Dieses Forum nutzt Cookies
Dieses Forum verwendet Cookies, um deine Login-Informationen zu speichern, wenn du registriert bist, und deinen letzten Besuch, wenn du es nicht bist. Cookies sind kleine Textdokumente, die auf deinem Computer gespeichert sind. Die von diesem Forum gesetzten Cookies düfen nur auf dieser Website verwendet werden und stellen kein Sicherheitsrisiko dar. Cookies auf diesem Forum speichern auch die spezifischen Themen, die du gelesen hast und wann du zum letzten Mal gelesen hast. Bitte bestätige, ob du diese Cookies akzeptierst oder ablehnst.

Ein Cookie wird in deinem Browser unabhängig von der Wahl gespeichert, um zu verhindern, dass dir diese Frage erneut gestellt wird. Du kannst deine Cookie-Einstellungen jederzeit über den Link in der Fußzeile ändern.


Darmstatus nach Langzeitantibiose
#1

Hallo in die Runde,

heute ist ein guter Tag, um einfach mal danke zu sagen Icon_winken3

Zu meiner Darmvorgeschichte:
  • 6 Monate orale Kombi-Antibiose komplett ohne Darmschutz (hatte mir das leider trotzdem es von Spezi empfohlen war von meiner Hausärztin ausreden lassen, das Geld war knapp, weil die Antibiose privat bezahlt werden musste, da wollte ich lieber das Geld für die AB sparen)
  • dann im Forum von Notwendigkeit von Darmschutz während AB gelesen, 1x OmniBiotic 10 täglich
  • dann "kippt" die Situation, sehr heftige Darmprobleme, dadurch leider weiterer Gewichtsverlust, Rückfall, dann erst (als es schon viel zu spät ist) "volle-Kanne-Darmschutz": 2x OmniBiotic 10, Mutaflor, Perenterol
  • spätere Strategie bei einer erneuten längeren Antibiose: 2x Dr. Wolz Darmflora plus select (weil OmniBiotic irgendwann zu sehr "treibt"), 2x Mutaflor, 2x Perenterol, 1x LGG

Nun habe ich eine neue Ärztin, die auf Mitochondrienmedizin und Darmgesundheit spezialisiert ist und habe heute das Ergebnis meiner Stuhluntersuchung erhalten.
Trotz der schlimmsten Befürchtungen nach zwei Langzeitantibiosen (alles zusammen 22 Monate), einem dreiviertel Jahr Pantoprazol (auch Magenschoner beeinflussen die Darmflora sehr negativ) und meiner schwierigen Darmvorgeschichte ist der Befund richtig gut:
Zonulin unauffällig, Calprotectin unauffällig, Alpha 1-Antitrypsin unauffällig!

Das heißt, die Darmwand ist weiterhin nicht durchlässig, es liegt kein Leaky Gut vor (darauf hätte ich ja eigentlich mein Hemd verwettet).
Dennoch werde ich mich weiterhin glutenfrei ernähren, da Gluten zu Verklebungen in den Darmzellen (v.a. an den microvillis) führt.

Die anaeroben Keime Faec. prausnitzii (bildet kurzkettige Fettsäuren, wichtig für die Milieubildung) und Akkermansia muciniphila (wichtig für Bildung von Schleimschutz) sind zu niedrig, diese kann man nicht zuführen in Form von Probiotika, sondern nur füttern. Hierfür soll ich Ballaststoffe zuführen (Vitality Darmplus).
Das Fazit der Ärztin: Die Probiotika waren SEHR gut investiert und haben schlimmeres verhindert, man merkt nur an dem Befund, dass ich keine Präbiotika genommen habe.

Danke an alle, die immer wieder die "Neuen" hier im Forum von der hohen Bedeutung von Darmschutz (Probiotika, Präbiotika, Hefen) während Antibiose überzeugen!!! Icon_danke_ATDEIcon_dafuer
Das kann gar nicht oft genug gesagt werden, denn die Mehrzahl der Ärzte hat an dieser Stelle ein erhebliches Weiterbildungsdefizit.

Hätte ich das alles eher gewusst, wer weiß, ob mein Rückfall in der Form überhaupt passiert wäre.
Die negativen Wirkungen von Antibiotika auf die Darmgesundheit dürfen nicht unterschätzt werden. Nur wenn wie im Fall einer schweren Spätborreliose mit Co-Infektionen eine Langzeitbehandlung mit Antibiotika nunmal absolut notwendig ist, dann können die negativen Effekte wenigstens deutlich abgemildert werden durch Darmschutz, das ist doch irgendwie tröstlich.

Deswegen meine Bitte weiterhin: Sagt es allen weiter! (egal ob sie es hören wollen oder nicht) Icon_winkgrin
Keine Antibiose ohne Darmschutz!!! Icon_sauf

Werde auch du Mitglied bei OnLyme - ich bin dabei: http://www.onlyme-aktion.org

Wir stehen selbst enttäuscht und sehn betroffen.
Den Vorhang zu und alle Fragen offen
(Bertolt Brecht: Der gute Mensch von Sezuan)
Zitieren
#2

Liebe Kathie, das hört sich doch gut an.
Ich habe erst gedacht da wäre mehr bei dir kaputt gegangen nach so langer Zeit.
Das nimmt auf jeden Fall,etwas die Angst und die Panik macherei der Ärzte vor Antibiotika.
Es ist doch am ende so, wenn man so erkrankt ist das die Nebenwirkungen der Bakteriellen Infektion größer ist als die Antibiose selbst, ist die Wahl eine Therapie.
Und bei unserer guten Ernährungsversorgung und mithilfe div. Probiotiker ist die Chance doch schon da wieder gesund zu werden und das macht mut und gibt Kraft.
Danke für deine Nachricht.
L.G.Ratte
Zitieren
Thanks given by: Katie Alba , borrärger
#3

Danke Katie Alba für Deine Erfolgsgeschichte!

Ich ziehe aus Deiner Geschichte v.a. aber auch einen anderen ganz wichtigen Nebenaspekt: eine glutenfreie Ernährung.

Bei mir persönlich war es nämlich so, dass ich trotz Probiotika während Antibiose(e) leaky gut hatte. Erst nachdem ich dann angefangen habe, glutenhaltige Lebensmittel komplett zu meiden, normalisierten sich die Werte wieder.

Ich denke Probiotika funktionieren für Darmgesundheit nur mit der richtigen Ernährung. Und Teil einer guten Ernährung sind wiederum Probiotika geworden.

Ansonsten die Frage, ob Du also 6 und 16 Monate Dauerantibiose hattest?

Minos75

Mitglied bei OnLyme-Aktion.org

"Those who escape hell however never talk about it and nothing bothers them after that." C. Bukowski
Zitieren
Thanks given by: Katie Alba , borrärger
#4

Hallo ihr Beiden,
zu Glutenfrei, meint ihr das es dabei eine große Rolle spielt?
Das Getreide ist nur deshalb so unverträglich geworden weil das vermehrte Gluten , bis zu 17 fach angereichert wurde, das hat zur Folge das der Körper nicht mehr als natürliches Lebensmittel erkennt und darauf allergisch reagiert.Aber dafür verklebt das Brot besser und es läßt sich besser backen.
Ich dachte ein natürliches Glutengehalt zum Beispiel bei Urkorndinkel oder generell Urkorn wäre in Ordnung.
Was meint ihr?
Ratte
Zitieren
Thanks given by: borrärger , Minos75
#5

Ich selbst esse komplett glutenfrei, und glaube, dass dies ziemlich entscheidend ist. Dazu meide ich aber auch noch (Industrie-)Zucker, und alle Arten von Milchprodukten. Ausserdem kein Schweinefleisch, und ganz wichtig keine Fertigprodukte. Ich achte auch auf wenig Kohlenhydrate und nur begrenzt Proteine. Insgesamt also irgendwo zwischen Paleo und Logi.

Zu Deiner Frage konkret: Ich glaube, dass alle Getreide und Pseudogetreide in zu grosser Menge schlecht für den Darm sind. Auch glutenfreie.

Minos75

Mitglied bei OnLyme-Aktion.org

"Those who escape hell however never talk about it and nothing bothers them after that." C. Bukowski
Zitieren
Thanks given by: Katie Alba , borrärger , Die Ratte
#6

Hallo Ratte,
ich tue mich immer schwer damit, anderen Leuten was zu empfehlen. Wenn man keine Darmprobleme hat, dann ist Vollkorngetreide sicherlich nichts schlechtes.
Ich selbst lasse Gluten weg, eben wegen meiner so langen Antibiose und den damit verbundenen Schädigungen für den Darm, glutenfrei essen ist für mich ein klein wenig "Wiedergutmachung". Bei autoimmunen Krankheiten wird ja auch empfohlen, sich glutenfrei zu ernähren, da bei POTS ja diskutiert wird, ob es eine autoimmune Reaktion ist, ist das für mich ein zweiter Grund. Terry Wahls hat mich mit ihrer Autoimmun-Diät für MS davon überzeugt.
Ob meine Werte jetzt in Ordnung waren, weil ich mich glutenfrei ernähre, weiß ich natürlich nicht, jedenfalls bin ich sehr erstaunt.

Ansonsten esse ich auch gar keinen Industriezucker mehr, süße nur noch mit Datteln, Ahornsirup oder Kokosblütenzucker (und wenn dann nur ganz wenig) und esse so gut wie laktosefrei.

Ich würde mich genau wie Minos irgendwo Richtung LOGI einordnen, diese Ernährung wird ja auch von den Mitochondrienärzten empfohlen (mehr Fette, weniger Kohlenhydrate). Meine Ärztin hatte mir das Metabolic Coaching empfohlen, das ist LOGI ähnlich, nur dass dort 3x täglich was Warmes gegessen wird, weil davon ausgegangen wird, dass kaltes Essen den Stoffwechsel verlangsamt, Gemüse soll also möglichst gedünstet/gekocht werden und wenig Rohkost zu sich genommen werden. Ich stelle fest, dass mir das sehr gut tut, vor allem 3x täglich was warmes zu essen, zwar schade um die Smoothies (eleganter kann man vergammelten Salat echt nicht verarbeiten), aber nach denen wurde mir sowieso immer so extrem kalt.

Für den Darm gibt's noch lecker Kombucha, Rote-Beete-Kvass, gekauftes Sauerkraut, Inulinpulver und immer mal wieder einmal abgekühlte Kartoffeln und Chicorée und demnächst noch das Präbiotikum mit den Ballaststoffen. Was tut man nicht alles aus schlechtem Gewissen Icon_winkgrin

Das wirklich allerleckerste glutenfreie Brot finde ich übrigens "The Life Changing Loaf of Bread" von Sarah Britton (ich hab es auf deutsch übersetzt, falls jemand das Rezept haben möchte).

Minos, sehr interessant, was du da berichtest, vor allem in Bezug auf die Ernährung.
(16.03.2017, 20:58)Minos75 schrieb:  Ansonsten die Frage, ob Du also 6 und 16 Monate Dauerantibiose hattest?

Ne, das waren 14(+knapp halbes Jahr Pause)+8. Und ich könnte echt Bücher drüber schreiben, was man alles für Fehler machen kann auf der verzweifelten Suche nach Gesundheit.
Wenn ich damals gewusst hätte, was ich heute weiß - gleich im Forum angemeldet, gleich Probiotika genommen, gleich den weiten Fahrtweg zum für mich besten Spezi aufgenommen, gleich all die inkompetenten Ärzte gemieden, gleich Infusionen, statt sich ewig mit Tabletten zu quälen bei meinem schweren Verlauf, statt überall zu betteln gleich eine Picc-Line rein und zu Ende therapieren können, statt die Infusionen nach 3 Monaten gestrichen zu bekommen, nicht mit harter Antibiotikatherapie aufgrund von Geldnot viel zu früh wieder in die Arbeit eingestiegen und parallel noch umgezogen, gleich Mikronährstoffe getestet und Mängel ausgeglichen, gleich Co-Infektionen im besten Labor getestet und gezielter therapiert, gleich bei den heftigen Reaktionen auf Rifampicin das Zeug abgesetzt anstatt ewig auf Besserung zu warten... und gleich Arzt geheiratet, um an Rezepte zu kommen...
Und das war nur Band 1! Icon_winkgrin

Werde auch du Mitglied bei OnLyme - ich bin dabei: http://www.onlyme-aktion.org

Wir stehen selbst enttäuscht und sehn betroffen.
Den Vorhang zu und alle Fragen offen
(Bertolt Brecht: Der gute Mensch von Sezuan)
Zitieren
Thanks given by: ticks for free , borrärger , Minos75 , Die Ratte , micci


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste