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Könnte es Borreliose sein?
#1

Hallo liebe Userinnen und User,

ich wende mich an Euch, weil ich mittlerweile echt ratlos bin Sad.

Seit geraumer Zeit hab ich verschiedenste Beschwerden, die sich in letzter Zeit verstärkt haben.

Ganz akut ist momentan:

- Herzklopfen
- nächtliches Herzrasen
- Müdigkeit/Erschöpfung/Unkonzentriertheit
- ein fiebriges Gefühl und heiße Wangen
- inneres Zittern (wie bei Übermüdung)
- wandernde Gliederschmerzen (mal im Knie, mal in den Ellenbogen, dann
fühlt sich´s auf einmal an, als würde ich eine Sehnenscheidenentzündung
bekommen etc.)
- in der Nierenregion extreme Druckempfindlichkeit
- Lymphknoten in Hals, Achseln und Leisten schwellen an und schmerzen
dann auch meist
- Ohrgeräusch (so ein tiefes, an- und abschwellendes Brummen)
- ständige Nebenhöhlenentzündungen, einhergehend mit "Ohren sind zu"
- Kopfhaut schmerzt
- ständige Nackenverspannungen und Rückenschmerzen
- Füße schmerzen; nach dem Schlafen kann ich erst mal kaum auftreten
- rote Stellen auf der Haut, die von selbst wieder verschwinden
- Alkohol vertrag ich kaum noch und bekomme schnell davon Herzrasen
- Stimmungsschwankungen von sehr gereizt, über "große Sorgen machen"
bis hin zu fast schon depressiv

Ab und an:

- Probleme mit den Augen etwas zu fokussieren
- so ein ähnliches Gefühl wie Muskelkater (aber völlig aus dem Nichts!)
- Haut im Gesicht fühlt sich taub an
- Schlafstörungen (besonders bezüglich durchschlafen)
- Magenschmerzen und Übersäuerung
- plötzliche Schweißausbrüche
- Nervenschmerzen in den Beinen (beim Sitzen auf einem Stuhl wird´s
nach einer Zeit echt unangenehm)

Ich habe eine Hund und bin entsprechend viel draußen unterwegs. Zecken hatte ich bereits häufiger, das letzte Mal ist aber schon einige Zeit her. Zudem habe ich eine Schilddrüsenunterfunktion und nehme seit ca. 15 Jahren LThyrox 100 von Hexal.

Mein Blutbild (ich weiß nicht, was genau es für eines war) ist in Ordnung. Also Schilddrüse, Leber, Nieren etc. waren gut, nur das Cholesterin war etwas erhöht, aber noch im Rahmen. Ein EKG wurde gemacht, aber auch das ist scheinbar ok.

Ich war wg. verschiedenen Sachen bereits bei verschiedenen Ärzten (Orthopäde, Internist, Hausarzt), aber es wurde nix gefunden. Gestern war ich erneut in meiner Hausarztpraxis, da das Blutbild in Ordnung war, aber ich ja trotzdem diese Beschwerden habe.
Ich hab aufgezählt, welche Beschwerden ich habe und es wurde mir gesagt, dass das an ganz vielen verschiedenen Dingen liegen kann und ich solle mich doch mal selbst schlau machen bezüglich Histaminosen, also ob ich mich darin wieder finde.
Ich bestand nun darauf, dass mein Blut auf Borreliose getestet wird; die Ergebnisse müssten am Freitag da sein. Allerdings wurde mit mitgeteilt, dass Borreliose sehr schwer nachweisbar sei und selbst wenn ich das hätte, könne man da "eh nix bzw. kaum was machen". Aha Undecided.
Auf die Beschwerden im Einzelnen wurde nicht weiter eingegangen und mir wurde auch nicht mitgeteilt, was ich denn sonst noch tun könnte.

Ich wäre sehr dankbar für Eure Meinungen dazu und für Anregungen und Tipps.

Eure, grad ziemlich unglückliche, Waldhexe Icon_winken3
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Thanks given by:
#2

Hallo Waldhexe,

erstmal herzlich willkommen bei uns im Forum Icon_winken3

Deine Symptome können sehr wohl zu einer Borreliose passen und es ist gut, dass da jetzt erstmal ein Test gemacht wird.

(29.04.2014, 12:10)Waldhexe schrieb:  Ich bestand nun darauf, dass mein Blut auf Borreliose getestet wird; die Ergebnisse müssten am Freitag da sein. Allerdings wurde mit mitgeteilt, dass Borreliose sehr schwer nachweisbar sei und selbst wenn ich das hätte, könne man da "eh nix bzw. kaum was machen".

Ja, einerseits haben sie da recht, weil die Tests nicht standardisiert sind und auch oft unzuverlässig. Man kann eine Borreliose manchmal nur schwer nachweisen...andererseits kann man aber sehr wohl in vielen Fällen durch den Test eine Borrelieninfektion belegen. Dass man aber im Fall einer Borreliose nichts machen könnte, ist absoluter Blödsinn und solche Aussagen zeigen auch auf, dass da viele Hausärzte nicht wirklich Ahnung von haben.

Zu den Tests noch eine kurze Erklärung. Es wird jetzt erstmal bei dir der Suchtest (Elisa oder IFT) gemacht. Nur, wenn der positiv ist, wird der Bestätigungstest (Westernblot) von der Krankenkasse bezahlt. Leider ist es so, dass trotz negativem Suchtest, viele Patienten im Bestätigungstest dann positiv sind. Darum macht es Sinn, diesen auch machen zu lassen - auch wenn man ihn im Notfall selbst zahlen muss.

Im Falle einer Borreliose würde eine Behandlung mit Antibiotika stattfinden. Aber leider streiten sich die Ärzte auch darüber, wie viel und welches Antibiotika dafür notwendig ist. Es lohnt sich dann auch mal eine Zweitmeinung einzuholen und einen auf Borreliose spezialisierten Arzt aufzusuchen.

Aber jetzt heißt es erstmal abwarten, ob man denn nicht in ein paar Tagen schon schlauer ist. Auf jeden Fall aber das Testergebnis aushändigen lassen, weil viele Hausärzte nicht in der Lage sind, den Test richtig zu interpretieren.

Bis dahin kannst du dich ja mal ein bisschen hier einlesen. Was aber auf jeden Fall auch noch abgecheckt werden sollte, ist die Schilddrüse. Da können auch ähnliche Symptome auftreten.

http://forum.onlyme-aktion.org/showthread.php?tid=993

http://forum.onlyme-aktion.org/showthread.php?tid=990

LG Niki

Gehört zu den Onlyme-Aktivisten: www.onlyme-aktion.org
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#3

(29.04.2014, 12:10)Waldhexe schrieb:  Allerdings wurde mit mitgeteilt, dass Borreliose sehr schwer nachweisbar sei und selbst wenn ich das hätte, könne man da "eh nix bzw. kaum was machen".
Hallo Waldhexe, also das ist schon einmal Unsinn In den meisten Fällen sind Antikörper nachweisbar und man kann und muß sehr wohl etwas machen.
Deine genannten Symptome würden soweit recht gut passen; besonders in iherer Gesamtheit
Zu Deinen roten Flecken, die nur manchmal zu sehen sind: Erscheinen diese immer an derselben Stelle, nach dem heißen Duschen z.B.?
Gruß
Donald
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Thanks given by: Rosa45 , leonie tomate , urmel57 , Waldhexe
#4

Zitat:Hallo Waldhexe, also das ist schon einmal Unsinn In den meisten Fällen sind Antikörper nachweisbar und man kann und muß sehr wohl etwas machen.
Wie häufig Antikörper nachweisbar sind, wenn tatsächlich eine Borreliose vorliegt, steht vollkommen in den Sternen.
http://www.aerztezeitung.de/medizin/kran...1566204710
http://www.aerztezeitung.de/medizin/kran...1566204710
Zitat:Denn die Ergebnisqualität sei durchweg schlecht: Die Inter-Assay-Varianz liege zwischen 34 und 59 Prozent, die Sensitivität irgendwo zwischen 18 und 66 Prozent. Schwarzbach: "Vertrauen Sie nicht dem ELISA. Schließen Sie bei negativem ELISA nicht die Borreliose aus!"

Er sprach sich dafür aus, nur noch den Immunoblot als Borrelien-Nachweis zuzulassen, da er mit etwa 95 Prozent hochspezifisch und auch etwas sensitiver sei. Allerdings lassen sich auch damit bei vier bis sechs von zehn Patienten, trotz akuter oder chronischer Infektion, keine Borrelien-Antikörper nachweisen.

Sensitivität zwischen 18 und 66 %! Das bedeutet, dass 3 bis 8 von 10 Erkrankten falsch negativ sind - sofern das überhaupt irgendwie überprüfbar ist. Blot nur "etwas sensitiver". Das bedeutet alles andere als "meistens nachweisbar".

Noch was aus der Ärztezeitung zu den miserablen Tests:
http://www.aerztezeitung.de/medizin/kran...1566204710

@Waldhexe: Auch wenn der Test positiv ausfallen würde, wäre damit eine aktive Infektion nicht bewiesen, weil die Tests nicht zwischen aktiver und ausgeheilter Infektion unterscheiden können. Deshalb gibt es nur einen Weg: Andere mögliche Ursachen ausschliessen (Psycho und Syndrome gelten nicht) und dann einen Therapieversuch starten, sofern man nicht grundsätzlich gegen AB ist. Diesen Versuch würde ich nur nach den Leitlinien der DGB und/oder ILADS machen, sonst wäre ich im Ungewissen, ob eine höhere und längere Dosierung, als geltende Lehrmeinung vorschreibt, etwas gebracht hätte.

LG, Regi

Je mehr ich über die Borreliose weiss, desto mehr weiss ich, dass man fast gar nichts weiss.

Nichts auf der Welt ist gefährlicher als aufrichtige Ignoranz und gewissenhafte Dummheit. (Martin Luther King)

Absenz von Evidenz bedeutet nicht Evidenz für Absenz
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Thanks given by: leonie tomate , urmel57 , Filenada , Luddi , Nala , Waldhexe
#5

Vielen, lieben Dank für Eure Antworten und die tollen Info´s Shy. Ich werde das Wochenende dazu nutzen, mich einzulesen.

Heute hab ich das Ergebnis des Borreliose-Tests bekommen und es ist scheinbar negativ (lt. Sprechstundenhilfe am Telefon).
Allerdings beschleicht mich das Gefühl, dass ich nicht ernst genommen wurde, da ich meine Beschwerden schilderte, auf nichts eingegangen wurde und mir gesagt wurde, ich solle mich doch selber mal schlau machen, ob ich mich im Bereich der Histaminosen wieder finde Dodgy. Hat ein sehr blödes Gefühl bei mir hinterlassen, weil ich mir vorkam, wie ein Simulant Sad. Und dabei hab ich wegen diesen Beschwerden (die ich nun schon einige Zeit habe und die manchmal echt schmerzhaft und hinderlich sind) noch nicht einmal im Ansatz daran gedacht, geschweige denn danach gefragt, mich krank schreiben zu lassen und pfeif mir lieber Ibuprofen und Co. ein. Also da krieg ich echt ´ne Wut Angry.

Nun weiß ich nicht so richtig, was ich jetzt am besten tun soll. Klar muss es nicht unbedingt Borreliose sein, aber die Beschwerden sind ja nun mal da, also irgendwas stimmt definitiv nicht.
Muss ich nun nen Ärztemarathon machen und wirklich alles einzeln abchecken lassen? Oder was meint ihr?

Dankeschön, Eure Waldhexe Icon_winken3
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Thanks given by: Regi
#6

Achja, und meine Schilddrüse ist scheinbar gut eingestellt. Das war eigentlich auch so ziemlich das Einzige, was mir die Sprechstundenhilfe heute am Telefon sagte. Schilddrüse super, ich soll weiter die 100mg LThyrox nehmen. Ich fragte dann 2 Mal nach, was denn nun bei dem Borreliose-Test raus kam und sie meinte nur sehr schwammig "alles super". Hm …
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Thanks given by:
#7

Liebe Waldhexe,

die Borreliosetests sind alles andere sicher. Was Regi dazu schreibt, ist leider genau zutreffend:
Zitat:Sensitivität zwischen 18 und 66 %! Das bedeutet, dass 3 bis 8 von 10 Erkrankten falsch negativ sind - sofern das überhaupt irgendwie überprüfbar ist. Blot nur "etwas sensitiver". Das bedeutet alles andere als "meistens nachweisbar".
Das heißt im Klartext, wenn du dich auf das Ergebnis deiner Serologie verläst...dann biste im Zweifelfall von allen verlassen! Angry

Zitat:Nun weiß ich nicht so richtig, was ich jetzt am besten tun soll. Klar muss es nicht unbedingt Borreliose sein, aber die Beschwerden sind ja nun mal da, also irgendwas stimmt definitiv nicht.

Lass dir auf jeden Fall eine Kopie deiner Befunde geben. Du glaubst gar nicht, was für "eigenwillige" Interpretationen von Testergebnissen, desöfteren von behandelbden Ärzten abgegeben werden. Icon_unknownauthor_zwinker
Wir helfen dir da gerne weiter.

Zitat:Muss ich nun nen Ärztemarathon machen und wirklich alles einzeln abchecken lassen? Oder was meint ihr?

Ich würde zweigleisig fahren. Das heißt, dass ich durchaus diffenzialdiagnostisch schauen würde.
Aber ganz dringend und als erstes (auch in Anbetracht der oft langen Wartezeiten), würde ich mir einen borrelioseerfahrenen Arzt suchen, der nach den Richtlinien der Deutschen Borreliosegesellschaft behandelt.


Liebe Grüße

Leonie

Macht mit bei: www.onlyme-aktion.org

Wenn die Guten nicht kämpfen, werden die Schlechten siegen.
 

Platon
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Thanks given by: Regi , urmel57 , Filenada , Waldhexe
#8

Zitat:Nun weiß ich nicht so richtig, was ich jetzt am besten tun soll.
Ich würde mir auch erstmal ALLE Laborbefunde geben lassen. Wirklich alle, damit man mal nachschauen kann, was definitiv ausgeschlossen werden kann. Dazu die Kopien von den Berichten der anderen Ärzte - sofern vorhanden (wenn dich dein Hausarzt zu einem Facharzt schickt, macht der in der Regel einen Bericht an deinen Hausarzt). Du hast ein Recht auf Kopien aller Berichte und Befunde.

Berichte lesen. Medizinische Fachausdrücke können hier übersetzt werden:
http://www.tk.de/rochelexikon/

Welche Verdachtsdiagnosen stehen/standen anhand der Berichte/Befunde im Raum? Welche anderen Krankheiten könnten hinter den Verdachtsdiagnosen stecken? Dazu kannst du Google oder uns befragen.

Beim Entschlüsseln der Laborbefunde hilft dieser Link weiter:
http://www.laborlexikon.de/
Bei den Borreliosebefunden kannst du hier im Forum nachfragen. Tippe alles ab, was auf dem Befund steht. Wir sehen dann schon, welche Tests gemacht wurden und welche nicht.

Ausschluss anderer möglicher Krankheiten ist wichtig, da die Borreliose-Tests nur Hinweise liefern können und weder aktive Infektion noch Ausschluss einer Borreliose mit den Tests möglich ist. Krankheiten, die mit "Syndrom" enden oder Psychodiagnosen gelten bei Verdacht auf Borreliose erstmal nicht. Vorher würde ich auf jeden Fall eine entsprechende Therapie versuchen, sofern sie zu kriegen ist. Diesen Therapieversuch würde ich nicht nach Vorgaben geltender Lehrmeinung oder der Fachinformation des entsprechenden AB's machen sondern nur nach den Leitlinien/Empfehlungen der DBG und/oder ILADS.

Ausserdem würde ich möglichst heute schon einen Termin bei einem von der Selbsthilfe empfohlenen Spezi reservieren.

LG, Regi

Je mehr ich über die Borreliose weiss, desto mehr weiss ich, dass man fast gar nichts weiss.

Nichts auf der Welt ist gefährlicher als aufrichtige Ignoranz und gewissenhafte Dummheit. (Martin Luther King)

Absenz von Evidenz bedeutet nicht Evidenz für Absenz
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Thanks given by: leonie tomate , Luddi , urmel57 , Filenada , Waldhexe


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