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Normale Version: Erreger in Berliner Zecken
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3 Zeckenarten aus Berlin/Brandenburg wurden nach Erregern untersucht.

Bei 2,5 %(I. ricinus)/3 %(I. hexagonus) wurden Babesien gefunden (Babesia microti, capreoli und venatorum).

Rickettsien ( Rickettsia raoulti, helvetica und monacensis) wurden in 61% (I. ricinus), 44% (I. hexagonus) und 39% (D. reticulatus) gefunden.

Anaplasma phagocytophilum wurde in 6,5 % (I. ricinus); 3,9% (I. hexagonus) und Candidatus Neoehrlichia mikurensis in 4,3 % (I. ricinus); 5,9 % (I. hexagonus) der Zecken nachgewiesen.

Borrelien ( Borrelia afzelii, Borrelia garinii, Borrelia burgdorferi sensu stricto und Borrelia miyamotoi) wurden in 11.6% (I. ricinus) und 11.2% (I. hexagonus) gefunden.

Bei 20 % (I. ricinus) und 59 % (I. hexagonus) der Zecken war mehr als ein Erreger vorhanden.

65% (I. ricinus), 59% (I. hexagonus) und 64% (D. reticulatus) der Zecken hatten Erreger.

Zecken mit Anaplasmen trugen sehr häufig ebenfalls Rickettsien in sich.

http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25441762
Das nationale Referenzzentrum vertritt die Auffassung, dass es in Deutschand keine humanpathogene Babesien gibt, deshalb finde ich das eine interessante Studie.

Ehemaliges Mitglied

Aus #1
diese Burschen waren mir nicht gleich geläufig:
Zitat: Borrelia miyamotoi
siehe:
http://m.aerzteblatt.de/news/47413.htm
Nachtrag
" Nicht ausschliessen lasse sich ferner, schreiben die Wissenschafter weiter, dass Infektionen mit dem japanischen Erreger häufiger vorkämen als gemeinhin vermutet. Denn bis vor kurzem gab es noch keinen Labortest, um diese nachzuweisen. "
Aus:
http://www.nzz.ch/wissenschaft/medizin/r...1.18366021
Schade finde ich, daß nirgendwo erwähnt wird, wieviele Zecken getestet wurden.
Im vollen Artikel wird es erwähnt, der ist hier zu finden:

http://www.parasitesandvectors.com/conte...0535-1.pdf

Es waren 1728 Zecken, also eine ganze Menge von den Drecksviechern, die an Hunden gesammelt worden sind.
Auf jeden Fall muss beachtet werden, dass das Risiko sich mit Rickettsien zu infizieren vermutlich immer noch unterschätzt wird, obwohl es in der Schweiz mal auch sehr hohe Zahlen gab.

Babesia microti und Borrelia miyamotoi wurde auch dieses Jahr in Süddeutschland gefunden. Bei Babesien waren in 3,5 % der Zecken.
http://forum.onlyme-aktion.org/showthread.php?tid=5309

Dass es potentiell humanpathogene Babesien gibt, wird glaube ich nicht bestritten, sondern, dass es (fast) keinen beschriebenen Fall einer Babesiose in Deutschland gab.

Es wird auch darüber diskutiert, inwieweit Babesien bei immunkompetenten gesunden Menschen selbstlimitierend sind.

Hier gibt's einen Fallbericht aus Spanien einer akuten Babesiose:
http://wwwnc.cdc.gov/eid/article/20/04/13-1409_article