)Coprosma schrieb: habe erst letzt einen NK-Zell-Modulatortest gemacht und 2-3 Mittel waren in der Lage, meine NK-Zellen zur Vermehrung zu aktivieren....
Es geht bei dem Test drum Substanzen zu finden, die die Aktivität der NK-Zellen erhöhen. Ob die Zellen sich dadurch zahlenmäßig vermehren wird nicht getestet. Kannst du mal die genauen Ergebnisse reinstellen?
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 03.05.2019, 15:51 von Coprosma.)
Hallo Markus,
ja, Azithromycin wäre wirklich reizvoll.
Ich bin ein bisschen zögerlich, weil ich unter Roxythromycin Herzrhythmusstörungen bekam (und eine verlängerte qt-Zeit) und schon ein Medikament nehme, welches die qt-Zeit verlängern kann, aber ich denke immer mehr darüber nach.
Danke für die Richtigstellung bezüglich des NK-Zell-Modulatortests!
Schön wäre es natürlich, wenn sich die Zellen vermehren, sie sind bei mir seit 20 Jahren stark vermindert. Ich hänge den aktuellsten Test mal an. Leider habe ich die vorherigen NK-Zell-Werte in einer anderen Wohnung und kann sie nicht kurzfristig reinstellen, aber sie waren in jedem Fall schlechter. Angehängt sind die Werte von März diesen Jahres.
Ich nehme seit einiger Zeit Curcuzym, NK-Zell-Aktivator und Beta-Glucane, allerdings nicht ganz regelmäßig, deshalb ist noch Potential nach oben. Erfreulich für mich ist, dass genau diese drei Stoffe, die ich "favorisiere", im Test am besten abschnitten.
Oregano Oil habe ich mittesten lassen, da das Labor das standardmäßig eh anbietet und ich im Hinterkopf hatte, dass manche versuchen, damit gegen Borreliose vorzugehen.
Über den Agarius blazei murrill-Pilz hatte ich ebenfalls gelesen, dass er NK-Zellen stimulieren kann (wohl aber in erster Linie ebenfalls über die enthaltenen Beta-Glucane).
Viele Grüße
Ich habe gerade mal in meinem Ordner, den ich hier habe, geschaut und einen ZK-Zell-Test und einen LTT gefunden, allerdings ca. drei Jahre alt.
Laut des LTT habe ich ich B. afzelli schon, können mir da die neuen afzeliis überhaupt "neue"/andere Beschwerden machen?
Ich weiß, dass man keine Immunität bekommt, aber ob es dann noch auf ein paar mehr afzellis ankommt?! Wobei ich mich ja nun zwei Wochen ziemlich grippekrank gefühlt habe, scheinbar reagiert der Körper auf diese neuen Borrelien.