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Neopterin vs. Dunkelfeld
#1

Hi zusammen,

vorgestern kamen die Ergebnisse meines beauftragen Dunkelfeldes an. Borreliose doppelt positiv. Hab mich auf der einen Seite gefreut, da mir noch zwei Wochen vorher ein Professor im Krankenhaus gesagt hat ich hätte MS.
Bis dahin alles gut.

Gestern Abend ruft mich das Krankenhaus Haus bezüglich noch ausstehender Blutergebnisse an. Neopterin ist erhöht und es sei was autoimmunes. Ich soll sofort Immunsuppresiv Therapiert werden. Habe ihr dann von den Ergebnissen des Dunkelfeldes erzählt. Nach Stille am Telefon sagte sie dann das ich ja bereits zwei Wochen Ceftriaxon bekommen habe und somit Borreliose ausgeschlossen sei.

Die hat mich gestern ganz schön durcheinander gebracht.
Ich habe die Behandlung erstmal abgelehnt.

Liebe Grüße
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Thanks given by: Waldgeist
#2

Mephistus, mit dem Dunkelfeld, das ist so eine Sache. Ich fände es interessant, wenn man denn schon Borrelien im Mikroskop sieht, diese Trägerplatte mal an ein Labor zu schicken, wo man ein PCR (DNA-Analyse) auf Borrelien machen kann. Es wäre sicherlich interessant, wenn da was positives gefunden wird.

Ich persönlich sehe die Dunkelfeldmikroskopie skeptisch. Selbst wenn man spiralige Teile sieht, sind Borrelien nicht zwangsweise. Es kommt dann auch sehr drauf an, wie das gemacht wurde. Bleibt das Blut lange stehen, können sich auch Gebilde von den absterbenden Blutzellen bilden, die dann auch mal als "Borrelien" identifiziert werden. Dabei handelt es sich um sogenannte "Depris" .

Wir haben hier ja schon einiges dazu diskutiert, vielleicht magst du dir diese Diskussionen ja mal anschauen, falls du sie noch nicht kennst.
https://forum.onlyme-aktion.org/showthread.php?tid=1871

Die Sache mit dem überschießenden Immunsystem fände ich dann auch nicht so prickelnd, wenn man das so laufen lässt.

Liebe Grüße Urmel

Mitglied bei => Onlyme-Aktion.org

Lass das Verhalten anderer nicht deinen inneren Frieden stören (Dalai Lama)
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Thanks given by: Filenada , Waldgeist , Regi , borrärger , Mephistus
#3

Neopterin kann auch bei verschiedenen Infektionen erhöht sein, also Vorsicht.

"Erhöhte Werte Autoaggressionserkrankungen (z. B. rheumatoide Arthritis), bakterielle Erkrankungen
(besonders Tuberkulose und Lepra), erworbenes Immundefizienz-Syndrom (AIDS),
generalisiertes Lymphadenopathie-Syndrom (LAS), Graft-versus-host-Reaktion, Proto-
zoen-Infektionen (Malaria), Schwangerschaft (ab 20. Woche), Transplantatabsto-
ßung, verschiedene maligne Erkrankungen (z. B. hämatopoetische Erkrankungen,
Keimzelltumoren, neurogene Tumoren), seltener bei Tumoren des Urogenitaltrakts,
Pankreas, Gallenblase, gastrointestinale Tumoren, Mamma-, Bronchial-Karzinom, Vi-
rusinfekte." Quelle: Labor Volkmann
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#4

Hi

Danke für eure Antworten.


Habe vorhin mit meiner behandelnden Spezialistin gesprochen. Sie sagte mir das neopterin bei Borreliose häufig erhöht sei da das Immunsystem gegen intrazelluläre Erreger vorgeht.

Das Ergebnis des Dunkelfeldes hat sie bei der Historie auch so positiv erwartet.

Da alle vorherigen Ergebnisse, der Krankheitsverlauf sowie die Coinfektionen dafür sprechen würden.
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Thanks given by: Regi , leonie tomate , borrärger
#5

Hallo Mephistus,

da stehst du also (ja nicht zum ersten Mal) wieder am Scheideweg und musst dich entscheiden, in welche Richtung du gehen willst. Das finde ich eine sehr schwierige Situation. Denn wenn es Borreliose ist und du wirst auf MS oder anderweitig immunsuppressiv behandelt, würde der Schuss ja mächtig nach hinten losgehen. Andererseits wäre es aber natürlich auch schlecht, bei diesem Befund fälschlicherweise auf Borreliose zu behandeln.

Ich war auch mal in der Situation, dass ich eigentlich das Gefühl hatte, ich könnte an Borreliose erkrankt sein, aber alles was es an Werten und Symptomen gab, wirkte so "autoimmun". Ich habe damals leider nicht auf mein sehr starkes Gefühl gehört, sondern den Ärzten vertraut. Genau wie bei dir auch hat mir dann eine 3-wöchige Cortison-Therapie heftige Verschlechterungen gebracht, von denen ich mich nicht erholen konnte, nach dem Cortison dachte ich damals es würde zu Ende gehen mit mir. Erst eine spätere Antibiose brachte dann Herxheimer und später Verbesserungen.

Da die Dunkelfeldmikroskopie ja leider keine standardisierte Untersuchung ist (wie ja alle anderen Borreliosetests auch nicht), muss man mit den Ergebnissen natürlich sehr kritisch sein.
Ich habe meine von einer sehr versierten Ärztin durchführen lassen, die von verschiedenen Spezis empfohlen wird, und meine Ergebnisse und die anderer Leute, die dort ihr Blut hinschickten, korrelierten immer gut mit anderen Borreliose-Befunden, deswegen habe ich in diese Ärztin Vertrauen. Von einem Heilpraktiker würde ich diese Untersuchung aber persönlich nicht durchführen lassen.
Den noch größeren Einwand gegen diese Untersuchung finde ich aber die Tatsache, dass sich die Borreliose im chronischen Stadium ja nicht mehr vor allem im Blut abspielt, da sich die Borrelien ja zurückziehen.
Bei mir war das gut zu sehen, zunächst zeigte sich ein sehr hoher Befall mit Spirochäten, später waren dann keine mehr zu sehen, nachdem ich längere Zeit Antibiotika genommen hatte, da war ich aber noch sehr krank.

Zum Neopterin kann ich leider gar nichts sagen. Deine anderen Beiträge zu deinem Verlauf zeigen ja aber schon starke Hinweise für eine Borrelieninfektion, auch die starken Verschlechterungen unter Cortison sprechen ja dafür. Zumindest hätte ich mit deiner Vorgeschichte auch sehr große Angst vor einer immunsuppressiven Behandlung und hätte vor einer solchen Behandlung gern alle mögliche Differentialdiagnostik ausgeschöpft.
Wenn das Krankenhaus nach 2 Wochen Ceftriaxon eine Borreliose als ausgeheilt betrachtet, ist das zwar trauriger Standard in deutschen Krankenhäusern, aber ja in keinster Weise kompetent und damit auch nicht sehr vertrauenserweckend. Das Wort Differentialdiagnostik wird ja ad absurdum geführt, wenn von vornherein eine Diagnose ausgeschlossen und damit nicht betrachtet wird.

Zum Thema MS wurde hier im Forum ja schon viel geschrieben, das hast du ja vielleicht schon gelesen. Weiterhin hat Dr. Berghoff ja auch einiges zur Differentialdiagnostik MS vs. Borreliose geschrieben.

Ich drücke dir jedenfalls ganz fest die Daumen, dass du den richtigen Weg findest.

Werde auch du Mitglied bei OnLyme - ich bin dabei: http://www.onlyme-aktion.org

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#6

Danke für den Beitrag

bei mir war es ja sörensen ähnlich wie bei dir.
Das Cortison hat alles wesentlich verschlimmert.
Besonders die Rückenschmerzen, Optik und die Muskelzuckungen.

Ich habe das Glück eine sehr erfahrene und renommierte Spezialistin zu haben, der ich auch vertraue. Im Dunkelfeld hat man nach zerfall der Blutzellen viele lebende Borrelien gefunden. Hab auch Videoaufnahmen davon bekommen. War schon erschreckend.

Wie lange haben deine Herx so gedauert? Ich könnte manchmal echt verrückt werden.
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Thanks given by: Waldgeist , borrärger
#7

Nur kurz was zum Thema Dunkelfeld:

Zitat: Dabei handelt es sich um sogenannte "Depris"
Nee, "Depris" sind laut Meinung einiger Fachärzte die Patienten Biggrin

Debris ist der Bergiff und ich bin der Meinung, dass mit viel Glück ein Bruchteil der "Dunkelfeld-Mikroskopierer", die im Borreliosebereich Geld verdienen, zwischen Debris und dem Bild mit den Borrelien unterscheiden können, die Burgdorfer in den Zecken gefunden hat.

Mir ist keine reproduzierbare Studie bekannt, in der im Spätstadium (oder nach Therapie) noch bei einem größeren Prozentsatz was im Blut was gefunden wurde. Selbst im Frühstadium ist die Bakteriendichte im Blut viel zu gering, als das man mit dem Mikroskop da noch groß fündig wird, selbst mit PCR ist da die Chance vernachlässigbar. Bei Rückfallfieber sieht es anders aus.

Es ist übrigens nur mit Färbemethoden möglich, Borrelien von anderen Spirochäten zu unterscheiden, Ergebnisse ganz ohne Staining oder PCR würde ich persönlich nicht vertrauen (Die Bestimmung der Spezies ist nur über DNS-Sequenzierung zuverlässig möglich). Die Fehlerquelle Mensch wäre mir persönlich vor dem Hintergrund viel zu hoch, dass im Kontext von Lyme-Borreliose meist Laien diese Untersuchung anbieten und Geld damit verdienen.

Zitat:Ich habe das Glück eine sehr erfahrene und renommierte Spezialistin zu haben, der ich auch vertraue. Im Dunkelfeld hat man nach zerfall der Blutzellen viele lebende Borrelien gefunden. Hab auch Videoaufnahmen davon bekommen. War schon erschreckend.
Das ist meiner Meinung nach eher ein Hinweis darauf, dass es sich dabei nicht um Spirochäten, sondern um Debris handelt.

EDIT:
Hier der Link zu einer verblindeten Studie, wo die Dunkelfedmikroskopierer (in diesem Fall Biologen) nicht zwischen Patienten und Kontrollgruppe unterscheiden konnten.
https://forum.onlyme-aktion.org/showthread.php?tid=8438

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#8

Die Untersuchung fand in einem Labor statt welches nur Dunkelfeld durchführt. Es wurden intrazellular lebende Borrelien gefunden. So der Befund.
Meine Spezialistin hat sehr gute Erfahrungen damit gemacht.

Heute kamen die Ergebnisse des LTT die Ebenfalls deutlich positiv waren. Bestätigt somit das Ergebnis des Dunkelfeldes und zeigt einmal mehr wie schnell die Krankenhäuser falsch behandeln. Gott sei Dank habe ich die Immuntherapie und das Cortison abgelehnt.
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Thanks given by: borrärger , Katie Alba
#9

(09.12.2016, 09:09)Mephistus schrieb:  Wie lange haben deine Herx so gedauert? Ich könnte manchmal echt verrückt werden.

Puh, ich kann mich nicht mehr genau erinnern und habe meine Symptomlisten nicht zur Hand - aber das ging schon länger (also schon in Einheit Wochen), dass es mir durch die Antibiotika erstmal deutlich schlechter ging (hatte ja gar nicht gedacht, dass das noch möglich wäre)... Blush
Danach ging es dann ganz langsam millimeterweise aufwärts.

Weil meine Spezi von vornherein aufgrund meines schweren Verlaufs von einer langen Behandlungsdauer ausging und weil ich wusste, dass sie Infusionen für wesentlich effektiver hielt, habe ich alles daran gesetzt, wenigstens einige Infusionen zu bekommen, ich hatte dann über einige Zeit 2x wöchentlich zusätzlich Infusionen und darunter waren die Verbesserungen wesentlich besser als unter rein oraler Antibiose (allerdings muss ich dazu sagen, dass ich Minocyclin nicht vertragen habe). Für mich haben die Vorteile von Infusionen (höhere Effektivität, weniger Nebenwirkungen, Schonung von Magen und Darm) jedenfalls klar überwogen. Wenn ich die Zeit für mich nochmal zurückdrehen könnte, würde ich deswegen alles daran setzen, von vornherein Infusionen zu bekommen (notfalls mittels einer Picc-Line).

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