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Mittel gegen CFS, Kopfnebel, Kopfschmerzen???
#1
Question 

Hallo zusammen,

hab Borreliose Stadium 3 ohne Coinfektionen, ursprünglich hauptsächlich schwere Lyme-Arthritis, Muskelschmerzen u.a.

Ich habe 3 Monate AB (Tinidazol + Doxy) genommen. Vor 1,5 Monaten habe ich das abgesetzt, da es nicht wesentlich besser wurde. Ich hab angefangen mit Katzenkralle und Karde. Erfreulich ist, dass die Gelenk- und Muskelschmerzen jetzt weitestgehend weg sind und ich körperlich wieder recht fit bin. Ob das nun durch die AB oder die Karde/Katzenkralle kam, weiß ich nicht.

Etwas anderes macht wir aber zu schaffen. Seit etwa vier Wochen habe ich extreme Kopfprobleme, nahezu täglich mehrere Stunden. Es äußert sich in einem Kopfschmerz und -druck, der sich vom Nacken hinten am Hals hochzieht. Gleichzeitig habe ich Ohrenschmerzen, teilweise Sehprobleme, starken Kopfnebel, bleierne Müdigkeit, Schwindel, Benommenheitsgefühl als wäre man betrunken, Gedächtnisstörungen.

Problem ist, dass ich auf Arbeit kaum noch etwas schaffe, da ich keinen klaren Gedanken mehr fassen kann. Ich weiß echt nicht, wie das weitergehen soll.

Hat irgendjemand Tipps, was man dagegen tun könnte?

besten Dank

Pitar
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Thanks given by:
#2

Nach meiner Erfahrung kann man dagegen nichts tun, außer sich nicht zu überlasten. Weder geistig noch körperlich. Irgendwelche Mittel oder Medikamente helfen meistens nicht. Und Kaffee oder sonstige koffeinhaltige Getränke verschlimmern die Symptomatik oft auch noch zusätzlich.

Das Hauptsymptom bei CFS ist die Zustandsverschlechterung nach Anstrengung. Deshalb bringt eigentlich nur ein sogenanntes "Pacing" auf Dauer etwas Erleichterung. Pacing heißt, innerhalb seiner eigenen persönlichen Belastungsgrenzen zu bleiben. Leider lässt sich das sehr schlecht mit der Arbeit vereinbaren, aber darauf nimmt diese Krankheit nun mal keine Rücksicht.

Du kannst versuchen, ob Dir kleine "Nickerchen" helfen. Also einfach mal die Augen für ein paar Minuten zumachen, wenn es ganz arg wird.

Der frühe Vogel kann mich mal...
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Thanks given by: judy , Petronella , leonie tomate , Klaus
#3

ich will dich nicht beunruhigen, doch deine neuen Probleme könnten auch ein Symptomwandel sein. Das, was du beschreibst kommt bei Borreliose häufig vor. Wenn du noch nicht so lange krank bist, könnte ev. ein neuer Therapieversuch mit liquorgängigen Antbiotika bei den Kopfschmerzen und Brainfog etwas bringen.

Ich bin dabei :-)
Onlyme-Aktivisten: www.onlyme-aktion.org
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Thanks given by: Petronella , leonie tomate , Filenada
#4

Ja, da muss ich Judy beipflichten. Das war bei mir nämlich ähnlich. Die Schmerzen gingen, dafür kam die große Erschöpfung.
Ich würde Dir auch noch zu einer weiteren Runde Tinidazol oder Minocyclin raten...

Der frühe Vogel kann mich mal...
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Thanks given by: Petronella , leonie tomate , judy
#5

(20.03.2015, 21:06)Sunnie schrieb:  Ja, da muss ich Judy beipflichten. Das war bei mir nämlich ähnlich. Die Schmerzen gingen, dafür kam die große Erschöpfung.
Ich würde Dir auch noch zu einer weiteren Runde Tinidazol oder Minocyclin raten...

ok, schon passiert, habe gerade die ersten beiden Kapseln Tini+Doxy eingeworfen. Die Karde und Katzenkralle nehme ich aber nebenbei weiter, hat mir scheinbar gut getan. Ehrlich gesagt waren mir die Gelenkschmerzen lieber, so kam ich zwar kaum die Treppe hoch, konnte aber wenigstens ganz normal 10h pro Tag arbeiten. Jetzt bin ich froh, wenn ich mich 3 h pro tag konzentrieren kann... :-(((
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Thanks given by: judy
#6

Vielleicht wären - wie judy es bereits anzudeuten scheint - Cephalosporine III. Generation i. v. eine Option für dich? Soll - falls es sich bei dir um eine Symptomverlagerung in Richtung Neuroborreliose handelt - zumindest kurzfristig sehr effektiv sein. Und in gepulster Kombi mit Nitroimidazolen und Tetrazylinen / Makroliden halten positive Effekte evtl. auch länger an.

Muss mich momentan auch mit üblen Herxes herumschlagen... und das bei lächerlichen 100g Mino (sonst keine AB). Wenn jemand bereit wäre, mir eine Kanüle für den Ceftriaxon-Vorrat zu legen, würde ich pulsen mit Tini und Mino (bis mind. zur Klausur am 10. April). Bei Cefotaxim gab es immerhin eine völlig beschwerdefreie Woche nach der Kurzzeit-AB (15 Tage).

Hast du momentan wichtige Projekte, wo du klar denken können musst? Wenn ich mich richtig erinnere, schreibst du derzeit deine Studienabschlussarbeit? Vielleicht gäbe es noch die Option, ein Urlaubs- oder Krankheitssemester zu beantragen? Falls du dies ggf. schon vorhast und sich die kognitiven Probleme bei dir trotzdem bald wieder bessern sollten: Dann könntest du die Arbeit "klammheimlich" schon mal beginnen. Dadurch hättest du doppelt so viel Zeit, wenn du sie erst im Wintersemester offiziell anmelden würdest. Oder du planst, falls schon angemeldet, wieder krankheitsbedingt von der Prüfung zurückzutreten (gibt es da eine Frist?). Eine erneute Anmeldung ginge vermutlich auch im (über)nächsten Semester.

Oder möchtest bzw. musst du unbedingt jetzt Höchstleistungen erbringen? Bei neurologischen Problemen gepaart mit chronischer Erschöpfung würde ich mir subjektiv dringend eine Auszeit verordnen. Stimme Sunnie hier völlig zu. Mit Brainfog, CFS & Co. ist wirklich nicht zu spaßen, leider. Daraus kann (muss nicht!) sich ein psychosomatischer Teufelskreislauf ergeben:
(vergebliche) Leistungsbemühungen,
unbefriedigende Ergebnisse,
Frustration,
gefolgt von inflammatorischen Prozessen durch geschwächtes Immunsystem,
Party feiernde Bakterien und Viren,
noch mehr körperliche und seelische Symptome,
wieder verzweifelte Anstrengungen, wodurch immunsupressive Effekte noch mehr angeheizt werden usw.

Deine Kraft könnte schwinden, bis irgendwann nichts mehr läuft. Ich weiß nicht, wie es dir aktuell wirklich geht, was du planst etc. Aber diese bittere Option des völligen Knockouts sollte bei der Zukunftsplanung berücksichtigt werden. Undecided

Drück dir die Daumen, pitar... Du wuppst das mit der für dich individuell passenden Behandlung irgendwann! Wenn ich mich nicht irre, liegt unser aller Primärziel in (möglichst) dauerhafter Symptomreduktion bzw. Beschwerdefreiheit... was ich ebenso allen anderen Forumsmitgliedern aufrichtig wünsche. Icon_xmas4_advent4

VG Léon
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#7

Genau das,was Leon in der 2ten hälfte seines Beitrages an+aufführt,genau dies praktizier ich mit positiver erfahrung seit jahren - ich hättr es nur nicht sogut rüber bringen können. Natürlich habe ich als F-Rentner eine ganz andere Ausgangsposition,aber man setzt sich auch da zwangsläufig selbst unter Druck ( doppelbelastung des Partners u.s.w.)
Bin immer wieder darüber erstaunt,was man trotz viel versagens eigener Kräfte noch hinkriegt,oft sogar dann noch mehr-als wann man unter vollast fährt. - anfang -

... auch du bist ein Teil des Wasser`s - das jeder Fisch zum schwimmen braucht...
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Thanks given by: leonie tomate , judy , Leon , Amelie 46
#8

Ich kann Anfang nur Recht geben.
Aber es kann auch sein, dass das AB nachgewirkt hat und es dir deswegen zeitweise besser ging. (Von Karde und Co. halte ich nichts)
Nun haben die Erreger leider wieder die Oberhand bekommen und du wirst wohl um weitere AB-Einnahme nicht drum herum kommen. Ob eine i.v. geeignet ist, weiß ich nicht. Ich meine, gelesen zu haben, dass das im späteren Stadium nicht so günstig ist.
Aber du solltest schon ein anderes AB nehmen.

Gruß Rosenfan

Älter werden ist die einzige Möglichkeit länger zu leben!
Aber alt werden ist nichts für Feiglinge...


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Thanks given by: Leon
#9

Zitat:Ob eine i.v. geeignet ist, weiß ich nicht. Ich meine, gelesen zu haben, dass das im späteren Stadium nicht so günstig ist.
Aber du solltest schon ein anderes AB nehmen.

i.v ist lediglich die Anwendungsform eines Antibiotikums und sagt nichts über seine Qualitäten aus. Grundsätzlich ist i.v. immer ein Vorteil, weil man den Magen-Darm-Trakt primär umgeht - allerdings bringt es auch Nachteile mit sich durch die Häufigkeit der Arztbesuche und mögliche Infektionsrisiken durch die Kanüle (die aber gering sind, wenn es richtig gemacht wird)

Gerade auch im Spätstadium kann eine i.v. Anwedung Sinn machen und ist auch in Leitlinien so empfohlen z.B. für die späte Neuroborreliose (in seiner sehr rigiden und enggefassten Auslegung) aber auch für andere Manifestationen wie ACA. Alle anderen Manifestationen der späten oder chronischen Borreliose entziehen sich den Kriterien der Leitlinien, da darüber keine evidenzbasierten Erkenntnisse vorliegen.

@ Pitar - ob nun deine Beschwerden alleine von Borrelien verursacht werden, kann man nun sehr schwer abschätzen. Letzendlich können auch Muskelverspannungen im Halsbereich, durch was auch immer ausgelöst, zu solchen Erscheinungen führen , die du beschreibst. Eine erneute Differentialdiagnostik, die neben anderen bakteriellen auch virale Erreger mit einschließt, hielte ich neben der Betrachtung des Immunsystems für sinnvoll, bevor ich mich für eine weitere Therapie entscheiden würde. Ebenso wäre ggf. auch die orthopädische Seite nochmals zu betrachten, sowie Vitamin- und Mineralhaushalt etc.

Wenn sich da nichts ergibt, würde ich dann auch eine erneute Antibiose erwägen und da hielte ich i.v mit Ceftriaxon nicht verkehrt, wenn das dein Arzt für richtig hält. Wichtig wäre mir da auch, mich einem Spezi anzuvertrauen, der damit Erfahrung hat.

Liebe Grüße Urmel

Mitglied bei => Onlyme-Aktion.org

Lass das Verhalten anderer nicht deinen inneren Frieden stören (Dalai Lama)
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Thanks given by: Niki , leonie tomate , Filenada , Leon , Katie Alba , Amelie 46
#10

Hallo Pitar,
das Symptom mit dem Kopf-/Nackenschmerz habe ich auch. Das war eines meiner ersten Symptome, war eine zeitlang wieder weg, jetzt wieder da. Die Schmerzen sind dabei oft so enorm, dass ich deswegen nicht schlafen kann. Als ob der Nacken brennt und der Schmerz bis in den Kopf strahlt, teilweise wie Messerstiche im Nacken. MRT war natürlich unauffällig.
Meine Borrelioseärztin hat dieses Symptom eindeutig der Borreliose zugeordnet (hatte ich vor dem Zeckenstich auch noch nie gehabt).
Die anderen Symptome (Sehprobleme, Ohrenschmerzen, Müdigkeit, Benommenheit, Gedächtnisstörungen) habe ich übrigens auch alle. Seitdem ich krank geworden bin, fühle ich mich jeden Tag als wäre ich schwer betrunken.

Ich bin im 6. Monat der Antibiotika-Behandlung. Für mich klingt deine Behandlung sehr kurz. Meine Borreliosespezi hat mir von vornherein gesagt, dass die Antibiotika-Behandlung 6 Monate bis 2 Jahre dauern kann und es Monate dauern kann, bis man Verbesserungen bemerkt (wobei ich jetzt schon bemerke, dass sich alle Symptome langsam aber sicher bessern). Wir behandeln solange, bis die Mistviecher alle hinüber sind Icon_fliegebaseball

Wenn du die Behandlung vorher beendest, können sich die Borrelien halt wieder vermehren und dann fängt das ganze Spiel nach einiger Zeit wieder von vorne an. Von daher kann ich meinen Vorrednern nur zustimmen, dass es sich vermutlich um neue Symptome der Borreliose handelt und eine weitere Behandlung sehr sinnvoll sein könnte.

Zu den Nackenschmerzen möchte ich dir noch folgendes sagen: Ich habe wirklich lange Zeit gedacht, die würden mich noch umbringen, es war wirklich furchtbar und ich kann deine Schmerzen gut nachvollziehen.
Was mir geholfen hat: Sanfte Chiropraktik (auf keinen Fall diese harte Einrenk-Chiropraktik, die sogar die Halswirbelsäule manipuliert, das halte ich für sehr gefährlich). Ich bin bei einer wunderbaren Chiropraktikerin, die ganz sanft arbeitet und meine Nackenschmerzen komplett wegbekommen hatte (damals wusste ich noch nicht, dass ich Borreliose habe). Nun war ich 5 Monate nicht bei ihr und die Schmerzen kommen zurück. Vielleicht könnte auch Manualtherapie (durch Physiotherapeuten), Massagen o.ä. hilfreich sein. Für zuhause habe ich mir damals ein Moorkissen gekauft, da mir Wärme sehr hilft.

Dann ist noch wichtig, im Alltag darauf zu achten, dass die Halswirbelsäule gut unterstützt ist (also darauf achten, dass man keine unnatürlichen Haltungen einnimmt). Ich habe damals mein Leben HWS-tauglich umgestellt, mir einen Stuhl mit hoher Lehne gekauft, damit die HWS abgestützt ist, mir ein gesundes Nackenkissen zum Schlafen gekauft und meinen Schwimmstil geändert (also "echtes" Brustschwimmen mit Schwimmbrille und Kopf im Wasser).

Ich wünsche dir alles Gute,
Katie

Werde auch du Mitglied bei OnLyme - ich bin dabei: http://www.onlyme-aktion.org

Wir stehen selbst enttäuscht und sehn betroffen.
Den Vorhang zu und alle Fragen offen
(Bertolt Brecht: Der gute Mensch von Sezuan)
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Thanks given by: Leon


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