01.04.2021, 07:39
Hallo in die Runde,
eine Beratung beim Laborarzt in Kl. mit folgenden, harten aber klaren Aussagen: Man wird die Borrelien nicht los, kann sie aber soweit zurückdrängen, dass man damit zurechtkommt. Das sollte man unbedingt tun, da die Krankheit fortschreitet und zu vielen u.a. Autoimmunerkrankungen führen kann, die noch viel übler sind (erhöhtes Risiko für Rheuma, MS, ALS, Alzheimer u.a.)
Dazu rechnet er mit einem Jahr AB-Kombinationstherapie, zusammen mit phasenweise einem Antiparasiticum wie Metrotinidazol (alle 2-3 Monate 10-14 Tage), da dies die Dauerformen dazu bringen soll, sich wieder in für die AB angreifbarere Formen zu wandeln. Bis zum Verschwinden der Beschwerden + 4 Wochen. Die Antibiotika solle man seine Apotheke bitten, aus Polen zu bestellen, dort kosten sie nur 10%.
Meine Schwester hatte von ihrem Spezi in Süddeutschland eine ähnliche Therapie, wobei sie nicht alles durchhielt, und ihr geht es viel besser, aber phasenweise kamen wieder leichtere Schübe. Ich hatte schon mehmals lange Monate mit Minocyclin und Clarithromycin, das reicht seiner Meinung nach nicht aus, weil sie nur bakteriostatisch sind und nicht bakterizid wie zB Rifampicin. Und eben nicht das Metrotinidazol.
Ansonsten gebe es noch Disulfiram- Vorteil, dass es keine Kombination von Stoffen ist und man wohl nur 6 Wochen braucht, er hat damit aber keine Erfahrung und hält es auch für nicht ohne. Die jahrelange Anwendung bei Alkoholikern ist eine Einmalbehandlung, keine Dauermedikation. Hier gibts ja auch Beiträge dazu im Forum.
Oder die extreme Hyperthermie bei 41.6 Grad, was man 2 x macht, stationär in Narkose, mit 4-5 Wochen Antibiotika. Seiner Meinung nach aus dem Experimentalstadium raus und mit guten Ergebnissen, nur 10% Therapieversager, was besser sei als bei den AB. Ich hatte mal selbst mit Fieber in der Badewanne experimentiert, fand es sehr anstrengend, hatte auch das Gefühl, es hilft, bin bis auf 40 Grad gekommen (dies ist keine Empfehlung zum Nachahmen, sicher auch riskant), war dann ernüchtert, als ich drauf kam, dass die Borrelien ja in verschiedenen Tierarten leben, die teils deutlich höhere Körpertemperatur haben. Nach seiner Aussage überleben aber die Borrelien 41,6 Grad nicht, die Patienten schon. Was aber diese Hitze nicht abtötet, seien Bartonellen und Toxoplasmose (glaube ich mich zu erinnern). Es kostet ein Vermögen. Das ist sowieso das Ungerechte bei der Krankheit, dass alles viel kostet.
Dann meint er noch, die Krankheit sei ähnlich Syphilis sexuell übertragbar, und oft habe der Partner eines/r Erkrankten ebenfalls, symptomlos die Borrelien, Untersuchungen hätten genetische Identität festgestellt, d.h. es man solle den/die PartnerIn auch testen und selbst ohne Krankheit behandeln, wobei 3-4 Monate dann ausreichten.
Nachher war ich dann doch niedergeschmettert. Habe mich damit aber noch getröstet, dass die Spezis ja immer nur die schlimmen Verläufe sehen.
Es gibt ja selbst unter den Ärzten, die chronische Borreliose als Krankheit akzeptieren, noch anscheinend extrem unterschiedliche Herangehensweisen. Im Internet fand ich einen ganz guten Vortrag von einem Arzt aus Rheinland-Pfalz (oder so), der die Mechanismen der Erreger und des Immunsystems offenbar gut belegt und anschaulich beschrieb, zur Behandlung landete er dann aber bei einer großen Menge an diversen Tröpfchen und Extrakten (ich glaube schon, dass es Heilkräuter etc. gibt, die helfen könnten, aber das wirkte auf mich etwas schwach am Ende).
So das wollte ich einfach mal in die Runde stellen, lasst euch alle auf euren Wegen nicht entmutigen, das Leben ist die schwerste Krankheit und endet meistens tödlich.
Sabine
eine Beratung beim Laborarzt in Kl. mit folgenden, harten aber klaren Aussagen: Man wird die Borrelien nicht los, kann sie aber soweit zurückdrängen, dass man damit zurechtkommt. Das sollte man unbedingt tun, da die Krankheit fortschreitet und zu vielen u.a. Autoimmunerkrankungen führen kann, die noch viel übler sind (erhöhtes Risiko für Rheuma, MS, ALS, Alzheimer u.a.)
Dazu rechnet er mit einem Jahr AB-Kombinationstherapie, zusammen mit phasenweise einem Antiparasiticum wie Metrotinidazol (alle 2-3 Monate 10-14 Tage), da dies die Dauerformen dazu bringen soll, sich wieder in für die AB angreifbarere Formen zu wandeln. Bis zum Verschwinden der Beschwerden + 4 Wochen. Die Antibiotika solle man seine Apotheke bitten, aus Polen zu bestellen, dort kosten sie nur 10%.
Meine Schwester hatte von ihrem Spezi in Süddeutschland eine ähnliche Therapie, wobei sie nicht alles durchhielt, und ihr geht es viel besser, aber phasenweise kamen wieder leichtere Schübe. Ich hatte schon mehmals lange Monate mit Minocyclin und Clarithromycin, das reicht seiner Meinung nach nicht aus, weil sie nur bakteriostatisch sind und nicht bakterizid wie zB Rifampicin. Und eben nicht das Metrotinidazol.
Ansonsten gebe es noch Disulfiram- Vorteil, dass es keine Kombination von Stoffen ist und man wohl nur 6 Wochen braucht, er hat damit aber keine Erfahrung und hält es auch für nicht ohne. Die jahrelange Anwendung bei Alkoholikern ist eine Einmalbehandlung, keine Dauermedikation. Hier gibts ja auch Beiträge dazu im Forum.
Oder die extreme Hyperthermie bei 41.6 Grad, was man 2 x macht, stationär in Narkose, mit 4-5 Wochen Antibiotika. Seiner Meinung nach aus dem Experimentalstadium raus und mit guten Ergebnissen, nur 10% Therapieversager, was besser sei als bei den AB. Ich hatte mal selbst mit Fieber in der Badewanne experimentiert, fand es sehr anstrengend, hatte auch das Gefühl, es hilft, bin bis auf 40 Grad gekommen (dies ist keine Empfehlung zum Nachahmen, sicher auch riskant), war dann ernüchtert, als ich drauf kam, dass die Borrelien ja in verschiedenen Tierarten leben, die teils deutlich höhere Körpertemperatur haben. Nach seiner Aussage überleben aber die Borrelien 41,6 Grad nicht, die Patienten schon. Was aber diese Hitze nicht abtötet, seien Bartonellen und Toxoplasmose (glaube ich mich zu erinnern). Es kostet ein Vermögen. Das ist sowieso das Ungerechte bei der Krankheit, dass alles viel kostet.
Dann meint er noch, die Krankheit sei ähnlich Syphilis sexuell übertragbar, und oft habe der Partner eines/r Erkrankten ebenfalls, symptomlos die Borrelien, Untersuchungen hätten genetische Identität festgestellt, d.h. es man solle den/die PartnerIn auch testen und selbst ohne Krankheit behandeln, wobei 3-4 Monate dann ausreichten.
Nachher war ich dann doch niedergeschmettert. Habe mich damit aber noch getröstet, dass die Spezis ja immer nur die schlimmen Verläufe sehen.
Es gibt ja selbst unter den Ärzten, die chronische Borreliose als Krankheit akzeptieren, noch anscheinend extrem unterschiedliche Herangehensweisen. Im Internet fand ich einen ganz guten Vortrag von einem Arzt aus Rheinland-Pfalz (oder so), der die Mechanismen der Erreger und des Immunsystems offenbar gut belegt und anschaulich beschrieb, zur Behandlung landete er dann aber bei einer großen Menge an diversen Tröpfchen und Extrakten (ich glaube schon, dass es Heilkräuter etc. gibt, die helfen könnten, aber das wirkte auf mich etwas schwach am Ende).
So das wollte ich einfach mal in die Runde stellen, lasst euch alle auf euren Wegen nicht entmutigen, das Leben ist die schwerste Krankheit und endet meistens tödlich.
Sabine