RE: Viele Beschwerden - bisher keine Diagnose - Borreliose? -
Fontus - 03.11.2013
Schilddrüse scheint okay (TSH, ft3 und ft4 im Normbereich), Vitamine D und B12 auch. Magnesium habe ich zum Testen mal vier Wochen genommen und habe keinen Unterschied bemerken können.
Chlam. trachomatis Antikörper habe ich nicht, Für Chlam. pneumononiae sind IgG positiv.
RE: Viele Beschwerden - bisher keine Diagnose - Borreliose? -
Regi - 04.11.2013
Warst du schon beim Urologen? C. trachomatis kann man auch mit PCR im Urin untersuchen. Wenn diese Dinger ursächlich für das Brennen/Jucken sind, sind die Chancen gross, dass ein Direktnachweis gelingt. Wie bereits erwähnt, würde ich auf AK-Tests nichts geben, solange nicht klar ist, welche Auswirkungen die Leukopenie auf die Ergebnisse haben könnte. Intuitiv würde ich das Brennen/Jucken in der Harnröhre als DIE heisse Spur betrachten. Eine Menge Infektionen können Allgemeinsymptome machen. Candida (Pilze) könnten da auch dazugehören, obwohl auch das umstritten ist. Die Schulmedizin ist da halt sehr pragmatisch. Was nicht nachgewiesen ist, gibt es nicht - auch wenn es gar keine entsprechende zuverlässige Diagnostika gibt.
Die Borreliose würde ich auch nicht einfach so wegwischen wollen. Ich selbst hatte auch einen positiven IgM-Blot mit der OspC-Bande (plus p41). IgG war negativ. Ich war schon im Spätstadium. Der Diagnose wurde erst gestellt als ein Direktnachweis aus Haut und Blut mittels PCR gelang. Bei dir ist die VlsE-Bande im IgG positiv. Die sollte eigentlich auf Aktivität hinweisen, wird nur nicht von den Labors so interpretiert. Weiss auch nicht, warum das so ist.
Zitat:IgG-Antikörper gegen VlsE sind als hochspezifische und hochsensitive Marker einer Borrelieninfektion beschrieben → bei gesichertem IgG-Antikörper gegen VlsE ist von einer Borrelien-Infektion auszugehen.
http://www.laborlexikon.de/Lexikon/Tabellen/21-Banden_Borrelien-Blot.htm
Siehe unterhalb der Tabellen
IgG bei C. pneumoniae ist diagnostisch nicht verwertbar, da grosse Teile der Bevölkerung im Verlauf des Lebens mit C. pneumoniae in Kontakt kommen. Die IgG sollen dann lebenslang nachweisbar bleiben wie bei vielen anderen Infektionen auch (Seronarbe).
Wie wurde denn bisher die Leukopenie erklärt, respektive was wurde dagegen unternommen? Hier wollte ich an deiner Stelle auch mehr Infos haben.
Wegen der möglichen Borreliose mit Ko-Infektionen würde ich auf jeden Fall nochmals einen von der Selbsthilfe empfohlenen Spezi aufsuchen und notfalls einen Therapieversuch machen wollen. Herpesviren wurden bei mir VOR der Borreliosetherapie mit einem Virustatika behandelt. Evtl. gibts bei dir auch eine entsprechende Behandlungsmöglichkeit beim EBV.
Last but not least ist der Ausschluss anderer möglicher Krankheiten das A und O bei der Borreliose-Diagnostik, wobei nie gesagt werden kann, ob der Patient "Flöhe und Läuse", also irgendeine Krankheit plus Borreliose hat.
RE: Viele Beschwerden - bisher keine Diagnose - Borreliose? -
Fontus - 04.11.2013
Beim Urologen war ich noch nicht.
Die Leukopenie hat bisher noch niemanden interessiert...
Den Gedanken, dass man natürlich "Läuse und Flöhe" haben kann, hatte ich auch schon.
Zum Spezi gehe ich in jedem Fall noch. Mal sehen, was dabei herauskommt.
RE: Viele Beschwerden - bisher keine Diagnose - Borreliose? -
amaz0ne - 04.11.2013
Ich habe ebenfalls eine Leukopenie, die auf meine Krebschemo zurückzuführen ist. Ich bin ohne weiteres davon ausgegangen, dass mein durch die Chemo geschwächtes Immunsystem relativ wenig Antikörper produzieren kann. Das war ja auch der Grund, warum die Borrelien überhaupt nach so vielen Jahren auf einmal so aktiv wurden. Bei mir sind in symptomlosen Jahren Titer ermittelt worden, die um ein Mehrfaches über dem lagen, was der Test im September ergeben hat. Damals hatte die Auseinandersetzung der AK mit dem Erreger noch Erfolg.
Meine HÄ war dann mit mir der Auffassung, dass die klinischen Symptome zusammen mit der Tatsache, dass sich ÜBERHAUPT AK gezeigt haben, als Beweis dafür gelten können, dass eine aktive Infektion vorliegt. Mit meiner Reaktion auf die AB war das dann endgültig evident.
Allerdings, trotz Leukopenie rangierten die Lymphozyten im oberen Bereich der Norm, und der IgG ebenso wie der Line Blot waren nicht grenzwertig, sondern immer noch klar positiv.
Ich gebe aber weiter zu bedenken, ich muß an sich ein klasse Immunsystem haben, das die Borrelien 25 Jahre in Schach und mir überdies auch alles andere an wesentlichen Infektionen vom Leib gehalten hat. Ich war so gut wie nie krank. Tja, bis ... naja. Jedenfalls lange Zeit.
LG Amaz0ne
RE: Viele Beschwerden - bisher keine Diagnose - Borreliose? -
Fontus - 05.11.2013
Hm, mein Immunstatus wurde auch bereits getestet, bis auf die niedrigen Leukos (3,3) war alles in Ordnung.
Lymphozyten auch am oberen Rand. Ich hatte bisher auch immer das Gefühl, eher ein gutes Immunsystem zu haben. Leider habe ich keine älteren AK-Werte. Mir kommt das alles rätselhaft vor.
Um so mehr bin ich gespannt, wie das vom Spezialisten beurteilt wird.
RE: Viele Beschwerden - bisher keine Diagnose - Borreliose? -
Donald - 06.11.2013
(14.10.2013, 18:36)Fontus schrieb: Mehrere Tests hinsichtlich Borreliose gaben aus Sicht der Ärzte keine Anhaltspunkte für eine aktive Infektion. Hier die Daten des letzten Tests:
EIA IgG: negativ
EIA IgM: grenzwertig (3,95 U/ml)
Westernblot IgG: grenzwertig, positive Bande VlsE
Westernblot: IgM, positiv, positive Bande:OspC,
Hallo Fontus,
grenzwertiger ELISA und positiver Bestätigungstest ist insgesamt als positiv zu werten. Positive IgM-Werte deuten auf eine ´eher frische Infektion.
Du hattest also wahrscheinlich einmal eine Borrelieninfektion, welche, ebenfalls wahrscheinlich, nie von alleine ausheilt.
Ob aktiv oder nicht, kann man serologisch kaum feststellen. Auch nicht die Schwere der Erkrankung.
LTT hat nur geringe Aussagekraft. Offiziell ist er garnicht anerkannt.
Daß Deine Beschwerden von Borreliose herrühren, ist gut möglich, aber leider schwer nachzuweisen.
Bist Du an Deinem Schienbein empfindlich, wenn Du mit dem Fingerknöchel draufdrückst?
Gruß
Donald
RE: Viele Beschwerden - bisher keine Diagnose - Borreliose? -
Fontus - 06.11.2013
Wie lange ist denn eine Infektion "frisch"? Habe die Beschwerden seit etwa einem Jahr.
Die ersten Borreliose-Tests waren auch vor etwa einem Jahr und sahen ähnlich aus (allerdings anderes Labor).
Ja, das Schienbein reagiert empfindlich auf Druck, so wie z. B. aktuell auch die Fingergelenke oder die Hand- und Sprunggelenke eher bei Belastung schmerzen.
RE: Viele Beschwerden - bisher keine Diagnose - Borreliose? -
Donald - 06.11.2013
(06.11.2013, 09:41)Fontus schrieb: Wie lange ist denn eine Infektion "frisch"?
Hallo Fontus, die IgM kommen als erstes und gehen dann meist langsam zurück. Die IgG kommen wenige Monate später und persistieren. Dieses Schema ist aber sehr vage mit vielen individuellen Ausnahmen.
Daß sich bei Dir ein Jahr lang kaum etwas geändert hat, wie Du sagst, erschwert die zeitliche Einordnung passt nicht recht ins Lehrbuchschema. Eigentlich müßtest Du nach einem Jahr schon eindeutig positiven IgG-Elisa haben.
Vielleicht ist das der Grund, warum die Ärzte nicht von einer aktiven Borreliose ausgehen?
Druckempfindliches Schienbein ist etwas, was recht oft als ausgesprochen typisches Borreliosesymptom genannt wird. Die meisten anderen Symptome sind ja leider recht unspezifisch.
Gruß
Donald
RE: Viele Beschwerden - bisher keine Diagnose - Borreliose? -
Fontus - 15.11.2013
Noch eine Nachfrage: VlSE ist ja hochspezfisch. Aber wenn nur VlSE positiv ist, ist dann nicht die Gefahr groß, dass es sich um eine unspezifische Reaktion oder eine Kreuzreaktion handelt?
Nicht umsonst müssen ja zwei Banden positiv sein, damit IgG als positiv gewertet werden.
Bei den IgM sieht es ja auch so aus, dass nur eine Bande (OspC) positiv ist.
Gruß Fontus
RE: Viele Beschwerden - bisher keine Diagnose - Borreliose? -
Lychee - 01.06.2015
Hallo Fontus,
ich habe dieselben Beschwerden.
Bei mir sind Mykoplasmen die Auslöser dafür.
LG