[linux]

Liebe Forum,
erst einmal vielen Dank für die Aufnahme! 

ich war in der letzten Woche in den Niederlanden im Urlaub. Am Montag habe ich, neben vielen anderen Mückenstichen, einen vermeintlichen deutlich größeren Stich an meiner Wade festgestellt, der ebenso juckte. Ich habe habe es erst einmal ignoriert. Die Entzündung wurde immer größer, so dass er Donnerstag so wie auf den Bildern aussah. Ich habe den Stich einmal vor einem Saunabesuch und einmal nach einem Saunabesuch aufgenommen. Nach er Sauna sah schlimmer aus. Als ich dann rumgegooglet habe, habe ich dann den Hinweis auf eine eventuelle Wanderröte gefunden. 
Freitagmorgen bin ich dann in den Niederlanden zum Arzt, um mir Antibiotika zu holen. Sie konnte mich leider kaum verstehen, gab mir dann aber auf meinen Wunsch Antibiotika. 10 Tage 200mg Doxy (2xtägl. 100mg). Sie meinte mehr als 10 Tage wird das in Holland nicht verschrieben. 

Nun habe ich mehrere Fragen:
1. Sieht das für euch nach einer borreliosebedingten Wanderröte aus?
2. Ist 200mg für eine Frau von 97kg nicht viel zu wenig?
3. Ist Doxy überhaupt das Mittel der ersten Wahl?
4. Was soll ich nun tun?

Eine Zecke habe ich nie gesehen und an einen Zeckenbiss kann ich mich auch nicht erinnern.

Über jegliche Einschätzungen wäre ich überaus dankbar!

Liebe Grüße
Linux

https://up.picr.de/41647980qq.jpg

[url=]https://up.picr.de/41647981yb.jpg[/url]

https://up.picr.de/41647976rw.jpg

[Waldgeist]

Hallo Linux,

mir geht es heute ziemlich bescheiden - deshalb nur ein paar kurze Antworten von mir:

zu Deiner 1. Frage:

Ja, es sieht für mich auf Deinen Bildern wie eine Wanderröte aus; 

zu Deiner 2. Frage: 

Die Gabe von Doxy sollte gewichtsadaptiert erfolgen und ich halte deshalb Deine Dosierung für zu niedrig; 

zu Deiner 3. Frage:

Keine Ahnung  - mir wurde das damals auch verschrieben;

zu Deiner 4. Frage:

Versuche noch von einem anderen Arzt Doxy zu bekommen; 

Gute Besserung;

[Regi]

Das auf dem dritten Bild sieht für mich nach Wanderröte aus.

200 mg Doxy pro Tag entspricht geltender Lehrmeinung und Fachinfo des Medikaments zur Behandlung der Borreliose. Borreliose-Spezis empfehlen höhere Dosierungen (4-5 mg pro kg Körpergewicht pro Tag). Wer recht hat und wer nicht, kann man nicht abschliessend beantworten. Die Dauer der Therapie richtet sich nach dem Ansprechen. Das heisst, alle Symptome, die vor dem Stich oder der Wanderröte nicht da waren, müssen komplett weg sein.

Doxy ist das Mittel der ersten Wahl im Frühstadium.

Ich würde die Wanderröte bei einem weiteren Arzt vorzeigen, um mehr Doxy zu bekommen und nach den Leitlinien der DBG behandeln.
https://www.borreliose-gesellschaft.de/u...linien.pdf
ab Seite 15

Sie meinte mehr als 10 Tage wird das in Holland nicht verschrieben.

Immer wieder lustig, was man so liest. Natürlich muss sich auch in Holland die Dauer der Therapie nach dem Ansprechen darauf richten.


LG, Regi

[linux]

Vielen lieben Dank ihr zwei für eure Einschätzungen. 

Ich versuche schon den ganzen Tag vergebens einen Arzttermin zu ergattern, um einerseits die Dosis zu erhöhen und zu verlängern.

Jetzt hatte ich schon mehrmals hier Forum gelesen, dass Doxy gar nicht so sinnvoll sein sein, dass andere Antibiotika besser wirken. Könnt ihr mir da weiterhelfen. 

Zudem würde ich in 2 Wochen in den Strandurlaub fahren, was mit Doxi nun wirklich nicht geht. Stornieren geht leider auch nicht mehr. Wenn der Jahresurlaub ins Wasser fällt und die Kohle weg ist, macht mich das natürlich traurig, aber eine effektive Behandlung steht natürlich für mich im Vordergrund.
Macht es überhaupt Sinn, nach 3 Tagen Doxy nochmal das Antibiotikum zu wechseln? Ich bin einfach so ratlos. Ich möchte nur das richtige machen.
Ganz liebe Grüße

[linux]

Kleiner Nachtrag: Ich war eben bei meiner Hausärztin, die mich aber nur mit großen Augen angeschaut hatte, als ich mir mitteilte, dass einige 4oomg Doxy über 4 Wochen nehmen. Sie zeigte mir in ihrem Ärztebuch, dass eine Antibiose mit Doxy 200mg tägl. über 2-3 Wochen empfohlen wird. Sie meinte sie hätte auch noch nichts gegenteiliges gehört. Ich schätze sie eigentlich sehr, bin aber natürlich jetzt sehr verwirrt . Am Mittwoch konnte ich einen Termin bei einer Ärztin, die unter anderem auf Borreliose spezialisiert ist, ergattern. Ich bin gespannt was sie sagt. Dann habe ich aber schon 6 Tage nur 200 mg Doxy genommen. Ich hoffe es ist dann nicht zu spät

[Regi]

Zur Diagnose und Therapie besteht seit Jahrzehnten ein Expertenstreit. Deshalb wirst du immer widersprüchliche Infos bekommen und finden.
https://www.borreliose-nachrichten.de/wp...-20071.pdf
Schon etwas älter, der Artikel, aber leider nichts an Aktualität eingebüsst. Solange die ärztlichen Fachgesellschaften die Borreliose verharmlosen und auf der Zuverlässigkeit der nicht standardisierten Tests beharren statt die längst fällige Forschung anzustossen, ändert sich leider nichts. Privat zu zahlende, nicht validierte Diagnostik, die von "Spezis" angeboten wird, ohne Patienten über die Aussagekraft (wie, wann, wo mit welchem Ergebnis wurde der Test validiert?) zu informieren, ändert auch nichts. Kommunikation mit den Patientenvertretern scheint von beiden Seiten nicht erwünscht. Die eine Seite müsste vielleicht zugegeben, dass sie jahrzehntelang Mist verzapft hat. Die andere Seite würde vielleicht erhebliche Einnahmen aus Privatleistungen verlieren.

LG, Regi

[Ehemaliges Mitglied]

@ Linux,
ich stelle eine Wanderröte in Frage. Juckt, keine Zecke, Fotos.
Das dort aber eine Infektion vorliegt, würde ich sofort unterschreiben. Damit ist die Einnahme von Doxi aus meiner Sicht schon angesagt.
Bitte hol dir eine ärztliche 2 Meinung ein.

Und nein es ist nicht zu spät = Spezialistin. 
Borrelien vermehren sich sehr langsam! 
(12-20 Stunden andere Bakterien haben so einen 20 Minuten Takt)
Nach 10 Tagen wird sich auch im Blut nur schwer etwas hinsichtlich Borrelien finden lassen, später eher.
Das wird Dir sicher am Mittwoch erklärt.

Bitte einmal lesen, dann bist Du auch auf den Späzibesuch besser vorbereitet.
Deine Ärztin sagte: keine andere Stellungnahme bekannt = 200 mg Doxi =10 Tage.
Die 200 mg werden in deutschen Leitlinie als ausreichend angesehen, nicht aber die Dauer Deiner Behandlung.
S.38
Kinder und Erwachsene, bei 200mg ist Schluss 
Auch Wanderöten usw. sind abgebildet.
Vielleicht möchte die Ärztin das auch mal alles lesen?
013-044l_S2k_Kutane_Lyme_Borreliose_2016-05-abgelaufen.pdf (awmf.org)

Gruß fischera

Nachtrag
an "alte Hasen/innen"
auf S.1 steht dass die Kutane LL z.Z. in Überarbeitung ist.
Wollte das nur zur Kenntnis geben.

[linux]

Viele Dank ihr 2 für eure Einschätzungen . Heute war ich bei der Spezialistin im Kölner Raum und sie meinte auf den Bildern sei das ganz klar eine Wanderröte. Sie hat sich viel zeit genommen und hat mir jetzt was ganz anderes aufgeschrieben als meine Hausärztin:

3 Wochen Azithromycin 500 mg (nach 4 Tagen 3 Tage Pause) + ab am dem 12 Tag für 5 Tage 2x täglich Mitronidazol 500 mg

Meine Hausärztin habe ich nach dem Besuch bei der "Spezi" ebenfalls informiert, welche die Medikation nicht wirklich oder eher gesagt gar nicht versteht, sie meinte Doxy 200 mg für 3 Wochen reichen völlig aus. 
Ich bin natürlich maximal verwirrt. Ich habe jetzt eben mit Azi. angefangen, habe aber schon gelesen, dass es kein Standard-Medikament bei akuter Borreliose ist und zudem äußerst gefährlich ist. 

Hat jemand Erfahrungen?

Ganz liebe Grüße

[Waldgeist]

Hi,

Du hast die Möglichkeit die "Suche-Funktion"  im Forum zu benutzen; 

Wenn man z.B.: das Suchwort  "Azithromycin" eingibt kommen jede Menge Einträge: 

https://forum.onlyme-aktion.org/search.p...desc&uid=0

Du schreibst das Du maximal verwirrt bist - das kann ich verstehen - es ging mir genauso 
wegen der Informationsflut über diese Erkrankung; 

Wenn Du Bedenken wegen dem Azithromycin hast, wieso sprichst Du nicht mit Deinem Spezi darüber?

[linux]

Danke für den Tipp :-)

Ist gerade alles ein bisschen viel und jeder rät einem was anderes. Vor allem die beiden kontroversen Meinungen meiner HA und der Spezi verunsichern mich - wer final recht hat, das ist die große Frage. Ich versuche meine Spezi morgen nochmal telefonisch zu erreichen, ich hoffe es klappt.

Mich verunsichern auch die verschriebenen Medikamente, da sie, so glaube ich es verstanden zu haben (bei meiner Recherche) eher bei einer chronischen und nicht bei einer akuten Borreliose zum Einsatz kommen. Habe ihr nicht nicht von einer Kombitherapie im Frühstadium gelesen. Es Weiteren haben ich natürlich auch Angst, dass ich plötzlich was am Herzen bekomme.

Naja, ihr alle kennt bestimmt die unzähligen Ängste. 
Liebe Grüße