(04.04.2021, 13:10)urmel57 schrieb: Hallo Marvolo,
Bis auf die positiven LTTs kann ich den Laborwerten nun auch nichts auffälliges entnehmen.
Welche Beschwerden hast Du denn nun?
Liebe Grüße Urmel
Also Vieles von damals ist aktuell weg, manches von damals war lange weg, ist aber dann teilweise aktuell wieder da.
Aktuell nicht mehr da:
- die damals (noch vor Ceftriaxon-Therapie) so gegen August herum auftretenden (leichten!) Muskelschmerzen, die allerdings auch wanderten von Muskel zu Muskel, teilweise aber auch komische Sehnenschmerzen, die gar nicht direkt Muskeln waren, sind ja noch am Tag kurz nach der ersten Ceftriaxon-Therapie wie weggeblasen gewesen (so dass ich da ja der Meinung war, so schnell konnte das Ceftriaxon noch gar nicht wirken und die Beschwerden waren folglich eher somatischer Natur)
- Auch die damals leichten und hin- und herspringenden Gelenkschmerzen waren glaube ich sogar noch vor Ceftriaxon weg.
- die hauptsächlich am rechten Oberarmmuskel fast 24/7-stattfindenden Zuckungen, weswegen ich ja dann beim Neurologen und MRT war, waren auch noch vor Ceftriaxon oder kurz vor Ceftriaxon-Beginn weg.
- das leichte sonnenbrandartige Hautbrenngefühl, das damals nur am linken Unterarm war (das war der Auslöser fürs Doxycyclin) war gegen August herum plötzlich weg, ist aber aktuell in verteilter und schwächeren Form (nicht nur linker Arm) wieder hin und wieder da.
- das sehr schwer zu beschreibende und subjektiv-empfundene Schwächegefühl, das damals springend war: einmal linkes Bein, dann rechter Arm, dann linker Arm ist weg
Aktuell auffällig:
- Das oben beschriebene sonnenbrandartige Hautbrennen ist nicht mehr nur auf den linken Unterarm wie damals beschränkt, sondern kommt auch an anderen Körperstellen vor. Ich nehme momentan Keltican Forte (speziell für Nerven) ein und bilde mir ein, dass es dadurch besser wurde. Allerdings haben die neurologischen Untersuchungen ja nie Neuropathien oder Probleme mit den Nervenmessungen ergeben. Ob es also tatsächlich eine Neuropathie sein soll?
- Das Muskelzucken von damals ist zwar nicht mehr in der Intensität wie damals (Oberarmmuskel) vorhanden, war auch lange weg, ist mittlerweile aber in schwächerer Form und an kleineren Regionen als an den großen Hauptmuskeln hin und wieder bemerkbar: etwa am rechten Daumen habe ich desöfteren so eine Art leichtes Krampfgefühl und ich kann zusehen, wie sich dann der ganze Daumen ganz leicht von alleine in eine Richtung bewegt bzw. zuckt. Zuvor war so eine Zuckung eine zeitlang in der Gegend der Kniegelenke, aktuell ist es neben rechtem Daumen auch an der linken Seite der Oberlippe, wo ich öfters mal das Gefühl habe, es würde da leicht etwas verkrampfen bzw. zucken.
- Hin und wieder auch das sehr schwer zu beschreibende und subjektiv-empfundene Schwächegefühl, das sich im Gegensatz zu damals nun aber hauptsächlich auf das rechte Bein versteift (nicht mehr springend wie früher). Subjektiv empfunden deshalb, da objektiv nie eine Schwäche gemessen wurde und ich jedes Mal, wenn es auftritt, gezielt provokante Belastungsübungen mit dem Bein mache, um mir selber zu beweisen, dass Kraft (Beinspringen, Kniebeugen, etc) tatsächlich da ist.
Es geht mir bis auf diese Symptome, die halt alle erst nach der Zeckenentfernung eintraten und allesamt komplett neu für mich waren / sind, ansonsten schon gut. Schlafen kann ich mittlerweile wieder durchgehend und tief und ich gehe fast jeden Tag meine 4km spazieren durch die Natur. Auch nachts habe ich von den obigen Beschwerden nichts. Die scheinen alle erst so langsam nach dem Aufwachen allmählich einzusetzen, so als wenn mein Gehirn sich daran erinnern würde, dass es ja den Schalter für diese Beschwerden nach dem Aufwachen noch umlegen müsste.
Manchmal überkommt mich dann halt wieder so eine Art Angst-Anfall, wo ich mir sage: die bisherigen Therapien haben nicht ausgereicht, meine negativen Blots sind falsch-negativ und ich müsste dringend nochmal Antibiotika starten, bevor noch Schlimmeres an mich kommt. Wenn ich dann manchmal noch von manchen (vermutlich nicht validen) Studien lese, die glauben, einen Zusammenhang von Borreliose und MS oder anderen neurologischen Krankheiten zu sehen, würde ich am liebsten direkt wieder zum MRT fahren, um zu schauen, ob nach nicht mal einem Jahr seit dem letzten MRT nun mittlerweile etwas zu sehen sein könnte.
Es ist für mich nicht leicht, auseinander zu pfriemeln, was jetzt an diesen Beschwerden trotz 2er Antibiosen und negativen Blots nun doch für eine Infektion sprechen könnte und was vielleicht nur meine Angst vor einer Erkrankung mir ins Ohr säuselt.
Die positiven LTTs waren zwar insofern nützlich, als dass mein Hausarzt (nicht mal ein Spezi-Arzt) mir trotz Doxy auch noch Ceftriaxon gab, aber je mehr ich hier auch über LTTs, Elispots, iSpots etc lese, desto mehr bin ich verunsichert, ob die beiden LTTs überhaupt valide sind.
Komisch nur, dass der zweite LTT nach Ceftriaxon ja ordentlich runter ging. Also irgendwas scheint sich ja dann durchs Ceftriaxon doch getan zu haben, oder könnte das auch bloß reiner Zufall gewesen sein?
Ich weiß eben nicht, ob ich den Blots mehr Glauben schenken darf/soll als den LTTs. Sollte ich nochmal einen weiteren machen? Vielleicht diesmal IMD Berlin? Oder eher nun eine dritte Antibiose starten (vielleicht den Hausarzt fragen, ob er nochmal zu Ceftriaxon bereit wäre? Auch wenn ich beim letzten Mal überhaupt gar nichts währenddessen gemerkt hatte: keine Herxheimer, keine Magen-Darm-Probleme, einfach 0).
Oder versuchen, mit dem Thema Borreliose abzuschließen? Das wäre mir eigentlich am liebsten, aber solange es keine Gewissheit gibt, finde ich auch keinen Abschluss. Das ist die Problematik, in der ich feststecke.
PS: Co-Infektionen sind halt bis auf Anaplasmen gar nicht angegangen worden. Weiß nicht, ob ich dahingehend mal testen sollte, oder ob das mit den bisherigen 2 Antibiosen nicht eh auch schon abgedeckt gewesen wäre?