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Prophylaxe mit Doxycycline
#9

(21.06.2013, 10:45)Amrei schrieb:  Da muß ich Phönix voll Recht geben.
Erstens weiß man, daß bei etlichen Patienten Doxy zu Rückfällen geführt hat, also nicht richtig wirksam war! Zweitens fördert es die Zystenbildung. Ich kenne zwei Spezis, die Doxy aus diesem Grunde nie mehr verschreiben würden.
Es gibt inzwischen bessere AB.

So viel ich weiß fördern alle AB (außer Tinidazole und Metronidazole) die Bildung von Zysten und Biofilmen!

Also sind Rückfälle nach Betalactames, nach Tetrazyklinen, Makroliden auch durchaus möglich.

Wenn man gar keine AB verschreiben möchte, die Zysten und Biofilmbildung fördern, dann müsste man nur noch Tini und Metro verschreiben!

Aber warum nicht, wenn beiden tatsächlich wirksamer sind als Doxy und alle anderen AB?

Zweitens muss man zwischen Prophylaxe, einer Antibiose am gleichen Tag des Zeckenstichs und Frühbehandlung (ein paar Wochen nach dem Zeckenstich, also erst nach Ausbruch der Symptome) unterscheiden. Eine prophylaktische Behandlung hat wahrscheinlich höhere Erfolgsraten als eine Behandlung nach Ausbruch der Symptome, weil die Bakterien in geringer Zahl vorhanden sind und im Blut besser erreichbar sind.

Das Problem der Zystenbildung in der Frühbehandlung leitete mich aber in der Tat zu dem Gedanken, dass man im Frühstadium auch AB verschreiben sollte, die gegen Zysten und Biofilme wirksam sind. Denn diese Persisterformen sind mit hoher Wahrscheinlichkeit für Therapieversagen im Frühstadium verantwortlich.

Ich wundere mich nicht mehr, nach 6 Wochen mit Amoxicillin (3 x 1 g/Tag) einen Rückfall erlitten zu haben: Amoxicillin fördert nachweislich die Bildung von Zysten, ist aber gegen diese Formen unnwirksam, die also logischerweise einer Antibiose widerstehen können. Dazu wirkt es nicht intrazellulär, dabei können Borrelien in vitro bereits 72 Stunden in Zellen eindringen.

Nötig wäre Untersuchungen, die die Wirksamkeit von AB wie Tinidazole, die gegen alle Borrelienformen wirken mit der Wirksamkeit von derzeit empfohlenen AB wie Doxy oder Amoxi zu vergleichen. Leider will das offensichtlich keiner machen.

Zitat:Einzige Ausnahme sind Coinfektionen, die von Doxy immer noch mit am besten abgedeckt werden.

Ja, deswegen haben Tetrazykline im Frühstadium durchaus ihre Berechtigung. Allerdings fehlt zu dieser Antibiose ein AB, das gegen Zysten und Biofilme wirksam ist. Vermutlich kann erst diese Kombination aus AB, die gegen alle Borrelienformen wirksam wäre (intrazellulär, extrazellulär, im ZNS , in Zystenformen und Biofilmen lebenden Bakterien), die Chance auf eine komplete Eliminierung der Keime-und somit auf eine Vermeidung von Chronifizierung- erhöhen.

Warum empfiehlt aber die DBG nur Amoxicillin oder Doxycycline im Frühstadium, also AB, die nicht gegen Zysten und Biofilme wirksam sind, die noch dazu ihre Bildung fördern???


Zitat:Dieser HA bei euch befindet sich somit für mich nicht auf dem neuesten Stand.

Damit ist er in guter Gesellschaft, leider. Wenn 99,99% der Kollegen das Frühstadium mit Doxy behandeln, sehen die meisten Ärzte keinen Anlass, ihr Verhalten zu verändern. Woher sollen sie also den Anstoß finden, wenn in Fortbildungen über die Existenz von Zysten beharrlich weiter verschwiegen wird, als ob diese Persisterformen ein Hirngespinst selbsternannter Spezis wären.


Zitat:Bist du denn inzwischen in guten Arzthänden??

Nein. Habe aber im August einen Termin bei einem Spezi. Ich erhoffe mir aber von AB keine Heilung mehr. Einzig eine gepulste Antibiose bzw. eine "Watschentherapie" in Kombination mit einer Phytotherapie kann ich mir langfristig vorstellen, um die Symptome zumindest langfristig zu reduzieren. Große Hoffnungen mache ich mir aber ehrlich gesagt nicht mehr...

Gute Besserung und liebe Grüsse
Sunflower


Lyme-Borreliose seit 2008

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Prophylaxe mit Doxycycline - von Sunflower - 20.06.2013, 10:15
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