Dieses Forum nutzt Cookies
Dieses Forum verwendet Cookies, um deine Login-Informationen zu speichern, wenn du registriert bist, und deinen letzten Besuch, wenn du es nicht bist. Cookies sind kleine Textdokumente, die auf deinem Computer gespeichert sind. Die von diesem Forum gesetzten Cookies düfen nur auf dieser Website verwendet werden und stellen kein Sicherheitsrisiko dar. Cookies auf diesem Forum speichern auch die spezifischen Themen, die du gelesen hast und wann du zum letzten Mal gelesen hast. Bitte bestätige, ob du diese Cookies akzeptierst oder ablehnst.

Ein Cookie wird in deinem Browser unabhängig von der Wahl gespeichert, um zu verhindern, dass dir diese Frage erneut gestellt wird. Du kannst deine Cookie-Einstellungen jederzeit über den Link in der Fußzeile ändern.


Nach Nachweis per EliSpot weiter behandeln?
#1

Liebe "alte Hasen" hier im Forum,

bei mir wurde 2020 zum ersten Mal eine Borrelien-Infektion per EliSpot nachgewiesen. Ich habe 25 oder 26 Tage lang Doxy genommen, es hat gut gewirkt und ich hatte anfangs eine so heftige Herx, dass ich dachte, ich würde das AB nicht vertragen. Daher bin ich mir sicher, dass ich tatsächlich Borreliose habe/hatte.

Als ich nach einer OP Ende 2021 einen (ME/CFS)-Crash hatte, wurde nachkontrolliert. Zu dieser Zeit war der Test nicht positiv (Ergebnis war grenzwertig).

Nun geht es mir seit einigen Wochen wieder ziemlich schlecht. Da mein Körpergefühl dem vor der Antibiose sehr ähnlich war/ist, habe ich den mich behandelnden Arzt darum gebeten, nochmal Doxy zu bekommen. Es wurde Blut abgenommen, wieder EliSpot gemacht, das Ergebnis ist wieder positiv, diesmal noch deutlicher als beim ersten Mal. Ich nehme seit 10 Tagen Doxy, aber es geht mir weiterhin überhaupt nicht gut. (In den ersten Tagen hatte ich aber erneut Symptome, die ich fast nur mit einer Herx in Verbindung bringen kann, u.a. wirklich starke Gleichgewichtsstörungen.)

       

In Absprache mit meinem Arzt könnte ich (sobald ich das Rezept bekomme, bestellen kann und das Medikament dann erhalten habe) Tinidazol mit dazu nehmen.
Nach dem, was ich hier zwischenzeitlich über die (fehlende) Sensitivität des EliSpot gelesen habe, bin ich aber gar nicht so sicher, ob ich das überhaupt tun sollte.

Was würdet ihr an meiner Stelle machen?

Vielen Dank im Voraus und beste Grüße,
Ric
Zitieren
Thanks given by:
#2

Du nimmst das Doxy erst seit 10 Tagen. Wie war das bei deiner ersten Therapie? Hast du eine Verbesserung schon nach weniger als 10 Tagen bemerkt? Wenn dem so sein sollte, dann würde ich aufgrund meiner persönlichen Erfahrung eher das AB wechseln, als Tinidazol zum Doxy zu nehmen. Tinidazol in Kombi mit einem oralen Cefalosporin hat bei mir nämlich überhaupt keine Vorteile gegenüber einer Monotherapie. Tinidazol sind keine Smarties. Eine kanzerogene Wirkung ist möglich, das genaue Risiko aber nicht abschätzbar. Es ist mir auch nicht bekannt, dass jemand mit einer Tinidazol-Kombi seine Borreliose endgültig los wurde und klinische Studien fehlen meines Wissens.

Als ich nach Dauertherapie auf Schubtherapie umgestiegen bin, hatte ein Wechsel des AB's (andere Wirkstoffklasse) einen besseren Effekt, als wenn dasselbe AB wieder zum Zug kam. Deshalb würde ich an deiner Stelle eher das AB wechseln und dabei die höchst mögliche und verträgliche Dosis wählen. Es bieten sich Amoxicillin oder Azithromycin an.

Die Entscheidung, ob ich eine wiederholte Antibiose mache oder nicht, würde ich nur vom klinischen Ansprechen abhängig machen und nicht von irgenwelchen Tests. Die taugen nämlich alle nichts. Schlussendlich ist es auch möglich, dass es gar nicht Borrelien sind, die dich quälen. Ich kenne deine Vorgeschichte nicht, um abzuschätzen wie wahrscheinlich eine Borreliose bei dir ist. Die Tests können das ja nicht beantworten.

Heute würde ich längere AB-Therapien konsequent mit Magnesium, Vit. B12 und Candidaprophylaxe abschirmen.

Je mehr ich über die Borreliose weiss, desto mehr weiss ich, dass man fast gar nichts weiss.

Nichts auf der Welt ist gefährlicher als aufrichtige Ignoranz und gewissenhafte Dummheit. (Martin Luther King)

Absenz von Evidenz bedeutet nicht Evidenz für Absenz
Zitieren
Thanks given by: micci , Ric , borrärger
#3

Guten Morgen!

Danke dir!

Beim letzten Mal ging es mir, soweit ich mich erinnere, während der Behandlung zumindest nicht noch deutlich schlechter als vorher.  
Es kann aber auch sein, dass ich es nur nicht mehr weiß. Dodgy  Ich erinnere mich noch an starke Magenprobleme und daran, dass ich während der Behandlung herausgefunden habe, dass Ranitidin vom Markt genommen wurde. 

Was das Risiko angeht: Ich habe zwar noch nie einen Zeckenstich an mir bemerkt, lebe aber mit einem großen Hund zusammen, der häufiger mal "Zeckentaxi" spielt. Es ist daher nicht völlig unwahrscheinlich, dass ich mich neu infiziert habe.

Magnesium, Vit. B 12 nehme/spritze ich regelmäßig, Nystatin auch immer wieder mal, wenn ich den Eindruck habe, es könnte nötig sein.

Ich werde heute Nachmittag auf jeden Fall auch mal mit meinem Arzt besprechen, welche Möglichkeiten er noch sieht bzw. ob er mir auch ein Rezept für Amoxicillin oder Azithromycin ausstellen würde.
Zitieren
Thanks given by: borrärger , micci
#4

Ich habe jetzt Azithromycin für 4 Einnahmezyklen (4 Tage Einnahme, 3 Tage Pause) und werde weiter berichten. :)
Zitieren
Thanks given by: urmel57 , Regi , micci
#5

Update: Morgen ist der letzte Einnahmetag im zweiten Azithromycin-Zyklus und es geht mir zwar besser als mit Doxycyclin, aber weiterhin alles andere als gut - unter anderem macht Azithromycin mich unglaublich müde und ich muss(te) sowohl an den Einnahmetagen als auch an den ersten beiden in der Einnahmepause trotz ausreichend Schlaf in der Nacht immer noch mehrere Stunden tagsüber schlafen - danach bin ich aber trotzdem platt.

Am dritten Tag der ersten Einnahmepause ging es mir deutlich besser. Ich denke jetzt darüber nach, das Azithromycin nur über 3 Zyklen einzunehmen. Bis zum Wechsel hatte ich ja schon 12 Tage lang Doxycyclin genommen und einen weiteren Azithromycin-Zyklus werde ich schon noch irgendwie durchhalten, aber zwei kommen mir gerade unpackbar vor. Die Kombination aus meiner "normalen" Fatigue und diesem stark erhöhten Schlafbedürfnis knockt mich komplett aus und ich bekomme kaum mehr was von der Außenwelt mit.
Zitieren
Thanks given by: micci , urmel57 , Regi
#6

Nachdem das Azithromycin mich in den ersten beiden Einnahmezyklen so fertig gemacht hat, habe ich entschieden, den Einnahmezeitpunkt mal auf abends zu verlegen und siehe da: Es geht mir sehr, sehr viel besser und inzwischen auch (endlich) deutlich besser als vor Beginn der Antibiose.

Eigentlich hatte ich ja vor, heute die letzte Tablette zu nehmen - dann hätte ich 12 Tage Doxy + 3 Zyklen Azithromycin mit 4 Tagen Einnahme, 3 Tagen Pause - aber jetzt bin ich gar nicht mehr so sicher, ob ich den vierten tatsächlich weglassen will/soll.

Dafür spricht für mich gerade vor allem, dass ich dann endlich ein anderes Medikament (kein Antibiotikum) ausprobieren kann, von dem ich mir eine Symptomreduktion verspreche, und dass ich davon ausgehe, dass meine Darmflora über eine Woche Antibiose weniger auch dankbar ist.

Falls irgendwer von euch Lesenden Gedanken dazu hat, würde ich mich freuen, wenn ihr sie mit mir teilt!
Zitieren
Thanks given by: urmel57 , micci


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste