(14.11.2015, 11:34)Heinzi schrieb: ![[Bild: zeige-flagge-51668.html]](http://www.nationalflaggen.de/zeige-flagge-51668.html)
Ja, die Entwicklung fast weltweit - ausgenommen Nord- und Südpol und Australien - läuft aus dem Ruder, jetzt hat es Frankreich direkt und Deutschland indirekt getroffen, denn ich denke, daß das Hotel der Deutschen Mannschaft und das Spiel Frankreich gegen Deutschland gewählt wurden, ist kein Zufall. Aber daß Hollande jetzt von Krieg spricht und Merkel jedwede Hilfe zusagt, wird nicht der richtige Weg sein.
Wir hatten hier gestern das an sich frisch-fröhliche Jahreskonzert der Knappschaftkapelle unserer Bergparade. Ich hatte Bedenken, aber die Situation wurde gut gemeistert, das Konzert begann mit einer Gedenkminute für Paris und dem getragenen Stück "Elysium", was der augenblicklichen Lage sehr entsprach.
Ich bin 66 und dachte, zur Generation der Nachkriegskinder zu gehören, die keinen Krieg mehr miterleben wird.
Nun habe ich, da ich alte Handschriften fließend lesen kann, voriges Jahr über 500 originale Feldpostbriefe aus dem 1. Weltkrieg für eine lange Artikelserie unserer Tageszeitung anläßlich des 100-jährigen Beginns des 1. WK und ein daraus entstandenenes Buch unter dem Titel "Überlebe ich, so schreibe ich weiter" transkripiert. Alles ging mir sehr unter die Haut, der Inhalt der ergreifenden Briefe und auch deren Zustand, vergilbt, zerweicht vom Regen oder Tränen und wieder getrocknet, beschädigt in jeder Form, da auf dem Marsch am Herzen getragen, geschrieben im Stehen, während des Marschierens, im Schützengraben mit gefrorenen Fingern und im Schlamm angefrorenen Stiefeln .... Es war teilweise grausam, diese Briefe zu lesen.
Jetzt übertrage ich wieder jede Menge Briefe aus der Zeit der Weimarer Republik, bin bei 1931, geschrieben wurden diese Briefe von einem politisch aktiven Menschen, der später bei Claus Graf Stauffenberg mitarbeitete, aber durch einen Bombenangriff während seiner Hauptverhandlung Anfang Mai 1945 in Berlin, bei dem der Richter (Freisler) ums Leben kam, bevor sein Prozeß beendet war, überlebte. Es ist ergreifend und schaurig, die Parallelen zur Gegenwart zu lesen, das Spiel mit dem Krieg - und wir wissen, was 1933 begann und 1945 endete.
Meine Gedanken gehen vor allem dahin, daß Besonnenheit in alle Richtungen verhindern möge, daß Paris überall sein kann.
Lieber Mod, bitte gestatte mein "Wort zum Sonntag", wir wollen hier keine Politik betreiben, mein Text ist mit meinem Wunsch verbunden, euch alle zum Nachdenken anzuregen, in Ruhe und mit Bedacht, auch die Sorge um die Zukunft ist Streß und damit Borrelienfutter.
Oolong