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Borreliose ohne Synthome ?!
#1

Hallo zusammen,

mich interessiert mal eure Meinung.

Meine Tochter (21) hat vor drei Wochen Rückenschmerzen, Kopfschmerzen und Oberbauchschmerzen, mit paar Tage leichtem Fieber.

Laut Bluttest waren die Leberwerte u. Entzündungswerte erhöht.

Nach 14 Tagen drängten wir nun auf einen Borreliose Test.
Der Arzt war allerdings der Meinung, die Synthome wären nicht die einer solchen Infektion.

Das Ergebnis ergab folgendes:

Borrelien AK ( IgG) (CLIA) = 63+ / negativ <10
Borrelien AK ( IgM) (CLIA) = > 190 + / negativ <10
Borrelien AK ( IgG-Immunoblot) = grenzwertig +
BIsE = positiv
p41 = postitiv
Borrelien AK ( IgM-Immunoblot ) = negativ
p41 = positiv

Ein Zeckenbiss ist uns momentan nicht bekannt...es ist uns nichts aufgefallen.

Allerdings hatte sie vor 8 Jahren einen Zeckenbiss mit rotem Kreis, der damals mit Antibiotika über 6 Wochen behandelt wurde, allerdings vorsichtshalber, da damals die Werte keine Borriliose bestätigten.

Weitläufig Bekannte Ärzte aus einem Krankenhaus, denen das von meinem Lebensgefährten gezeigt wurde, sagten, das man sofort Antibiotika über 3 Wochen als Infusion geben müsse.

Unser Hausarzt ist nun aber ganz anderer Meinung, er sagt, da aktuell keine Beschwerden vorliegen, keine entprechenden Synthome da sind, verordnet er auf keinen Fall Antibiotika.
Man müsse abwarten.

Ein zweiter Arzt für innere Medizin, den wir um seine Meinung baten, machte sich viel Mühe.....sagte allerdings das gleiche.
Er ist der Meinung, das man nicht weiß, wie lange das zurück liegt.
Der Wert könne von vor 6 Wochen oder vielleicht von vor 2 Jahren oder
gar länger sein.
Auch er ist gegen Antibiotikum und möchte in 6 Wochen erst einmal einen neuen Test machen lassen.

Ich verstehe das nicht.
Schon alleine als Vorsichtsaßnahme sollte man doch Antibiotika einnehmen.
Die Folgeschäden können doch erheblich sein.
Warum muss man warten, bis vielleicht in zig Jahren erst Probleme auftreten und man dann wieder sucht, woran es liegt.

Vielleicht kann der ein oder andere von Euch mir einen Tip geben.
Behandelt man OHNE Synthome nicht ?

Wir sind sehr beunruhigt und haben Angst, das nun was versäumt wird.

Viele Grüße
Steffi
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Thanks given by: Luddi , Extremcouching
#2

Hallo Steffi...- sei willkommen....
Es ist noch immer das gleiche Lied was da gesungen wird.Die Problematik ist
immer noch in den Leitlinien zu sehen,nachdem sich die Ärzteschaft richtet.
Wir schreiben 'Leitlinlinien' schon lange mit- d -.Nur die wenigsten Fachärzte,derer es zuwenig gibt-starten anhand der Symtomatik eine AB-Therapie und diese Ärzte gibt es zu wenig,sind meist überlaufen und arbeiten oft nur noch privat,wegen dem Druck der KK.Belies dich auch mal in folg.-Link,Druck ihn aus und nehm ihn zum Arzt mit.
http://www.borreliose-gesellschaft.de/Te...linien.pdf
alles gute und erfolgreiches weiterkommen.. - anfang -

... auch du bist ein Teil des Wasser`s - das jeder Fisch zum schwimmen braucht...
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Thanks given by: Luddi
#3

Steffi,
bei einer positiven Serologie kann es sich um eine sogenannte Seronarbe handeln, da die Antikörper lange im Blut nachweisbar sind.

Aber unterm Strich sind beide Ärzte in Sachen Borreliose nicht sonderlich bewandert. Die durch die Bakterien ausgelösten Entzündungen können jedes Körperteil befallen, dass Du Dir nur vorstellen kannst. Und was bitte ist da typisch? Erhöhte Leber- und Entzündungswerte sind mir in Zusammenhang mit Borreliose allerdings nicht bekannt.

Den Status der Infektion kannst Du nur durch den LTT ermitteln, der die zelluläre Immunabwehr testet. Den zahlen allerdings die Krankenkassen nicht, musst Du selbst übernehmen. Würde ich Dir aber ganz dringend anraten.
Die Spezis, die ich Dir genannt habe, arbeiten alle mit dem LTT.

Liebe Grüße
Claire

Mitglied der Onlyme-Aktivisten: www.onlyme-aktion.org Ohne diesen Verein gäbe es das Forum hier nicht!
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Thanks given by: Luddi
#4

Auch wenn mein Einwand hier jetzt noch auch mir etwas verfrüht erscheint...
seh mich aber doch veranlasst darauf hinzuweisen-das auch der LTT(Lymphozytentransformationstest ) nicht das gelbe vom Ei ist.Er ist selbst unter Borreliosefachärzte umstritten und nicht jeder wendet ihn an-oder interpretiert ihn auch richtig. - anfang -

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Thanks given by: Regi
#5

Veilen lieben Dank für Eure Unterstützung.

Es ist kein Problem einen LTT Test selbst zu zahlen.
Allerdings frage ich mich gerade, was für Folgekosten dann von mir selbst weiter zu tragen sind ?
Oder wird eine evtl. Antibotika dann wiederrum von der Krankenkasse auch bei einem dieser Spezis übernommen ?

Liebe Grüße
Steffi
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Thanks given by:
#6

@Anfang:
In der Deutschen Borreliose-Gesellschaft herrscht eigentlich Konsens hinsichtlich der Wertigkeit des LTT. Außerdem hat das Team von Dr. Volker von Baehr im Jahr 2012 eine Validierungsstudie veröffentlicht. Allerdings muss ein Labor damit beauftragt werden, dass sich mit den Rahmenvorgaben auskennt (nicht kühlen, nicht zu stark schütteln, Probe darf nicht älter als 1 oder 2? Tage sein) und Erfahrung mit der Durchführung des Tests hat. Wirklich standardisiert ist allerdings keine einziger auf dem Markt befindlicher Test, auch die Antikörperbestimmungen nicht, und von daher können alle Tests mal fehlerhaft ausfallen. Ich habe z.B. eine seronegative Borreliose und ohne den LTT wäre ich nie behandelt worden. Ich kann mich aber auch erinnern, dass gerade Dir ein positive LTT mal sehr zu Gute kam.

LG
Claire

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Thanks given by: Luddi
#7

@Steffi: Ich habe eine alternative Therapie gemacht, die ich selbst zahlen musste. Sonst wäre ich heute im Minimum auf einem Auge blind.
Antibiose wird aber meines Wissens zumindest in gewissem Umfang von der Kasse übernommen. Aber da gibt es hier Leute, die sich damit auskennen und bestimmt was dazu schreiben.

LG
Claire

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Thanks given by: Luddi
#8

Hallo Steffi

Zitat:Laut Bluttest waren die Leberwerte u. Entzündungswerte erhöht.
Erhöhte Leberwerte können im Rahmen einer Lyme-Hepatitis, aber natürlich auch bei anderen Infektionen und Krankheiten auftreten. Lyme-Hepatitis scheint eher selten zu sein - zumindest lese und höre ich nicht oft von entsprechend Betroffenen. Erhöhte Entzündungswerte sind bei Borreliose auch eher die Ausnahme. Wenn vorhanden, würde ich auch an eine andere Infektion oder eine Ko-Infektion denken.

Zum Borreliose-Test:
Die Titer (Ergebnisse des CLIA/erster Suchtest) finde ich relativ hoch. Der Nachweis von VlsE im IgG spräche theoretisch für eine aktive Infektion:
http://www.laborlexikon.ch/Lexikon/Tabel...n-Blot.htm
siehe dazu die Erläuterungen unterhalb der Tabellen
Nur habe ich noch nie erlebt, dass trotz VlsE im IgG-Blot der Befund als aktive Borreliose interpretiert wurde.
Die Tests können nur Antikörper messen. Ob die AK von einer aktiven oder früher durchgemachten Borreliose stammen, können die Tests nicht unterscheiden. Die AK deiner Tochter könnten also tatsächlich von der Infektion vor 8 Jahren stammen.

Zitat:Ein Zeckenbiss ist uns momentan nicht bekannt...es ist uns nichts aufgefallen.
Zeckenstiche werden oft nicht bemerkt. Die Frage ist, ob eine Zeckenexposition stattfand und ob danach der Körper gründlich abgesucht wurde sowie ob auch auf die nur 1 mm kleinen Zeckennymphen geachtet wurde.

Zitat:Allerdings hatte sie vor 8 Jahren einen Zeckenbiss mit rotem Kreis, der damals mit Antibiotika über 6 Wochen behandelt wurde, allerdings vorsichtshalber, da damals die Werte keine Borriliose bestätigten.
Wenn nach einem Zeckenstich ein roter Kreis (Wanderröte) auftritt, dann ist die Behandlung nicht sicherheitshalber. Die Wanderröte beweist die erfolgte Borreliose-Infektion und die Tests sind im Frühstadium oft falsch negativ, weil es ein paar Wochen braucht, bis genügend Antikörper nachweisbar sind. Alles sofern du mit "Kreis" keine pickelartige Rötung meinst, die auch eine Stichreaktion oder lokale Infektion der Stichwunde hätte darstellen können.

Leider stehen für die Diagnostik immer noch keine vernünftige Tests zur Verfügung, die eine aktive Infektion sicher dingfest oder ausschliessen könnten. Deshalb sind sich Ärzte in praktisch nichts einig, was zu tun und zu lassen ist.

Zitat:Auch er ist gegen Antibiotikum und möchte in 6 Wochen erst einmal einen neuen Test machen lassen.
Und dann? Der nächste Test kann nicht mehr als der erste. Verlaufskontrollen mit Antikörpertests machen allerhöchstens Sinn, wenn sie im selben Labor gemacht werden und das Vorserum mitgetestet wird. Wenn die Antikörper weiter steigen und/oder Banden im Blot dazu kommen, kann man von einer aktiven Infektion ausgehen. Steigen sie nicht, kann eine aktive Infektion nicht ausgeschlossen werden.

Zitat:Schon alleine als Vorsichtsmaßnahme sollte man doch Antibiotika einnehmen.
Warum muss man warten, bis vielleicht in zig Jahren erst Probleme auftreten und man dann wieder sucht, woran es liegt.
Behandelt man OHNE Synthome nicht ?
Nach heutigem Wissen behandelt man ohne Symptome nicht. Die Symptome deiner Tochter könnten schlussendlich auch eine andere Ursache haben. Ich persönlich würde nicht auf eine Therapie bestehen, wenn die Tochter keine Symptome mehr hat. Die Konsequenz wäre eine lange und hoch dosierte Therapie, denn ich würde nur nach den Richtlinien der DBG oder ILADS behandeln, nicht nach geltender Lehrmeinung. AB's in derart hoher und langer Dosierung sind keine Smarties - wenn sie als Infusion verabreicht werden erst recht nicht.
Auf jeden Fall würde ich meiner Tochter die Information auf den Lebensweg mitgeben, dass sie an eine mögliche Reaktivierung der Borreliose denken muss, wenn über längere Zeit dubiose Beschwerden auftreten, die keiner Krankheit zugeordnet werden können. Vielleicht haben wir bis dann sogar einen brauchbaren Test..... Confused

LG, Regi

Je mehr ich über die Borreliose weiss, desto mehr weiss ich, dass man fast gar nichts weiss.

Nichts auf der Welt ist gefährlicher als aufrichtige Ignoranz und gewissenhafte Dummheit. (Martin Luther King)

Absenz von Evidenz bedeutet nicht Evidenz für Absenz
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#9

Zitat:Auf jeden Fall würde ich meiner Tochter die Information auf den Lebensweg mitgeben, dass sie an eine mögliche Reaktivierung der Borreliose denken muss, wenn über längere Zeit dubiose Beschwerden auftreten, die keiner Krankheit zugeordnet werden können. Vielleicht haben wir bis dann sogar einen brauchbaren Test.....
!!!
Ich würde aber versuchen mir ein Wissen anzueignen, um hier urteilen zu können. Keine leichte Aufgabe, manches ist dabei zum heulen!
Schau einmal hier - Diagnostik -
http://www.netdoktor.at/krankheit/borreliose-7630
Das was Du schreibst (vor 8 Jahre), würde diese Aussage bestätigen:
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensc...58170.html
Wichtig ist Wissen, Besonnenheit und etwas Glück.
Das ist so in etwa die Situation zur Borreliose, auch 2014: (PN folgt)
http://www.borreliose-nachrichten.de/Sch...dation.pdf
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Thanks given by: Filenada , Oolong , Regi , Extremcouching
#10

Hallo Steffi,

ich denke auch nicht unbedingt, dass der aktuelle Infekt etwas mit Borreliose zu tun hat.
Geht es ihr in der Zwischenzeit wieder gut?

Der Hausarzt wird ja bestimmt im Abstand von 4 bis 6 Wochen Leber-und Entzündungswerte nochmal kontrollieren. Die Leberwerte reagieren übrigens bei einigen "normalen" Infektionen mit.

Borrelioseymptome, wie sie bei einer chronischen Borreliose vorkommen können, findest du hier
http://www.dr-hopf-seidel.de/borreliose-symptome.html

Falls sie aber die 8 Jahre seit der Borreliose-Infektion gesund und munter war, stehen die Chancen sehr gut, dass es sich bei den Blutwerten um eine Seronarbe (das heißt um eine überstandene Infektion handelt).

Es gibt aber leider auch die Fälle, bei denen die Borrelien über Jahre "friedlich" im Körper überdauern, vom Immunsystem in Schach gehalten werden, um dann bei geschwächtem Immunsystem wieder ihr Unwesen treiben.
Dann müsste man einen auf Borreliose spezialisierten Arzt aufsuchen, denn bei einer chronischen Borreliose sind auch die 3 Wochen Infusionen nicht die Lösung des Problems. Da werden in der Regel andere Therapien favorisiert.

LG Niki

Gehört zu den Onlyme-Aktivisten: www.onlyme-aktion.org
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Thanks given by: Filenada , Regi


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