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Kann das zusammenhängen? Bandscheibenvorfall und eine Infektion?
#1

Liebe Foristen,

Ihr seid so gut informiert, da bräuchte ich ewig, mir das Wissen einzeln irgendwo zusammenzusuchen. Ich erbitte also eine Einschätzung von Euch:

Im Herbst 1998 hatte ich in den USA (Maine) einen Zeckenbiss mit Erythema M. Im Anschluss entwickelte ich wiederkehrende Schmerzen in beiden Schultern, Zahn-/Kieferschmerzen (unten), Schmerzen beim längeren Anwinkeln der Arme und Probleme mit Inkontenenz, die jedoch nur nach starker Belastung (Wettkampf -> Cross Country) auftraten.

Über die Jahre erinnere ich mich darüber hinausgehend über Schulterschmerzen 2 -4 x im Jahr über 4-8 Wochen), gelegentlich Schwierigkeiten mit dem Gedächtnis, bei der Wortfindung oder Buchstabenverdrehen beim Schreiben (geht so nach 2-3 Wochen wieder weg).

Soweit war eigentlich alles recht stabil, seit meiner ersten Geburt leide ich nun dauerhaft unter Inkontinenz (ohne dass den Ärzten jetzt klar wäre weshalb, mache auch seit 8 Jahren mind 4x wöch. BB-TRaining), zwischendurch (so 2005 - 2007) hatte ich mal Schwierigkeiten mit dem Magen, dort konnten allerdings keine Befunde gefunden werden.

So nun zu dem aktuellen:
Anfang 2016 hatte ich einen Infekt und währenddessen irgendwie Schmerzen in der linken Brust entwickelt (Herz, Lunge ohne Befund, Physiotherapeuten hatten auch nichts gefunden). Im August entwickelte ich dann kurze wechselnde Schmerzen In Händen, Füßen oder auch im Bein, seitdem habe ich auch einen leichten schmerzlosen Erguss in beiden Knien und kann sie nicht mehr voll anwinkeln (Schmerz). Im Oktober kamen eher nervenbezogene Schmerzen in den Beinen dazu, schließlich eine Schwäche in den Beinen und den Armen, Nackenschmerzen, Muskelschwäche in Beinen und Nacken, Darmbrummen, elektrisierendes Gefühl in der Wirbelsäule für 1,5 Wochen. Drei Wochen später stellte sich eine Schwäche in der Zunge mit pelzigem Gefühl ein, welche langsam wieder abnahm, dann konnte ich 1,5 Wochen nur sehr eingeschränkt riechen, hat sich bis jetzt langsam wieder gegeben. Darmbrummen hab ich weiterhin.

Jetzt war ich bei der Neurologin, sie wollte einen MS-Verdacht überprüfen. In den MRT-Bilder sind ich jetzt klar Bandscheibenvorwölbungen (C4/5, C5/6, C8/Th1), der Rest der WRS wurde nicht angeschaut. DAs kann natürlich klar die Symptome seit Anfang 2016 erklären, allso alle Sensibilitätsstörungen, Taubheiten usw, die es noch gab, Nackenschmerzen, Muskelschwäche...

Hat jemand von Euch eine Idee wie die anderen Sachen (Zunge, Geruch, Darmbrummen, Knie, Ellenbogengelenke) dort mit ins Bild passen? Könnten auch bei den Vorwölbungen Infektionen eine Rolle spielen? Und wie kann ich als Frau mit 35 und als Schreibtischtäter so viele Vorwölbungen haben? Bis Anfang 2016 hab ich immer viel Sport gemacht und Bewegung gehabt...

Mein Arzt hatte ja den ELISA auf Borrelien gemacht, der war negativ.

Sorry, dass es so lang ist, ich weiß einfach nicht, in welche Richtung weiterdenken und mein HA stellt mich in die Psychoecke...
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Thanks given by: Die Ratte
#2

Hallo MrsMandolin, ich habe seid 6 Monaten eine Neuroborreliose und bei mir kam es zu Nervenschmerzen im rechten Bein, so das ich verdacht auf einen Bandscheibenvorfall hatte oder ein blockiertes Iliosacralgelenk mit eingeklemten Ischiasnerv. Das hat sich nicht bestätigt, es waren Borrellien. Auch außen an den Beinen habe ich brennende und ziehende Schmerzen. Ich habe auch leichte Vorwölbungen, das kann zu solchen Problemen führen wie du sie beschreibst.Aber es gibt Flöhe und Läuse. Meine Knie sind auch gelenglich mit etwas Wasser gefüllt.
Du hattest doch in Amerika eine Wanderöte diese ist ein eindeutiger Beweis das du Borrliose hast oder hattest. Deine beschriebenen Probleme habe ich schon von einigen Borreliosekranken gehöhrt. Tests sind nicht aussagekräftig genug, weil sie nicht unbedingt Antikörper zeigen. Borreliose ist eine Multisystem Erkrankung und kann zu vielerlei Problemen führen. Warst du denn schon mal bei einem erfahrenden Borreliose Spezialisten? Neurologen sind in diesem Falle nicht unbedingt die allerbesten Ansprechpartner. Zu mir haben Neurologen gesagt ich bin geheilt und hätte nur noch Neuropatien trotz vieler positiven Tests.
Es schreiben bestimmt noch mehr was dazu.
Ratte
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Thanks given by:
#3

(04.01.2017, 18:11)MrsMandolin schrieb:  Im Herbst 1998 hatte ich in den USA (Maine) einen Zeckenbiss mit Erythema M.

Wurde das Erythema Mygrans denn damals irgendwie mit Antibiotika behandelt? Wenn ja mit welchem Antibiotikum und wie lange? Huh
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Thanks given by:
#4

Achtung - USA Main #1

Zitat:" Die häufigste in Deutschland/Europa vorkommende Borrelienart ist Borrelia burgdorferi.

Während in den USA vor allem die Genospezies B. burgdorferi sensu stricto vorkommt,
treten in Europa weitere für den Menschen gefährliche Spezies auf. Dies sind insbesondere B. garinii, B. afzelii, B. valaisiana, B. lusitaniae und B. spielmanii. Ob auch andere Spezies humanpathogen sind, ist noch ungeklärt.

Alle europäischen Borrelien-Genospezies wurden auch in Deutschland in Zecken gefunden. Studien weisen darauf hin, dass die einzelnen Genospezies schwerpunktmäßig für die jeweiligen Krankheitsmanifestationen verantwortlich sein könnten. Allerdings kann jede Spezies vom Grunde her auch jede Krankheitsmanifestation verursachen. Überschneidungen verschiedener Symptome sowie Kombinationen von verschiedenen Krankheitsmanifestationen sind möglich.

Neuere Studien weisen darauf hin, dass die verschiedenen Genospezies offensichtlich unterschiedlich komplement-sensitiv bzw. -resistent sind. "
Aus:
https://de.wikipedia.org/wiki/Borrelien

Zitat:Erreger
Die Lyme-Borreliose wird durch verschiedene Spezies des Genus Borrelia verursacht, die zum sogenannten Komplex Borrelia burgdorferi sensu lato (Bbsl) gehören. Vier der insgesamt 12 bisher beschriebenen Spezies des Bbsl-Komplexes Borrelia, (B.) burgdorferi sensu stricto, Borrelia (B.) garinii und Borrelia (B.) afzelii und die erst vor kurzem beschriebene Spezies B. spielmanii, sind humanpathogen. Alle vier Spezies kommen in Europa vor, während humanpathogene Stämme in den USA ausschließlich der Spezies B. burgdorferi sensu stricto angehören. Von B. afzelii werden vorwiegend Hautmanifestationen hervorgerufen, während die mit Neuroborreliose und Arthritis assoziierten Stämme deutlich heterogener sind, wobei bei der Neuroborreliose B. garinii überwiegt.
Aus:
https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/Epi...liose.html

Nachtrag:
" Rudolph Scrimenti beschrieb 1970 als erster ein Erythema migrans in den USA, fünf Jahre bevor offiziell die Bezeichnung Lyme-Borreliose (engl.: Lyme disease) eingeführt wurde. Seit der Zeit bestehen heftige Kontroversen bezüglich dieser Erkrankung. Scrimenti stellte eine auffallende Ähnlichkeit zwischen der sich ausbreitenden, ringförmigen Hautrötung am Oberkörper seines Patienten und den Erythema-chronicum-migrans-Rötungen fest, die ihm zum Teil aus den Schriften Sven Hellerstroms bekannt waren.1 Scrimenti veröffentlichte im Juli 1970 in der Fachzeitschrift Archives of Dermatology einen Artikel mit dem Titel Erythema chronicum migrans, in dem er konstatierte, dass diese Hauterscheinung gelegentlich mit gravierenden neurologischen Symptomen einhergehe.2 Somit kann seine Arbeit als die Entdeckung der Lyme-Borreliose in den USA angesehen werden. Ferner vermutete er, dass Spirochäten und/oder Rickettsien die Erkrankung verursachten, die wahrscheinlich von Zecken übertragen würden. Doch sowohl Scrimenti als auch Hellerstrom wurden nicht ernst genommen.

In den Jahren nach 1975, als Polly Murray in der heute weithin bekannten Stadt Lyme im US-Bundesstaat Connecticut eine Epidemie einer multisystemischen Erkrankung entdeckt hatte,3 die sich unter anderem in einer Arthritis äußerte, wurde das Wissen um die chronischen und persistierenden Folgen von Zeckenstichen unter Fachleuten wie Laien Allgemeingut. Zu den überzeugten angesehenen Wissenschaftlern gehörte Allen Steere, der zu Beginn seiner Forschung zu diesem Thema eine Vielzahl von Artikeln über chronische neurologische und arthritische Manifestationen auch nach antibiotischer Behandlung veröffentlichte.4 Im Jahr 1982 wurden von Willy Burgdorfer Spirochäten als Erreger der Lyme-Borreliose erkannt.5 Dies war jedoch erst der Anfang der immensen Aufgabe, die Krankheitsentstehung der Lyme-Borreliose, insbesondere ihrer chronischen Ausprägungen, aufzuklären. "
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Thanks given by: Waldgeist , borrärger
#5

Hallo und Grüße,

Da eine Wanderröte definitiv beweisend ist für eine stattgefundene Borrelieninfektion hattest du also 1998 eine Infektion.

Wenn die Erreger eine Chance hatten, stattgefundene Therapien zu überleben, können sie sich ins Bindegewebe zurückgezogen haben, also in Knorpel, Sehnen, Bänder und die feinen Bindegewebshäutchen, die die Muskeln umgeben.

Dort wohnen sie manchmal unbemerkt, aber ausdauernd und können schlecht von Antibiotika erreicht werden, da Bindegewbe praktisch nicht durchblutet ist.

Im Falle einer Streßsituation, wozu auch Bagatellinfekte gehören, ist das Immunsystem überfordert und die Borrelien im Bindegewebe sind aktiv genug, dann einen Schub mit unterschiedlichsten Symptomen auszulösen, auch Entzündungen an Gelenken, Wirbelsäule, kleinen Wirbelgelenke usw.

Man kann regelrecht den Eindruck bekommen, nach einem grippalen Infekt z.B. kommt ein Nachschlag durch aktivierte Borrelien.

Die durch Borrelien entstehende Symptomatik kann sehr vielfältig sein und nicht sofort wird der Zusammenhang zwischen Symptomatik und Borreliosenachschlag hergestellt. Die mögliche Vielfalt kann auch irrtümlich auf andere Ursachen schließen lassen, aber man sollte in jedem Falle an persistierende Borrelien denke.

Ein Labortest fällt in dieser Situation in der Regel negativ aus, da
- nur Antikörper im Blut untersucht werden können (kein Direktnachweis)
- eine Probe Bindegewebe praktisch nicht untersucht werden kann
- alles Test von der Methodik her unsicher und nicht standardisiert sind.

http://www.buchner-shop.de/media/catalog..._82781.jpg

Alles Weiße auf dem Bild ist Bindegewebe.

Beste Grüße nochmals, die Oolong

Geduld und Gelassenheit des Gemüts tragen mehr zur Heilung unserer Krankheit bei,
als alle Kunst der Medizin.


Wolfgang Amadeus Mozart
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Thanks given by: maurilos , Extremcouching
#6

Vielen Dank Euch!
Die Wanderröte wurde damals nicht durch einen Arzt festgestellt, vielmehr hat mich meine Gastfamilie darauf hingewiesen (war im Nacken und somit für mich nur mit Spiegel zu sehen) und gemeint, dies ginge mit einer Salbe wieder weg. Ich selber wusste gar nichts von Borreliose und konnte daher auch nichts entsprechendes unternehmen. Nachdem mit dann ein paar Jahre später ein Licht aufging, was das war, gab es natürlich für die Ärzte hier keine eindeutigen Hinweise mehr - entsprechend wurde ich auch nicht ernst genommen. Stattdessen meinte man, ich solle mich mehr bewegen etc. (Hab früher sehr viel, auch abwechslungsreichen Sport gemacht) und wollte eigentlich nichts mehr davon hören. Man meinte, wenn ich ernste Symptome hätte, könne ich ja wiederkommen... Ja, ich hatte nun gehofft, dass mein Immunsystem es doch noch schafft, die Borrelien im Zaum zu halten... hmmm, doof.

Nur leider war ich bis jetzt eigentlich bei jedem Arzt untendurch, wenn ich auch nur vorsichtig in die Richtung Borreliose gefragt habe. Auch scheint Diagnostik in unserem Gesundheitssystem eher unattraktiv zu sein.

Über den Nachbarstrang von der Backpackerin hab ich ja auch nocheinmal gelesen, dass Wirbelsäulenproblematiken aufgrund der geschwächten Fasern durchaus ein weiterer Hinweis auf Borrelien sein können. Am Dienstag habe ich einen Termin beim Spezialisten, mal sehen, was der sagt.

Das ganze nervt mich einfach nur unendlich, ich war mal so stabil, sportlich, leistungsstark. Jetzt habe ich trotz regelmäßigen Training (Beckenboden, Stützmuskulatur, Osteopathie usw.) ständig knacksende Gelenke, kann nicht mehr Knien/Hocken, Gliedmaßen schlafen ein usw. - kennt Ihr ja offenbar alle. Noch dazu mit der Aussicht, dass das alles so bleibt und man sich weiter ständig mit irgendwelchen Ärzten rumstreiten darf. Toll!!!!
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Thanks given by: Polarbear , maurilos , Die Ratte


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