[vlt]

Ich hatte vor 2.5 Wochen zwei Zeckenstiche nach Aufenthalt im Wald. ~10 Tage später habe ich dann Halsschmerzen sowie krippe-ähnliche Symptome bekommen (Husten, Schnupfen, leichte Kopfschmerzen, einmal Schüttelfrost in der Nacht, allerdings kein Fieber). Außerdem hat sich ein leicht juckenden Ausschlag an einer der gestochenen Stellen gebildet.

Ich war damit am Donnerstag beim Arzt, und habe erst mal Blut abgenommen bekommen. Er meinte es würde alles zu einer Borreliose Infektion passen, lediglich der Ausschlag ist nicht der typische Ring/Doppelring. Deshalb habe ich erst mal kein Antibiotikum bekommen, und soll in 2 Wochen noch mal hin, bzw. mich melden falls neue Symptome auftreten / die Symptome schlimmer werden.

Das Warten macht mich allerdings ehrlich gesagt ein wenig verrückt, deshalb würde es mich sehr interessieren ob das Erythema migrans immer in seiner typischen Ring/Doppelring Form auftritt? Ich habe z.B. auch dieses Foto bei Wikipedia gesehen das meinem Ausschlag recht nahe kommt: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:E...tilans.jpg

Falls jemand Erfahrungen dazu hat würde ich mich unglaublich freuen, bzw. würde mich auch interessieren ob ihr an meiner Stelle 2 Wochen warten würdet?

PS: Ich kann auch gerne ein Foto von meinem Ausschlag uploaden.

[Niki]

Hallo vlt,

herzlich willkommen im Forum.

Das Erythema migrans kommt eh nicht bei jedem vor und kann auch mal anders aussehen. Ich hatte z.B. meines nicht an der Einstichstelle, sondern ein multiples EM in der Mundschleimhaut.
Ich gehe mal davon aus, dass du die Zecke nicht mehr hast, das ist nämlich die einfachste Möglichkeit, die Zecke selbst untersuchen zu lassen.
Falls dein Arzt Borreliose -Antikörper bestimmen hat lassen, ist das etwas schwierig, weil die Zeit noch zu kurz sein kann, sodass die Antikörperbildung von deinem Körper noch nicht eingesetzt hat.

Ehrlich gesagt würde ich bei jeder Hautveränderung an einem Zeckenstich eine Antibiotika-Behandlung anstreben. In diesem frühen Stadium, ist es nämlich noch sehr einfach, die ganze Sache wieder wegzubekommen.

LG Niki

[ticks for free]

Ehrlich gesagt würde ich bei jeder Hautveränderung an einem Zeckenstich eine Antibiotika-Behandlung anstreben. In diesem frühen Stadium, ist es nämlich noch sehr einfach, die ganze Sache wieder wegzubekommen.

Das sehe ich auch so.
Auch kann eine Mischinfektion mit anderen Bakterien eine Wanderröte übertönen.
Ich habe es grade in meinem Bekanntenkreis so erlebt: Lange Zeit eine flächige, ausgefüllte violette Rötung (mehrere Wochen), bis sich dann erst der typische Ring herauslöste und sich vergrößerte.

[vlt]

Vielen Dank für die schnelle Antwort.

Ich gehe mal davon aus, dass du die Zecke nicht mehr hast, das ist nämlich die einfachste Möglichkeit, die Zecke selbst untersuchen zu lassen.

Leider nicht : /.

Falls dein Arzt Borreliose -Antikörper bestimmen hat lassen, ist das etwas schwierig, weil die Zeit noch zu kurz sein kann, sodass die Antikörperbildung von deinem Körper noch nicht eingesetzt hat.

Ja, das meinte der Arzt auch. Er wollte damit vor allem schauen ob ich bereits Antikörper von einer vorherigen Infektion habe. Falls die schon vorhanden sind, würden weitere Tests wenig neue Erkenntnisse bringen.

Ehrlich gesagt würde ich bei jeder Hautveränderung an einem Zeckenstich eine Antibiotika-Behandlung anstreben. In diesem frühen Stadium, ist es nämlich noch sehr einfach, die ganze Sache wieder wegzubekommen.

Ok. Meine Überlegung ging auch in die Richtung. Ich möchte mich zwar keiner potentiell unnötigen Behandlung unterziehen, aber wenn ich über die möglichen Folgen einer zu späten/keiner Behandlung einer Infektion nachdenke, erscheinen mir ein paar Wochen Antibiotika recht vernünftig.

[vlt]

So, hier ist ein Bild von meinem Ausschlag an der Stichstelle.

[amaz0ne]

Mein EM hat genau so ausgesehen wie das auf Ticks Foto und ähnlich wie deins. Es war eher rund und knapp unter dem Knie.
Mein damaliger Hausarzt hat mir sofort, als er das gesehen hat, AB gegeben, ich weiß nicht mehr welches, aber ich weiß noch, für zwei Wochen. Das Resultat war, dass ich 25 Jahre lang beschwerdefrei war. Er hat mir dann noch ans Herz gelegt, den Titer immer mal alle paar Jahre untersuchen zu lassen.
Wären nicht besondere Umstände hinzu getreten, wäre ich wohl heute noch beschwerdefrei.

Wenn der Verlauf bei dir ähnlich wäre, was ich dir wünsche (obwohl: sofort AB ist ja schon nicht, da würde ich für 4 Wochen AB plädieren), dann möchte ich dir obendrein noch den Rat geben, die Borrelien niemals zu vergessen und immer dann, wenn du je Beschwerden haben solltest, bei denen die Ursache nicht klar auf der Hand liegt, daran zu denken, dass es vielleicht an den Borrelien liegen kann. Viel Glück!

[ticks for free]

Interessantes Muster vom Zuggummi

Nein, im Ernst, der Ausschlag sieht mir sehr nach Borrelien-Erythem aus -> der Rand ist leicht abgesetzt und etwas röter als der violette Rest (ähnlich wie bei meinem eingestellten Foto). Ich persönlich würde da nicht zuwarten.

[Oolong]

Hallo vlt,
hebe das Foto gut auf für eventuelle Situationen mit Medizinern später mal, es sieht sehr nach Wanderröte aus und ich würde auch auf Antibiotika bestehen, so schnell wie möglich.

Hier im Forum sind diejenigen versammelt, bei denen die Krankheit zu spät erkannt wurde und die Theraöie eben dann auch sehr spät begonnen wurde. Du kannst hier lesen, was dann alles an Ungemach möglich ist.

Im Verhältnis ist eine Antibiose für umsonst nix gegen eine chronifizierte Borreliose.

Alles gute wünscht dir Oolong.

[Claire]

Hallo vlt,

bei seinem letzten Vortrag hat Dr. Walter Berghoff jede Menge untypische Erythemata vorgestellt. Google doch mal seine Homepage, dort kannst Du solche Bilder finden. Ich bin zwar auch nur Patientin, aber Dein Foto sieht leider verdammt nach einer Borrelioseinfektion aus.

Antikörper findet man übrigens erst 4 - 6 Wochen nach der Infektion. Ne frühere Blutentnahme bringt also nichts. Und, wie bereits geschrieben wurde, gut noch heilbar ist Borreliose innerhalb der ersten 4 Wochen nach der Infektion, wenn sich die Erreger noch nicht im ganzen Körper verteilt und eingenistet haben. Danach wird es schwierig und viele Betroffene plagen sich lebenslang mit der Borreliose rum. Ich gehöre zwar nicht zu den Leuten die gerne Antibiotika nehmen, mag Dir aber raten, dass Du Dich ganz schnell um eine Behandlung nach den Leitlinien der Deutschen Borreliosegesellschaft bemühst. Also 4 - 6 Wochen in entsprechener Dosierung therapieren. Lass Dir nur nichts anderes einreden, denn Du musst die Suppe auslöffeln, wenn sich eine chronische Borreliose bei Dir etabliert. Und hier im Forum findest Du auch viele Hinweise zu Literatur, mit deren Hilfe Du Dich selbst schlaulesen kannst. Muss man bei dieser Krankheit leider.

LG
Claire

[vlt]

Danke für die vielen Antworten. Bin dann morgen früh wieder beim Arzt und werde anschließend berichten.

bei seinem letzten Vortrag hat Dr. Walter Berghoff jede Menge untypische Erythemata vorgestellt. Google doch mal seine Homepage, dort kannst Du solche Bilder finden.

Die Seite habe ich gefunden, allerdings keine Bilder. http://www.praxis-berghoff.de/wissenschaftliches.html

Ich gehöre zwar nicht zu den Leuten die gerne Antibiotika nehmen, mag Dir aber raten, dass Du Dich ganz schnell um eine Behandlung nach den Leitlinien der Deutschen Borreliosegesellschaft bemühst. Also 4 - 6 Wochen in entsprechener Dosierung therapieren. Lass Dir nur nichts anderes einreden

Ich bin auch nicht heiß auf Antibiotika, ist glaube ich sogar das erste mal das ich welche nehmen müsste. Naja, ist wohl definitiv besser in diesem Fall. Ich werde definitiv um eine Behandlung nach den Leitlinien der Deutschen Borreliosegesellschaft bitten.

Lg,
Felix