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Ärztlicher Bereitschaftsdienst
#1

Meine Ceftriaxontherapie hat nun vorerst ein jähes Ende gefunden. Ich traf nämlich die Tage beim Ärztlichen Bereitschaftsdienst auf den Chef, der dann eben meinte, dass meine Beschwerden nicht zu einer Borreliose passen würden und es aus seiner Sicht keine Indikation für Ceftriaxon gebe. Ich soll nun jede Infusion als Privatleistung bezahlen, auch weil mir der verschreibende Arzt das Ceftriaxon privat verordnet hat. Nun ja, 60€ pro Infusion zusätzlich sind nicht drin, daher muss ich pausieren und notfalls warten bis der Sepzi ausm Urlaub da ist.

Im Prinzip haben die ja insofern Recht, als dass bei einer Therapieindikation Ceftriaxon auf Kasse gehen muss und es andernfalls nur eine Wunschbehandlung ist. Das Problem ist aber, dass man Ceftriaxon auf Kasse nur bei einer nachgewiesenen Neuroborreliose bekommen kann. Der Nachweis ist, wie wir alle wissen, in der realen Welt praktisch nicht zu erbringen.

Der Arzt gab sich bezüglich Borreliose sehr informiert, hat aber eine Menge Unsinn geredet. Er meinte ich sollte eine LP mit PCR machen, da sei die Sensitivität bei 100% (schon wärs). Ich sagte ihm, dass die Sensitivität der PCR bei NB ausgesprochen schlecht ist (habe sogar in der S1-Leitlinie der Neurologen nachgeschaut, und da stand glaube ich 13% bei chronischer NB). Aber es bringt nichts, da zu argumentieren, auch weil ich natürlich meine Argumente zu dem Zeitpunkt nicht belegen konnte. Ich denke daher drüber nach, bei solchen Gelegenheiten zukünftig einen Ordner mit Literatur mitzuführen, aber wahrscheinlich wird auch das nichts nutzen ("Hypochonder", "Borreliose-Wahn").

Der Arzt meinte auch, meine Beschwerden deuten nicht auf eine Borreliose hin. Borreliose mache keine peripheren Neuropathien. Was soll man da noch sagen?
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Thanks given by: leonie tomate , Nala , johanna cochius
#2

Hast du dem Arzt die "harten Fakten" präsentiert?
- Links von Fischera und Urmel.

Hast du erzählt wie zuverlässig die Borreliose Tests sind?

Hast du ihm die Leitlinien der Deutsche Borreliose-Gesellschaft genannt?

Wurde eine Differenzial Diagnostik bereits durchgeführt?
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#3

Man kann einen Arzt, der auf Neurolinie eingeschossen ist, nicht von seiner Meinung abbringen, schon gar nicht mit der DBG-Leitlinie. Außerdem macht er ja schon an meiner Symptomatik rum, das sei nicht von Borreliose (Kribbelmissempfindungen, Erschöpfung, Brainfog). Falls doch, dann müsste man im Liquor mindestens erhöhtes EW finden, und ohne LP bekomme ich da keine Infusionen - that's it.
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Thanks given by: leonie tomate , urmel57
#4

Wie ist das denn bei euch organisiert? Kannst du unter der Woche die Infus beim Hausarzt bekommen? Gibt's bei euch ne Notfallpraxis am Wochenende?
Da hab ich meine immer bekommen... Das Medikament bringt der Patient mit...Die wissen dort gar nicht, ob das privat oder auf Kasse war. Ceftriaxon wie auch Cefotaxim hab ich ohne Nachweis einer Neuroborreliose auf Kassenrezept bekommen. Ansonsten würde ich die Ärzte in der Umgebung abklappern und nachfragen.
Wenn der sich quer stellt, brauchst es dort meiner Meinung nach nicht weiterversuchen.
LG Niki

Gehört zu den Onlyme-Aktivisten: www.onlyme-aktion.org
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Thanks given by: leonie tomate , Filenada , Nala
#5

(24.07.2016, 18:30)Niki schrieb:  Wie ist das denn bei euch organisiert? Kannst du unter der Woche die Infus beim Hausarzt bekommen?

Beim Spezi in PF, evtl. in Rheinstetten könnte ich sie unter der Woche kriegen, beim HA nicht.

(24.07.2016, 18:30)Niki schrieb:  Gibt's bei euch ne Notfallpraxis am Wochenende?

Auf diese bezieht sich ja der Threadtitel. Da ich da leider an den Chef geraten bin, hat dieser nun alle MA und Ärzte alarmiert, falls ich wieder kommen sollte, dass es eine Privatleistung sei. Kann da also nichts mehr machen.

Ich weiß auch nicht wo ich Ceftriaxon auf Kasse kriegen könnte, bei "unspezifischen" Beschwerden und nichtmals eindeutiger Serologie. LTT wäre positiv. Meinst du, es gäbe irgendwo einen Arzt, der es dann auf Kasse verordnet? Kann ich mir kaum vorstellen. Der Arzt in Rheinstetten meinte, es gehe nicht wegen Budget. Spezi in Pfhm machts ja auch nicht auf Kasse.
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#6

Hallo Markus,

es tut mir leid, dass du deine Infusionstherapie abbrechen musstest. Wenn ein Kassenarzt die Diagnose "Borreliose" stellt, solltest du doch dies auf Kasse erhalten, oder? Dabei ist die Art, wie die Diagnose zustande kommt unerheblich, denke ich. Bei Migräne, um einen Vergleich zu nehmen, würde man ja auch keine Laborparameter erheben, sondern aufgrund der Klinik diagnostizieren. Und wenn ein Arzt der Meinung ist, dass das eine Borreliose ist, dann muss er sie besten Gewissens behandeln. Den Kassenarzt muss man halt finden und das scheint dein Problem zu sein, wenn ich es richtig verstehe.

Heinzi
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Thanks given by: Filenada
#7

Medis + Besteck wirst selbst zahlen müssen. WE musst mit überweisung vom HA in die Notfallambulanz...hat mein HA gmacht. - anfang -

... auch du bist ein Teil des Wasser`s - das jeder Fisch zum schwimmen braucht...
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#8

Hallo Markus,

warum fragst du nicht mal bei deiner Krankenkasse nach ob sie die Kosten übernehmen.
Ich zahle für meine Ceftriaxonthetapie nur die Eigenleistung pro Rezept, bekomme sowohl das AB als auch das Besteck auf Kasse verschrieben.
Und am Wochenende muss ich nirgends hin, da ich es 5x bekomme, dann 2 Tage Pause und dann wieder 5x und so weiter.
Vonnsche
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#9

(24.07.2016, 19:38)Heinzi schrieb:  Den Kassenarzt muss man halt finden und das scheint dein Problem zu sein, wenn ich es richtig verstehe.

Mein Arzt ist Kassenarzt, schreibt aber keine Therapie mehr auf Kasse raus. Er hat halt in der Vergangenheit Probleme gehabt, wie soll es auch anders sein, wenn man seit 30 Jahren Borreliosepatienten behandelt.
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Thanks given by: Heinzi
#10

(25.07.2016, 07:17)Vonnschestraum schrieb:  warum fragst du nicht mal bei deiner Krankenkasse nach ob sie die Kosten übernehmen.

Die Kassen haben da keinen Handlungsspielraum, zumindest sagen sie das. Was der Arzt verordnet wird auch bezahlt. Aber finde mal einen Arzt, der Cefriaxon verordnet. Man bekommt doch noch nicht mal Doxy, wenn man schon länger als 3 Wochen therapiert ist.
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