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Normale Version: Borreliose - Diagnose und Infusionstherapie 12 Wochen?
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https://deubo.de/userfiles/downloads/Leitlinien.pdf

Hier kann man auch nochmal gut nachlesen, wie welche Antibiotika wirken.
M.E. ist es sinnvoll, wenn das Antibiotikum liquorgängig ist (gerade bei Neuroborreliose) und auch wirksam bei zystischen Formen ist.
Mein Arzt hat mir eher Metronidazol empfohlen für 10 Tage (anstatt nur Ceftriaxon). Ein „Versuch“ ist es wert, da es kein langer Zeitraum ist. Und wenn es nicht hilft, kann man immer noch einen längeren Zeitraum ein anderes Antibiotikum einnehmen (Minocyclin oder Doxycyclin z.B. nebst „Zystenknackern“ wie Hydroxycloroquin).
Allerdings wäre ich auch vorsichtig bei einer so langen Antibiose, weil dadurch meist andere Symptome schlimmer werden, bspw. Fatigue usw).
Der Spezi hat ebenfalls empfohlen, die Borrelien immer wieder zu „überraschen“.
Ich würde auf jeden Fall Artemisia 400mg tägl. nehmen (hab ich auch über ein paar Monate).
Bei mir war der Durchbruch gegen die Bakterien (Borrelien und Bartonellen) eine Hyperthermie (2x)nebst Metronidazol 10 Tage. Aber das ist ja leider bei jedem anders!
Und evtl. war es dann die Kombi, da bei der Hyperthermie die Borrelien ja „herausgelockt“ werden und dann erwischt sie das Antibiotikum.

Mein Arzt sagte aber auch, wenn man sich die hohen Kosten der Hyperthermie sparen will, könnte man stattdessen während der Antibiose bspw. jeden Tag in die Sauna gehen so lange wie man es aushält (das glaub ich aber nicht so 100%, dass es den gleichen Effekt hat wie eine Hyperthermie, bei der man wirklich 4 Stunden lang 40 Grad Fieber erzeugt)…

Liebe Grüße, gute Besserung und viel Erfolg wünsche ich dir!
(30.03.2024, 20:22)Lelui schrieb: [ -> ]Mein Arzt sagte aber auch, wenn man sich die hohen Kosten der Hyperthermie sparen will, könnte man stattdessen während der Antibiose bspw. jeden Tag in die Sauna gehen so lange wie man es aushält

Dr. Kurt E. Müller, der "Sehnenpapst", hat bei seinem Vortrag 2015, bei dem ich war, von Sauna und Thermalbädern abgeraten, da dies den Körper nur in den oberen Schichten erwärmt und somit die Borrelien in die Sehnen treibt. (Anders verhält es sich bei Infrarotsauna, da dabei der Körper insgesamt aufgeheizt wird.)
Und wenn die Viecher erstmal in den Sehnen drin sitzen, dann bekommt man sie nicht mehr so einfach raus (Sehnen sind nicht bzw. so gut wie nicht durchblutet, deshalb kommt auch nichts an - kein Schmerzmittel und auch kein AB). Ich spreche da aus eigener langjähriger Erfahrung... [Bild: sad.gif]


(Ich glaube, es war dieser Vortrag hier: http://borreliose-shg-brandenburg.de/aud...-11-12.mp3
Wenn nicht, trotzdem interessant.)
(30.03.2024, 17:22)Wusel123 schrieb: [ -> ]
(30.03.2024, 12:18)micci schrieb: [ -> ]Hallo Wusel, 

ich habe dir eine Nachricht geschickt.  Du kannst sie in deinem privaten Ordner finden  Shy
LG
micci
Danke, aber die scheint bei mir nicht angekommen zu sein. Habe keine neue Nachricht erhalten.
LG
Wusel123

entschuldige, ich habe da was verwechselt  Icon_doof
So, es geht los, geplant sind 12 Wochen 5x pro Woche Ceftriaxon als Infusion.
Für den Darm soll ich parallel dazu Mutaflor einnehmen.
Außerdem natürlich bereits seit 2 Wochen täglich das für mich zusammengestellte Rund-um-Paket mit Vitaminen, Q10-Enzymen etc. (da hatte ich einige Defizite).

Alle 2 Wochen dann kleines Blutbild, Kreatinin, GPT, Lipase sowie Ultraschall (wg. möglicher Gallensteinbildung durch Ceftriaxon).
Ein Medikament für die Galle wurde mir erst mal nicht verordnet.

Habt Ihr dazu noch Tipps, was zu beachten wäre?
Z. B. viel trinken,
Infusion morgens nüchtern oder lieber etwas essen vorher?
Spezielle Ernährung, um Gallensteine vorzubeugen (hatte ich noch nie)?
etc.

Was ist empfehlenswerter: täglich neu stechen oder Nadel mehrere Tage drin behalten?
Kann man damit eigentlich (mäßigen) Sport machen?

Noch etwas: Kennt jemand eine preiswerte (möglichst deutschsprachige) Quelle im Ausland (Dänemark) für Ceftriaxon?

Grüße
Wusel123
(07.04.2024, 09:47)Wusel123 schrieb: [ -> ]Habt Ihr dazu noch Tipps, was zu beachten wäre?

Wegen Zeitnot nur schnell paar Stichpunkte von mir:
  • 2 g Ceftriaxon-Pulver nicht in den vom Hersteller vorgesehenen 50 ml NaCl, sondern in 100 ml auflösen (bei 4 g mind. 125 ml).
  • Laaaaaaaangsam einlaufen lassen, sonst gibt's schnell Venenentzündungen. 100 ml nicht unter 30 min. Notfall drehste an diesem kleinen Rädchen selbst, damit es langsamer in den Schlauch tropft. (Entzündete Venen tun nämlich nicht nur bei jeder kleinen Bewegung weh, sondern kannste dann auch erstmal vergessen in Sachen Infusionen.)
  • Damit es gar nicht erst zu Gallensludge kommt, zwei Stunden VOR jeder Infusion zwei Kapseln Natu Hepa 600 (Artischockenpräparat) schlucken - so der Tip eines bekannten Borreliose-Spezis auf einem Vortrag, der generell nur 4 g gibt.
  • Thema Sport: Guck doch erstmal, wie es Dir mit den Infusionen geht. Ist wie bei jedem anderen Medikament. Vergiß nicht, daß der Körper schon arg belastet ist durch die Erregerlast und dann auch noch durch die Infusionen selbst und das Medikament. Also mach ruhig, gib ihm ausreichend Erholungsphasen. Im Schlaf arbeitet das Immunsystem übrigens auf Hochtouren.
  • Täglich stechen geht, wenn der Stechende stechen kann. (Sobald die Ceftriaxon-Infusion brennt wie Feuer, Nadel raus und neu, denn dann wurde die Vene durchstochen und das Zeug läuft ins Gewebe.) Meine damalige Ärztin hat jedes Mal neu gestochen, weil sie schlechte Erfahrungen mit Zugängen (Verweilkanülen) gemacht hatte, die nicht sauber waren. Andere Ärzte schwören auf Zugänge.
  • Nüchtern oder nicht, steht im Beipackzettel.
Alles Gute Dir! Icon_spritze
(07.04.2024, 12:18)Filenada schrieb: [ -> ]
(07.04.2024, 09:47)Wusel123 schrieb: [ -> ]Habt Ihr dazu noch Tipps, was zu beachten wäre?

Wegen Zeitnot nur schnell paar Stichpunkte von mir:
  • 2 g Ceftriaxon-Pulver nicht in den vom Hersteller vorgesehenen 50 ml NaCl, sondern in 100 ml auflösen (bei 4 g mind. 125 ml).
In dem Kombipack des Herstellers sind jeweils 40ml Lösung pro Infusion enthalten, entspricht auch der Anleitung. Glaube kaum, dass der Arzt daran etwas verändert.

(07.04.2024, 12:18)Filenada schrieb: [ -> ][*]Laaaaaaaangsam einlaufen lassen, sonst gibt's schnell Venenentzündungen. 100 ml nicht unter 30 min. Notfall drehste an diesem kleinen Rädchen selbst, damit es langsamer in den Schlauch tropft. (Entzündete Venen tun nämlich nicht nur bei jeder kleinen Bewegung weh, sondern kannste dann auch erstmal vergessen in Sachen Infusionen.
ok, 30 Min steht auch in der Anleitung.

(07.04.2024, 12:18)Filenada schrieb: [ -> ][*]Damit es gar nicht erst zu Gallensludge kommt, zwei Stunden VOR jeder Infusion zwei Kapseln Natu Hepa 600 (Artischockenpräparat) schlucken - so der Tip eines bekannten Borreliose-Spezis auf einem Vortrag, der generell nur 4 g gibt.
Könnte ich machen. Profylaktisch sei dies lt. dem ausführenden Arzt nicht unbedingt notwendig, außerdem nehme ich schon mehr als genug Präparate...

(07.04.2024, 12:18)Filenada schrieb: [ -> ][*]Thema Sport: Guck doch erstmal, wie es Dir mit den Infusionen geht. Ist wie bei jedem anderen Medikament. Vergiß nicht, daß der Körper schon arg belastet ist durch die Erregerlast und dann auch noch durch die Infusionen selbst und das Medikament. Also mach ruhig, gib ihm ausreichend Erholungsphasen. Im Schlaf arbeitet das Immunsystem übrigens auf Hochtouren.
Na gut, mal sehen. Wie sieht das in Bezug auf Verweilkanülen aus, falls ich nicht täglich stechen lassen möchte?

(07.04.2024, 12:18)Filenada schrieb: [ -> ][*]Täglich stechen geht, wenn der Stechende stechen kann. (Sobald die Ceftriaxon-Infusion brennt wie Feuer, Nadel raus und neu, denn dann wurde die Vene durchstochen und das Zeug läuft ins Gewebe.) Meine damalige Ärztin hat jedes Mal neu gestochen, weil sie schlechte Erfahrungen mit Zugängen (Verweilkanülen) gemacht hatte, die nicht sauber waren. Andere Ärzte schwören auf Zugänge.
Bin gespannt, wie gut die das können, ich werde berichten.

(07.04.2024, 12:18)Filenada schrieb: [ -> ][*]Nüchtern oder nicht, steht im Beipackzettel.

Nein, leider nicht. Gibt's da Erfahrungswerte?
Man kann sich 100 ml NaCL extra inna Apotheke kaufen und die dem Doc inne Hand drücken. Hab ich damals auch so gemacht.
Oder hat er selbst bessere Erfahrungen mit 40 ml gemacht? Also in seinen eigenen Venen?
Und wenn Du und Dein Arzt meinen, Du schluckst schon genug... Nun ja, kannste alles halten wie 'n Dachdecker. Icon_nixweiss
Waren nur gutgemeinte Ratschläge aus eigenen Erfahrungen und denen vieler anderer hier und meiner SHG damals. Viele von uns wären froh gewesen, wenn uns das jemand so vorgekaut (und selbst getestet!) aufgelistet hätte. Denn die körperlichen Konsequenzen trägt immer der Patient, nie der Arzt.
Hallo Wusel,

Zitat:...täglich neu stechen oder Nadel mehrere Tage drin behalten?

Ich hab das ganz indiviuell mit der Praxis damals immer wieder neu abgestimmt... Manchmal haben wir die Verweilkanülen mal für 2 oder 3 Tage drin gelassen und manchmal auch wieder nicht. Also, ich würde das austesten, womit du dich selbst am besten arrangieren kannst. Tgl. stechen wollte ich aber nicht, weil meine Venen sehr schnell "platzen" und zudem noch schwer zu finden sind.

Zitat:Nüchtern oder nicht, steht im Beipackzettel...

Für Ceftriaxon muss man nicht nüchtern sein, außer natürlich da wird noch etwas Anderes mit behandelt an dem Tag, da dürfte dich aber dein Arzt dann schon auch drauf hinweisen. Ich hab ganz normal gefrühstückt... ...und gut getrunken für die Venen. :)

Ansonsten hab ich da auf die Erfahrungswerte meines Arztes vertraut und hat bei mir alles gut geklappt. :)

Für die Leber ist schon gut, du unterstützt sie während Ceftriaxon. Dann würde ich notfalls vllt. lieber was Anderes weglassen (von den anderen Ergänzungsmitteln) falls es dir zuviel wird, bzw. auch deinen Arzt fragen nochmal.
Ich nehme sowieso Ursofalk, weil ich eine Lebererkrankung habe und hab daher nichts weiter gebraucht.

Weißt du schon, was du an den Wochenenden machen willst? Wird da pausiert?

Ich wünsche schonmal gutes Gelingen.

LG
Susanne
(07.04.2024, 15:55)Filenada schrieb: [ -> ]Waren nur gutgemeinte Ratschläge aus eigenen Erfahrungen und denen vieler anderer hier und meiner SHG damals. Viele von uns wären froh gewesen, wenn uns das jemand so vorgekaut (und selbst getestet!) aufgelistet hätte. Denn die körperlichen Konsequenzen trägt immer der Patient, nie der Arzt.
Dafür bin ich Dir auch dankbar. Ich muss nur mal sehen, was ich davon realisieren kann. Das mit der größeren Menge NaCl werde ich ansprechen und ggf. auch das Natu Hepa 600 besorgen, mal  sehen.  

Treten beim ersten Mal eigentliich allergische Reaktionen öfter auf?

Und hat jemand vielleicht noch einen Tipp, wo man Ceftriaxon billiger bekommt (Dänemark?)?

Susanne_05 schrieb:Weißt du schon, was du an den Wochenenden machen willst? Wird da pausiert?
Ja, da wird pausiert. Also wöchentlich 5x Infusion + 2x Pause. Geht ja auch nicht anders, die Arztpraxis hat nur MO-FR geöffnet.
(07.04.2024, 21:22)Wusel123 schrieb: [ -> ]Ja, da wird pausiert. Also wöchentlich 5x Infusion + 2x Pause. Geht ja auch nicht anders, die Arztpraxis hat nur MO-FR geöffnet.

Meine Ärztin hatte mir damals für die Wochenenden 'ne Überweisung für die Rettungsstelle gegeben. Dort hab ich das vorher abgesprochen, damit alles klappt.
Ein Freund bekam von ihr auch 'ne Überweisung und holte sich - aufgrund meiner Erfahrungen - die Infus in einem "kleinen" Krankenhaus. Das war besser, weil nicht sone Hektik wie inna Großstadt-Rettungsstelle.
Man muß dann natürlich alles mitbringen, nicht nur das Medikament, sondern auch das Infusionsbesteck (egal ob die das dann nehmen oder nicht).

Zitat:Treten beim ersten Mal eigentliich allergische Reaktionen öfter auf?

Das kann Dir bei allen Medikamenten u. a. passieren. Deshalb auf jeden Fall die ersten Infusionen unter ärztlicher "Aufsicht" und (vor allem wenn Allergien oder Unverträglichkeiten ggü anderen Dingen bekannt sind) nach der Infusion lieber noch ein bißchen dort sitzen bleiben.

Deine anderen Fragen kann ich Dir leider nicht beantworten.
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