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Ich habe sehr vieles gelesen von euch und euren Geschichten. Es bleibt eine große Frage für mich im Raum stehen.
Ist chronische Birreliose überhaupt heilbar? Ist je wieder ein normales, beschwerdefreies Leben möglich?
Ich lese hier von jahrelangen Antibiotika-Therapien die mehrfach wiederholt werden und zusätzlichen Homeopatischen Mitteln. Für mich hört sich das nach einem ständigen auf und ab, statt nach einer Heilung an.
Das stimmt mich gerade sehr hoffnungslos...
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Sie ist sozusagen...." Heilbar ".
Heilbar als Nachweis ist zurzeit genauso Sicher-als auch Unsicher,wie der Nachweis einer Borreliose-da gibt es zumindest bis heute keinen 100%igen Test.
Persönlich erlebe ich es selbst zur Zeit,das ich viiel zurück gewinnen konnte-trotz jahrelanger,schwerer AntibiotikaTherapien.
Es ist kein Spaziergang das ganze,oft entmutigend,enttäuschend und mehr...aber ich weiß von mir und manch anderen hier aus dem Forum und mit Hilfe dessen- es ist machbar -auch wenn viele sich nicht mehr zurück melden.- anfang -
... auch du bist ein Teil des Wasser`s - das jeder Fisch zum schwimmen braucht...
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Selbst wenn nicht heilbar , Verbesserungen ...., ist das nichts ???
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Ich kann und will einfach nicht akzeptieren, dass mein Leben mit 30 vorbei sein soll. Es wird immer schwerer durchzuhalten. Für meine Familie stark zu sein. Das zerreißt mich gerade innerlich. Eine Besserung, wenigsten ein paar Stunden am Tag ohne Beschwerden, einmal aufwachen ohne Schmerzen,... würde mir schon reichen.
Ich habe Angst vor jedem neuen Versuch. Ich habe Angst meine Körper wochenlang mit ABs zu beschießen und danach keine Besserung zu spüren. immer wieder neue Rückschläge schaffe ich seelisch einfach kaum mehr.
Ein klein wenig Hoffnung wäre mal schön!
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Da musst du durch bleibt dir auch nix anderes über. Wo ich meinen Arzt meinte ich bin erst 30 und es kann nicht sein das es niemanden interessiert usw... Meinte er nur trocken das kann man auch anders sehen immerhin bin ich SCHON 30 Jahre alt und es gäbe tausende von Menschen die wären gern 30 geworden und weißt du was wenn man drüber nachdenkt muss ich sagen ja hat leider recht.
Klar ist so eine Situation eine Belastung für einen selbst und die ganze Familie aber als du auf die Erde kammst hat dir niemand versprochen 100 zu werden.
Ich bin selbst 30 und hab seit zwei Jahren keine Diagnose. Nur Vermutungen von neurologischer Erkrankung bis borelliose oder sonst was. Und ich kämpfe obwohl mir niemand Hoffnung macht.
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Hallo ashriel,
ist nicht witzig, in unserer Gesellschaft immer "funktionieren" zu müssen. Der Anspruch ist hoch angesetzt aber oft auch nicht immer zu erfüllen.
Der Begriff "chronische Borreliose" ist ein langgedehnter Begriff. Da sollte man auch ganz viel davon abgrenzen, was kaum möglich ist. Mehrere Definitionen sind im Gebrauch :
Zum einen: Das was eigentlich unter chronischer Borreliose verstanden werden sollte, ist eine aktive Borreliose im Spätstadium, die mit Antibiotika behandelt werden sollte. Die Nachweise für die Aktivität der Borrelien ist leider nur sehr schwer bis gar nicht zu führen und höchstens am klinischen Verlauf zu erkennen. Spricht die Behandlung an, ist man dann wahrscheinlich auf dem richtigen Weg.
Zum anderen: Was auch als chronische Borreliose verstanden und definiert wird, ist ein Zustand, ausgehend von einer Borrelieninfektion, der sich nicht mehr durch Antibiotika verbessern lässt. Das muss auch sorgfältig abgegrenzt werden von anderen Begleitinfektionen aller Art, Umweltbelastungen und vielleicht auch familiär bedingte genetische Belastung, die auch andere Erkrankungen nach sich ziehen können. Manchmal kommt auch alles zusammen.
Deshalb gibt es auch kein allgemeingültiges Patentrezept, wie man im Einzelfall vorgehen kann. Dem einen hilft dies, dem anderen das, je nach Fall kann das ganz unterschiedlich sein, jeder muss da seinen Weg für sich finden.
Ich denke, bei dir ist noch viel Luft mit Möglichkeiten nach oben. Ob es für dich Sinn macht, es mit viel Antibiotika zu versuchen, ist eine Sache, die du letztlich nur für dich mit dir selbst ausmachen kannst. Ohne jegliche Besserung nach einer antibiotischen Behandlung würde das für mich keinen Sinn machen. Da würde ich weiter nach anderen Baustellen schauen - auch wenn es noch so mühsam ist.
Auch sich vorübergehend zusätzlich psychologische Hilfe zu holen, ist kein Makel. Wer ist schon von Natur aus darauf eingerichtet, sich mit diesen gesundheitlichen Ungeheuerlichkeiten auseinanderzusetzen? Vielleicht ist es dir ein Trost, dass es andere geschafft haben - nicht immer nur mit langen Antibiosen. Zusätzliche Angst baut sich auf und ist kontraproduktiv, da kommt man alleine auch nur ganz schwer raus. Lass dir bitte damit professionell helfen nach dem Motto, "das eine (psychologische Hilfe holen) tun und das andere (Ursachen suchen und angehen) nicht lassen". Ich bin sicher, du hast die Kraft, dir die Hilfe zu nehmen, solange du den Zustand nicht akzeptieren willst.
Liebe Grüße Urmel
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Danke für eure lieben Worte! Es tut gut euch zu lesen.
Ich bin gerade einfach so wütend. Auf diese ganze Situation, auf jeden Menschen der mir begegnet oder den ich im Fernsehe sehe, dem es gut geht. Wenn ich in den Nachrichten von Bomben höre die explodieren, denke ich manchmal, das es mich hätte treffen können, das wäre nicht so schlimm gewesen. Ich erschrecke mich selbst vor mir. Dann schaffe ich es wieder für ein paar Stunden oder Tage hoffnungsvoll zu sein und komme mir lächerlich vor, dass ich wegen ein paar Symtomen so rumheule. Bis es mich wieder runterzieht, weil die Beschwerden wieder schlimmer werden, und ich tagelang nur weinen könnte und kaum den Alltag schaffe, weil es mir so schlecht geht. Klar bin ich depressiv, aber wer wäre das nicht nach 5 Jahren Hölle?
Ich habe schon so viele Ärzte durch, so viele Untersuchungen, Medikamente, Kuren,... Wie ein Film in Endlosschleife... Nun warte ich seid 3 Wochen auf die Ergebnisse der letzten Untersuchungen. Dann, wenn dadurch die Borreliose nochmal gesichert ist, startet die erste Therapie. Ich habe unglaubliche Angst davor. Wie wird es mir gehen? Wie soll ich mich um meine Tochter kümmern? Wird das wieder nur eine erfolglose Therapie? Mein Kopf fährt Achterbahn und ich drehe bald noch durch. Fühle mich so schlecht wie seid Jahren nicht mehr. Schaffe es kaum noch aus dem Haus, beim Einkaufen stehe ich schon kurz vorm umkippen...
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Ashriel....
Dies - mehr oder weniger,dies haben leider viel zu viele durch gemacht.
Das versteht und fühlen hier viele mit...ein übler Weg.
Guter Rat ist Teuer-selbst wann den bezahlen könntest..ihn gibt es sogut wie nicht.Schöner Trost,ja...eine Bombe auf`Kopf - der Wunsch wäre nicht neu ( ..ausnutzen von Gelegenheiten,es anderweitig zu beenden-derer hat auch ich so manche).
Habe auch ich nicht,sonst Tätest nix lesen von mir und manch anderen.
Versuch mal eine SHG (Selbsthilfegruppe) zu erreichen,Listen findest im Forum
http://www.borreliose-nachrichten.de/bor...e-gruppen/
Alles Gute...du kommst auch weiter...- anfang -
http://www.lymenet.de/aktive/puettmann.htm
... auch du bist ein Teil des Wasser`s - das jeder Fisch zum schwimmen braucht...