15.11.2018, 18:29
(15.11.2018, 18:13)magihe schrieb: [ -> ]Danke.
Leider ist dies bei mir so leise, daß ich kein Wort verstehe (Lautstärke am Rechner und "am Video" stehen auf max.).
Das ist aber ärgerlich, bei mir spielt das gut ab....
(15.11.2018, 18:13)magihe schrieb: [ -> ]Danke.
Leider ist dies bei mir so leise, daß ich kein Wort verstehe (Lautstärke am Rechner und "am Video" stehen auf max.).
Zitat:Mitglieder des Europäischen Parlaments (MEP) haben zu dringendem Handeln aufgerufen, ...
... Schätzungen zufolge sind in der Europäischen Union (EU) eine Million Menschen von der Krankheit betroffen, aber die wirkliche Prävalenz von Lyme-Borreliose in der EU ist unbekannt. ...
... Die MEP sagten, die Kommission solle einheitliche Überwachungsprogramme einrichten und zur Erleichterung standardisierter diagnostischer Tests und Behandlungen mit den Mitgliedstaaten zusammenarbeiten. Sie forderten auch eine Meldepflicht in allen Mitgliedstaaten, die von der Krankheit betroffen sind, sowie die Förderung von individuellen Präventions- und Eindämmungsmaßnahmen gegenüber Zecken.
Die MEP forderten außerdem, evidenzbasierte Leitlinien zur klinischen Diagnose und Labordiagnose der Lyme-Krankheit zu erarbeiten und Ärzte dazu anzuhalten, klinische Untersuchungen auch dann durchzuführen, wenn die Serologie negativ ausfällt. ...
Zitat:... Die Lyme-Borreliose sei eine stille Epidemie, von der mittlerweile EU-weit eine Million Bürger betroffen sind. Sie werde immer noch zu wenig diagnostiziert, auch weil geeignete Tests fehlten.
Das Parlament fordert mehr Forschung, Überwachungsprogramme und eine Vereinheitlichung von Diagnostik und Behandlung. Dazu gehöre auch eine Meldepflicht für die Erkrankung in allen EU-Staaten.
Außerdem sollten eigene ICD-Diagnoseschlüssel für Borreliose in Früh- und Spätstadium geschaffen werden. Die Mitgliedstaaten werden gebeten, die Möglichkeiten zu klinischen Untersuchungen auszuweiten, sodass Ärzten eine Diagnose auch dann möglich ist, wenn der Serologietest negativ ausfiel.
Zitat:Außerdem sollten eigene ICD-Diagnoseschlüssel für Borreliose in Früh- und Spätstadium geschaffen werden. Die Mitgliedstaaten werden gebeten, die Möglichkeiten zu klinischen Untersuchungen auszuweiten, sodass Ärzten eine Diagnose auch dann möglich ist, wenn der Serologietest negativ ausfiel.Klinische Untersuchungen ausweiten? Was heisst denn das? Die Borreliose macht derart viele unspezifische klinische Symptome, dass das gar nicht realisierbar ist. Bleibt zu hoffen, dass dann nicht ein eng gefasster Symptomkatalog bleibt, wie er heute schon besteht. Und alle, die diese Symptome nicht haben, haben auch keine Borreliose, egal wie der Test ausfällt. Das haben wir schon.
Zitat:-Das Ausmaß der Epidemie stellt ein europäisches Gesundheitsproblem dar, so die Abgeordneten.
-fordert die Mitgliedstaaten auf, epidemiologische Daten und Berichte auszutauschen
-Die Europäische Kommission sollte einen EU-weiten Plan zur Bekämpfung der Krankheit ausarbeiten.
Die EU sollte Pläne zur Bekämpfung der Seuche, der "stillen Epidemie", die sich ausbreitet und rund eine Million Europäer betrifft, ausarbeiten. Die Europaabgeordneten äußerten ihre Besorgnis über die alarmierende Geschwindigkeit, mit der sich die Lyme-Borreliose in der gesamten EU ausgebreitet hat, in einer Resolution, die am Donnerstag von einer Handzeichenfolge angenommen wurde. Die Kommission sollte Pläne zur Bekämpfung der Seuche auf europäischer Ebene ausarbeiten, um der Schwere dieser stillen Epidemie gerecht zu werden, so die Abgeordneten. Das wahre Ausmaß der Lyme-Borreliose in der EU ist unbekannt, da es keine Statistiken über diese Krankheit gibt und die Vielfalt der Definitionen und Methoden zur Erkennung, Diagnose und Behandlung in der EU sehr groß ist, sagen die Abgeordneten. Die Europäische Kommission sollte einheitliche Überwachungsprogramme einführen und mit den Mitgliedstaaten zusammenarbeiten, um standardisierte Diagnosetests und -behandlungen zu erleichtern. Die Europaabgeordneten fordern außerdem eine Meldepflicht in allen von der Krankheit betroffenen Mitgliedstaaten sowie die Förderung individueller Präventions- und Kontrollmaßnahmen gegen Zecken, um die Ausbreitung der Borrelien einzudämmen.
Hintergrund Die Lyme-Borreliose ist die häufigste Zoonose in Europa mit geschätzten 650 000 -850 000 Fällen und einer höheren Inzidenz in Mitteleuropa. Die Infektion tritt im Frühjahrssemester (von April bis Oktober) auf, und die Borreliose wird als Berufskrankheit für Landwirte, Forstarbeiter und Feldforscher anerkannt. Infizierte Zecken und die Krankheit scheinen sich geografisch auszudehnen, wobei inzwischen auch Fälle in höheren Lagen und Breiten sowie in Städten erfasst werden. Verdächtige Ursachen sind unter anderem Veränderungen in der Landnutzung durch die Aufforstung von Böden mit geringer Qualität oder die Expansion von invasiven Pflanzen, Klimawandel, globale Erwärmung, übermäßige Luftfeuchtigkeit und andere Aktivitäten im Zusammenhang mit dem menschlichen Verhalten.
Weiterführende Informationen
Further informationAdopted text (15.11.2018)
Video recording of the debate (14.11.2018)
Question to the Commission
Zitat:Die Borreliose ist die häufigste und am weitesten verbreitete Zeckenkrankheit in Europa. Diese bakterielle Infektion kann das Nervensystem betreffen, und etwa 10 % der Infizierten sind gefährdet, eine Störung des zentralen Nervensystems zu entwickeln. Die Lyme-Borreliose ist mit Antibiotika behandelbar, obwohl derzeit kein zugelassener Impfstoff gegen diese Krankheit zur Prävention zur Verfügung steht. Darüber hinaus gibt es in der Europäischen Union keine genaue Beschreibung der Borreliose-Epidemiologie, und die Borreliose steht nicht auf der Liste der übertragbaren Krankheiten, die unter die epidemiologische Überwachung fallen. Infolgedessen fehlt es an Homogenität bei der zentralen Datenerfassung, Berichterstattung und Koordination der Lyme-Borreoliose.
1. Wird die Kommission die Borreliose in die europäische Liste der übertragbaren Krankheiten aufnehmen?
2. Wird die Kommission ein EU-Überwachungsprogramm zur Bekämpfung der Borreliose entwickeln?
3. Welche Maßnahmen ergreift die Kommission derzeit, um die Öffentlichkeit für die Borreliose zu sensibilisieren? Welche Maßnahmen gedenkt sie in Zukunft zu ergreifen?
4. Kann die Kommission erläutern, wie sie die Datenerhebungsmethoden in Bezug auf Screening und Behandlung, die in den Mitgliedstaaten für die Krankheit durchgeführt werden, verbessern will?
5. Welche konkreten Maßnahmen plant die Kommission, um die Behandlungspraktiken in der EU zu harmonisieren und eine ordnungsgemäße Diagnose und Untersuchung der Borreliose zu erleichtern?
6. Wird die Kommission die Mittel für die Forschung aufstocken, die sich auf die Methoden zur Diagnose der Borreliose sowie auf die Entwicklung einer Impfstoff- und Bakteriophagenbehandlung konzentrieren?
Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator
Zitat:...„Oft wird die Krankheit nicht rechtzeitig erkannt und nimmt einen schweren Verlauf, der direkt das zentrale Nervensystem der Betroffenen stört. Hier herrscht akuter Handlungsbedarf, es geht um unsere Sicherheit, wenn wir uns im Freien, besonders in Wäldern, bewegen“, so Mandl. Ein energisches, gemeinsames Eingreifen sei das Gebot der Stunde, denn „Krankheiten stoppen nicht an Landesgrenzen“, hält Mandl fest.
...
„Denn bisher haben wir in Europa keinen belastbaren Überblick über die Verbreitung und deren präzise Ursachen. Nur wenn wir für eine zuverlässigere frühzeitige Diagnose sorgen, können wir die Zahl der Fälle von schweren Verläufen senken. Das verbessert nicht nur die Lebensqualität der Erkrankten, sondern senkt auch die bisher hohen Behandlungskosten“, sagt Mandl. „Rund 330 Millionen Euro könnten in fünf Jahren eingespart werden, wenn wir erfolgreich sind.“
Zitat: Hier geht es zum gesamten Video-Stream, etwa ab 09:53:52 min (deutsche Simultanübersetzung)
Text: http://www.europarl.europa.eu/[b] (Entschließung)
- 15. Nov. 2018 EU-Parlamentarische Plenarsitzung - Thema: Borreliose (Lyme-Krankheit)
Hier geht es zum Video-Stream, [b]etwa ab 11:21:33 min (deutsche Simultanübersetzung):[/b]
[/b]
- [b]1. Februar 2018 EU-Ausschuss für Umwelt, öffentliche Gesundheit und Nahrungsmittelsicherheit im Europäischen Parlament,Thema: Lyme disease (Borreliose)[/b]
Zitat:Das Europäische Parlament,
(...)
1. äußert seine Besorgnis über das alarmierende Ausmaß der Verbreitung der
Lyme-Borreliose in der Bevölkerung Europas, zumal laut den verwendeten
Zählmethoden etwa 1 Million Bürger betroffen sind;
2. weist darauf hin, dass in allen Mitgliedstaaten in unterschiedlichem Umfang eine
Zunahme an Borreliose‑Erkrankungen zu verzeichnen ist, was diese Erkrankung in
Europa zu einem Gesundheitsproblem macht;
3. begrüßt die Fördermittel, die von der EU bis dato für die Forschung in Bezug auf die
Früherkennung und künftige Behandlung der Lyme-Borreliose bereitgestellt wurden
(etwa 16 Millionen EUR über Projekte wie ANTIDotE, ID-LYME und
LYMEDIADEX);
4. fordert weitere Finanzmittel für Methoden zur Diagnose und Behandlung der
Lyme-Borreliose; regt zu diesem Zweck an, die Forschungsanstrengungen weiter zu
fördern, und zwar sowohl im Hinblick auf eine Aufstockung der Mittel als auch im
Hinblick auf den Austausch epidemiologischer Daten, einschließlich Daten über die
Verteilung und die Prävalenz pathogener und nicht‑pathogener Genospezies;
5. fordert mehr internationale Zusammenarbeit bei Forschungsarbeiten zur
Lyme-Borreliose;
6. ersucht die Kommission, möglichst viele Informationen über Screening‑Verfahren für
die Lyme-Borreliose und zu deren Behandlung in den Mitgliedstaaten zu sammeln;
7. fordert die Einführung der Meldepflicht für die Lyme-Borreliose in allen
Mitgliedstaaten;
8. fordert die Kommission auf, die Zusammenarbeit und den Austausch bewährter
Verfahren unter den Mitgliedstaaten im Hinblick auf die Überwachung, Diagnose und
Behandlung der Lyme-Borreliose zu fördern;
9. begrüßt, dass die Lyme-Borreliose von einigen Mitgliedstaaten auf der Grundlage einer
spezifischen Methode in ihr nationales Überwachungssystem aufgenommen wurde;
10. fordert die Kommission auf, einheitliche Überwachungsprogramme einzurichten und
gemeinsam mit den Mitgliedstaaten daran zu arbeiten, die Standardisierung der
Diagnosetests und der Behandlungsverfahren voranzubringen; fordert die Kommission
auf, Borreliose als Berufskrankheit von in Land- und Forstwirtschaft Tätigen und
Feldforschern (etwa Biologen, Geologen, Landvermessern und Archäologen)
anzuerkennen;
11. fordert, dass Maßnahmen zur individuellen Prophylaxe und zur Kontrolle der
Zeckenpopulation in den Mitgliedstaaten durchgeführt werden, um der Verbreitung des
Borreliose‑Bakteriums vorzubeugen;
12. fordert, dass evidenzbasierte Leitlinien zur klinischen und labortechnischen Diagnose
der Lyme-Borreliose ausgearbeitet werden; fordert, dass im Rahmen des
ICD‑Diagnoseschlüssels zwischen dem Frühstadium und dem Spätstadium der
Lyme-Borreliose unterschieden wird; fordert auch getrennte ICD-Diagnoseschlüssel für
die einzelnen Symptome im Spätstadium der Lyme-Borreliose;
13. fordert, dass die Kommission auf der Grundlage der bewährten Verfahren in der EU
Leitlinien für die Ausbildung niedergelassener Ärzte veröffentlicht, um die Diagnose
der Lyme-Borreliose und entsprechende Screening-Untersuchungen zu fördern;
14. fordert die Mitgliedstaaten auf, verstärkt klinische Untersuchungen einzusetzen, so dass
Ärzte selbst dann eine Lyme-Borreliose diagnostizieren können, wenn die serologischen
Untersuchungen negativ sind, um darauf hinzuwirken, dass die Patienten keinem
Therapiestillstand ausgesetzt sind;
15. fordert die Kommission auf, das Ausmaß des Phänomens zu prüfen, dass sich manche
Patienten lange um eine korrekte Diagnose und Behandlung der Lyme-Borreliose
bemühen müssen, und insbesondere, wie viele Patienten sich in einen anderen Staat
begeben, um sich dort behandeln zu lassen, und fordert die Kommission ferner auf, die
diesbezüglichen finanziellen Auswirkungen zu bewerten;
16. fordert die Planung und Durchführung innovativer Projekte, die zu einer besseren
Datenerfassung und zu wirksameren Bildungs- und Sensibilisierungsmaßnahmen
beitragen können;
17. begrüßt den Durchführungsbeschluss (EU) 2018/945 vom 22 Juni 2018 der
Kommission über die durch epidemiologische Überwachung zu erfassenden
übertragbaren Krankheiten und damit zusammenhängenden besonderen
Gesundheitsrisiken sowie über die entsprechenden Falldefinitionen1, der die Lyme-
Borreliose umfasst;
18. betont, dass die Aufnahme der Lyme-Borreliose in das europäische Netz für die
epidemiologische Überwachung es den Patienten ermöglicht, von folgenden Vorteilen
eines robusten und strukturierten Gesundheitssystems zu profitieren: ständige
Kommunikation zwischen den zuständigen nationalen Behörden, schnelle und
zuverlässige Ermittlung von Lyme-Borreliose-Fällen in der Union, gegenseitige
Unterstützung bei der Analyse und Interpretation der gesammelten Überwachungsdaten
und Einsatz von Instrumenten, die notwendig sind, um die Verbreitung dieser Krankheit
beim Menschen einzudämmen;
19. fordert die Mitgliedstaaten auf, Kampagnen zur Information und Sensibilisierung der
Bevölkerung und aller interessierten Kreise über die Existenz der Lyme-Borreliose
durchzuführen, und zwar in erster Linie in den Regionen, in denen die Lyme-Borreliose
besonders stark verbreitet ist, und weist darauf hin, dass sie dabei auf die logistische
Unterstützung der Kommission zurückgreifen können;
20. fordert die Kommission auf, einen europäischen Plan zur Bekämpfung der
Lyme-Borreliose auszuarbeiten, der der Schwere dieser stillen Epidemie angemessen
ist, und unterstützt die Einrichtung eines europäischen Netzes zur Bekämpfung der
Lyme-Borreliose unter Einbeziehung der einschlägigen Interessenträger;
21. fordert die Kommission und die Mitgliedstaaten auf, für Personen, die ein hohes Risiko
haben, an Lyme-Borreliose zu erkranken – etwa im Freien tätige Personen –,
gemeinsame Präventionsleitlinien zu veröffentlichen sowie ferner Leitlinien für eine
standardmäßige Diagnose und Behandlung;
22. fordert die Kommission auf, präventive Borreliose-Untersuchungen sowie eine Methode
für die rasche Behandlung der Krankheit und die Überwachung des Krankheitsverlaufs
bei in Land- und Forstwirtschaft Tätigen und Feldforschern einzuführen;
23. beauftragt seinen Präsidenten, diese Entschließung der Kommission zu übermitteln.