19.08.2021, 14:37
Ein Medikament welches die Vermehrung des Corona- Virus im Körper verhindern soll ist in Amerika in der Forschung. Falls hier nicht schon erwähnt, die Beschreibung von Molnupiravir, dass auch gegen andere Viren zum Einsatz kommen könnte.
Aus https://www.eurekalert.org/news-releases/925427
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Zitat:PRESSEMITTEILUNG 16. AUGUST 2021
Molekulare Mechanismen des Corona-Medikamentenkandidaten Molnupiravir aufgeklärt
Der antivirale Wirkstoff baut RNA-ähnliche Bausteine in das Genom des Virus ein
Peer-Review-Publikation
MAX-PLANCK-GESELLSCHAFT
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BILD: DER ANTIVIRALE WIRKSTOFFKANDIDAT MOLNUPIRAVIR (GELB) WIRD IN DIE VIRALE RNA EINGEBAUT UND FÜHRT DORT ZU MUTATIONEN (LILA), DIE LETZTENDLICH DIE VERMEHRUNG DES VIRUS VERHINDERN. Mehr anzeigen
BILDNACHWEIS: MPI F. BIOPHYSIKALISCHE CHEMIE/ FLORIAN KABINGER, CHRISTIAN DIENEMANN UND PATRICK CRAMER
Die Vereinigten Staaten haben sich kürzlich 1,7 Millionen Dosen eines Wirkstoffs gesichert, der bei der Behandlung von Covid-19-Patienten helfen könnte. In Vorstudien hat Molnupiravir die Übertragung des Coronavirus Sars-CoV-2 reduziert. Forscher des Max-Planck-Instituts für biophysikalische Chemie in Göttingen und der Julius-Maximilians-Universität Würzburg haben nun den zugrunde liegenden molekularen Mechanismus aufgeklärt. Das antivirale Mittel baut RNA-ähnliche Bausteine in das RNA-Genom des Virus ein. Wird dieses genetische Material weiter vervielfältigt, entstehen defekte RNA-Kopien und der Erreger kann sich nicht mehr ausbreiten. Molnupiravir wird derzeit in klinischen Studien getestet.
Seit Beginn der Corona-Pandemie haben sich zahlreiche wissenschaftliche Projekte auf den Weg gemacht, Maßnahmen gegen das neue Virus zu untersuchen. Auf Hochtouren entwickeln Forscher verschiedene Impfstoffe und Medikamente – mit unterschiedlichem Erfolg. Im vergangenen Jahr erregte das antivirale Medikament Remdesivir Aufmerksamkeit, als es als erstes Medikament gegen Covid-19 zugelassen wurde. Studien, unter anderem von Patrick Cramer vom Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie in Göttingen und von Claudia Höbartner von der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (Deutschland), zeigten, warum das Medikament eine eher schwache Wirkung auf das Virus hat.
Molnupiravir, ein weiterer antiviraler Wirkstoffkandidat, wurde ursprünglich zur Behandlung von Influenza entwickelt. Basierend auf vorläufigen klinischen Studien verspricht der Wirkstoff eine hohe Wirksamkeit gegen Sars-CoV-2. „Zu wissen, dass ein neues Medikament wirkt, ist wichtig und gut. Ebenso wichtig ist es jedoch, die Wirkungsweise von Molnupiravir auf molekularer Ebene zu verstehen, um Erkenntnisse für die weitere antivirale Entwicklung zu gewinnen“, erklärt Max-Planck-Direktor Cramer. „Nach unseren Ergebnissen wirkt Molnupiravir in zwei Phasen.“
Mutationen im Genom stoppen das Virus
Molnupiravir ist ein oral verfügbares Medikament, das durch Metabolisierung im Körper aktiviert wird. Wenn es in die Zelle eindringt, wird es in RNA-ähnliche Bausteine umgewandelt. In der ersten Phase baut die virale Kopiermaschine, RNA-Polymerase genannt, diese Bausteine in das RNA-Genom des Virus ein. Im Gegensatz zu Remdesivir, das die virale RNA-Polymerase verlangsamt, greift Molnupiravir jedoch nicht direkt in die Funktion des Kopierers ein. Stattdessen verbinden sich in der zweiten Phase die RNA-ähnlichen Bausteine mit den Bausteinen des viralen Erbguts. „Wenn die virale RNA dann repliziert wird, um neue Viren zu produzieren, enthält sie zahlreiche Fehler, sogenannte Mutationen. Dadurch kann sich der Erreger nicht mehr vermehren“, sagt Florian Kabinger, Doktorand in Cramers Abteilung.
Molnupiravir scheint auch Mutationen in anderen RNA-Viren auszulösen und deren weitere Verbreitung zu verhindern. „Der Wirkstoff könnte potenziell zur Behandlung eines ganzen Spektrums von Viruserkrankungen eingesetzt werden“, sagt Höbartner, Professor für Chemie an der Universität Würzburg. „Molnupiravir hat viel Potenzial.“ Aktuell befindet sich der vielversprechende Medikamentenkandidat in Phase-III-Studien, wo er an einer Vielzahl von Patienten getestet wird. Ob Molnupiravir sicher als Medikament zugelassen werden kann, wird voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte bekannt gegeben. Die US-Regierung ist bereits optimistisch und hat sich zuletzt rund 1,7 Millionen Dosen im Wert von mehr als einer Milliarde Dollar gesichert.
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