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Neuroborreliose - Restsymptome
#11

@Regi: Vielen Dank, dass du dir die Mühe genommen hast, mich schriftlich so gut zu beraten und zu informieren. Ich melde mich sehr sehr gerne per WhatsApp oder Skype bei dir, wenn ich froh bin um weiteres. Toll, dass du soviel Kraft in dieses Forum steckst! Es tut mir sehr leid, dass du so schwer betroffen bist Sad

Ich werde diese Woche noch mit meinem Arbeitgeber eine Unfallmeldung machen und versuchen, die von der KK bezahlten Rechnungen auf die Unfallversicherung zu übertragen. Das klingt kompliziert und es wird bestimmt nicht einfach. Aber so wie ich das hier verstanden habe, ist es wichtig, dass der Zeckenstich bei der Unfallversicherung als Unfall gemeldet wird und nicht als Krankheit läuft. Offenbar hat das der Arzt nicht gewusst.


@Ratte: Ich habe verstanden, wie du das gemeint hast. Ich mache leider sehr oft die Erfahrung, dass die Ärzte an Schema "X" halten, nicht aber die individuelle Situation der Patienten umfassend anschauen und aufgrund dessen allenfalls abweichen von der vorgefassten Empfehlung.
Bei mir hat z.B. keiner der Ärzte mich je auf Meningismus geprüft. Dabei konnte ich ich vor lauter Kopfschmerzen kaum auf den Beinen stehen. Mir war kotzübel und ich war total benommen. Meinen Kopf konnte ich schon gar nicht mehr drehen geschweige denn nach vorne oder hinten kippen. Es hätte aber keiner der Ärzte damals die Idee gehabt, es könnte eine Meningitis sein HuhAngry Sie haben die Blutwerte angeschaut und gemeint, die Entzündungszeichen seien nicht wesentlich erhöht, es müsse sich um eine virale Grippe handeln, ich solle halt Schmerzmittel nehmen, es ginge dann schon vorbei. Tja... Gottseidank hatte der Hausarzt dann doch die Idee, mich beim Neurologen anzumelden, der dann eine Liquorpunktion gemacht hatte. Und gut, hat man einen eindeutigen Borrelienbefund im Liquor gefunden, so dass die Diagnose sehr klar war und man unmittelbar mit der 3-wöchigen Ceftriaxon-Therapie anfangen konnte. Jeden Tag mindestens einmal eine Kanüle stecken (einige Male haben sie nicht getroffen und mehrmals stechen müssen Undecided), das war etwas mühsam, aber ich war froh, dass man etwas unternehmen konnte.


Ich hoffe immer noch, dass die Kopf- und Nackenschmerzen mal verschwinden werden und ich mich endlich wieder vital fühle, ohne dass ich eine Odysse an weiteren Arztbesuchen und Behandlungssitzungen auf mich nehmen muss.



Haltet mir die Daumen Blush


Anghiulina
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Thanks given by: urmel57 , Greif , Waldgeist , Die Ratte , Regi , Amrei
#12

Zitat:Ich werde diese Woche noch mit meinem Arbeitgeber eine Unfallmeldung machen und versuchen, die von der KK bezahlten Rechnungen auf die Unfallversicherung zu übertragen.
In Abhängigkeit, wie sicher das bei dir diagnostiziert werden konnte, würde ich das unter Umständen lassen. Ich sehe keinen Vorteil, ausser dass du den Selbstbehalt für die Erstdiagnostik und -therapie nicht bezahlen musst. Eine Unfallmeldung könnte lästigen Aufwand für dich bedeuten. Es könnte sein, dass die Unfallversicherung ein Gutachten in Auftrag gibt um ihre Leistungspflicht abzuklären. Davon hast DU überhaupt nichts. Im Gegenteil - es kostet dich Energie und es besteht das Risiko, dass der Gutachter die Diagnose verneint. Es ist für den Patienten äusserst schwierig, das Gegenteil zu beweisen. Ein Gutachten, das die Diagnose negiert, könnte auch zur Herausforderung werden, wenn du eine wiederholte Therapie versuchen möchtest oder eine Invalidenrente beantragen musst. Aber eben: Kommt darauf an, wie sicher die Diagnose ist.

LG, Regi

Je mehr ich über die Borreliose weiss, desto mehr weiss ich, dass man fast gar nichts weiss.

Nichts auf der Welt ist gefährlicher als aufrichtige Ignoranz und gewissenhafte Dummheit. (Martin Luther King)

Absenz von Evidenz bedeutet nicht Evidenz für Absenz
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Thanks given by: anfang , Waldgeist
#13

Ohweh...owei - da kann ich Regi nur zustimmen,du wärest der erste bei der es in Sachen B. etwas sicheres gäbe..eher kann Obama weiter Präsident sein.- anfang -

...spar Dir den Stress...

... auch du bist ein Teil des Wasser`s - das jeder Fisch zum schwimmen braucht...
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Thanks given by:
#14

Hallo Anghiulina,
dein Fall ist bei mir ganz ähnlich abgelaufen und noch eindrücklich in Erinnerung. Habe noch immer Wut im Bauch über das Verhalten mehrerer Ärzte und bin völlig enttäuscht über das Komplettversagen! Das hat mir ein halbes Jahr gestohlen und ich bin immer nicht voll hergestellt. Dazu dieser "Ringelreih" mit den unterschiedlichen Meinungen , der Ignoranz, Zerstrittenheit und Überheblichkeit über die in Zukunft noch weitere Leute stolpern oder besser stürzen werden. Ändern kann man wenig und nur versuchen sich auszutauschen um seine Situation weiter zu verbessern.

Sind bei dir die Eiweißwerte, IgG , Albumin erhöht, so liegt eine Schrankenstörung in Höhe ... vor? Den damit ist der Infekt aktiv im ZNS abgelaufen und auch vielleicht noch aktiv. Man kann nur nicht laufend Punktionen machen, das Risiko ist dafür allemal zu groß.
Klar es ist schwer etwas mit Gutachten zu erreichen. Aber ohne Kampf aufgeben ist schon verloren. Haushalte mit deiner Energie und stelle deine Erwartungen niedrig an.
VG
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Thanks given by: Amrei
#15

Die Neuroborreliose wurde zweifelsfrei per Liquorpunktion diagnostiziert. Da müsste der Fall ja eigentlich klar sein, oder? Borreliose gibt es ja bloss durch Zeckenstich und ich hatte im Sommer einen - ob der Zeitrahmen genau stimmt, weiss ich natürlich nicht. ich kann natürlich nicht nachweisen, dass es genau die Zecke vom Sommer war... Undecided

Aber ich dachte, falls ich irgendwie über die Taggeldversicherung Leistungen beziehen müsste, wenn sich da was chronisches entwickeln würde (was ich natürlich keinesfalls hoffe!!!), dann ist die Unfallversicherung doch die bessere Versicherung, oder?



Heute war ich beim Osteopathen und er hat doch tatsächlich meine Kopfschmerzen ganz wesentlich beeinflussen können Icon_unknownauthor_clap! Ich hoffe, das hält nun etwas hin. Er konnte die ganze Liquorzirkulation wieder "in Schwingen" bringen und die "Schichten", welche durch die Hirnentzündung gereizt und empfindlich aus dem Gleichgewicht gebracht wurden, wieder beweglich machen, so dass die Selbstheilungskräfte wieder besser greifen können...Confused So hat er mir das jedenfalls erklärt.
ich bin seit vielen Jahren bei ihm in Behandlung - wegen einer chronischen Erkrankung. Er konnte mir oft Linderung verschaffen, wenn auch er natürlich keine Heilung in dem Sinne erreicht. Er regt an, reguliert und setzt die nötigen Impulse, damit der Körper sich selbst wieder ins Gleichgewicht bringen kann.


Anghiulina
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Thanks given by: Regi
#16

(11.01.2017, 21:16)Anghiulina schrieb:  Aber ich dachte, falls ich irgendwie über die Taggeldversicherung Leistungen beziehen müsste, wenn sich da was chronisches entwickeln würde (was ich natürlich keinesfalls hoffe!!!), dann ist die Unfallversicherung doch die bessere Versicherung, oder?

Anghiulina, versuchen kannst du das auf jeden Fall - erfahrungsgemäß werden chronische Beschwerden in Folge einer Borreliose von Versicherern regelmäßig erstmal abgelehnt. Dann geht es über Widerspruch, Einbeziehung eines Gutachters und möglicherweise auch den Klageweg, bei dem die Versicherer einen sehr langen Atem haben. Wenn du dich darauf einlassen willst, wird das lange Zeit und viele Nerven kosten, die Ansprüche geltend zu machen. Ohne Rechtschutzversicherung kann es zudem auch sehr teuer werden, wenn man den Klageweg beschreitet.

In der Regel werden Folgebeschwerden dann anderen Krankheitsbildern zugeordnet aber nicht mehr als Folge der Borreliose. Der Beweis, dass es anders ist, ist äußerst schwierig zu führen bis unmöglich. Ein gesundheitspolitischer Skandal und ich sehe es als eine Mogelpackung der Unfallversicherer. Bis auf Borreliose gibt es auch keine Infektionen, die von Unfallversicherungen versicherbar sind - aus gutem Grund.....

Liebe Grüße Urmel

Mitglied bei => Onlyme-Aktion.org

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Thanks given by: Katie Alba , Hibiskus , Regi , Hydrangea , Amrei
#17

Zitat:Die Neuroborreliose wurde zweifelsfrei per Liquorpunktion diagnostiziert.
Waren denn alle Diagnosekriterien der Liquoruntersuchung erfüllt?

Hier die Definitionen aus den Leitlinien der DGN:
Zitat:Diagnostische Kriterien der ​Neuroborreliose
(Halperin et al. 1996, Kaiser 1998)
Mögliche Neuroborreliose:
typisches klinisches Bild (Hirnnervenausfälle, Meningitis/Meningoradikulitis, fokale neurologische Ausfälle)
Borrelien-spezifische IgG- und/oder IgM-Antikörper im Serum
Liquorbefund nicht vorliegend/Liquorpunktion nicht durchgeführt
Wahrscheinliche Neuroborreliose:
Wie „mögliche Neuroborreliose“, jedoch zusätzlich
entzündliches Liquorsyndrom mit lymphozytärer Pleozytose, Blut-Liquor-Schrankenstörung und intrathekaler
Immunglobulinsynthese und
Ausschluss anderer Ursachen für die vorliegende Symptomatik
Gesicherte Neuroborreliose:
Wie „wahrscheinliche Neuroborreliose“, jedoch zusätzlich
intrathekale Synthese Borrelien-spezifischer Antikörper (IgG und/oder IgM) im Liquor oder
positiver kultureller- oder Nukleinsäurenachweis (PCR) im Liquor und
Ausschluss anderer Ursachen für die vorliegende Symptomatik
http://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlin...engert.pdf
Seite 7
Du siehst, es muss nicht nur ein Wert im Liquor positiv sein. Hast du die Befunde und Berichte vom Neuro? Wenn nicht, lass dir von allem, was die Borreliose betrifft, eine Kopie geben für allfällig später nötige Beweissicherung. Jegliche auftretende, sichtbare Symptome (vielleicht kommt noch was), die mit der Borreliose in Verbindung stehen könnten, fotografieren und bezeugen lassen. Hast du eine Rechtschutzversicherung?

Die verlinkten Leitlinien sind die Leitlinien der Deutschen Neurologen. Die werden aber regelmässig von Schweizer Gutachtern zitiert, um Ansprüche abzuschmettern.

Zitat:Aber ich dachte, falls ich irgendwie über die Taggeldversicherung Leistungen beziehen müsste, wenn sich da was chronisches entwickeln würde (was ich natürlich keinesfalls hoffe!!!), dann ist die Unfallversicherung doch die bessere Versicherung, oder?
Natürlich wäre das die bessere Versicherung. Allerdings müsstest du mit überwiegender Wahrscheinlichkeit beweisen können, dass deine Beschwerden eine Folge der Borreliose sind. Da es keine entsprechende Diagnostik gibt, wirst du es nicht beweisen können. Die Zeckenliga Schweiz hat mal untersuchen lassen, ob es Fälle gibt, wo eine UV eine chronische Borreliose anerkennen musste. Es gibt keinen einzigen Fall. Der Student, der diese Recherche gemacht hat, sagte, die Problematik sei dieselbe wie beim Schleudertrauma. Es gäbe keine geeignete Diagnostika.

Zitat:ich bin seit vielen Jahren bei ihm in Behandlung - wegen einer chronischen Erkrankung.
Schlecht, wenn du eine chronische Krankheit schon hast. Der Gutachter wird alles daran setzen, einen allfällig chronischen Borrelioseverlauf dieser Krankheit unterzuschieben.

Ich habe drei Gutachten hinter mir. Und ein Beschwerdeverfahren vor Gericht. Zum Schluss habe ich gegen die IV gewonnen. Aber gegen die UV hatte ich null Chancen. Bei mir wars nicht der fehlende Beweis einer Borreliose sondern der Zeitpunkt des "Unfalls", weil ich mich nicht an einen Stich erinnern kann.

LG, Regi

Je mehr ich über die Borreliose weiss, desto mehr weiss ich, dass man fast gar nichts weiss.

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Thanks given by: maurilos , urmel57 , Katie Alba
#18

Zitat:Bei mir wars nicht der fehlende Beweis einer Borreliose sondern der Zeitpunkt des "Unfalls", weil ich mich nicht an einen Stich erinnern kann.

Das regeln Unfallversicherungen zum Teil anders. Bei manchen gilt als Unfallzeitpunkt der Tag an dem die Infektion nachgewiesen wurde... Da sollte man aber genauer in den Versicherungsbediungen nachsehen, was da steht. Der Unfall muss dann aber umgehend gemeldet werden.

Liebe Grüße Urmel

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#19

Ist bei uns anders. In der Regel ist man über den Arbeitgeber gegen Unfall versichert. Da kriegt man keine Versicherungsbedingungen. Als Unfallzeitpunkt scheint bei uns der Zeckenstich zu gelten, wenn die Unfallversicherung das korrekt begründet hat. Mein Anwalt hatte dem jedenfalls nichts entgegen zu setzen.

LG, Regi

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#20

Tja, ich habe den Zeckenstich jetzt mal als Unfall beim Arbeitgeber gemeldet. Mal sehen, was die Versicherung sagen wird.

@Regi: Die Laborresultate kenne ich nicht im Detail. Ich könnte diese natürlich einsehen, bevor ich mich entscheide, ob ich die ganzen Kosten, welche die Krankenkasse ja bereits bezahlt hat, der Unfallversicherung übertragen lassen will. Sofern sowas überhaupt funktioniert? Das ist ja total kompliziert...!
Eigentlich ist es ja erstaunlich, dass die Krankenkasse die Kostenübernahme nicht abgelehnt hat, wenn Zeckenstiche grundsätzlich als Unfall gelten, oder?

@Urmel: Ich habe den Unfall natürlich nicht "umgehend" gemeldet, sondern ziemlich verzögert... Ich hoffe, ich bekomme jetzt nicht mehr Schwierigkeiten...!


Anghiulina
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Thanks given by: urmel57


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