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Messung des AB-Serumspiegels
#1

Hi,

da ich gerade vor meiner nächsten AB Runde (10 Tage) stehe, die letzten Runden aber keine Herx festgestellt habe, sondern eher eine Symptom-/Schmerzlinderung unter AB (wegen Entzündungshemmung?), habe ich mir die Frage gestellt, ob meine Serumspiegel hoch genug sind, um eine antibiotische Wirkung zu erwirken.

Ein Borreliosepatient hatte ja im alten Borrelioseforum berichtet, dass er jahrelang AB ohne Wirkung eingenommen hatte, bis er die Serumspiegel hatte überprüfen lassen, welche unterhalb des Wirkspiegels lagen. Nach Erhöhung der AB Dosis und erneute Messung und Erreichen eines wirksamen Blutspiegels folgte die Symptomfreiheit.

http://www.qualimedic.de/Sprechstunde/La...in/8791613

Jetzt überlege ich ebenfalls, die Serumspiegel meiner AB überprüfen zu lassen. Liegen sie unter dem Wirkspiegel, dann würde eine jahrelange Behandlung nichts bringen. Also scheint mir das eine gute Investition zu sein.

Wer hat das schon mal machen lassen? Welche Labors bieten diese Untersuchung an? Wie viel kostet die Messung?

Gute Besserung und liebe Grüsse
Sunflower


Lyme-Borreliose seit 2008

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#2

Diese Messung des Blutspiegels von Medikamenten heisst Drug Monitoring.

Zum Thema habe ich folgende Informationen gefunden:

http://www.labor-muenster.de/Drug-Monitoring.43.0.html

Zitat:Zeitpunkt der Blutentnahme

Die Blutentnahme sollte während einer Dauertherapie im steady-state erfolgen, d.h. nach Behandlung mit einer konstanten Dosis über mindestens 4 Halbwertzeiten.

Die Entnahme der Probe wird zum Zeitpunkt der maximalen Serumkonzentration und/oder unmittelbar vor Verabreichung der nächsten Dosis (minimale Serumkonzentration) durchgeführt.

Die Zeit der Maximalen Serumkonzentration hängt wie oben bereits erwähnt von vielen Faktoren, insbesondere jedoch von dem zu untersuchenden Medikament ab. Sofern verfügbar, sind Schätzwerte für den Zeitpunkt der maximalen Serumkonzentration für einzelne Medikamenten unten aufgeführt. Blutentnahmen zur Messung der minimalen und maximalen Serumkonzentration sind wichtig bei Arzneimitteln mit einem engen therapeutischen Bereich und einer kurzen Halbwertzeit (z.B. Theophyllin, Gentamicin, gewisse Antiarrhythmika).

Gute Besserung und liebe Grüsse
Sunflower


Lyme-Borreliose seit 2008

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Thanks given by: Filenada , Klaus
#3

Ich habe ein lokales Labor angerufen. In ihrem Online Leistungsverzeichnis steht nur Doxycycline, der junge Laborant sagte mir aber, dass Minocyclin im medizinischen Labor Bremen gemessen werden kann:

http://www.mlhb.de/medikamente.html

Dies wurde mir vom Labor Bremen telefonisch bestätigt. Dort können ebenfalls die Blutspiegel von Doxycyclin und Clarithromycin gemessen werden.

Kosten als IGEL pro Messung: ca. 53 €

Gute Besserung und liebe Grüsse
Sunflower


Lyme-Borreliose seit 2008

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Thanks given by: johanna cochius , Filenada
#4

Also, bei mir hatte der Hausarzt die Messung des Spiegels (Doxy) veranlasst und meine Krankenkasse hatte das bezahlt. Da gibts möglicherweise Unterschiede bei den Kassen und womöglich macht es auch noch mal einen Unterschied, ob der Arzt "von sich auch" diese Messung veranlasst oder ob man das als Patient in die Hand nimmt.[/u]
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#5

(17.11.2014, 18:42)PatK schrieb:  Also, bei mir hatte der Hausarzt die Messung des Spiegels (Doxy) veranlasst und meine Krankenkasse hatte das bezahlt. Da gibts möglicherweise Unterschiede bei den Kassen und womöglich macht es auch noch mal einen Unterschied, ob der Arzt "von sich auch" diese Messung veranlasst oder ob man das als Patient in die Hand nimmt.[/u]

Vielen Dank PatK! Das ist nun mal ein wichtiger Hinweis für Kassenpatienten, die knapp bei Kasse sind.

Bei mir wird es wohl schwierig, die Messung auf Kosten meiner KK machen zu lassen, denn zum Einen habe ich offiziell keine Borreliose (ELISA 2 x negativ, positives LTT wird nicht anerkannt), zum Anderen hatte mein HA vor ein paar Jahren eine Regressforderung von 20.000 €, seitdem werden Rezepte in homöopathischer Dosis ausgestellt. Dazu ist das Bugdet meines HA in meinem Fall in diesem Quartal zusätzlich durch weitere Untersuchungen (SD Werte, Eisenwerte, Blutbild) belastet. Daher liegen meine Chancen quasi bei Null.Confused

Welche Konzentration hat die Messung bei dir ergeben? Bei welcher Dosis (200 mg alle 12 Std?) wurde dies gemacht, wie viel Tage nach Beginn der Einnahme (nach Steady State?) und wie viele Stunden nach Einnahme der letzten Dosis (2-3 Stunden?)?

Gute Besserung und liebe Grüsse
Sunflower


Lyme-Borreliose seit 2008

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#6

(17.11.2014, 18:52)Sunflower schrieb:  
(17.11.2014, 18:42)PatK schrieb:  Also, bei mir hatte der Hausarzt die Messung des Spiegels (Doxy) veranlasst und meine Krankenkasse hatte das bezahlt. Da gibts möglicherweise Unterschiede bei den Kassen [...]

[...] Dazu ist das Bugdet meines HA in meinem Fall in diesem Quartal zusätzlich durch weitere Untersuchungen (SD Werte, Eisenwerte, Blutbild) belastet.

Nicht direkt an Euch beide gerichtet, sondern nur mal zur allgemeinen Information für die Kassenpatienten unter uns. Für's bessere Verständnis, wenn's um die Abrechnung von Laborkosten geht:

Meines Wissens haben Laboruntersuchungen nichts mit dem Budget zu tun, welches beim Thema Medikamenteverordnung greift. Also eine Art Budget ist's schon, aber ein wenig anders.
Mein Spezi hat's mir mal so erklärt: Ein Kassenarzt darf pro Quartal soundsoviel Euro pro Kassenpatient ausgeben für Laborkosten. Wird natürlich durchschnittlich pro Patient gerechnet - bei einem ist's mehr, bei anderen entstehen keine Laborkosten. Wird dieser Durchschnittsbetrag - multipliziert mit den insgesamt abgerechneten Patienten - überschritten, gibt's keine "Ich-hab-mich-an-die-Laborkostenvorgaben-gehalten-Prämie". Übernommen werden die Laborkosten (die im Katalog der Kassen sind) aber trotzdem von den Kassen.
Und ein Doc, zu dessen Borreliosevortrag ich vor drei Jahren war, meinte, daß er als Allgemeinmediziner für einen Kassenpatienten ca. 1 € pro Quartal für Laborkosten zur Verfügung hat (für Rentner ist's etwas mehr); davon könne man maximal 'nen Zuckertest machen...

Da war mir dann auch klar, warum der eine Internist, bei dem ich mich auf Borreliose und Co-Infektionen testen lassen wollte, ausschließlich das auf dem Laborzettel angekreuzt hat, was hier bei uns meldepflichtig ist. DAS wird nämlich aus o. g. Rechnung ausgeschlossen.

Shit happens. Mal bist Du die Taube, mal das Denkmal...

Gehört zu den OnLyme-Aktivisten: www.onlyme-aktion.org
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#7

(17.11.2014, 18:52)Sunflower schrieb:  Bei mir wird es wohl schwierig, die Messung auf Kosten meiner KK machen zu lassen, denn zum Einen habe ich offiziell keine Borreliose (ELISA 2 x negativ, positives LTT wird nicht anerkannt), zum Anderen hatte mein HA vor ein paar Jahren eine Regressforderung von 20.000 €, seitdem werden Rezepte in homöopathischer Dosis ausgestellt. Dazu ist das Bugdet meines HA in meinem Fall in diesem Quartal zusätzlich durch weitere Untersuchungen (SD Werte, Eisenwerte, Blutbild) belastet. Daher liegen meine Chancen quasi bei Null.Confused

Welche Konzentration hat die Messung bei dir ergeben? Bei welcher Dosis (200 mg alle 12 Std?) wurde dies gemacht, wie viel Tage nach Beginn der Einnahme (nach Steady State?) und wie viele Stunden nach Einnahme der letzten Dosis (2-3 Stunden?)?

Naja, ob anerkannte Borreliose oder nicht, wenn dir der Arzt ABs verschreibt, dann müsste er ja auch rechtfertigen können, dass er den Wirkstoffspiegel überprüfen möchte. Ob er das will, ist natürlich die eigentliche Frage.

Bei mir wurde es bei einer Dosierung von 200 mg/Tag gemacht (was mir zu niedrig schien, daher die Überprüfung) nach 10 Tagen und 12 Stunden nach Einnahme der letzten Tablette (abends genommen, morgens Blutabnahme).

Der Spiegel war zu niedrig (ich glaube, er lag so bei 2 aber genau weiß ich es nicht mehr - müsste ich nachsehen) und mein Arzt hat daraufhin die Dosis auf 400 mg/Tag verdoppelt. Das hat dann tatsächlich auch völlig unerwartete aber gerade deshalb merkliche Verbesserungen im Zustand gebracht.

Er war selbst ganz überrascht.

Diese Dosis habe ich dann noch mal vier Wochen eingenommen, ehe noch 10 Tage Tinidazol drangehängt wurden. Das hat dann aber ein anderer Arzt verschrieben, nicht mehr mein HA.
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Thanks given by: huwe17 , Sunflower , judy
#8

@ filenada - das hat mich schon immer interessiert - wie hoch ist denn diese "Ich-hab-mich-an-die-Laborkostenvorgaben-gehalten-Prämie" ??? im chlam-forum war mal die rede von 2000€.

sorry, offtopic Rolleyes
hanni

OnLyme-Aktion.org
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Thanks given by: Sunflower
#9

(18.11.2014, 07:58)PatK schrieb:  Naja, ob anerkannte Borreliose oder nicht, wenn dir der Arzt ABs verschreibt, dann müsste er ja auch rechtfertigen können, dass er den Wirkstoffspiegel überprüfen möchte. Ob er das will, ist natürlich die eigentliche Frage.

Mein HA hat mir aber die AB gegen die chronische Borreliose nicht verschrieben, die habe ich von meinem Borreliosearzt mit Privatrezept bekommen und selbst bezahlt. Von daher wäre es für den HA gegenüber der Kassenärztlichen Vereinigung echt schwierig, die Messung des Blutspiegels eines AB zu rechtfertigen, da ich weder eine positive Serologie noch ein Kassenrezept für dieses AB habe.Dodgy Es geht ja immerhin um 53 €...

Zitat:Bei mir wurde es bei einer Dosierung von 200 mg/Tag gemacht (was mir zu niedrig schien, daher die Überprüfung) nach 10 Tagen und 12 Stunden nach Einnahme der letzten Tablette (abends genommen, morgens Blutabnahme).

Mit 200 mg/Tag meinst du 200 mg morgens (also 200 mg in einer Einzeldosis über 24 Std= 200-0-0 mg) oder 100-0-100 mg (100 mg morgens, 100 mg abends)?

Zitat:Der Spiegel war zu niedrig (ich glaube, er lag so bei 2 aber genau weiß ich es nicht mehr - müsste ich nachsehen) und mein Arzt hat daraufhin die Dosis auf 400 mg/Tag verdoppelt. Das hat dann tatsächlich auch völlig unerwartete aber gerade deshalb merkliche Verbesserungen im Zustand gebracht.

Du siehst...ich möchte nicht wissen, wie viel Therapieversager es gibt wegen dieser unzureichenden Blutspiegeln!Confused Prof.Sievers betonte ja, dass Doxy erst ab 5 mg/l Blutspiegel wirksam sei, und das ist ja wohl der Grund, warum die DBG 200-0-200 mg (also die doppelte Dosis) empfiehlt. Dazu muss man wissen, dass ein konstanter Blutspiegel (Steady State) bei Doxy erst nach 4-5 Tagen erreicht wird (nach 5 Plasmahalbwertzeiten), dass die wirksame Dosis also erst nach dieser Zeit erreicht wird. 10 Tage Doxy sind also nur über 4-6 Tage wirksam!

Siehe hier:

http://cid.oxfordjournals.org/content/30...f_ipsecsha

Zitat:Since 5 serum half-lives are usually required to achieve steady-state serum concentrations, and early therapeutic effect, a loding regimen rather than a loading dose permits rapid saturation of the serum. If doxycycline is administered in the usual dosage of 100 mg q12h, then it takes 4–5 days to achieve steady-state kinetics and an observable therapeutic response

Zitat:Er war selbst ganz überrascht.

Kein Wunder! Ich finde es persönlich sehr schade, dass auch Spezis diese Problematik unterschätzen und die Blutspiegel nicht systematisch untersuchen lassen, obwohl manche Patienten AB monatelang einnehmen.

Zitat:Diese Dosis habe ich dann noch mal vier Wochen eingenommen, ehe noch 10 Tage Tinidazol drangehängt wurden. Das hat dann aber ein anderer Arzt verschrieben, nicht mehr mein HA.

Und hat es dir gut getan? War das im Früh-oder im chronischen Stadium?

Gute Besserung und liebe Grüsse
Sunflower


Lyme-Borreliose seit 2008

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#10

(17.11.2014, 20:20)Filenada schrieb:  Ein Kassenarzt darf pro Quartal soundsoviel Euro pro Kassenpatient ausgeben für Laborkosten. Wird natürlich durchschnittlich pro Patient gerechnet - bei einem ist's mehr, bei anderen entstehen keine Laborkosten. Wird dieser Durchschnittsbetrag - multipliziert mit den insgesamt abgerechneten Patienten - überschritten, gibt's keine "Ich-hab-mich-an-die-Laborkostenvorgaben-gehalten-Prämie". Übernommen werden die Laborkosten (die im Katalog der Kassen sind) aber trotzdem von den Kassen.

Meines Erachtens bezahlen die gesetzlichen KK immer, wenn etwas auf Kassenrezept vom Arzt verschrieben wird. Sie sind dazu verpflichtet. Aber die Kassenärztliche Vereinigung kann die Rückerstattung der Medikamenten-und Laborkosten vom Arzt verlangen (=Regress), falls sie der Meinung ist, dass die Verschreibung/Untersuchung nicht gerechtfertigt war, bzw. das Medikamenten-oder Laborbugdet überschritten wurde. Also z.B. könnte ein Arzt die Kosten für 3 Wochen Doxy zurückerstatten, falls der Patient einen negativen ELISA und kein EM hatte, also keine "nachgewiesene Borreliose" nach der offiziellen Definition. Deswegen sind Kassenärzte mittlerweile sehr vorsichtig mit Verchreibungen, vor Allem wenn sie bereits eine Regressforderung hatten. Und es wird eher 1 Woche statt 3 Wochen Doxy aus diesem Grund verschrieben, weil ja Doxy 3 Wochen das Budget mehr belastet als 1 Woche Behandlung.

Aber du meinst eher: Budget nicht überschritten = Prämie, Budget überschritten = keine Prämie, aber auch keine Strafgeld?

Von dieser Prämie hatte ich bisher nie gehört.

Gute Besserung und liebe Grüsse
Sunflower


Lyme-Borreliose seit 2008

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Thanks given by: urmel57


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