Hallo Babsi,
herzlich willkommen in diesem Forum.
Das die serologischen Tests alle negativ sind, ist leider nicht so ungewöhnlich.

Die sichere Diagnose einer Borreliose ist verflucht schwierig. Abgesehen von der Wanderröte gibt es kein beweisendes Anzeichen.
Lumbalpunktionen stellen nur durchschnittlich 5% der Borreliosen fest, die Blut-Test sind nicht standardisiert und höchst unzuverlässig. Hinzu kommt, dass einige der Betroffenen keine (oder nicht ausreichend) Antikörper bilden können.
Letztendlich bleibt oft nur eine Ausschlußdiagnostik und ein Therapieversuch.
Bei meiner Tochter ist das so gelaufen. Ihre Serologie ist absolut negativ. Sie hat "lediglich" positive Testergebnisse auf die "typischen" Co-Infektionen (Rickettsien, Bartonellen) und die unspezifischen Symptome einer Borreliose.
Unsere Spezi hat auch eine Dunkelfeldmikroskopie vorgenommen. Ergebnis: Höchst lebendige Spirochäten. Wir haben uns das Video angesehen. Die charakteristische Form war auch für Laien gut erkennbar.
Diese Untersuchungsmethode ist nicht unumstritten. Was sie definitiv nicht leisten kann, ist der Ausschluss einer Borreliose.
Wenn du nämlich Pech hast, tummelt sich in dem untersuchten Tropfen Blut gerade keine Spirochäte.
Es kann auch nicht differenziert werden, um welche Spirochätenform es sich genau handelt. Es gibt in dieser Familie nämlich verschiedene Vertreter, die unterschiedliche Krankheiten auslösen. Allerdings ist eine Leptospirose in unseren Breiten eher selten und eine Syphilis macht in den ersten Stadien andere Symptome.
Im Bereich der Dunkelfeldmikroskopie, wird aus meiner Sicht, viel Humbug veranstaltet.
Es gibt Scharlatane, die da "sonst was" sehen können.
Aber es gibt auch eine seriöse Anwendung.
Aber zurück zu den persönlichen (familiären) Erfahrungen. Meine Tochter hat auf die erste, längere, kombinierte Antibiose mit heftigen Symptomverstärkungen (Jarisch-Herxheimer) reagiert. Das spricht für eine Infektion durch Borrelien. Nach der Therapie ist eine Besserung (die erste seit Jahren!) eingetreten.
Aktuell bekommt sie Infusionen und es geht ihr von Tag zu Tag besser.
Mehr brauche ich eigentlich nicht an Beweisen.
Ach, ja: Ich war auch schon "alles"...Positiv im Elisa und Westernblot (mit hochspezifischen Banden), gleichzeitig negativ in einem andern Labor, LTT negativ...
Liebe Grüße
Leonie