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Ein Neuinfizierter stellt sich vor - und erbittet Rat
#1

Servus zusammen,

ich möchte mich kurz vorstellen:
48 Jahre alt, 1,78m groß, 90 kg schwer, bisher (bis auf leichten behandelten Bluthochdruck) pumperlgesund.

Ich wünsche ich mir eure Meinung zu meinem bisherigen Krankheitsverlauf und zur aktuellen Medikation, vielen lieben Dank schon jetzt fürs lesen und ggf. kommentieren!

Am 6.11.25 habe ich an der rechten Wade eine (recht vollgesaugte) Zecke entdeckt, direkt im Bereich des Sockengummis.
An der Stichstelle war eine deutliche Rötung zu sehen.
In den darauffolgenden Wochen aufmerksame Beobachtung der Stichstelle, außer gelegentliches leichtes Jucken nichts zu merken.
Ich war immer noch fit.
Am 20.11., also genau 14 Tage später war dann eine Wanderröte erkennbar, allerdings sehr schwach. Ich habs nur gesehen, 
weil der Bereich um die Stichstelle eher heller wurde. Meine Wade ist immer noch etwas sommerbraun vom radeln….
Ab hier kein Sport mehr, der mir aktuell fast am meisten fehlt….
Am nächsten Tag gleich zum HA, der dann 12 Tage 2 x 500mg Cefuroxim verschrieben hat.
Ich war immer noch frei von Beschwerden, evtl. gelegentlich ein etwas wärmeres Gesicht, aber das war sehr gering.

Nach den 12 Tagen AB dann Labor, die Werte kamen am 5.12. und waren folgend:

IgG 48,7 AU/ml
IgM 8,0 AU7ml
IgG Blot positiv
C-reaktives Protein 0,2 mg/dl
Kommentar Laborarzt: „Der serologische Befund ist vereinbar mit dem Spätstadium einer Erstinfektion oder dem Resttiter einer früheren, auch asymptomatischen Infektion mit Borrelia burgdorferi“

Ich war immer noch weitestgehend beschwerdefrei, das AB habe ich gut vertragen, auch früh mit Probiotik den Darm unterstützt.
Nach Rücksprache mit dem HA keine weitere Antibiose nötig. EM noch leicht sichtbar.

Am Sonntag, 8.12. dann folgende Symptomatik:

leichte Knieschmerzen rechts, leichte Muskelschmerzen rechts, immer wieder warmes Gesicht aber kein Fieber, für mich absolut untypisch kalte Hände, Nachtschweiß und Muskelzittern. Dazu kam noch einmaliges nächtliches Kribbeln/eingeschlafenes Gefühl in den Händen und Füßen, viel Durst und Harndrang.

Ich also wieder zum HA und meine neuen Beschwerden vorgetragen.
Resultat ist eine weitere AB-Behandlung mit Doxycyclin 2 x 100mg seit Montag, 8.12. für 25 Tage.

Heute ist der fünfte Tag Doxy, folgender Stand: 
  • Kniegelenke sind okay, gelegentlich leichtes Zwicken, li und re
  • Kribbeln in Händen ist deutlich geringer
  • leicht pelziges Gefühl im Mund und Oberkiefer (schwer zu beschreiben, fühlt sich etwas dumpf an)
  • etwas Muskelschmerz in der rechten Wade, kommt und geht, ist aber deutlich weniger geworden 
  • selten kribbelt es bisschen am EM
  • das EM ist immer noch da, aber schwächer
  • immer noch warmes Gesicht und Stirn, kein Fieber, Temp. 36,8 Grad

Allerdings habe ich starken Nachtschweiß, v.a. so ab 3 Uhr morgens, seit drei Nächten. Da muss ich echt das Shirt wechseln!
Dazu kommen noch, und das nervt wirklich, starke Muskelzuckungen der Oberschenkel und der unteren Bauchmuskeln. Hatte ich letztes Wochenende auch schonmal abends, aber nicht so heftig. Tagsüber vibrieren die Oberschenkel gerne mal.
Ich war gestern nochmal beim HA, der mir dann in ausreichendem Abstand zum AB Magnesium empfohlen hat. 
Habe ich heute Nacht genommen, hat bisher noch nix geholfen. Spazierengehen hilft am besten….

Ich mache mir aktuell Gedanken, ob ich die Doxy-Dosierung auf 2 x 200 mg hochschrauben soll. Der HA meinte, wäre aus seiner Sicht nicht notwendig, er würde aber mitgehen wenn ich das will.

Was meint ihr?
Hat jemand eine Idee, von was die Muskelzuckungen kommen können?
Nebenwirkung AB, zerstörte Borrelien die wegmüssen oder Nerven die spinnen?

Aktuell fühle ich mich abgeschlagen und etwas dizzy, allerdings schon mit einem deutlichen „krankgefühl“ bzw „ich bin definitiv nicht  fit“
Ich habe schon das Gefühl, dass das Doxy hilft, aber will auch nicht unterdosieren, wiege ja doch 90 kg. Andererseits möchte ich auch nicht die Therapie durch evtl. auftretende Nebenwirkungen gefährden… 

Ich hoffe, der ganze Text war jetzt nicht allzu langweilig zu lesen und  danke euch jetzt schon, wenn ihr mir eure Meinungen bzw. Erfahrungen mitteilt. 
Ich bin froh, dass es dieses Forum gibt!
Viele Grüße
Wastl
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Thanks given by:
#2

Das merkst du ja ob du das Doxy gut verträgst, ich würde es auf alle Fälle hochschrauben, Symptome sind ja da, die willst du schnell wieder los werden. 
Super wenn der Hausarzt mitgeht, da bekommst du das Doxy in 400 für 25 oder 28 Tage. Man sagst 4 bis 5 mg pro kg/Körpergewicht. Dass sowieso eher 400 mg empfohlen werden, weißt du ja schon.
Wichtig kein Calcium und Milchprodukte zwei Stunden vor- und nach Doxy , wie es im Beipackzettel steht.
Wenn der Magen Probleme macht würde ich eine Scheibe trockenes Brot vorher essen. Im schlimmsten Fall Pantoprazol 20mg mit mindestens zwei Stunden Abstand/ besser mehr, vorher nehmen.
Bei dünneren Stuhl, Omibiotic 10, Darmaufbau im Abstand von mindestens drei Stunden zum Doxy, oder / und Yomogi, falls es noch dünner wird.
So würde ich rangehen.

liebe Grüße borrärgerIcon_winken3
Glücklich ist der, der hinter den schwarzen Regenwolken auch die Sonne sieht.

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Es ist leicht und bewirkt viel.
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Thanks given by: Claas
#3

Hi Borrärger, 

danke für deine Rückmeldung.
Dann werde ich das ab heute Abend mal machen, ich werde berichten!

Kennt jemand dieses Muskelzucken? Das ist echt übel momentan....

Viele Grüße
Wastl
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Thanks given by: borrärger
#4

Moin, 

ich würde auch aufdosieren...
Ja, das Muskelzucken kenne ich nur zu gut, genau an den Stellen, die du beschrieben hast...
Magnesium hilft mir nicht.
Woher das genau kommt, weiß wohl keiner.
Gereizte Nerven, Mangel an Stoffen, die die Borrelien weggefuttert haben?
Ich stelle mir immer vor, wie sich die Viecher dort durchs Kollagen fressen und der Körper da dann irgendwie drauf reagiert.
Die Zuckungen sind aber nicht das Schlimmste an der Sache, aber klar - es nervt und hindert beim Schlafen...

Liebe Grüße,
Claas
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Thanks given by: Wastl
#5

Wastl,

das Wichtigste meiner Erfahrung nach bei ABs:
KEIN Zucker, Nix, Nada.
Keine Fruchtsäfte, kein süßes Obst, kein Weißmehl.
Viel Ballaststoffe, viel Gemüse (denk an den Abstand zur Einnahme), viel gutes Fett, Proteine.

Mit der Strategie bin ich immer auch durch längere Antibiosen gekommen, ohne das Darmmilieu merklich zu zerstören und ohne Hefen etc aufzubauen.
Und das Mikrobiom im Darm ist extrem wichtig für dein Immunsystem, was leider bissi dem Einsatz von ABs widerspricht - aber wie gesagt, mit der Diät oben kommt man gut durch.
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Thanks given by: Wastl , urmel57 , borrärger
#6

Hi Claas, 

danke für deine Antworten. Dann bin ich nicht allein mit dem Gezucke, Nachts ist das schon übel.
Komischerweise hörts dann schlagartig wieder auf...  

Zucker vermeide ich, wo es geht. Ernährung ist gar nicht so einfach, wenn man kein Kalzium zum AB aufnehmen darf.... 
Und gar kein Obst ist aber auch schwierig, brauch doch auch Vitamine!

Btw, was würdet ihr als Labor nach der Antibiose empfehlen? AK-Werte wie beim ersten Mal, siehe oben?
Und, noch eine Frage hätte ich, sorry und danke vorab: Wäre es auch vertretbar gewesen, nach meinen AK-Werten oben keine zweite AB-Phase einzuleiten 
und abzuwarten ob sich die Symptome bessern?
Ich lese immer wieder, dass nach AB-Phasen erstmal geschaut werden muss, ob es besser wird, bzw. viele Symptome lange zum ausheilen brauchen.
Das verwirrt mich ehrlicherweise immer etwas! Huh

Liebe Grüße
Wastl
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Thanks given by:
#7

Ich hatte ja geschrieben kein SÜßES Obst (Fructose). Shy
Die meisten Vitamine sind ja eher in Gemüse...

Bezüglich der Abfolgen von ABs:
Da gibt es so viele unterschiedliche Meinungen und Herangehensweisen, m.W. keinen Goldstandard.
Bei anderen Infektionen kristalliert sich eher heraus "kurz und deftig ABs", was aber bei Borrelien aufgrund der extrem langen Teilungszyklen kontraindiziert ist.
Zumindest bei Bakteriostatika, die die Viecher ja nur beim Teilen (Aufbau der Zellmembran) erwischen...
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Thanks given by: Wastl , urmel57


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