RE: Kann mir jemand weiterhelfen ?! -
Markus - 09.01.2016
Besorge mal alles an Blutwerten, was du hast, und stelle sie hier ein.
RE: Kann mir jemand weiterhelfen ?! -
Luddi - 09.01.2016
Deine Geschichte erinnert mich an meinen eigenen Parcours. Viele hier können nachfühlen wie es dir geht, denn einige trifft es wirklich ganz schlimm und Du scheinst dazu zu gehören. Nun bist Du aber schon mal entscheidende Schritte weiter als am Anfang: erstens wurde Borreliose diagnostizert und zweitens hast Du einen Arzt gefunden, der dir glaubt, dass Deine Beschwerden davon kommen. Einige - und ich gehöre auch dazu - müssen lange Zeit Antibiotika nehmen, damit sich ihr Zustand bessert. Andere kommen mit kürzeren Zyklen aus. Wenn Du zu ersten Gruppe gehörst, dann sind 4 Wochen ein sehr kurzer Zeitraum, der bei mir nicht ausgereicht hat. (Ich hatte zuerst auch nur 4 Wochen Doxy und dann mehrere Monate nichts, in denen es immer schlimmer wurde). Seit ich durchgängig eine Kombiantibiose mache, geht es mir besser. Du hast Glück, dass Du mit dem Arzt in Rheinstetten (meine Heimatstadt) einen Arzt hast, der selbst an Borreliose leidet und deshalb viel Verständnis für Patienten hat. Fasigyne (Tinidazol) ist ein gutes Mediament. Ich würde dir empfehlen dazu noch Minocyclin und Azithromizin zu nehmen. Damit hättest Du eine Kombination, die alle Zustände der Borrelien abdeckt. (Ich schicke dir die Adresse eines weiteren Spezi im Südwestdeutschen Raum, damit Du dir eine Zweitmeinung einholen kannst). Das Wichtigte ist Geduld. Viele Betroffene, die wieder gesund wurden, berichten, dass die ersten zwei Jahre schrecklich waren. Stelle dich also auf eine sehr langsame Besserung ein. Leider hast Du dir auch noch eine Krankheit "ausgesucht", die in der Schulmedizin sehr umstritten ist. Die meisten Mediziner sind der Meinung, dass der Erreger nach einem kurzen AB Zyklus tot sind. Das ist nach meiner Meinung und nach Meinung einiger Borreliose-Spezialisten falsch. Aus diesem Grund zahlen aber die Kassen keine Behandlung, d.h. Du musst Deine AB auch noch selber bezahlen, weil dir keiner glaubt, dass sie für dich überlebensnotwendig sind. Checke auch mal die Co-Infektionen (vor allem Babesien und Bartonellen wären interessant, da man hier noch mal mit anderen Medikamenten ran muss). Babesien können auch anhand der Symptome erkannt werden z.B. durch Frieren, starkes Schwitzen, Nachtschweiss, Nackenschmerzen, Lufthunger.
Ich drücke dir die Daumen. Verliere die Geduld nicht und vor allem nicht die Hoffnung, dass Du wieder komplett gesund wirst und lass dir blos nix einreden. Es war für mich schwer zu akzeptieren, dass Ärzte, denen ich bislang vertraut hatte, sich komplett irren bei Borreliose. Es ist schrecklich, aber so ist es nunmal.
lg luddi
RE: Kann mir jemand weiterhelfen ?! -
Vale - 09.01.2016
Nur die Geduld nicht verlieren muss ich mir auch jeden Tag selber sagen !
Hier wird man verstanden ,ich bedanke mich schonmal im Voraus.
Werde versuchen am Montag meinen Arzt telefonisch zu erreichen und nach einer Kombi zu fragen.
Und die co Infekte lass ich nochmal abchecken
RE: Kann mir jemand weiterhelfen ?! -
Luddi - 09.01.2016
noch ein Tipp, weil Du geschrieben hast, dass Deine Mitochondrien im Keller waren: Ubiquinol, ACC Hustenlöser... das hat bei mir geholfen, um das ATP zu heben.
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borrärger - 10.01.2016
Du solltest auf jeden Fall Deine Blutwerte einstellen, was wurden denn für Tests gemacht? Ich nehme an, ein Elisa mit Western Blot. Ich hoffe, daß Du auch einen Ltt gemacht hast, wenn Du bei einem guten Arzt bist. Was allerdings nur möglich ist, oder war, nach ca. mindestens fünf-, besser sechs Wochen Abstand nach den letzten Ab, da donst die Ergebnisse verfälscht werden. Genauso ist es auch bei den Co. Infektionen. Die Test sind leider alle nicht die Zuverlässigsten, wie Du inzwischen vielleicht schon weißt.
Ich hoffe Du nimmst auch Darmbakterien um Durchfälle zu vermeiden und vielleicht einen Magenschutz (den ich immer empfehle, da ich mir selbst den Magen verdorben habe. )
Ich nehme aber an, daß Deine Ärzte sich Ihrer Sache schon sicher sind, wenn Sie Dir solche Ab verschreiben.
Besser wäre gewesen Co. Infektionen schon vor den Ab zu testen, dann kann man gezielt Ab verwenden die andere Übeltäter mit erwischen. Tinidazol und Minocyclin deckt aber vieles sowieso schon mit ab. Einen Elisa Test auf Co. Infektionen mußt Du aber nicht selbst bezahlen, daher würde ich Ihn vielleicht in Deinem Fall trotzdem machen,wenn der Arzt dazu bereit ist. Wie Zuverlässig, die Ergebnisse aber unter Ab sind kann ich Dir nicht sagen. Aber ich denke nicht dass Infektionen auftauchen, die nicht da sind, eher umgekehrt. Die höhe der Werte werden aber bestimmt schon verfälscht. Den LTT mußt Du selber zahlen, er ist zuverlässiger wie die anderen Tests, kostet meist zwischen 100 und 150€, das würde ich mir aber sparen unter Ab.
Sollten Bakterien wirklich die Ursache des ganzen Übels sein, was ja naheliegend scheint, würde ich , wie Luddi, dazu raten fleißig Ab zu nehmen. Vorallem wenn Du es gut verträgst. Ich denke , daß die ersten Therapiene eigentlich besonders gut wirken und lange durchgezogen werden sollten, denn sonst kann leicht passieren was Luddi beschrieben hat, die Bakterien vermehren sich und später wird es schwerer sie zu erwischen. Ich habe mir mit Pausen bestimmt geschadet. Aber man sollte dann eigentlich auch Gewißheit haben. Was mich wundert, daß Du bisher, auch unter Ab keine Besserung gespürt hast. das war bei mir immer ganz anders. Aber auch da gehen die Erfahrungen auseinander.
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Luddi - 10.01.2016
(10.01.2016, 00:09)borrärger schrieb: Was mich wundert, daß Du bisher, auch unter Ab keine Besserung gespürt hast. das war bei mir immer ganz anders. Aber auch da gehen die Erfahrungen auseinander.
@vale Du schreibst hierzu "Beschwerden nach wie vor".. Hat sich denn gar nix getan während der Mino-Therapie? Oder meinst du damit, dass es zwar besser geworden ist und aber jetzt noch Beschwerden da sind. Das wäre in der Tat ein wichtiger Punkt. Ich habe damals bei der ersten Antibiose schon eine Verbesserung gespürt, die aber dann nicht angehalten halt.
lg luddi
RE: Kann mir jemand weiterhelfen ?! -
Heinzi - 10.01.2016
(10.01.2016, 00:09)borrärger schrieb: Was allerdings nur möglich ist, oder war, nach ca. mindestens fünf-, besser sechs Wochen Abstand nach den letzten Ab, da donst die Ergebnisse verfälscht werden.
Das wird für den LTT immer gesagt. Sind die Werte dann eigentlich falsch positiv oder falsch negativ wenn man die Analyse zu kurz nach AB macht d.h. reagieren die Lymphozyten unter AB zu schwach bzw. läuft man Gefahr, nur zunächst ins Negative zu kommen obwohl die B. persistieren (man macht den LTT, der falsch negativ ist) und dann vermehren sich die B. wieder (Test wäre dann positiv nach einigen Wochen, man hat ihn aber zu bald gemacht) oder dauert es einfach einige Zeit bis der LTT bei erfolgreicher Therapie absinkt (LTT falsch positiv bei zu frühem Test nach AB)?
RE: Kann mir jemand weiterhelfen ?! -
Luddi - 10.01.2016
zum Thema LTT habe ich folgende Meinung: Er ist sicherlich hilfreich aber teuer und umstritten. Er ist vor allem dann hilfreich, wenn es mir so einigermaßen gut geht und ich überlege, ob ich noch einmal eine Therapie mache oder nicht. Wenn ich aber in der Situation bin, dass ich einen positiven Westernblot habe und noch am Anfang meiner Therapie stehe UND VOR ALLEM schwere Symptome habe, dann weiss ich nicht, weshalb ich jetzt Geld ausgeben soll für einen LTT. Wenn ich schwer (!) krank bin, muss ich doch sowieso behandeln - egal wie der LTT ausfällt. Wenn man natürlich grenzenlos Geld hat oder privat versichert ist, kann man mal aus Interesse in dieser Situation einen Test machen. Blöd ist nur, wenn einem dann aufgrund eines (falsch negativen) Ergebnisses die Behandlung verweigert wird, also bitte etwas Vorsicht in der beschriebenen Situation.
@Heinzi: um Deine interessanten Fragen beantworten zu können, müsste der Test ja wirklich erstmal validiert sein. Wir dürfen nicht vergessen, dass der Test umstritten ist und von der Schulmedizin nicht anerkannt ist. Er ist ein Phänomen aus Lyme-Land (wie ein anderer user, das so treffend nennt). Ich persönlich glaube zwar schon an den Test und an jene Labore, die ihn erfolgreich einsetzen, ABER der Zeitraum 6 Wochen Pause ist mit Sicherheit genausowenig erforscht wie der Test selbst, um da valide Aussagen zu treffen. Es bleibt alles Spekulation.
lg luddi
RE: Kann mir jemand weiterhelfen ?! -
borrärger - 10.01.2016
@Luddi und Heinzi
Bei mir war der LTT, drei Wochen, nach Ab, also zu früh gemacht, negativ. Zu dieser Zeit ging es mir auch nicht ganz so schlecht. Ein halbes Jahr später nach AB Pausen und noch einer kurzen Therapie, fünf einhalb Wochen nach AB, mir ging es auch mir wahnsinnig schlecht, da hatte ich wohl einen der höchsten LTT den einige Borrelioseärzte jemals gesehen haben. Also war er vorher eindeutig falsch negativ, aber was heißt falsch, er hat eigentlich immer meine Situation widergespiegelt. Es dauert, bis die Bakterien wieder aktiv werden und es dauert bis der Körper, geschwächt von Kh und Ab, wieder auf die Tests mit Antikörpern und Lymhozyten reagieren kann.
Bei Fortschreitender Kh werden die Tests oft sowieso eher negativ, weil das Immunsystem geschwächt ist
Auch Western Blot und Elisa werden verfälscht.
In der SHG wurde gesagt, die Tests können auch mehr anzeigen, also falsch positiv. Die Erfahrung hab ich aber nicht gemacht.
Ich hab den LTT trotz WesternBlot gemacht, gleich beides zusammen, denn ich hatte es eilig und wollte mit Ab anfangen. Und ich hab irgendwie gehofft, daß es vielleicht nicht ganz so schlimm ist, sondern Restbetände oder Sonstwas. Bin froh, daß ich denn Ltt gleich mit Blot in der Ab Pause gemacht hab, da wurde klar, daß ich mir so schnell keine 5 Wochen lange Ab Pause mehr leisten sollte, obwohl ich Ab ganz schlecht vertrage.
Gut, ich hab es schon vorher geahnt, aber so ganz gesund sind Ab schließlich auch nicht. Ich, zumindest, wollte genau wissen, warum ich mich so vergiften muß.
Das Thema hier ist nicht ganz richtig, in dem Thread von Vale und bestimmt schon mit der Suchfunktion zu knacken.
RE: Kann mir jemand weiterhelfen ?! -
urmel57 - 10.01.2016
Die zeitlichen Abstände beim LTT zur Behandlung richten sich vor allem aber auch an der Lebensdauer von Lymphozyten, die etwa bei 6-8 Wochen liegt. Bei erfolgreicher Therapie werden keine Lymphozyten mehr nachgebildet. Das heißt 6-8 Wochen nach erfolgreicher Therapie sollte der also negativ sein. Vorausgesetzt der Test zeigt ordentlich an.
Das muss aber nicht heißen dass er später nicht wieder positiv sein kann, wenn die Behandlung nicht ausreichend war! Testet man früher, misst man eben auch die Lymphozyten mit, die vor der Behandlung gebildet wurden. Ganz so schlecht ist der Test jedenfalls nicht, wenn er in einem ordentlichen Labor gemacht wird. Fallen die Werte nach Therapie überhaupt nicht ab und die Beschwerden bessern sich gar nicht, ist der Test möglicherweise dann auch falsch positiv gewesen. Dann müsste man auch nochmal an die Ursachenforschung gehen.
Bei mir kam das zumindest auch gut hin und hat mir die antibiotische Therapie überhaupt erst möglich gemacht. Alles andere was ich zuvor probiert hat war nicht wirklich zielführend.
Liebe Grüße Urmel