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Borreliose Auswertung
#1

Hallo!

Ich bräuchte eure Hilfe bei der Auswertung meiner Blutergebnisse. Der Arzt möchte die Behandlung mir überlassen weil die Werte widersprüchlich sind.

ELISA IgG 2.00 (Referenzbereich <5)
ELISA IgM 8.2 (Referenzbereich <5)
Westernblot IgG negativ
nachgewiesene Banden - keine
Westernblot IgM positiv+++
nachgewiesene Banden: OspC-a, OscP-b
Borrelien-LTT:
Wildtyp-Mischantigen 1.47 (Referenzbereich <2)
OspC (p25) rekombinant 1.28 (Referenzbereich <2)
DBPA rekombinant 1.27 (referenzbereich <2)
vlsE-Antigen rekombinant 1.04 (Referenzbereich <2)

Seit Monaten geht es mir schlecht und irgendwie kann mir keiner helfen.
Habe ich nun Borreliose oder nicht?
vielen Dank im Voraus.

P.s. mein letzter Zeckenbiss ist etwa 2 Jahre her.
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Thanks given by:
#2

Wenn es Dir schlecht geht und die Symptomatik auch dafür spricht, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch das Du eine aktive Infektion hast.
Das Positive IgM im Elisa, wird im Blot nochmal bestätigt, d.h. es ist keine Kreuzreaktion.
Die Bande OspC ist hoch spezifisch.
Der LTT kann z.b. negativ sein, wenn Du deutlich erniedrigte CD 57 NK Zellen hättest.
Wie definiert dieser Arzt die Widersprüchlichkeit?
Ich mag solche Aussagen überhaupt nicht, dass ein Arzt es dem Patienten selbst überlässt ob er behandelt wird, oder nicht.
Ich denke das eine Behandlung gerechtfertigt wäre.

LG Jo

Liebe Grüße Jo


OnLyme-Aktion.org 


Es gibt nur zwei Tage in deinem Leben,an denen du nichts ändern kannst.
Der eine ist gestern und der andere ist morgen.
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Thanks given by: Valtuille , Filenada , Hydrangea , Regi , Amrei , Hanna
#3

Wie lange bestehen die Beschwerden und welche konkret sind das?

Den auslösenden Zeckenstich kannst du auch nicht bemerkt haben, die nicht bemerkten sind auch theoretisch gefährlicher, weil die Zecke ungestört lange saugen kann, was das Risiko einer Übertragung der Borrelien erhöht.

Zu deinen Ergebnissen:
Die IgM-Antikörper ("Frühe Antikörper") sind im Elisa leicht und im Blot anscheinend deutlich positiv, was zumindest ein Hinweis auf Borreliose darstellt. Wenn die Beschwerden länger bestehen, sollten nach Lehrbuch IgG ("späte Antikörper") dazu kommen.
Was isolierte IgM-Antikörper, auch im Blot, ohne IgG-AKs bei längerer Krankheitsdauer bedeuten, kann bislang niemand so wirklich sagen. Zudem gibt es noch ziemliche Unterschiede was die Antikörpertests angeht und da sind noch lange nicht alle Fragen geklärt.
Die positiven IgM AKs stellen zumindest einen Hinweis dar, jedoch sollten auch andere mögliche Ursachen für die Beschwerden untersucht werden.
Es wäre denkbar, dass die Antikörper in einem anderen Labor (oder zu einem späteren Zeitpunkt) anders aussehen, d.h. da auch IgG-Aks auftauchen.

Den negativen LTT würde ich nicht überinterpretieren.
Ohne Näheres zu wissen, würde ich an deiner Stelle mit deinem Arzt reden und fragen, ob eine Therapie nicht sinnvoll sei. Dann könnte man schauen, ob die Beschwerden auf die Behandlung ansprechen, vor allem dann, wenn er und andere Ärzte sonst keine plausible Erklärung für deine Symptome hat.

The elm, the ash and the linden tree
The dark and deep, enchanted sea
The trembling moon and the stars unfurled
There she goes, my beautiful world
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Thanks given by: Filenada , johanna cochius , Hydrangea , Regi , Hanna , Heinzi
#4

Vielen Dank für eure Antworten.
Ich versuch mal meine Krankheitsgeschichte so kurz wie möglich zu halten.

Es ging 3 Tage vor Weihnachten los mit Schwarzwerden vor den Augen, Herzrasen und starkem Schwindel. Am Silvester war es dann so schlimm, dass ich in der Notaufnahme gelandet bin. Dort haben sie mich ohne Befund weggeschickt. Meine Blutwerte waren in Ordnung, auch sonst konnten sie nichts finden.
Ziemlich gleichzeitig kamen noch andere Symptome dazu. Nächtliches Schwitzen, wandernde Muskelschmerzen, eine einseitige Pupillenstörung, Kribbeln in den Händen und Füßen, inneres Zittern, Frieren (auch in der heißen Badewanne), Licht- und Geräuschempfindlichkeit, Konzentrationsschwäche, Vergesslichkeit, eine extreme innere Unruhe, Angstattacken, eine sehr starke Benommenheit, wie wenn ich betrunken oder bekifft wäre, starke Müdigkeit und noch ein paar mehr.
Anfang Januar war ich bei meinem Hausarzt, der nur die Schilddrüse getestet und mich schulterzuckend zum Kardiologen geschickt hat. Da alle Werte in Ordnung waren, hat er alles auf den Stress geschoben, den ich in den letzten 1,5 Jahren hatte. Und er hat mir nahe gelegt zum Psychiater zu gehen. Sonst hat er sich um nichts gekümmert.
Daraufhin habe ich eigenhändig angefangen zu recherchieren und diverse Ärzte abzuklappern.
HNO i.O.
Kardiologe i.O.
Neurologe i.O. wobei er nur EEG und Reaktionstest gemacht hat
Orthopäde i.O.
Schließlich bin ich doch zum Psychiater gegangen, weil ich einfach nicht mehr weiter wußte. Nach einer halben Stunde meinte er, ich hätte Depressionen und hat mir Psychopharmaka verschrieben. Die wollte ich aber nicht nehmen weil ich mich nicht depressiv fühle.
Mittlerweile haben sich die Symptome leicht verändert. Ich habe immer wieder klare Momente, in denen ich dann auch nicht müde bin, dafür habe ich in der rechten Kopfhälfte oft eine Unruhe, wie wenn ich zappeln wollte und ein brennendes Kribbeln, ganz selten mit Schmerzen verbunden.
Irgendwann bin ich total verzweifelt zu einer Heilpraktikerin gegangen, die mich mit dem Bioresonanzgerät ausgemessen hat. Bei Borreliose und Vitamin B 12 hat das Gerät ausgeschlagen.
Daraufhin bin ich zum Borreliose-Spezialisten gegangen und heute habe ich meine Blutwerte bekommen.
Seine Interpretation war, dass entweder die Erreger nicht aktiv sind oder dass mein Immunsystem so schwach ist, dass der Körper auf die Spirochäten gar nicht reagiert.
Achso, mein B12-Wert liegt bei 454 ng/l.

Sorry, ist doch etwas länger geworden. Ich weiß einfach nicht mehr was ich machen soll, diese Benommenheit und Schwindel machen mich fertig.
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Thanks given by: johanna cochius , irisbeate , Regi , Hanna
#5

Zitat:Seine Interpretation war, dass entweder die Erreger nicht aktiv sind oder dass mein Immunsystem so schwach ist, dass der Körper auf die Spirochäten gar nicht reagiert.

Anhand von Bluttests kann man leider keine aktive Borreliose feststellen, oder ausschließen.
Da deine Symptome aber nicht untypisch sind und die Bande einer der aussagekräftigsten ist, spricht es dafür, dass die Infektion aktiv ist.
Der Körper reagiert ja in gewisser Weise, denn sonst hätten sich gar keine Antikörper gebildet.
Auf Ko-Infektionen sollte auch geachtet werden, die häufig mit übertragen werden.
Eine immunologische Abklärung, wenigstens eine Lymphozytentypisierung, fände ich angebracht.

LG Jo

Liebe Grüße Jo


OnLyme-Aktion.org 


Es gibt nur zwei Tage in deinem Leben,an denen du nichts ändern kannst.
Der eine ist gestern und der andere ist morgen.
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Thanks given by: Regi
#6

achso, noch was ist mir in den letzten 2 wochen aufgefallen. diese benommenheit und schwindel habe ich nur dann, wenn ich mich bewege. solange ich ruhig liege und z.b. zu hause lese oder ganz langsam hausarbeiten erledige, geht´s mir gut.
habe nächste woche einen termin bei einem neuen hausarzt,bin mal gespannt, was er dazu sagt, auch zu dieser lymphozytentypisierung.

gibt´s außer borreliose noch was anderes, die die gleichen symptome hat?
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Thanks given by:
#7

(24.03.2016, 18:20)hopeless schrieb:  achso, noch was ist mir in den letzten 2 wochen aufgefallen. diese benommenheit und schwindel habe ich nur dann, wenn ich mich bewege.

Das kenne ich leider nur zu gut. Eigentlich das schlimmste Symptom...
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Thanks given by:
#8

oh je, dieses symptom war meine einzige hoffnung, dass es doch was anderes sein könnte.

gibt es therapieformen, die zu empfehlen sind?
kann man nur mit antibiotika behandeln?
wie sind die heilungschancen?
fragen über fragen
danke euch allen
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Thanks given by: Regi
#9

Zitat:Habe ich nun Borreliose oder nicht?
Diese Frage kann in den wenigstens Fälle sicher geklärt werden. Die Tests geben dafür einfach zu wenig her. Die Diagnose basiert auf Vorgeschichte, Verlauf, Symptomen, Ausschluss anderer möglicher Ursachen und Tests. Daraus resultiert eine Wahrscheinlichkeit für oder gegen eine Borreliose, der nur mit einem Therapieversuch begegnet werden kann.

Zitat:gibt es therapieformen, die zu empfehlen sind?
kann man nur mit antibiotika behandeln?
wie sind die heilungschancen?
Die Therapie einer Borreliose in späteren Stadien ist eine Rumpröbelei. Therapie der ersten Wahl sind Antibiotika (AB). Welches AB bei dir hilft, ist eine Rumpröbelei. Nicht jedem helfen dieselben AB. Einigen helfen Monotherapien, Anderen helfen nur Kombitherapien. Und dann gibt es solche, die sprechen kaum oder gar nicht auf AB an.

Zitat:gibt´s außer borreliose noch was anderes, die die gleichen symptome hat?
Derart unspezifische Symptome können bei einer Reihe von häufigen und seltenen Krankheiten auftreten. Wir sind hier Laien, haben nicht Medizin studiert und können nicht alle Krankheiten kennen. Bei der miesen diagnostischen Lage ist es sicher nicht verkehrt, an andere mögliche Krankheiten zu denken - aber sicher nicht bis zum St. Nimmerleinstag.

Ich würde an deiner Stelle eine Therapie mit AB auf Verdacht machen, um zu sehen, ob sich an deinem Zustand was ändert. Natürlich sind AB keine Smarties, insbesondere wenn man sie hoch und lang dosiert auf Verdacht gegen Borreliose einsetzt. Nebenwirkungen einer Therapie sind aber in der Regel vorübergehend. Eine chronische Borreliose hast du lebenslang.

Mögliche Therapien findest du in den Empfehlungen der DBG und ILADS:
http://www.borreliose-gesellschaft.de/Te...linien.pdf
http://www.borreliose-verschwiegene-epid...Cbersetzt/

Diese Empfehlungen entsprechen nicht geltender Lehrmeinung. Die AB werden höher und länger dosiert. Deshalb nicht verwundert sein, wenn die Fachinformation der Medis andere Dosierungen vorschreibt.

Wenn du mit einer Therapie startest, dann schreibe hier doch, was du in welcher Dosierung bekommst. Wir können dir dann Tipps geben, um die Nebenwirkungen so gering wie möglich zu halten. Ich würde mich an deiner Stelle nicht auf eine Therapie nach geltender Lehrmeinung einlassen. Die Dosierungen sind niedrig und kurz. Da weisst du schlussendlich nicht, ob einer höhere und längere Dosierung was gebracht hätte.

LG, Regi

Je mehr ich über die Borreliose weiss, desto mehr weiss ich, dass man fast gar nichts weiss.

Nichts auf der Welt ist gefährlicher als aufrichtige Ignoranz und gewissenhafte Dummheit. (Martin Luther King)

Absenz von Evidenz bedeutet nicht Evidenz für Absenz
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Thanks given by: Valtuille , Hanna
#10

Vielen Dank für eure Antworten.

Mir ist nochmal was eingefallen, was der Spezi gesagt hat. In meinem Blut wurden eine geringe Menge Schwermetalle und Candida gefunden. Habe jetzt ein bißchen gegoogelt und bin nun komplett verwirrt. Meine Symptome würden auch zu einer Schwermetallvergiftung passen und Candida ist angeblich ein typisches Schwermetallsyndrom.
Oh man, ich dachte nach 3 Monaten komm ich langsam dem Ende des Leidens zu, aber nix da. Noch mehr was ich untersuchen lassen muss ?
Zu welchem Arzt muss ich denn gehen um auf Schwermetallvergiftung zu testen?
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