03.07.2014, 18:50
(03.07.2014, 13:57)Valtuille schrieb: Ganz kurz zur Diagnostik:
Ich sehe es wie Urmel:
Versuchen Direktnachweis DNA/Kultur aus Hautmanifestationen zu machen und Differential-Diagnose beim Hautarzt.
Du meinst zum Nachweis einer Borreliose?
Ich glaube, dass diese Flecken leider wieder von selbst verschwunden sind.
Sollen sie wieder auftauchen, liegen die Chancen auf ein positives Haut PCR Ergebnis bei ca. 50-70%:
http://www.lgl.bayern.de/gesundheit/infe...nostik.htm
Die Chancen auf ein positives Ergebnis nach Biopsie der Synovialflüssigkeit (Gelenkpunktat) liegt ebenfalls bei ca. 50-70%.Die Sensitivität soll allerdings höher sein.
Die Frage ist: welcher Arzt macht diese Untersuchung UND wird sie von den gesetz. KK bezahlt oder muss der gesetz. versicherte Pat. sie wieder selbst bezahlen?
Zitat:Der Nachweis von Borrelien-DNA mittels Polymerase-Kettenreaktion (PCR-Borrelien) ist ebenfalls von hoher Bedeutung.(142) Obgleich die Sensitivität dieser Nachweistechnik besonders
bei den Spätmanifestationen der Lyme-Borreliose gering ist, sollten dennoch Untersuchungen zum Erregernachweis erfolgen, z. B. in Hautbioptaten bei verdächtigen Hautveränderungen, in sonstigen Bioptaten und Punktaten (z. B. bei Gelenksentzündungen) und im Liquor bei akuter Neuroborreliose. Negative Resultate schließen eine Lyme-Borreliose nicht aus.
http://www.borreliose-gesellschaft.de/Te...linien.pdf
Ein negatives Ergebnis kann also hier auch keineswegs eine aktive Borreliose ausschließen.
Zitat:Ansonsten erstmal Westernblot, da hat man eine hohe Spezifität und er wird auch von den Kassen übernommen, wenn man einen gutmütigen Hausarzt/Internisten hat.
Die Sensivität liegt aber auch nur bei ca. 60%:
http://www.borreliose-gesellschaft.de/Un...h_2010.pdf
Auf gut Deutsch: 40 % der infizierten Patienten fallen durch´s Raster.
Interessant auch:
Zitat:Klemann und Huismans untersuchten 105 Patienten, bei denen die Diagnose Lyme-Borreliose Stadium III durch
Erregernachweis gesichert wurde; dabei ergaben sich positive Befunde für IgG ELISA in 47% und IgG Westernblot in 58%. Für IgM betrugen die Werte 12% bzw. 15%; in über 40% der Fälle lag also Seronegativität vor (24).
Laut Dr.Berghoff, beträgt die Zahl der seronegativen Patienten laut Literatur durchschnittlich ca. 50% :
http://www.praxis-berghoff.de/dokumente/...iumIII.pdf
Mit ein Grund warum ich der Meinung bin, dass die Serologie nicht mehr als der "Goldstandard" zur Diagnose der Bo. (vor Allem der Bo im Frühstadium!!!) betrachtet werden sollen.
Zitat:Beim Ltt ist die Spezifität unklar, die Sensitivität wird auch nur vermutet und der Preis ist höher, bzw. wird überhaupt nicht übernommen.
Wie kommst du darauf, dass die Spezifizität unklar ist und die Sensitivät nur vermutet wird?
In ihrer Studie fanden die Mitarbeiter um Prof.v. Baehr eine Sensitivität von ca.89% und eine Spezifizität von 98%:
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3474945/
Ich selbst habe nie einen WB machen lassen (weil ich es wegen des negativen ELISA hätte selber bezahlen müssen), einzig mein LTT war 3 Monate nach dem Stich positiv.
Zitat:Da liegt dein Spezi aber sehr daneben, in dem von ihm genannten Labor
Danke! Werde ihm sagen!
Zitat:(dass die Serologie in einem Fremd-Labor, dass ein normales Wald- und Wiesenlabor ist, durchführen lässt und nicht selber macht)
Na toll! Zum Glück habe ich in einem französischen Labor machen lassen für Sage und Schreibe 10 €!
Über die Aussagekraft des Tests mache ich mir allerdings keinerlei Illusionen...
Zitat: wird lediglich auf Babesia Microti AK getestet, wie in den meisten Laboren, zumindest war das vor 2 Jahren noch so.
Ich glaube gelesen zu haben, dass B.microti vor Allem in den USA vorkommt und B.divergens vor Allem in Europa, oder?
Gibt es hier in D Labors, die B.divergens testen?
Zitat:Das Problem ist, dass in Europa jedoch andere Babesien-Spezies dominieren und Microti eher selten vorkommt. Bei Babesien ist die Serologie auch nicht kreuzreaktiv zwischen den Spezies.
Da es jedoch verschiedene Spezies gibt - nicht nur microti und divergens - ist die Serologie sehr fehleranfällig
Welche Spezies gibt es noch?
Testen die Labors hier möglicherweise mit Testkits aus den USA?
Zitat:ebenso kann sie nur eine stattgefundene Infektion (IgG AKs) nachweisen, keine aktive.
Das ist grundsätzlich das Kreuz mit der Serologie bei allen Infektionen, vor Allem aber bei Bo. und Co-Inf.
Ich denke persönlich, dass eine Diagnose sich auf andere Tests stützen sollen.
Zitat:Der Test der Wahl wäre demnach ein DNA Nachweis des Erregers mittels PCR, was eine relative gute Sensitivität hat (mehr als Mikroskopie bei Blutausstrich), da Babesien die roten Blutkörperchen befallen.
Die Babebiose von Ana wurde so nachgewiesen.
Können Babesien rote Blutkörperchen zerstören? Denn meine Erys sind grenzwertig niedrig (Hb allerdings gut).
Zitat:Der Haken: Die meisten Labore testen auch hier nur auf Babesia Microti.
Super!
Zitat:Einige wenige Labore führen jedoch PCR auf Babesia species durch, ohne die genaue Spezies zu bestimmen, was eine höhere Sensitivität zur Folge hat.
Die Spezies ist für die Therapie unerheblich, kann aber auch nachträglich noch bestimmt werden, was mit zusätzlichen Kosten verbunden ist.
Wieviel kostet der Test PCR auf Babesia species (allgemein)? Welches Labor bietet diesen Test an?
Ist eine PCR auf Bartonella hanselae auch möglich?
Zitat:Entschuldigt den kleinen Ausflug
Wieso Entschuldigung? Ich lese so gerne deine Beiträge!
Gute Besserung und liebe Grüsse
Sunflower
Lyme-Borreliose seit 2008