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Unerklärlich?!
#1

Wunderschönen guten Morgen liebes Forum.

Mein Name ist Thomas, ich bin 25 Jahre alt und ich komme aus dem schönen Österreich.

Seit Monaten lese ich hier still mit und erkenne in einigen Beiträgen auch große Ähnlichkeiten zu meiner eigenen Leidensgeschichte.

Bei mir fing alles folgend an:

Direkt nach der Matura leistete ich meinen Grundwehrdienst ab und war danach noch als Berufssoldat bei der Militärmusik tätig.
Im Gefechtsdienst, welchen die Grundausbildung einschließt, fing ich mir einige Zecken ein, schenkte diesem Umstand allerdings keine große Beachtung.
Die FSME-Schutzimpfung war gerade erst aufgefrischt worden, eine Wanderröte oder Ähnliches war nach keinem Stich zu erkennen.

Erst einige Monate später ging es dann mit den Beschwerden los...

Dazu zählten: ständige Abgeschlagenheit, starke Rückenschmerzen, unerklärliches Herzrasen bei geringster Belastung, starkes Schwitzen (vor allem nachts), neu auftretende Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Magenschmerzen...

Natürlich ging ich mit meinen vermeintlichen Grippesymptomen auch gleich zum Arzt, in weitere Folge dann in`s Heeresspital.

Verschrieben bekam ich dort diverse Mittel gegen die Rückenschmerzen und ein Präparat, welches den Magen wieder auf Vordermann bringen hätte sollen.

Natürlich stellte sich keine Besserung ein, dafür aber Schwindel, Schwäche, starke Nacken- und Gelenksschmerzen, und irgendwann dann auch leichte Verzweiflung...

Kürzen wir das Ganze etwas ab - es folgten lange Jahre (fast 4 an der Zahl) mit unzähligen Arztbesuchen, ich wurde durchgecheckt wie sonstwas, Diagnosen gab es viele - angefangen von Antrumgastritis über Zungengrundentzündung bis hin zu möglichem Burn-Out bzw psychischen Problemen - die meisten möglichen körperlichen Ursachen waren aber alle so unauffällig, dass sich kein Arzt weiter mit ihnen beschäftigen wollte.
Da meine Beschwerden nie situationsbedingt waren, schloss ich eine mentale Ursache für mich selbst immer aus.

Ich war bei Internisten, Röntgenärzten, Orthopäden, sogar bei Alternativmedizinern - da die Beschwerden meinen Alltag zusehends erschwerten.

Irgendwann schleppte ich mich nur noch in`s Büro, um abends gleich erschöpft in mein Bett zu fallen...

Eines Tages war es dann soweit - die ersten neurologischen Symptome stellten sich ein. Ein leichtes Kribbeln im Bein.
Dieses wollte nicht verschwinden - also den Hausarzt konsultiert, der wollte eine entzündliche Erkrankung des Nervensystems ausschließen und überwies mich zu einer MRT-Untersuchung.
im Schädel-MRT wurde ein kleiner weißer Punkt (mit Kontrastmittel) festgestellt und eine Verlaufskontrolle angeordnet. Warum diese empfohlen wurde, weiß der damalige Arzt selbst nicht mehr - heute lacht er über seinen Entschluss, da der Befund anscheinend in keinster Weise alarmierend war.

Jendenfalls einen Monat später hin zur Verlaufskontrolle - das Ergebnis waren 5 eindeutige Herde, 2 davon relativ groß!!!

Erste Diagnose des Radiologen und des anwesenden Neurologen - dringender Verdacht auf Borreliose - auch eine enstehende Multiple Skleore wollte man nicht ausschließen, obwohl die Symptome eigentlich nie wirklich passten und die Lage und Form der Herde untypisch waren (dies bestätigte mir in weiterer Folge auch ein international anerkannter MS-Spezialist)

Der Hausarzt brach in Panik aus - Überweisung an die Neurologie - Liquor nicht eindeutig - erster kleiner Bluttest zeigt keine Spuren von Antikörpern - Borreliose definitiv ausgeschlossen - Diagnosestellung aufgrund der vorliegenden Werte und Symptome nicht möglich...
Mir wurde freigestellt, eine erste leichte Therapie zur Prävention des Voranschreitens einer eventuell entstehenden MS zu beginnen.
Ich entschied mich noch am selben Tag dafür, wurde von der Oberschwester übernommen und erhielt eine kurze Unterweisung, wie man das Medikament injiziert.

Für eine Verlaufskontrolle sah man keine Notwendigkeit.
Ich sollte einfach alle zwei Monate meine Spritzen holen und bei etwaigen Beschwerden anrufen...

Daraufhin frequentierte ich vorher erwähnten MS-Spezialisten, welcher schon damals Zweifel an dieser Vorgehensweise hegte, sich selbst diese entzündlichen Stellen am Befund aber auch nicht richtig erklären konnte.

In weiterer Folge führte ich Protokoll über alle meine Beschwerden und recherchierte auch im Internet.
Dort stieß ich, aufgrund der vollkommenen Deckungsgleichheit meiner Symptome mit den von ihr angeführten, auf Frau Dr. Petra Hopf-Seidel.

Ich verschaffte mir einen Termin bei einem Borreliose-Spezialisten (mehr Glück als Verstand, da ein sehr gefragter Mann), machte ELISA und LTT-Test. Beide schlugen gewaltig an, mit Werten, welche auch ihm neu waren.

Daraufhin folgte dann eine erste vierwöchige Antibiotika-Therapie mit ausgeprägter Herxheimer-Jarisch-Reaktion - ich konnte mich quasi nicht rühren, merkte richtig wie mir die Medikamente "in den Kopf stiegen".

Kontroll-MRT danach - die Ärzte fielen aus allen Wolken - KEINE Herde, KEINE Vernarbungen, KEINE schwarzen Löcher - mein Gehirn war wie neu!
Erst gestern starrte mir der Radiologe verwundert in die Augen, konnte sich das plötzliche Verschwinden der Entzündungen nicht erklären...

Nun ist er Befund unterwegs zur Neurologie und zu meinem Borreliose-Arzt...

Meine Symptome haben sich auch erst seit der Antibiotikagabe deutlich gebessert, sind allerdings noch nicht ganz verschwunden.

Ich weiß momentan überhaupt noch nicht, was ich von dem Ganzen halten soll, wollte es aber trotzdem mit euch teilen!

Ich halte euch am Laufenden, wünsche einen schönen Tag - und ein bald einkehrendes Wochenende! ;)

Beste Grüße

Thomas
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#2

Hallo Thomas

Ja die Geschichten ähneln sich sehr bei vielen...Ich bin gerade dabei in Oberösterreich einen "Borreliosestammtisch" ins Leben zu rufen. Da es bei uns hier in Österreich so gut wie keine
Austauschmöglichkeiten zu dem Thema gibt und ich selbst diese Krankheit kennenlernen durfte
Möchte ich diesen Raum schaffen.
Wenn du Lust hast der erste Termin ist am 10. Oktober 2014 um 17.00 im Bezirk Kirchdorf in OÖ

Wenn du genaueres Wissen möchtest schreib mich einfach an

Ansonsten wirst du hier sicher immer ein offenes Ohr für Fragen oder Diskussionen finden

Alles Gute
Indiansummer
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Thanks given by: leonie tomate , urmel57 , Nala , Betty , Ina32 , Petronella
#3

Hallo Thomas,
Du hattest Glück.
Gratuliere!

Läsionen untypisch oder nicht bei neg Laborwerten sind stets MS, speziell wenn man auf Neurologen trifft die die Diagnose stellen. Die besitzen nämlich so was wie Scheuklappen und sehen nicht über den Tellerrand.

Wie waren die denn bei Dir verteilt? Und wo im Gehirn?

Wieviel Wochen lagen denn zwischen dem pathologischen MRT und dem verschwinden der Läsionen?
Haben die Dir kein Cortison verpassen wollen?

LG
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Thanks given by: Petronella
#4

"Die FSME-Schutzimpfung war gerade erst aufgefrischt worden....
einige Monate später ging es dann mit den Beschwerden los...
"

da bist du nicht der erste, bei dem eine noch schlafende borrelieninfektion durch die fsme-impfung geweckt wurde !! im forum schon mehrfach ein thema.
nützt dir aber jetzt auch nix...

Undecided
hanni

OnLyme-Aktion.org
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Thanks given by: leonie tomate
#5

Hallo Thomas.

Schreckliche Geschichte, aber Gott sei Dank bist du am Weg der Besserung.

Ich bin auch aus Ö. Falls du Facebook hast, es gibt dort auch eine Gruppe "Borrelien Ö". Es werden immer wieder Stammtische und Treffen organisiert, falls du Interesse hast dich mit anderen auszutauschen.

Wünsch dir weiterhin noch alles Gute!!

Lg Ina Icon_winken3
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#6

Hallo Thomas, ein ganz herzliches Willkommen hier im Forum!!! Icon_winken3Icon_winken3Icon_winken3
Solche Geschichte wie deine lassen mich immer wieder ratlos zurück. Es gibt Verläufe und Befunde, da verstehe ich die Ärzte schon, dass sie nicht sofort auf den richtigen Pfad kommen. Aber deine? Ist doch alles super-klassisch! Und wenn man dann nicht selbst an sich glaubt, sich informiert - dann ist man echt verloren. Wo wärst du heute?
Die MS-Geschichte, die Sache mit der Impfung, die völlig überforderten Ärzte - leider immer und immer wieder eine Duplizität der Ereignisse....
Wenn sich bestimmte Ärzte die Mühe machen würden, sich mal quer hier durchs Forum zu lesen - die würden ihren Augen nicht trauen...
Schön, dass du uns gefunden hast, ich wünsche dir alles Gute auf deinem Weg und gaaaaanz viel Kraft und Geduld!

Macht mit bei: www.onlyme-aktion.org

Wenn die Guten nicht kämpfen, werden die Schlechten siegen.

Platon

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#7

Hi Thomas,

ich habe deine Geschichte mit grossem Interesse gelesen und muss auch schreiben, dass viele Bo Patienten in der Tat einen ähnlichen Hürdenlauf bis zur Diagnose und Behandlung hinter sich haben.

(18.09.2014, 09:05)Thomas2409 schrieb:  Der Hausarzt brach in Panik aus - Überweisung an die Neurologie - Liquor nicht eindeutig - erster kleiner Bluttest zeigt keine Spuren von Antikörpern - Borreliose definitiv ausgeschlossen - Diagnosestellung aufgrund der vorliegenden Werte und Symptome nicht möglich...

Da ist typisch: ELISA negativ, also hat der Patient keine Borreliose, auch wenn Krankengeschichte und Symptome dazu passen.

Leider wissen die Herren in der Regel nicht, dass die serologischen Teste eine geringe Sensibilität haben (bei ELISA im Durschnitt bei 40% laut einer BC studie, was bedeutet, dass die Teste nur bei 4 von 10 infizierten Patienten positiv sind) und somit wenig verlässlich sind . Aus diesem Grund vermute ich, dass viele Borreliose Patienten keine oder nur eine späte Diagnose über Umwege ( spezialisten) bekommen. Ich glaube, dass diese Krankheit zu denjenigen gehört, die am meisten unterdiagnotiziert werden.

Zitat:Ich verschaffte mir einen Termin bei einem Borreliose-Spezialisten (mehr Glück als Verstand, da ein sehr gefragter Mann), machte ELISA und LTT-Test. Beide schlugen gewaltig an, mit Werten, welche auch ihm neu waren.

Das passt zu deinen symptomen!

Zitat:Daraufhin folgte dann eine erste vierwöchige Antibiotika-Therapie mit ausgeprägter Herxheimer-Jarisch-Reaktion

Das ist auch ein starker Hinweis auf eine spirochetale Infektion!

Zitat:Kontroll-MRT danach - die Ärzte fielen aus allen Wolken - KEINE Herde, KEINE Vernarbungen, KEINE schwarzen Löcher - mein Gehirn war wie neu!
Erst gestern starrte mir der Radiologe verwundert in die Augen, konnte sich das plötzliche Verschwinden der Entzündungen nicht erklären...

Da wäre ich gerne dabei gewesen!Biggrin

Dieser Befund pricht sehr dafür, dass das AB im Gehirn einiges abgeräumt hat.

Hast du dem Arzt von der antibiose erzählt? Welche AB war das ?

Zitat:Meine Symptome haben sich auch erst seit der Antibiotikagabe deutlich gebessert, sind allerdings noch nicht ganz verschwunden.

Ist doch super, wenn es dir deutlich besser geht. Da du allerdings seit 4 Jahren krank bist, ist davon auszugehen, dass du viele Borrelien im Körper hast und dass 4 Wochen B nicht ausgereicht haben, um alle Borrelien zu eliminieren. In der Regel sind deswegen eher mehrere Monate im chronischen stadium dafür notwendig.

Daher würde ich dir empfehlen, den spezi um eine erneute Behandlung zu bitten, da die 1. antibiose so gut angeschlagen hat. Ich würde auch nicht zu lang warten damit, denn die Borrelien teilen ich ja ohne AB wieder.

Ich denke, du bist auf dem richtigen Weg, du sollst aber mit der Behandlung am Ball bleiben.

Was sagt eigentlich dein spezi dazu? Will er dich wieder behandeln?

Gute Besserung und liebe Grüsse
Sunflower


Lyme-Borreliose seit 2008

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Thanks given by: Filenada


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