Hallo Kerstin,
ich kann deine Aufregung nachvollziehen.Ich habe selber 2 Kinder und lebe in der Angst, daß sie auch krank werden.Deswegen gehört die "Zeckeninspektion" seit meiner eigenen Erkrankung zum allabendlichen Pflichtprogramm.
Du kannst die Zecke z.B. hier einschicken:
http://www.mlhb.de/uploads/media/Zeckens...SME_kl.pdf
Zur Vorbeugung würde ich meinen Kindern im Falle eines Zeckenstiches einige Tage die pflanzlichen Mittel Samento und Banderol geben, damit die evtl. übertragenen Borrelien gleich eliminiert werden und somit nicht die Gelegenheit haben, sich im Körper zu vermehren und zu verbreiten.
Trotzdem soll das Kind nach dem Stich gut beobachtet werden, vor Allem auf die Erscheinung einer Rötung bzw. EM.
Und man soll dabei im Kopf behalten, daß nur 50% der Infizierten einen EM entwickeln, die Frühborreliose sich in diesem Fall unspezifisch durch Fieber, ein grippales Symptom oder andere Symptome äußern kann.In diesem Fall ist eine schnelle Antibiose nach den Leitlinien der Deutschen Borreliose Gesellschaft indiziert.
Soll der Zeckentest positiv zurückkommen und soll das Kind ab 10 Tage nach dem Zeckenstich Symptome einer Frühborreliose bekommen, dann wäre ein LTT (IMD Berlin z.B.) sinnvoll, da AK gegen Borrelien erst 4 bis 6 Wochen nach der Übertragung der Erreger gebildet werden.Ich würde allerdings bei einer Borreliosesymptomatik nicht auf das Ergebnis des LTT warten, um mit der Antibiose zu beginnen, sondern gleich nach der Blutentnahme, denn eine Behandlung in den ersten 4 Wochen bietet die höchsten Heilungsschancen.
Sollen Symptome einer Frühborreliose innerhalb der ersten 10 Tage nach dem Zeckenstich auftreten (der LTT ist erst ab dem 10.Tag aussagekräftig, so viel ich weiß-> bitte im Labor nachfragen, um ganz sicher zu sein), dann soll man m.E. nicht warten, bis die 10 Tage um, um einen LTT zu machen, sondern auf Verdacht antibiotisch behandeln.
Mein Sohn hatte mit ca. 5 Jahren einen Zeckenstich.Die Zecke hatten wir abends übersehen, weil sie sich zwischen den Wimpern eingenistet hatte.1 Woche später hat er Fieber bekommen (ohne weitere Symptome), ein ungewöhnliches Symptom bei ihm, vor Allem im Hochsommer.Ich konnte nur mit großer Mühe den KIA überzeugen, ihm ein AB (Amoxicillin) zu verschreiben, ich bekam aber ein Rezept für nur 2 Wochen.Ich bin dann zu einem guten Internisten gegangen, der ohne Zögern ein 2.Rezept für 2 weiteren Wochen gegeben hat, nachdem ich ihm die Leitlinien der DBG gezeigt hatte.Es war nicht einfach, dieses widerliche Zeug (Pulver im Wasser gelöst) 3 x am Tag zu geben und das 4 Wochen lang, aber toi toi toi seitdem ist alles in Ordnung, also keine Spur einer Borreliose.Wie ich es meiner Mutter vor Kurzem sagte, lieber 4 Wochen mit einem Hammer (AB), also ein Hammer (Borreliose) ein Leben lang!
Der KIA wollte übrigens zuerst gar kein AB verschrieben, nach dem Motto, wenn er ein AB "prophylaktisch" nach jedem Zeckenstich verschreibt, dann bekommt jedes Kind 50 AB pro Jahr! Meine Kinder haben aber höchstens 1-2 Zeckenstiche pro Jahr, wenn überhaupt.Außerdem hatte mein Sohn ein Symptom entwickelt, also vonwegen prophylaktisch.
Alles Gute deiner Tochter!