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MS oder Neuroborreliose?
#1

Hallo Zusammen,
Ich bin neu hier und momentan völlig verzweifelt.
Bei mir wurde v.a. hochaktive MS diagnostiziert (multiple Läsionen Hirn & HWS, 1 Herd davon untypisch für MS). So richtig mag ich daran aber nicht glauben, da viele Symptome (z.B. Gelenkentzündungen) nicht zu MS passen. Neurologe schließt zusätzliche rheumatische Erkrankung nicht aus, zumal auch leicht erhöhte ANA nachgewiesen werden konnten. Zur Abklärung werde ich nun in eine MS Klinik geschickt.
Ich hatte bereits diverse Zecken & Bremsenstiche. Letzten Spätsommer hatte ich plötzlich einen großen sichelförmigen blau lila Fleck an der Wade, den ich mir nicht erklären konnte. Dieser verschwand nach ein paar Wochen wieder. Elisa Tests vom Serum und Liquor waren leider negativ. Bei einer Heilpraktikerin wurden im Dunkelfeld jedoch Spirochäten nachgewiesen, eine andere meinte dass ich laut Bioresonanztest Rickettsien habe. Die Neurologen wollen das natürlich nicht hören und wollen Tysabri für MS einsetzen. Zumal ich ja keinen gültigen positiven Labortest für Borrelien nachweisen kann. Diese Woche hatte ich plötzlich Symptome wie bei Hashimoto. Laborwerte hierzu liegen jedoch noch nicht vor.

Ich bin nun total verzweifelt, weiß nicht genau was ich habe und wie ich behandelt werden kann. Habe Angst falsch behandelt zu werden falls ich doch Borreliose habe. Oder falls es doch MS ist, dass ich wertvolle Zeit verschenke.

Nun meine Fragen. Wie häufig kommt die Fehldiagnose MS vs. Borreliose denn vor?
Kennt jemand vielleicht einen Borreliosespezialisten in der Nähe von Magdeburg, welcher vielleicht weitergehende Labortests veranlassen kann?
Lieben Dank im Voraus für Eure Hilfe!
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Thanks given by:
#2

(01.05.2016, 18:03)Tessi schrieb:  Nun meine Fragen. Wie häufig kommt die Fehldiagnose MS vs. Borreliose denn vor?
Kennt jemand vielleicht einen Borreliosespezialisten in der Nähe von Magdeburg, welcher vielleicht weitergehende Labortests veranlassen kann?
Lieben Dank im Voraus für Eure Hilfe!

So richtig echte Zahlen\Statistiken über Fehldiag.-MS..LB kenne ich nicht,hier wohl auch die wenigsten.
Selbst bestehende können kaum zu einer trefflichen Aussage\interpretation führen-dafür sind die Diagnosen zu starke Gratwanderungen.
Für eine MS-Diagnose müssen mehrere punkte,Ist-Zustände nachweislich vorhanden sein,was die wenigsten erfüllen können,oder wollen,aus welchem Grunde auch immer.
Unbekannt sind mir,als hier auch manch anderen solche F-Diagnosen nicht. Meist tritt das auch spätestens innerhalb der Therapien zutage..das heißt:
bei Diagnose MS,aber doch tatsächlicherer Borreliose-schlagen die Medikamente innerhalb einer MS-Therapie kontraproduktiv an...sie verschlimmern meist die Zustände,bis es dann doch erkannt und umgeschwenkt wird.
Darunter fallen meist auch die Kortisongaben.
Sollte es dann doch MS sein,kann man ihr mittlerweile schon begegnen-fakto...da kommts auch aufn Tag nicht an.
Fast gleiches könnte man so zur Borreliose ausdrücken,eilt nicht unbedingt-keine Angst+panik aufkommen lassen und gut informieren...die Borrelien+Coinfektionen rennen leider nicht freiwillig davon. Natürlich ist es immer besser nicht werweiß wie lang zu warten.
LB ist meist im Anfangsstadium am besten zu händeln-je später,gar chronisch-wird's aufwendiger und länger.- anfang -

... auch du bist ein Teil des Wasser`s - das jeder Fisch zum schwimmen braucht...
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Thanks given by: KeyLymePie , urmel57 , carlinsche
#3

Hallo Tessi und herzlich Icon_charly_willkommen im Forum von OnLyme!
Zum Thema MS vs. Neuroborreliose wurde hier schon sehr viel geschrieben, manchmal hilft die Suchfunktion. Hier zwei schnell gefundene (hab grad keine Zeit) Threads dazu:
http://forum.onlyme-aktion.org/showthread.php?tid=558
http://forum.onlyme-aktion.org/showthread.php?tid=6901
Und hier noch einer aus unserer Linksammlung:
http://forum.onlyme-aktion.org/showthread.php?tid=288

Shit happens. Mal bist Du die Taube, mal das Denkmal...

Gehört zu den OnLyme-Aktivisten: www.onlyme-aktion.org
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Thanks given by: urmel57 , borrärger
#4

Das hört sich sehr interessant an. Lieben Dank für Eure Antworten. Ich werde der Sache auf jeden Fall auf den Grund gehen. Ich möchte gerne sicher sein, was ich nun habe. Ich habe jetzt in 4 Wochen einen Termin bei einem Borreliosespezialisten. Früher war leider kein Termin zu bekommen.
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Thanks given by:
#5

Liebe Tessi,

du hast ja schon wertvolle Links bekommen.
Ich kann inhaltlich nicht groß was beisteuern, weil bei mir nie die Frage MS bestand. Bei mir stand aber der Verdacht "unspezifisches Autoimmungeschehen" im Raum und ich wurde daraufhin mit Cortison behandelt. Gerade einmal 3 Wochen nicht besonders hoch dosiertes Kortison haben ausgereicht, dass sich mein miserabler Zustand noch weiter verschlechterte (in dem Zustand hätte man jeden Hund eingeschläfert) und ich dazu noch Panikattacken bekam. Der danach durchgeführte Borrelioseantikörpertest (Westernblot) war dann auch unauffällig. Das heißt, dass durch das Cortison der Infektion weiter Tür und Tor geöffnet wurde und außerdem meine Borreliose jetzt noch viel schwerer nachweisbar ist, weil die Standardtests unauffällig sind (was sie ja eventuell ohne Cortison nicht gewesen wären).
Da MS ja eine "beliebte" Fehldiagnose für Borreliose ist, wünsche ich dir sehr, dass du möglichst große Sicherheit bekommst, was die wahre Diagnose ist. Eine MS-Behandlung könnte bei Borreliose ja wirklich fatale Folgen haben. Im Umkehrschluss hätte die Borreliosebehandlung keine fatalen Folgen für eine potentielle MS!

Meine Borreliose halte ich für absolut sicher, weil ich 8 Wochen nach Zeckenstich akut erkrankte an einem Syndrom (POTS), von dem man weiß, dass es extrem häufig durch Borreliose hervorgerufen wird. Wie gesagt waren meine Standardtests unauffällig (auch der LTT), meine Diagnose stützt sich auf einen auffälligen IFT im Deutschen Chroniker Labor (VlsE und OspC), eine auffällige Dunkelfelduntersuchung im Frühstadium durchgeführt von einer darauf spezialisierten Ärztin (achtung, im chronischen Stadium kann Dunkelfeld unauffällig sein, weil die Viecher einfach nicht mehr im Blut sind) und extrem niedrige CD-57-Zellen.
Die Borreliosediagnostik ist leider ein Puzzle, weil es keinen einzigen sicheren Test gibt. Ich drücke dir die Daumen, dass du möglichst viele Puzzlesteine zusammensetzen kannst und sich daraus ein Bild ergibt.
Am Ende muss man dann auch auf sein Gefühl hören und es ausprobieren.

Ich habe damals trotz der unsicheren diagnostischen Situation einen Behandlungsversuch mit Antibiotika gestartet bei einer Borreliosespezialistin (hochdosierte Kombinationsantibiose über sehr lange Zeit) und habe damit nach anfänglichen vielen Wochen dauernden Verschlechterungen (mit denen muss man rechnen!) stückweise mein Leben zurückbekommen. Nach 1 Jahr nahezu Bettlägerigkeit war das ein Wunder. Mit 6 Monaten Tabletten ging es zunächst millimeterweise aufwärts, mit 3 zusätzlichen Monaten Infusionen ging es kilometerweise aufwärts und ich war sogar wieder arbeitsfähig. Als meine Hausärztin die Behandlung absetzte kam dann leider ein (vorhersehbarer) heftiger Rückfall.
Ich wollte das nur am Rande erwähnen, einerseits weil mir meine Reaktionen auf die Borreliosebehandlung deutlich gezeigt haben, dass es für mich die richtige Entscheidung war, der Borreliosespezialistin mit der Diagnose Borreliose zu vertrauen, andererseits weil ich Infusionen generell für sehr viel effektiver halte, von vielen Spezis werden diese für das chronische Stadium ja auch explizit empfohlen gegenüber Tabletten. Leider ist es unglaublich schwer eine Möglichkeit zu finden, Infusionen zu erhalten, aber für mich war der Unterschied wirklich enorm, dabei hatte ich nur 2 Infusionen die Woche.

Ich wünsche dir ganz viel Glück bei der Suche nach der richtigen Diagnose und dem für dich richtigen Weg!
Liebe Grüße,
Katie

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Thanks given by: judy , borrärger
#6

Heart lich Willkommen im Forum

Zitat:Kennt jemand vielleicht einen Borreliosespezialisten in der Nähe von Magdeburg,
das würde ich in einem extra thread nochmal fragen und zwar unter dieser Ruprik. Ein privater Tip ist immer besser.

http://forum.onlyme-aktion.org/forumdisplay.php?fid=15

Sollte sich niemand melden gibt es hier eine Ärzteliste mit Spezies

http://www.borreliose-nachrichten.de/bor...zte-liste/

Aber vorsicht, es ist von Neurologen bis Ohrenärzten, über Heilpraktiker bis zu harten Antibiotikaverfechtern alles dabei. Man muß also überlegen, was man möchte. Wie gut die Spezies im einzelnen sind, weiß man auch nicht vorher und leider sind die meisten privat zu bezahlen.

Du hast schon viele gute links bekommen. Bei mir wurde fast eine MS dagnostieziert, vielleicht hast Du das ja schon in den links gelesen. Jedoch fehlten mir die oligoknonalen Banden und die Verteilung der Läsionen im Schädel war untypisch für MS. Bei mir waren die Läsionen, oben im Marklager, gut verteilt über den ganzen Schädel, an zwölf Stellen. Bei MS Kranken sind die Läsionen meist weniger und tiefer,gehen manchmal weiter runter bis in den Hirnstamm, sagten mir die Neurologen.

Ich hatte hohes Eiweiß und eine hohe Zellzahl im Liquor. Ein entzündetes Liquorsyndrom mit sogenannter Pleozytose. Das ist wohl typisch für Borreliose. Allerdings kann man in fortgeschrittenem Stadium auch bei Borreliose oligoknonalen Banden, haben. Bei diesen Banden wird meist MS dignostiziert. Aber wenn die Borreliose so tief im System sitzt hat man meist, auch positive Befunde im Serum, denke ich.

Bei mir war alles hoch positiv bis auf den Antikörpernachweis im Liquor.

Ich hatte dicke Gelenke, die MS Kranken bei mir im Zimmer eigentlich nicht, und ich hatte starke Schmerzen, bei den Ms kranken versagten einfach Körperteile, ohne daß groß was weh tat. Was wir beide gemeinsam hatten, war Taubheit und Gribbeln.

Dann gibt es noch einen Augentest auf MS, dabei habe ich auch negativ auf MS abgeschnitten. Polyneuropthien in den Füßen, hatte ich auch, aber speziell da wo auch Schmerzen waren.

Ich würde an Deiner Stelle auch in beide Richtungen forschen, man will ja Gewißheit haben. Außerdem gibt es noch andere Viren oder Bakterien, die man haben kann. Einiges wird auch von einem Borreliosespezie abgedeckt. Einiges köntest Du vielleicht noch bei einem Tropeninstitut abklären, vorallem wenn Du im Ausland warst.

Viel Glück, es ist nicht einfach, ich wünsch Dir sehr, daß Du bald Gewißheit hast, damit Du endlich richtig behandeln kannst.

liebe Grüße borrärgerIcon_winken3
Glücklich ist der, der hinter den schwarzen Regenwolken auch die Sonne sieht.

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Es ist leicht und bewirkt viel.
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Thanks given by: kiwi73 , Katie Alba
#7

Bei Verdacht auf MS auch an Chlamydien denken (siehe die Arbeiten von Stratton/Wheldon zu dem Thema). Sinnvoll ist aus meiner Sicht ein Therapieversuch mit Minocyclin, da das gegen Borrelien/Chlamydien wirksam ist und auch immunsuppressiv wirkt.

Schau dich mal auf der Seite von Wheldon um und zeige das deinem Neurologen mit dem Hinweis eine PCR auf Chlamydien aus dem Liquor in Auftrag zu geben.
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Thanks given by: urmel57 , borrärger


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