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Borreliose?
#1

Hallo,

meine Name ist Moritz bin 27 Jahre alt und wiege 56kg.
Ich habe seit einiger Zeit ca. 1,5 Jahre verschiedenste Beschwerden. 

Kurz zur Vorgeschichte:
 
Juli 2017:
 -Unfall mit bleibenden Schäden am linken Arm und Hand (drittgradige offene Olektranonfraktur mit durchtrennung der Trizepssehne, offene Handfraktur)
 - 1 OP zum stabilisieren, zweit OPe 7 Tage später, Rekonstruktion des Handmittelknochen aus Beckenspahn
 - 10 Tage Antibiose intravenös, Antibiotikum wurde nach 3 Tagen gewechselt da ich das erste nicht vertragen habe
 - Arm musste 7 Wochen mit einer Schiene ruihg gestellt werden
 - Sehr langsam heilende Wunden
 - 3 mal die Woche KG

 
 
2 Wochen nach entlassung habe ich am ganzen Körper rote Punkte bekommen, warscheinlich reaktion auf das Antibiotikum

April/Mai 2018:
 -Beine sind bei Anstrengung auf einmal Weggesackt (2x)
 -Schwere in den Beinen
 -Besuch beim Hausartzt und Neurologen, alles ohne Befund


August 2018:
 -Termin beim Ortopäden MRT LWS ohne Befund
 -Blutbild, Blutdruck und Langzeit EKG alles OK

 
Juni 2018:
 -hitze macht mir zu schaffen
 
Oktober 2018:
 -geht mir wieder besser
 
November/Dezember 2018:
 -Schwäche in den Beinen
 -Benommenheit/Schwindel, Schlapp/Müde
 -Besuch Hausartz und Orthopäden Blutbild ohne Befund


Februar 2019:

 -OP Metallentfernung Arm und Hand
 -Blutbild ok

 
März 2019:
 -3 Wochen Reha
 -Eitrige entzündung im Hals, 5 Tage Doxycylin danach ging es mir so gut wie schon lange nicht mehr, allerdings nur 2 Tage danach hat es mich komplett umgehauen und ich lag 2 Wochen mit Grippe im Bett

 
April 2019:
 - immer wieder Schwäche in den Beinen, schlapp, müde Benommenheit mal mehr mal weniger
 - Schmerzen im Rücken und Rechte Hüfte ziehen in der Rechten Leiste und Hoden Besuch Urologe ohne Befund

 
Juni 2019:
 -bin von einer Leiter gefallen auf den linken Arm 2 Schnittwunden wurden unter Vollnarkose genäht
 
Juli 2019:
-Benommenheit vorallem beim Auto fahren
 
September 2019:
 - keine Besserung
 - Ziehen linker Hals mit dickem Lymphknoten Grippesymptome aber ohne Erkältung
 - Blutbild beim Hausarzt alles Ok

 
Oktober 2019:
 -ziehen im linken Hoden ging nach 2 Wochen wieder weg
 
November 2019:
 -Schmerzen in der Rechten Hüfte ging so wie es gekommen ist nach 1-2 Wochen wieder weg
 
Dezember 2019:
 -Schwäche in Beinen wieder schlimmer
 -Konzentrationsschwäche, schlapp, Müde, Abgeschlagen
 -Leichte Besserung über Weihnachten bis ein Grippaler Infekt kommt 2 Wochen lang mit Fieber

 
Januar 2020:
 -Schlapp, Müde gefühlt das wieder eine Grippe kommt, nach 3 Tagen wieder weg

Februar 2020

-Konzentrationsschwäche Schlechtes Gedächtnis
-Schwäche in Beinen und jetzt auch in den Armen (Morgensteifigkeit)
-Beidseitiges zittern der Oberschenker, hörte nach 45min von alleine wieder auf
-Besuch Hausarzt Blutbild und überweisung MRT Schädel
-Nächster Tag verschlechterung der Symtome (Müde, Schwäche in den Beinen und Armen) Einweisung Neurologie mit Stationärer Aufnahme in Günzburg
-Leiche Inkontinenz (Nachtröpfeln) ich denke das wurde durch die Angst verursacht

 
Untersucht wurden: EKG OK
SEP Normwertig
MEP Normwertig
Kernspintomographie BWS und LWS mit Kontrastmittel ohne Befund
CT Schädel Ohne Befund
Liquor Untersuchung ohne Befund
Ultraschall Blase und Nieren ohne Befund
Blut und Urin wurden 2x Untersucht ohne Befund
Reflexe OK
Sensibilität Ok
Koordination OK
Sprache kein Anhalt für Aphasie oder Dysatherie

Entlassung

Nächste Tage, nach der Entlassung verschlechterung der Symptome

-Muskelzucken
-ziehen in den Waden
-Morgensteifigkeit besonders in den Händen wird im laufe des Tages besser
-Schwäche Beine und Arme werden stärker
-Müdigkeit
-keine Kraft in Beinen und Händen


März 2020

-Neurologe Blutbild und EMG alles Ok
-Hausarzt Blutbild und Rheumawerte OK

-Hausarzt Blutuntersuchung Vitamin D, B12 und Borreliose 

Ich hatte schon mehrer Zecken, allerdings nur kleine Rötungen. Kurz befor ich das erste mal Beschwerden hatte habe ich mit einem Bekannten einen alten Schuppen ausgeräumt. 
Außerdem hatte ich schon mit einigen streunenden Katzen und ihren Jungen zu tun. 

 
Aufgrund der Corona Situation wurden alle Termine abgesagt. Meine Hausärztin hat mir dann widerwillig Doxycylin 100 1-0-1 verschrieben. 
Bedingung war das ich es 25 Tage einehme. Ihr wäre lieber gewesen ein Spezialist macht erst noch weiter Blutuntersuchungen. 

 
Aktuell habe ich:
 
- wechselnd ziehen in den Waden, Sehnenansätze, Brennen Musekln Oberschenkel/Waden/Knie mal vorne dann wieder hinten,
- Schmerzen in den Händen, stechen, ziehen Daumenballen Sehnenansätze Handgelenke 
- Schmerzen Rücken
- Nachts wirds meistens schlimmer, ab und an ists fast ganz weg


- Schlapp, Müde, Abgeschlagen, kann mich auf nichts konzentrieren
- Nicht belastbar
- Muskeln brennen nach leichter Anstrengung 

 
 
Seit der Einnahme von Doxycylin hat sich leider nichts verändert, eher bisschen schlechter.

Im Anhang habe ich die Letzten Befunde hinzugefügt.

Könnte es Borreliose oder eine Co. infektion sein?


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#2

Hallo Moritz und willkommen im Forum,




Eine Borreliose erachte ich als möglich. Du hast mehrere Zeckenstiche erinnerlich, die IgG sind im ELISA und Blot positiv und du hast Beschwerden, die bisher nicht anders erklärt werden konnten. Die Differentialdiagnostik war schon ziemlich umfangreich. Offen blieb für mich die Frage, ob du auch bei einem Rheumatologen warst, der den positiven ANA nachging. In der Regel wird solchen Befunden nach meiner Erfahrung nicht nachgegangen, wenn keine Entzündungszeichen nachweisbar sind. Ob und inwiefern eine rheumatische Erkrankung (Kollagenose?) trotzdem möglich wäre, weiss ich nicht. Die Aussagekraft der Borreliosetests hinsichtlich Unterscheidung einer aktiven und früher durchgemachten Infektion sind beschränkt.


https://forum.onlyme-aktion.org/showthread.php?tid=8747





Deine Beschwerden sind unspezifisch, also nicht beweisend für eine Borreliose. Geltende Lehrmeinung würde eine Borreliose bei dir aufgrund der Symptome ausschliessen. Lyme Docs würden das anders sehen. Dazu musst du wissen, dass Experten sich in kaum einem Punkt zur Borreliose einig sind. Als Patient sollte man die Kontroverse kennen, damit man beim "normalen" Arzt nicht belächelt wird und Chancen hat, etwas zu erreichen. Hier eine grobe Übersicht der strittigen Punkte:




https://www.borreliose-nachrichten.de/wp...-20071.pdf




Lager  A spiegelt in etwa geltende Lehrmeinung, Lager B in etwa die Meinung der Lyme-Docs








Zitat:Eitrige entzündung im Hals, 5 Tage Doxycylin danach ging es mir so gut wie schon lange nicht mehr, allerdings nur 2 Tage danach hat es mich komplett umgehauen und ich lag 2 Wochen mit Grippe im Bett
Weisst du noch, wie hoch die Dosis war? Waren das auch nur zweimal 100 mg täglich wie aktuell?













Zitat:Kurz befor ich das erste mal Beschwerden hatte habe ich mit einem Bekannten einen alten Schuppen ausgeräumt. 
Gabs da noch andere Tiere, mit denen du irgendeiner Weise (z.B. deren Kot) in Kontakt kamst? z.B. Tauben, Fledermäuse etc.?











Zitat:Außerdem hatte ich schon mit einigen streunenden Katzen und ihren Jungen zu tun. 
Auch hier wäre natürlich eine Zoonose möglich. Wurdest du gekratzt oder gebissen? Machten die Streuner einen gesunden Eindruck? Wenn nein: Welche Symptome hatten sie?









Allfällige andere Zoonosen und/oder Ko-Infektionen erachte ich ebenfalls für möglich. Von wechselnden Beschwerden und fehlender Belastbarkeit/Leistungsknick wird von Borreliose-Betroffenen oft berichtet. Die Schwäche in den Beinen kenne ich aus eigener Erfahrung und war dann schlussendlich auch der Grund, warum ich nicht mehr arbeiten gehen konnte. Ich schaffte die Morgenhygiene und den Arbeitsweg nicht mehr. Ich hatte aber auch mal eine junge Frau in der Beratung, die auch so müde Beine hatte. Bei ihr wurde schlussendlich eine pulmonale Hypertonie diagnostiziert. Da hatte ein Lyme-Doc bei der Differentialdiagnose ganze Arbeit geleistet, was man nicht von allen behaupten kann. Fieber bei Borreliose ist eher selten. Da würde ich eher auf Ko-Infektion/andere Zoonose tippen. Die genauen Symptome der durchgemachten "Grippen" könnten Hinweise liefern.







Was würde ich tun? Den positiven ANA nachgehen (Rheumatologe), wenn nicht schon geschehen. Mögliche Ko-Infektionen/Zoonosen so gut wie möglich abklären aufgrund Vorgeschichte und Symptome. Einen Therapieversuch machen nach Leitlinien der DGB und/oder ILADS. Sie empfehlen längere und höhere Dosierungen als geltende Lehrmeinung und Fachinformation der jeweiligen Antibiotika. Wenn der Verdacht auf eine mögliche Zoonose/Ko-Infektion besteht, der nicht sicher nachgewiesen oder ausgeschlossen werden kann, beim Therapieversuch berücksichtigen.



Leitlinien ILADS 2008

Leitlinien ILADS 2014, Runterscrollen und pdf anklicken

Leitlinien DBG



Hast du weitere Fragen, um eine Entscheidung treffen zu können, zögere nicht sie zu stellen. Wir versuchen, sie so gut wie möglich zu beantworten.

LG, Regi

Je mehr ich über die Borreliose weiss, desto mehr weiss ich, dass man fast gar nichts weiss.

Nichts auf der Welt ist gefährlicher als aufrichtige Ignoranz und gewissenhafte Dummheit. (Martin Luther King)

Absenz von Evidenz bedeutet nicht Evidenz für Absenz
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Thanks given by: Filenada , hanni , micci , borrärger
#3

Hallo Regi,

Danke für deine Antwort!

- die Dosis Doxycylin war 100 1-0-1

- Was für Tiere in diesem alten Schuppen waren kann ich nicht sagen, war auf jeden fall einiges an Kot

- Die Katzen waren ziemlich krank

Ich schaffe es aktuell auch nicht mehr zu Arbeit. Alles tut mir weh, keine Kraft mehr. Den positiven ANA sollte ich noch nachgehen, die Termine wurden allerdings alle wegen Corona abgesagt.

Ich hätte noch ein paar Frage zu meinem Blutbild.

Befund Beitrag oben

Leukozyten niedrig
Hämoglobin niedrig
Albumin hoch
Beta Globulin niedrig

Befund Beitrag hier:

Colesterin scheint mir auch recht hoch trotz gesunder Ernährung und keinem Alkohol oder rauchen. Auch für mein Alter und Gewicht.



In welche richtig könnte man sonst noch suchen?

Vielen Dank für eure Hilfe.

Viele Grüße Moritz


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#4

Zu deinen abweichenden Werten kann ich nichts beisteuern. Da kenne ich mich zuwenig aus. Evtl. kann dir noch jemand anders dazu antworten. Wenn du dich selbst schlau machen willst, kannst du mal hier nachschauen:
Laborlexikon

Je mehr ich über die Borreliose weiss, desto mehr weiss ich, dass man fast gar nichts weiss.

Nichts auf der Welt ist gefährlicher als aufrichtige Ignoranz und gewissenhafte Dummheit. (Martin Luther King)

Absenz von Evidenz bedeutet nicht Evidenz für Absenz
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#5

Wie groß bist du?
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#6

(13.04.2020, 08:57)Markus schrieb:  Wie groß bist du?

173cm
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#7

Bei Flüssigkeitsmangel (Dehydratation) – zum Beispiel durch Erbrechen, vermehrtem Wasserlassen oder Durchfall – ist das Blut-Albumin zu hoch. ... Zu einem erhöhten Albumin im Urin kommt es zum Beispiel bei Bluthochdruck oder Diabetes mellitus mit Nierenschädigung (hypertonische bzw. diabetische Nephropathie)Ursachen für einen zu niedrigen beta-Globulin-Wert

Eine chronische Lebererkrankung und Mangelernährung kann den beta-Globulin-Wert senken.Leukozyten
 
Zahlenmäßig am schwächsten im Blut vertreten sind die Leukozyten. Diese Zellen werden auch als weiße Blutkörperchen bezeichnet, da sie keinen Blutfarbstoff besitzen und sich bei einer Färbung des Blutausstrichs nicht anfärben lassen. Sie gehören zum Immunsystem und sind dort Teil der spezifischen und unspezifischen Immunabwehr. So spielen sie eine wesentliche Rolle bei Infektionen, Entzündungen, allergischen Reaktionen und Autoimmunerkrankungen.
 
Zwischen 4000 und 10.000 Leukozyten sind normalerweise pro Mikroliter Blut enthalten. Ist die Leukozytenzahl zu niedrig, weist dies meist auf eine Virusinfektion hin. Auch einige bakterielle oder parasitäre Erkrankungen wie Typhus, Brucellose oder Malaria können die Leukozytenzahl senken. Zudem kann eine niedrige Zahl auch auf Knochenmarkserkrankungen, Bestrahlung, Zytostatikatherapie oder eine Überfunktion der Milz zurückgehen.Hämoglobin zu niedrig: Was es für den Körper bedeutet
Die Fähigkeit unseres Blutes, Sauerstoff zu transportieren, hängt von der Menge des Hämoglobins ab. Ist das Hämoglobin niedrig, wird der Körper folglich mit weniger Sauerstoffmolekülen versorgt. Das kann sich mit folgenden Beschwerden bemerkbar machen: Bei all diesen Symptomen handelt es sich jedoch um sehr allgemeine Beschwerden, die auch im Rahmen vieler anderer Erkrankungen auftreten können. Daher bedeutet ihr Auftreten nicht zwangsläufig, dass der Hb-Wert niedrig ist
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Thanks given by: Regi
#8

@blondangel1966 Danke für diese Info.

Nochmal zur Borreliose.

Der Borrelia b. IgG LIA Wert liegt ja bei mir bei 22,5 U/ml Grenzbereich ist 10-15. Kann man in Verbindung mit den 4 Nachweisbaren Banden OpsC, p39, p41, VlsE-BA irgend welche rückschlüsse ziehen?
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#9

(13.04.2020, 09:02)mollrop1234 schrieb:  173cm
Bei 56 kg macht BMI 18,7. Das ist untergewichtig. Wie kommt das? Oder war das schon immer so?
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#10

zu den speziellen borrelienwerten kann ich dir nicht viel sagen -aber hier sind noch genug spezies die dir da bestimmt weiterhelfen können. Ich finde übrigens mit 56 kilo bei deinen 1.73 dein Gewicht ganz schön niedrig???
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