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Neue Infektion bei Chronischer Borreliose
#1

Hallo liebe Forumsmitglieder,
ich bräuchte einmal einen Rat von den "alten" Hasen.
Mein Mann leidet seit 15 Jahren an chronischer Borreliose und weiteren Co-Infektionen. Er arbeitet jeden Tag im Wald und es kam wie es kommen musste: vor ca. 2 Wochen hatte er mal wieder eine Zecke und seit letzter Woche geht es ihm ziemlich schlecht, so dass er den Tag nur mit Schmerzmitteln einigermaßen übersteht. Es waren alles bekannte Symptome wie große Erschöpung, Müdigkeit, Rücken-und Unterbauchschmerzen, kribbelnde Füße usw. Heute morgen hat er beim Duschen zwei Rötungen auf den Füssen entdeckt, die wir beide als Wanderröte eingeschätzt haben.
Wie geht es jetzt weiter ? Bluttest sind wahrscheinlich sinnlos, oder ( er hat seit Jahren mal mehr , mal weniger Antikörper )? Therapiert man wie bei einer Neuinfektion mit vier Wochen Doxy ? Oder setzt man lieber andere ABs ein ? Er möchte nicht ganz unvorbereitet zu seinem HA gehen, der leider nicht viel Ahnung von dem Thema hat.
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#2

Hallo Tom,

da eine Wanderröte beweisend für eine Borreliose ist und außerdem entsprechende Symptome hinzukommen, kann man sich einen Bluttest ohnehin sparen. Auf jeden Fall würde ich sofort eine Antibiose machen wollen. Ob allerdings euer Arzt sich davon überzeugen läßt, wenn er keine Ahnung hat, das kann ich natürlich nicht sagen.

Welches AB hier das Beste ist, weiß ich leider nicht. Ich leide selbst an chronischer Borreliose. Am Besten geholfen hat mir hierbei eine Kombitherapie. Wenn ich an mir jetzt eine neue Wanderröte entdecken würde, dann würde ich diese Therapie wiederholen. Bei einer frischen Infektion ist es sicher nicht nötig, gleich drei verschiedene AB zu nehmen, aber es kann nicht schaden, sofern man die Mittel gut verträgt, und es hält gleich auch noch die alte Infektion in Schach.
Das beruht aber auf meinen ganz eigenen Erfahrungswerten, und auch wenn ich glaube, für mich wäre das das Richtige, kann ich Dir und Deinem Mann nicht sagen, nach welcher Behandlung er fragen sollte.

Ich drücke die Daumen, daß der Arzt einsichtig ist und euch keine Steine in den Weg legt. Gute Besserung!

Una est, quae reparet seque ipsa reseminet, ales.

Mitglied bei onlyme-aktion.org
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#3

Hallo Tom,

erstmal auch dir ein herzliches Willkommen, hier in diesem Forum! Shy

Zu deiner Fragestellung hat Phönix ja schon einiges geschrieben, was ich persönlich, inhaltlich alles richtig finde.

Wie sieht es denn aus? Ist nirgendwo ein borrelioseerfahrener Arzt greifbar?

Nach Allem was ich heute weiß und erlebt habe, würde ich immer eine Kombitherapie vorziehen.
Eine Therapieempfehlung kann ich ganauso wenig abgeben, wie jeder andere hier. Dazu braucht es einen Arzt, der Ahnung hat.
Und dann spielen da sehr viele individuelle Faktoren eine Rolle.
- Wie ist es deinem Mann, die letzten 15 Jahre ergangen (Klinik, Symptome)
- Welche Behandlungen hat er schon bekommen
- Liegen Co-Infektionen vor
- Gibt es körperliche (Vor-) Schädigungen, Unverträglichkeiten
usw. usw.

Es ist einfach eine fatale Situation, dass es so schwer ist, in den "Genuß" eine adäquaten Borreliose-Therapie zu kommen. Angry

Ich wünsche euch viel Glück und berichte mal, wie es weiter geht!

Liebe Grüße
Leonie

Macht mit bei: www.onlyme-aktion.org

Wenn die Guten nicht kämpfen, werden die Schlechten siegen.
 

Platon
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#4

Da schließe ich mich meinen Vorschreibern an. Eine Wanderröte ist beweisend!
Da braucht Ihr jetzt keine wertvolle Zeit vertrödeln und warten Icon_kolobok-sanduhr, bis sich (eventuell) Antikörper bilden, was ja eh erst nach ein paar Wochen passiert.

Ansonsten kann ich nur sagen, was ICH in diesem Fall machen würde, was natürlich keine Therapieempfehlung ist. Ich würde auf jeden Fall auf eine Antibiose bestehen und diese SOFORT beginnen. Ob nun Mono- oder Kombitherapie - Hauptsache hoch dosiert und ausreichend lange (ich selbst vertraue aus Erfahrung eher Kombis). Dabei helfen die Leitlinien der Deutschen Borreliose Gesellschaft. Als Kassenpatient würde ich notfalls auf die Ausstellung eines Privatrezeptes bestehen. Denn ich möchte nie, nie, nie wieder das alles noch mal durchmachen müssen, was ich hinter mir hab! Icon_kruecken


Zitat:ich würde als erste Maßnahme Fotos von den Rötungen machen

Hierzu noch ein Tip: Tageslicht, kein direktes Sonnenlicht, kein Blitzlicht. Bilder müssen scharf sein (muß man leider immer und immer wieder dazusagen), nicht nur auf dem Kamera-Display, sondern auch in Großformat. Vielleicht aus verschiedenen Blickwinkeln. Ein weiteres Foto, auf dem zu sehen ist, wessen Körperteil das ist. Bei Digitalkameras kann man das Datum einblenden (vorher überprüfen), ansonsten aktuelle Tageszeitung daneben. Die Wanderröte ist, wenn sie schon ein wenig verblaßt, besser zu sehen nach einer heißen Dusche oder einem heißen Bad.

Ich drück Euch die Daumen, daß Ihr einen Arzt findet, der sich wirklich auskennt mit Borreliose! Icon_spritze

Shit happens. Mal bist Du die Taube, mal das Denkmal...

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#5

Hallo Tom,

was schlaueres als die anderen kann ich nicht hinzufügen. Aber mich interessiert, wie ihr denn zu der Diagnose "chronische Borreliose" gekommen seit? Es ist ja schon eher selten, dass eine chronische Borreliose diagnostiziert wird, es sei denn, von einem guten Spezialisten. Wenn das so ist, warum wendet ihr euch nicht wieder an diesen? Dort ist dein Mann sicher gut aufgehoben, oder?

LG Couch
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#6

Erstmal danke für die vielen Antworten. Um einige Fragen zu beantworten: mein Mann war letztes Jahr bei einem Borrespezi in Hannover in Behandlung ( der war leider schon über 300 km von uns entfernt ). Mittlerweile ist der Spezi Chefarzt in einer Reha-Klinik und es war zu lesen, dass es sehr schwierig ist , dort Termine zu bekommen. So lange hätte mein Mann keinesfalls warten können. Er war also gestern beim HA, hat ihm die Fotos von der Wanderröte gezeigt und die Symptome geschildert. Leider hat der HA wenig bis keine Ahnung von Borreliose, hat sich aber immerhin die vorliegenden Empfehlungen vom Borrespezi aus dem letzten Jahr noch einmal vorgenommen und meinem Mann Azithromycin 500 mg verschrieben. Das hat mein Mann letztes Jahr über drei Monate genommen, gut vertragen und auch gesundheitlich einen kleinen Schritt nach vorn gemacht. Ich hoffe, das es diemal wieder gut anschlägt. Kombitherapie hat er noch nicht versucht, aber er ist auch nicht überzeugt, dass bei seinem allgemeinen Gesundheitszustand ( vor der akuten Borreliose )mit ABs noch viel zu machen ist. Dafür hat er alle Beschwerden schon viel zu lange und die Schmerzmittel machen das Leben dann einfach erträglicher. Auch der Spezi war der Meinung, dass es schwer ist, zu unterscheiden, welche Beschwerden ursächlich der Borreliose zu zu ordnen sind und welche eher durch die Co-Infektionen ausgelöst werden.
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#7

Hallo Tom,

der Spezi von dem du schreibst, arbeitet jetzt tatsächlich in einer Reha-Klinik.
Ganz zu Anfang, als er da hin gewechselt ist, hieß es, dass er dort auf einer Station "Betten" für eine stationäre Borreliose-Therapie anbietet.

Ob das (noch) so stimmt, weiß ich nicht. Aber vielleicht wäre das eine Option für deinen Mann?
In einem Krankenhaus hat man natürlich ganz andere Therapiemöglichkeiten (Antibiosen i.v. etc.)- auch für chronifizierte Patienten.

Es handelt sich allerdings, wie du auch schon richtig geschrieben hast, um eine Reha-Klinik. Das heißt, man muss vorher eine entsprechende Maßnahme bei der Krankenkasse beantragen.

Vielleicht ist das ja keine schlechte Idee, mit besagten Doc, mal Kontakt aufzunehmen? Blush
Nachfragen "kostet ja nischt".

Liebe Grüße
Leonie

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Platon
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#8

Zitat:Kombitherapie hat er noch nicht versucht, aber er ist auch nicht überzeugt, dass bei seinem allgemeinen Gesundheitszustand ( vor der akuten Borreliose )mit ABs noch viel zu machen ist. Dafür hat er alle Beschwerden schon viel zu lange und die Schmerzmittel machen das Leben dann einfach erträglicher.

Ich litt 10 Jahre an Borreliose, bevor die Diagnose gestellt wurde. Trotzdem habe ich mit jeder Antibiose einen Schritt nach vorne gemacht und bin derzeit symptomfrei.
Natürlich habe ich - so scheint es mir zumindest - nicht auch noch Co - Infektionen und die Krankheit verläuft eh bei jedem anders. Ich würde Deinem Mann aber raten, die Flinte nicht ins Korn zu werfen, ehe er nicht mal einiges versucht hat.
Da er das Azi vertragen und es auch angeschlagen hat, sollte er vielleicht doch mal eine längere Antibiose versuchen oder eine Kombitherapie.

Zitat:Auch der Spezi war der Meinung, dass es schwer ist, zu unterscheiden, welche Beschwerden ursächlich der Borreliose zu zu ordnen sind und welche eher durch die Co-Infektionen ausgelöst werden.

Da ist natürlich immer eine Schwierigkeit. Was für Co - Infektionen liegen denn vor? Wenn man eine entsprechende Antibiose ansetzen würde, könnte man ja evtl. Aufschluß gewinnen. Man sieht dann ja, ob und wie die Symptome darauf ansprechen.

Una est, quae reparet seque ipsa reseminet, ales.

Mitglied bei onlyme-aktion.org
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#9

Ach so... Das ist ja schon blöd mit dem Spezi. Falls Leonie´s Vorschlag für euch nicht geht, stell doch mal eine Anfrage nach einem anderen Spezi hier ins Forum ein unter Arztsuche. Es gibt mindestens zwei um Hannover herum. Leider muss man auf einen Termin meistens ca. 4 Monate warten.
Bei Interesse schreib ich dir eine PN mit den Daten meiner Spezi, ca. 70 km westlich von Hannover.

LG Couch
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#10

Hallo Tom,

ich war bereits 30 Jahre krank, als wegen einer Neuinfektion eine Borreliose festgestellt wurde.
Bei jeder der daraufhin folgenden AB-Therapien verschwanden nach und nach auch uralte Symptome oder wurden gemildert. Kein Mensch hatte damit gerechnet.
Mach Deinem Mann Mut - es kann nur besser werden.

LG - Hibiskus
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Thanks given by: leonie tomate


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