Im Juni 2020 hat meine Borelliose Erkrankung begonnen. Drei Mückenstiche. Drei Wochen später Kreisrunder Ring. Arzt gab mir 14 Tage Doxi. Ich dachte das wars. Ende September Grippeimpfung. Danach einseitige ständige Kopfschmerzen. Taubheitsgefühl, Kribbeln und Augenzucken auf der rechten Gesichtshälfte. Nach vielen Untersuchungen von vielen unwissenden Ärzten erbarmte man sich mir nochmals Doxi zu geben. Währen der Therapie fand ich endlich einen Fachkundigen Borelliose Arzt. Umstellung auf Minocyclin. 10 Tage. Dann waren die Beschwerden weg. Aber eine Woche später kamen sie langsam wieder. Ende Januar Blutabnahme für LTT Test. Seit ein paar Tagen plötzlich starker Hautausschlag am Ellenbogen, juckend, erhaben, ich vermute Schuppenflechte. Ebenfalls über dem Ohr auf der Kopfhaut. Und jetzt sind die Kopfschmerzen, Augenzucken und Taubheit weg. Eine weitere Therapie kann erst nach LTT Ergebnis gestartet werden.
Was denkt Ihr? Wo stehe ich jetzt? Bin ich schon chronisch? Kann mit Antibiotika u Immunstärkung die Borelliose noch besiegt werden? Ist das wandern der Symptome normal?
Lieben Dank schonmal für Eure Unterstützung.
Hallo Frank, erstmal willkommen bei uns Wo Du genau stehst, lässt sich hier schwer sagen. Borreliose nach Mückenstichen sind nicht die klassischen Fälle, die genau definiert sind. Zur Abklärung der Borreliose wäre es interessant, die genauen Ergebnisse der Antikörpertests zu kennen. Ansonsten spielen oft auch noch andere Infektionen eine Rolle.
Wenn dich Minocyclin weitergebracht hat, dann kann das daran liegen, dass Bakterien beteiligt waren, die vernichtet wurden aber auch an Nebeneffekten von Minocyclin, welche z.B. bei Akne zum Tragen kommen, bei der vor allem die antientzündliche zum Tragen kommt
Für die Hautprobleme würde ich Dir einen Hautarztbesuch empfehlen.
Ansonsten würde ich den LTT abwarten und dann je nach Befinden weiterbehandeln mit Antibiotika und sehen ob sich was tut und/oder schauen welche anderen Baustellen es noch gibt. Meist sind es mehrere ganz unterschiedliche.
Hast Du alle Laborergebnisse Dir mitgeben lassen? Wenn Du willst kannst Du sie hier anonymisiert einstellen zum drüberschauen.
Nicht alles muss von Borreliose kommen - wenn Borreliose dabei ist, wird allerdings vieles erschwert.
lieben Dank für die schnelle und interessante Antwort. Tatsächlich habe ich morgen einen Termin beim Hautarzt der sich die beiden Hautveränderungen anschaut. Die am Kopf über dem Ohr ist richtig geschwollen und brennt. Am Arm bilden sich schon kleine Schuppen.
Zu den Testergebnissen. Beim ersten Test im November war Igg erhöht Igm nicht und auch Western Blot alles negativ.
Jetzt warte ich auf das LTT. Aber dein Hinweis das es auch andere Bakterien sein könnten ist interessant. Es war ja auch jeder überrascht das es keine Zecke war sondern Stiche. Es waren drei, wie Mückenstiche aussehende, rote Stellen. Relativ klein.
Die Frage ist nur sollte das LTT auch negativ sein. Was ist es dann? Wie kommt man solchen Bakterien zu Leibe und wie wird getestet was es ist. Oder ist das nicht so wichtig sondern nur eine AB Behandlung...
Interessant, Deine Aussage zum Borrelien-IgG. Verstehe ich das richtig, dass dieser nicht über den Blot bestätigt wurde?
Gut, dass Du morgen zum Hautarzt kommen kanns. Dort würde ich diese Thematik auch ansprechen, alleine schon, um die Möglichkeit einer Infektion mit Tremponema pallidum oder anderen Borrelien in Betracht zu ziehen/ auszuschließen. Auch verschiedene Herpesviren können Kreuzreaktionen mit den Borrelientests haben. (Die Möglichkeit der Kreuzreaktionen beim LTT sind da durchaus auch gegeben).
Diese Ausschlussdiagnostik finde ich sehr wichtig und verweist vielleicht auch auf die Richtung der Therapie/ weitere Tests.
(01.02.2021, 11:19)BoettgerF schrieb: Es waren drei, wie Mückenstiche aussehende, rote Stellen. Relativ klein.
Hallo BoettgerF, willkommen hier.
Wenn diese Stellen relativ nahe beieinander sind, würde ich ggf auch über Flohbisse nachdenken. Dabei können auch Zoonosen übertragen werden. Hast Du ein Haustier oder Kontakt zu Tieren gehabt?
Heute war ich wegen meinem mittlerweile sehr ausgeprägtem Hautausschlag auf der Kopfhaut beim Hautarzt. Dieser ist mittlerweile sehr schmerzhaft. Zwei Ärzte haben es sich angeschaut und der Verdacht. Es handelt sich sehr wahrscheinlich um einen Herpes Zoster. Also Gürtelrose. Diese ist durch die Grippeimpfung aktiviert worden. Da auch hier die Symptome nicht immer eindeutig sind ist eine Definition oft schwierig. Die Symptome Taubheitsgefühl, Kribbeln, Kopfschmerz und Augenzucken sind durch die Nervenreizung möglich. Durch die AB Behandlung wurde mein Immunsystem weiter geschwächt und jetzt ist auch der typische Hautausschlag ausgebrochen. Da mein Borreliose Test zuletzt keine aktive Infektion anzeigte, könnte schon ein Hinweis gewesen sein das die Symptome durch eine andere Erkrankung verursacht wurden. Der Arzt hat jetzt Bluttests veranlasst zu Herpes Viren , Zoster sowie erneut auf aktive Borreliose. Ich bekomme jetzt eine Woche ein antivirales Medikament und nächste Woche sehen wir weiter. Bin jetzt echt überrascht über diese Wende aber wäre natürlich auch beruhigt wenn es tatsächlich keine Borreliose wäre.
Das mit dem Zostervirus und der Werdegang, den Du beschreibst, kommt leider häufiger vor. Ich wünsche Dir jetzt erstmal viel Erfolg mit der antiviralen Therapie und bitte nicht vergessen, dass die Schmerztherapie auch wichtig ist, damit sich kein Schmerzgedächtnis ausbildet.
Bitte berichte uns weiter, was bei den Laborergebnissen herauskommt. Eine aktive Borreliose lässt sich leider meist nicht über Antikörpertests belegen. Trotzdem viel Erfolg!
Falls du schon mal eine Gürtelsrose gehabt haben solltest wäre es wichtig neben IGG und IGM auch den IGA zu bestimmen der erhöht sich bei Reaktivierungen
