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Was war das für ein Test ?
#1

Hallo,

ich wurde am 6. Juni von einer Zecke (Männchen) in die linke Kniekehle gebissen.

Ich habe keinerlei Wanderröte bekommen aber ca. 1 Woche später hatte ich das Gefühl als würde mir jemand immer und immer wieder mit dem Messer in den linken Oberschenkel stechen.

2 Tage später dasselbe, aber diesmal stach es im Schienbein.

Ich bekam sozusagen jede Tag eine neue Überraschung. Und die folgte mit einem unerträglichen Brennen in der Kniekehle, ich habe an manchen Tagen das Gefühl als würde sich die Kniescheibe abheben.

Jetzt hatte ich eine ganz harte Wade und wiederum 2 Tage später konnte ich mich nicht mehr hinkauern weil dann die Kniescheibe schmerzte.

Zudem habe ich auf der linken Seite das Gefühl als würde ich beim Kauen einen Stromschlag bekommen.

All das hatte ich vorher nicht, also ging ich zu 3 verschiedenen Ärzte.

Der erste Arzt meinte es sei keine Wanderröte zu sehen, und meckerte mich an ob er mir etwa das Bein abnehmen soll, etwas andere könnte er nicht machen.

Meine Hausärztin meinte es kommt vom Kiefer. Der würde knacken und das würde in mein Bein ausstrahlen.

Ein Chirurg machte eine Röntgenaufnahme von meiner Wirbelsäule und stellte Skoliose fest, aber mein Bein wurde nicht geröntgt.

Ich soll im September zum Orthopäden gehen.

Nun hat meine Hausärztin angeblich nach 6 Wochen einen Bluttest gemacht. Dabei wurde die Kanüle durch die Ader durchgeschoben, sodass es nur trippelte. Das war vielleicht schmerzhaft, und ich bin eigentlich keiner der schnell jammert.

Jedenfalls kam nun das Testergebnis und das sieht wie folgt aus:

Siehe Anhang.

Was sagt Ihr dazu ?


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#2

Hallo und willkommen im Forum :-)

Zu dem Test:
Das war ein ELISA - der Standardsuch-Test, der nach Antikörpern (Reaktion des Immunsystems auf Erreger - also nicht die Erreger selbst) sucht. Der Test war anscheinend negativ, jedoch bilden sich die Antikörper zeitverzögert nach Infektion, nach 6 Wochen sind da in vielen - aber längst nicht allen - Fällen Antikörper gebildet, weshalb dieser Test eine Borreliose ebensowenig ausschließt, wie eine fehlende Wanderröte.
Man kann durchaus einen Zusammenhang zu dem Zeckenstich vermuten - einen sicheren Beweis gibt's aber leider nicht.

Wichtig ist, dass Zecken nicht nur Borrelien und den FSME-Erreger übertragen können, sondern weitere Bakterien (Rickettsien - teilweise häufiger in zecken als Borrelien -, Anaplasmen und Babesien, Malaria-ähnliche Parasiten) - daran wird in Deutschland kaum bis gar nicht gedacht, auch weil es keine beschriebenen Fälle hier gibt (wie auch, wenn niemand daran denkt).

In deinem Blutbild ist die Erythrozyten-Verteilungsbreite (RDW-Wert) leicht erniedrigt.
Ebenso da durchschnittliches Thrombozytenvolumen (MPV)
Da könnte man schauen wo das her kommt (Mangelerscheinungen, Leberwerte, Infektion etc.).
Sind die Leukozyten (nicht auf dem Bild) unauffällig?

Zusätzlich könnte man - angesichts des erinnerlichen Zeckenstichs - auch an weitere der erwähnten Infektionen denken (Anaplasmen und Rickettsien, evtl. Babesien), wobei es da auch auf die Symptome ankommt und eine andere Ursache für die Beschwerden nicht auszuschließen ist.
Was hast du für weitere Beschwerden (z.B. Fieber, Müdigkeit, Schweißausbrüche, Halsschmerzen)?

Ich würde einen Zusammenhang zu dem Zeckenstich nicht aussschließen und ggf. vielleicht mal nach einem Spezialisten mit etwas Erfahrung auf dem Gebiet ausschau halten (nächste Selbsthilfegruppe oder die Suche hier im Forum).

EDIT:
Eine weitere Untersuchung auf Borrelien-Antikörper (evtl. in einem anderen Labor, weil es da teils einige Unterschiede gibt) wäre auch überlegenswert, am besten mit dem Bestätigungstest, dem Western-Blot. Letzterer ist genauer als der Suchtest, der bei dir gemacht wurde, und kann auch bei einem negativen Suchtest positiv ausfallen. Vor allem in der frühen Phase ist die Diagnostik sehr unzuverlässig.
Alternativ zu einem Antikörpertest kann ein LTT (Lymphozyten-Transformationstest) gemacht werden, der kann bereits 10 Tage nach Infektion positiv ausfallen, jedoch wird dieser nicht offiziell anerkannt und muss privat bezahlt werden, leider nicht ganz billig (sollte nur in einem spezialisierten Labor gemacht werden, wie dem IMD Berlin).
Falls noch nicht von dir entdeckt, findest du hier die Erst-Informationen:
http://forum.onlyme-aktion.org/showthread.php?tid=177

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#3

Hallo und erstmal vielen lieben Dank für Deine Antwort.

Es wurde heute nochmal bei einem anderen Arzt ein Test gemacht. Der meinte direkt es hört sich nach Borreliose an, als ich von meinem Bein erzählte. Ich meine, soetwas denkt man sich ja nicht aus, aber bei den anderen Ärzten wurde man so behandelt.

Komischerweise kommt kein Blut mehr. Die Schwester sticht hinein und es schießt los und direkt wieder Schluss.
Das war vorher noch nie so, eine richtige Qual.

Jetzt habe ich wieder einen schmerzenden Arm mit blauem Fleck. Sie schiebt die Kanüle in alle Richtungen, tiefer rein und wieder raus, wieder rein, wieder raus, aber es hat locker 5 Minuten gedauert bis das dann kommt.
Mir wird dann schon ganz schlecht.

Nun kann man nicht einmal sagen das war nur bei einer Schwester so, bei dem Arzt genau dasselbe.

Leukozyten hat man auch getestet. Norm 4,3-11,3, ich 5,82, also ok.


Fieber habe ich keins, aber müde bin ich. Kann mich jederzeit hinlegen und einschlafen.

Das merkwürdigste ist halt mit dem Kiefer, nun habe ich auch ein wenig gegoogelt und dort stand etwas von Polyneuropathie, wohl auch ausgelöst durch Borreliose.
Ich war ja kaum beim Zahnarzt und da war alles in Ordnung.

EDIT: Was mir noch einfiel, mein Gehör ist manchmal kurz weg.
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#4

Das ist schon mal gut, dass der Arzt einen weiteren Test gemacht hat.
Die erschwerte Blutabnahme ist schwer zu beurteilen, teilweise kann sowas durch Dehydrierung passieren, falls du nicht ausreichend trinkst.

Kiefergelenksbeschwerden können unterschiedliche Ursachen haben, häufig treten die zusammen Parafunktionen wie Zähneknirschen und -pressen auf (bspw. im Rahmen einer Craniomandibulären Dysfunktion/CMD). Bei Borrelien gibt's da Vermutungen durch Studien, aber nur wenig Handfestes.
Ich würde auf jeden Fall weiter an der Sache dran bleiben, falls der Test immer noch negativ ausfällt könntest du Arzt - sehr vorsichtig - auf weitere durch Zecken übertragene Infektionen wie Anaplasmen oder Rickettsien ansprechen. Mit etwas Glück hat er davon gehört und probiert es mit Antibiotika (werden meist mit Doxy behandelt, was bei Borreliose im ersten Stadium Standard ist). Wenn die Beschwerden dann darauf ansprechen, wäre das ein guter Hinweis.

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Thanks given by: Filenada , Niki , Regi , Pandabär , ticks for free
#5

Ja, Kiefergelenksbeschwerden sind es nicht, wenn ich kaue bekomme ich eine Art Stromschlag.

Mal abwarten, am 8. ist der Termin. :-)

Komisch, bei dem anderen Test war das Ergebnis in 4 Tagen da.
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#6

In 2 Wochen muss ich zum erneutem Test.

Noch wird nichts angezeigt, außer das Blutarmut festgestellt wurde und dem möchte man nun zudem auf den Grund gehen.
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#7

Es erfolgten bereits 2 weitere Tests, immer negativ.

Jetzt habe ich plötzlich ein Patellaspitzensyndrom am Knie, d.h. im muss 5h eine Orthese tragen und zu Ultraschallbehandlungen.

Es nervt einfach nur noch...
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#8

Hallo Schnatterinchen,

ich finde Valtuilles Anmerkung sehr zielführend, um weiter zu kommen.
Da aber leider kaum ein Arzt zu finden sein wird, der sich auf eine, für die anzunehmende bakterielle Infektion weitergehende Testung und probatorische Antibiose einläßt, solltest du vielleicht nochmal in Betracht ziehen, ob du nicht doch vielleicht eine Wanderröte nach dem Stich hattest.... Sleepy Wink

Auch noch anzumerken: Die Testungen auf Borreliose & Koinfektionen sind grundsätzlich unzuverlässig. Ich hatte eine eindeutige Rickettsieninfektion, erkennbar durch das 'Tache Noir' nach Zeckenstich, und mir ging es hundsmiserabel, aber alle dahingehenden Tests (auf eigene Kosten!) blieben negativ. Zwei Jahre später tauchten diese speziellen Rickettsien erst im Blutbild auf, allerdings bei einem anderen Labor.

(31.07.2015, 13:04)Valtuille schrieb:  Ich würde auf jeden Fall weiter an der Sache dran bleiben, falls der Test immer noch negativ ausfällt könntest du Arzt - sehr vorsichtig - auf weitere durch Zecken übertragene Infektionen wie Anaplasmen oder Rickettsien ansprechen. Mit etwas Glück hat er davon gehört und probiert es mit Antibiotika (werden meist mit Doxy behandelt, was bei Borreliose im ersten Stadium Standard ist). Wenn die Beschwerden dann darauf ansprechen, wäre das ein guter Hinweis.

LG, ticks
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OnLyme-Aktion.org
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Thanks given by: leonie tomate , Luddi , Schnatterinchen , urmel57
#9

Hallo an alle und vielen Dank für Eure Antworten,

morgen muss ich wieder zur Testauswertung, aber ich denke es wird wieder negativ sein.
Ich getrau mich auch nicht wirklich den Arzt auf die anderen Untersuchungen anzusprechen, denn er ist der Professor der Klinik.

Meinem Knie geht es seit gestern besser, der Orthopäde hat mir letzten Montag Cortison ins Knie gespritzt.
Er meinte, die Entzündung hat sich nun auf die Seite verlagert wo 3 ? Sehnen zusammenführen.
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#10

(26.11.2015, 11:14)Schnatterinchen schrieb:  3 ? Sehnen

Da gibt's sogar noch mehr an Sehnen und vor allem Bändern. Irgendwie müssen ja Ober- und Unterschenkelknochen zusammengehalten und alle uns verfügbaren Bewegungen der Beine möglich gemacht werden.
Schau mal hier und hier.

Ich kenn sie inzwischen alle... *grmpf* Sad

Shit happens. Mal bist Du die Taube, mal das Denkmal...

Gehört zu den OnLyme-Aktivisten: www.onlyme-aktion.org
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Thanks given by: Schnatterinchen


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