Die Antikörpertests sind grundsätzlich nicht in der Lage, aktive von früher durchgemachten Borreliosen zu unterscheiden.
Infos zu den Fallstricken der serologischen Borreliose-Diagnostik findest du hier:
http://forum.onlyme-aktion.org/showthread.php?tid=8747
Wenn du etwas nicht verstehst, dann frag bitte. Wenn du schreibst, IgM war positiv, dann können wir nichts damit anfangen. War ELISA (erster Suchtest) positiv oder der Blot (Bestätigungstest)? Oder beides? Aber auch bei detaillierten Angaben, kann das nur interpretiert werden unter Einbezug von Vorgeschichte, Verlauf, Symptomen und Ausschluss anderer möglicher Krankheiten.
Eine aktive Borreliose ohne typische Wanderröte zu beweisen, gelingt nur selten. Die Frage ist deshalb nicht "habe ich eine Borreliose oder nicht?" sondern "will ich einen Therapieversuch machen oder nicht?".
In der Schweiz ist es echt schwierig. Mit unspezifischen Symptomen und positivem Bluttest darfst du vom Arzt keine Diagnose erwarten. Aber man kann den Arzt fragen, ob er bereit ist, einen Therapieversuch zu machen, wenn andere mögliche Ursachen so gut wie möglich ausgeschlossen wurden. Vielleicht hilft dir für eine Therapieentscheidung, den Arzt zu fragen, ob andere mögliche Ursachen so gut wie möglich ausgeschlossen wurden.
Die Entscheidung, ob du einen Therapieversuch machst, liegt aber schlussendlich bei dir. Kann sein, dass es dir dadurch besser geht oder du gar beschwerdefrei wirst. Kann sein, dass es nichts bringt. Ich würde auf jeden Fall eine Therapie nach Leitlinien der DBG oder ILADS versuchen wollen. Sie empfehlen höhere und längere Dosierungen, ggf. ein Wechsel des AB's. Bei tiefer Dosierung weisst du schlussendlich nicht, ob einer höhere Dosis was gebracht hätte.
Wenn du etwas nicht verstehst von dem, was ich schreibe oder unsicher bist, dann frag bitte nach. Das ist ganz wichtig. Je mehr du weisst, desto bestimmter ist dein Auftreten beim Arzt.
LG, Regi
PS. Mein damaliger Hausarzt wollte erst auch keine AB geben. Ich habs dann trotzdem bekommen. Als er gesehen hat, dass es mir damit besser ging, war er den Folgetherapien auch nicht mehr kritisch eingestellt. Allerdings war ich nach der ersten Therapie konsiliarisch bei einer Spezi, die die Therapieempfehlungen machte. So konnten sie sich die Verantwortung teilen.