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EU-Ausschuss beriet über Lyme-Borreliose! - Druckversion

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RE: EU-Ausschuss beriet über Lyme-Borreliose! - urmel57 - 15.11.2018

(15.11.2018, 18:13)magihe schrieb:  Danke.
Leider ist dies bei mir so leise, daß ich kein Wort verstehe (Lautstärke am Rechner und "am Video" stehen auf max.).

Das ist aber ärgerlich, bei mir spielt das gut ab....


RE: EU-Ausschuss beriet über Lyme-Borreliose! - FreeNine - 23.11.2018

Am 15.11.18 wurde ein Beschluss in der Europäischen Kommision verabschiedet.

Dazu Univadis - das Medizinportal -Informativ.Unabhängig.Relevant vom 19.11.18
Warnung vor alarmierender Ausbreitung der Lyme-Krankheit in Europa

Zitat:Mitglieder des Europäischen Parlaments (MEP) haben zu dringendem Handeln aufgerufen, ...

... Schätzungen zufolge sind in der Europäischen Union (EU) eine Million Menschen von der Krankheit betroffen, aber die wirkliche Prävalenz von Lyme-Borreliose in der EU ist unbekannt. ...

... Die MEP sagten, die Kommission solle einheitliche Überwachungsprogramme einrichten und zur Erleichterung standardisierter diagnostischer Tests und Behandlungen mit den Mitgliedstaaten zusammenarbeiten. Sie forderten auch eine Meldepflicht in allen Mitgliedstaaten, die von der Krankheit betroffen sind, sowie die Förderung von individuellen Präventions- und Eindämmungsmaßnahmen gegenüber Zecken.

Die MEP forderten außerdem, evidenzbasierte Leitlinien zur klinischen Diagnose und Labordiagnose der Lyme-Krankheit zu erarbeiten und Ärzte dazu anzuhalten, klinische Untersuchungen auch dann durchzuführen, wenn die Serologie negativ ausfällt. ...



RE: EU-Ausschuss beriet über Lyme-Borreliose! - FreeNine - 27.11.2018

Die Ärztezeitung am 27.11.2018 dazu:

Parlamentarier für Meldepflicht bei Borreliose

Zitat:... Die Lyme-Borreliose sei eine stille Epidemie, von der mittlerweile EU-weit eine Million Bürger betroffen sind. Sie werde immer noch zu wenig diagnostiziert, auch weil geeignete Tests fehlten.

Das Parlament fordert mehr Forschung, Überwachungsprogramme und eine Vereinheitlichung von Diagnostik und Behandlung. Dazu gehöre auch eine Meldepflicht für die Erkrankung in allen EU-Staaten.

Außerdem sollten eigene ICD-Diagnoseschlüssel für Borreliose in Früh- und Spätstadium geschaffen werden. Die Mitgliedstaaten werden gebeten, die Möglichkeiten zu klinischen Untersuchungen auszuweiten, sodass Ärzten eine Diagnose auch dann möglich ist, wenn der Serologietest negativ ausfiel.



RE: EU-Ausschuss beriet über Lyme-Borreliose! - Regi - 28.11.2018

Zitat:Außerdem sollten eigene ICD-Diagnoseschlüssel für Borreliose in Früh- und Spätstadium geschaffen werden. Die Mitgliedstaaten werden gebeten, die Möglichkeiten zu klinischen Untersuchungen auszuweiten, sodass Ärzten eine Diagnose auch dann möglich ist, wenn der Serologietest negativ ausfiel.
Klinische Untersuchungen ausweiten? Was heisst denn das? Die Borreliose macht derart viele unspezifische klinische Symptome, dass das gar nicht realisierbar ist. Bleibt zu hoffen, dass dann nicht ein eng gefasster Symptomkatalog bleibt, wie er heute schon besteht. Und alle, die diese Symptome nicht haben, haben auch keine Borreliose, egal wie der Test ausfällt. Das haben wir schon.
Die wichtigste Forderung, nämlich die Forderung nach Forschung bei der Diagnostik (aktive vs. durchgemachte Borreliose, Autoimmungeschehen, irreversible Schäden an Gehirn, Nerven, Gewebe etc.), fehlt oder ist verwaschen.
Die Meldepflicht ist zum jetzigen Zeitpunkt eine Alibiübung. Wegen der lausigen Möglichkeiten bei der Diagnose, ist das ein Witz, der nur ein Haufen Geld kostet. Siehe dazu auch die Meldekriterien aus den Bundesländern, wo schon Meldepflicht besteht. Oder die Sentinella-Statistik aus der Schweiz, wo 90 % der gemeldeten Fälle ein EM hat. Spätmanifestationen mit unspezifischen Symptomen werden damit nicht erfasst. Meiner Meinung führt eine Meldepflicht zum jetzigen Zeitpunkt nur zu einer geschönten Statistik, die sicher nicht zu einer Verbesserung für Patienten in den späteren Stadien beiträgt, eher zur Verschlechterung. Vielleicht müsste man das den Parlamentariern auch einmal vor Augen führen.

LG, Regi


RE: EU-Ausschuss beriet über Lyme-Borreliose! - FreeNine - 23.07.2019

Das Parlament fordert, dass die "alarmierende" Ausbreitung der Lymedisease bekämpft wird.

Die Pressemittteilung hatten wir auch noch nicht dazu? vom 15.11.2018
Parliament calls for “alarming” spread of Lymedisease to be tackled
als PDF:
www.europarl.europa.eu/pdfs/news/expert/2018/11/press_release/20181106IPR18328/20181106IPR18328_en.pdf

Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator
Zitat:-Das Ausmaß der Epidemie stellt ein europäisches Gesundheitsproblem dar, so die Abgeordneten.
-fordert die Mitgliedstaaten auf, epidemiologische Daten und Berichte auszutauschen
-Die Europäische Kommission sollte einen EU-weiten Plan zur Bekämpfung der Krankheit ausarbeiten.

Die EU sollte Pläne zur Bekämpfung der Seuche, der "stillen Epidemie", die sich ausbreitet und rund eine Million Europäer betrifft, ausarbeiten. Die Europaabgeordneten äußerten ihre Besorgnis über die alarmierende Geschwindigkeit, mit der sich die Lyme-Borreliose in der gesamten EU ausgebreitet hat, in einer Resolution, die am Donnerstag von einer Handzeichenfolge angenommen wurde. Die Kommission sollte Pläne zur Bekämpfung der Seuche auf europäischer Ebene ausarbeiten, um der Schwere dieser stillen Epidemie gerecht zu werden, so die Abgeordneten. Das wahre Ausmaß der Lyme-Borreliose in der EU ist unbekannt, da es keine Statistiken über diese Krankheit gibt und die Vielfalt der Definitionen und Methoden zur Erkennung, Diagnose und Behandlung in der EU sehr groß ist, sagen die Abgeordneten. Die Europäische Kommission sollte einheitliche Überwachungsprogramme einführen und mit den Mitgliedstaaten zusammenarbeiten, um standardisierte Diagnosetests und -behandlungen zu erleichtern. Die Europaabgeordneten fordern außerdem eine Meldepflicht in allen von der Krankheit betroffenen Mitgliedstaaten sowie die Förderung individueller Präventions- und Kontrollmaßnahmen gegen Zecken, um die Ausbreitung der Borrelien einzudämmen.
Hintergrund Die Lyme-Borreliose ist die häufigste Zoonose in Europa mit geschätzten 650 000 -850 000 Fällen und einer höheren Inzidenz in Mitteleuropa. Die Infektion tritt im Frühjahrssemester (von April bis Oktober) auf, und die Borreliose wird als Berufskrankheit für Landwirte, Forstarbeiter und Feldforscher anerkannt. Infizierte Zecken und die Krankheit scheinen sich geografisch auszudehnen, wobei inzwischen auch Fälle in höheren Lagen und Breiten sowie in Städten erfasst werden. Verdächtige Ursachen sind unter anderem Veränderungen in der Landnutzung durch die Aufforstung von Böden mit geringer Qualität oder die Expansion von invasiven Pflanzen, Klimawandel, globale Erwärmung, übermäßige Luftfeuchtigkeit und andere Aktivitäten im Zusammenhang mit dem menschlichen Verhalten.

Weiterführende Informationen
Further informationAdopted text (15.11.2018)
Video recording of the debate (14.11.2018)
Question to the Commission

Die Fragen an die Kommision lauteten:
Zitat:Die Borreliose ist die häufigste und am weitesten verbreitete Zeckenkrankheit in Europa. Diese bakterielle Infektion kann das Nervensystem betreffen, und etwa 10 % der Infizierten sind gefährdet, eine Störung des zentralen Nervensystems zu entwickeln. Die Lyme-Borreliose ist mit Antibiotika behandelbar, obwohl derzeit kein zugelassener Impfstoff gegen diese Krankheit zur Prävention zur Verfügung steht. Darüber hinaus gibt es in der Europäischen Union keine genaue Beschreibung der Borreliose-Epidemiologie, und die Borreliose steht nicht auf der Liste der übertragbaren Krankheiten, die unter die epidemiologische Überwachung fallen. Infolgedessen fehlt es an Homogenität bei der zentralen Datenerfassung, Berichterstattung und Koordination der Lyme-Borreoliose.

1. Wird die Kommission die Borreliose in die europäische Liste der übertragbaren Krankheiten aufnehmen?

2. Wird die Kommission ein EU-Überwachungsprogramm zur Bekämpfung der Borreliose entwickeln?

3. Welche Maßnahmen ergreift die Kommission derzeit, um die Öffentlichkeit für die Borreliose zu sensibilisieren? Welche Maßnahmen gedenkt sie in Zukunft zu ergreifen?

4. Kann die Kommission erläutern, wie sie die Datenerhebungsmethoden in Bezug auf Screening und Behandlung, die in den Mitgliedstaaten für die Krankheit durchgeführt werden, verbessern will?

5. Welche konkreten Maßnahmen plant die Kommission, um die Behandlungspraktiken in der EU zu harmonisieren und eine ordnungsgemäße Diagnose und Untersuchung der Borreliose zu erleichtern?

6. Wird die Kommission die Mittel für die Forschung aufstocken, die sich auf die Methoden zur Diagnose der Borreliose sowie auf die Entwicklung einer Impfstoff- und Bakteriophagenbehandlung konzentrieren?

Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator

Siehe auch:
http://www.europarl.europa.eu/news/hu/press-room/20181106IPR18328/parliament-calls-for-alarming-spread-of-lyme-disease-to-be-tackled


RE: EU-Ausschuss beriet über Lyme-Borreliose! - Ehemaliges Mitglied 2 - 23.07.2019

Ich denke schon, dass sich in Sachen Borreliose etwas bewegt. Das Allerwichtigste ist, dass Borreliose nach Zeckenstichen schnellst möglichst diagnostiziert wird. Die Diagnose erfolgt in erster Linie aufgrund des Beschwerdebildes und da gibt es im Frühstadium auf jeden Fall ein paar typische Hinweise: Müdigkeit, Kraftlosigkeit, Kopfschmerzen, Erbrechen, Bauchschmerzen, Atemnot, Gefühl von Kranksein. Es müssen nicht alle Beschwerden von Anfang an vorhanden sein, aber wenn mehrere solche Symptome auftreten und erst recht wenn man weiss, dass man von Zecken gestochen wurde, dann muss ein Arzt auf Borreliose tippen und dann sollte ein Arzt Antibiotika verabreichen. Diesbezüglich wurden bislang zu viele Fehler gemacht, weil gewisse Ärzte Unsinn verbreiten und eine Diagnose in erster Linie aufgrund des Beschwerdebildes nicht anerkennen wollen.

Ich denke, dass der EU-Ausschuss solche Fehlbehandlungen mit seinem oben genannten Vorgehen zukünftig verhindern möchte, was der erste wichtigste Schritt ist. Im zweiten Schritt kann dann auch nach Testmethoden geforscht werden.

In der Schweiz hat der Kantonsarzt vom Kanton Baselland, was die Stadt Basel umgibt und somit an Süddeutschland grenzt, bereits im 2008 in einem Schreiben festgehalten, dass das ganze Kantonsgebiet Borreliose aufweise.
https://www.baselland.ch/politik-und-behorden/direktionen/volkswirtschafts-und-gesundheitsdirektion/medienmitteilungen/durch-zecken-ubertragene-krankheit-in-liesberg

Da aber die Uniklinik in Freiburg, DE, unter Dr. Rauer Borreliose nicht aufgrund des Beschwerdebildes diagnostiziert, und die Unikliniken in der Schweiz dem folgen, gibt es hier in der Region Basel/Baselland/Süddeutschland so viele Patienten, die an chronischer oder disseminierter Borreliose leiden.

Heute machte ich eine Wanderung im Chaltbrunnental (Kanton Baselland) und siehe da: da war ein Schild aufgehängt: Achtung Zecken! Was mich doch überraschte, weil ich dieses nun zum ersten Male dort sah. Schlecht ist natürlich, dass nicht auch darauf hingewiesen wurde, dass Zecken Borreliose und FSME verursachen. Denn ich denke es gibt nach wie vor viele Menschen, die nicht wissen wie gefährlich diese Krankheiten sind.


RE: EU-Ausschuss beriet über Lyme-Borreliose! - Nala - 24.07.2019

Ein "Vorsicht-Zecken-Schild" habe ich bereits 2013 bei uns im Wald entdeckt. Ich wohne in Norddeutschland ! Trotzdem, man sollte die Hoffnung nie aufgeben ...


RE: EU-Ausschuss beriet über Lyme-Borreliose! - nt_grizzly - 24.07.2019

Ich denke vor Allem die Aufklärung, welche Ausmaße die Krankheit annehmen kann, wenn man nicht rechtzeitig behandelt wird, muss breiter in die Öffentlichkeit getragen werden.
Ich bin damals mit Vermutung wieder Borreliose zu einer Ärztin, von der es an der Uniklinik hieß, sie wäre zuständig für die Infektologischen Sachen.... weiß jetzt warum, weil sie die einfach auch bei sehr hohem Antikörpertiter und passender Klinik (Grippeschub+das volle Programm) unbehandelt lässt und das bei zunehmender Verschlechterung für 1.5 Jahre......
Wäre da nicht von allen Ärzten, mit denen ich zusammengearbeitet habe und auch meinen Angehörigen, gesagt worden, Borreliose ist nicht so schlimm, da wird nur so viel 'Gerede' drum gemacht. Ich hätte mir sofort eine Zweitmeinung geholt und auf AB bestanden!
Nach der Zweitmeinung einer Rheumatologin, wurde Ihrerseits auch sofort mit der AB begonnen. Da ich aber 1.5 Jahre zugesehen habe, wie es immer weiter bergab mit mir ging, aber eben den Aussagen 'zu viel Stress/Sport', 'schlechtes Immunsystem', 'Übertrainingsyndrom' geglaubt habe, besitze ich wie woanders schon ausführlicher geschrieben Läsionen im Hirn und kämpfe seit 1.5 Jahren mit AB, unterbrochen durch stationären Cortisonstoß, für meine Gesundheit).
Da wäre einfach die Info: Borreliose ist nicht zu unterschätzen, nimm mal sicherheitshalber 4 Wochen AB, äußerst hilfreich gewesen......


RE: EU-Ausschuss beriet über Lyme-Borreliose! - FreeNine - 25.07.2019

Noch dazu gefunden vom 15.11.2018:
"Europa kann mehr Sicherheit vor den Gefahren von Zeckenbissen bieten" - ÖVP-Europa-Abgeordneter Lukas Mandl

Frühzeitige Diagnose entscheidend/Zentrales Nervensystem bedroht/Mindestens 70.000 Fälle in Österreich pro Jahr

Zitat:...„Oft wird die Krankheit nicht rechtzeitig erkannt und nimmt einen schweren Verlauf, der direkt das zentrale Nervensystem der Betroffenen stört. Hier herrscht akuter Handlungsbedarf, es geht um unsere Sicherheit, wenn wir uns im Freien, besonders in Wäldern, bewegen“, so Mandl. Ein energisches, gemeinsames Eingreifen sei das Gebot der Stunde, denn „Krankheiten stoppen nicht an Landesgrenzen“, hält Mandl fest.
...
„Denn bisher haben wir in Europa keinen belastbaren Überblick über die Verbreitung und deren präzise Ursachen. Nur wenn wir für eine zuverlässigere frühzeitige Diagnose sorgen, können wir die Zahl der Fälle von schweren Verläufen senken. Das verbessert nicht nur die Lebensqualität der Erkrankten, sondern senkt auch die bisher hohen Behandlungskosten“, sagt Mandl. „Rund 330 Millionen Euro könnten in fünf Jahren eingespart werden, wenn wir erfolgreich sind.“



RE: EU-Ausschuss beriet über Lyme-Borreliose! - FreeNine - 01.04.2023

5 Jahre ist es schon wieder her, das das Europäische Parlament zum Thema Lyme-Borreliose tagte.
In der Öffentlichkeit wurden diese Tagungen in Deutschland wohl kaum bekannt. Hat uns von Deutschland dort überhaupt jemand vertreten? Wurde das Thema in Deutschland zu den Akten gelegt. Fragen über Fragen? Was ist seitdem passiert oder bewegt sich?

Da die Links auf unserer Homepage (siehe Beitrag #8) nicht mehr alle funktionieren bin ich auf der Seite der Borreliose Selbsthilfegruppe Brandenburg unter Aktuelles auf die Videos der damaligen Sitzung gestoßen. Unter 2018 findet man den Link zu beiden EU-Parlamentarischen Plenarsitzungen von Februar und November 2018 zum nachhören/schauen:
Die Tonspur kann auf auf deutsch eingestellt werden! Lightbulb

Zitat: Hier geht es zum gesamten Video-Stream, etwa ab 09:53:52 min (deutsche Simultanübersetzung)
  • 15. Nov. 2018 EU-Parlamentarische Plenarsitzung - Thema: Borreliose (Lyme-Krankheit)

Text: http://www.europarl.europa.eu/[b] (Entschließung)




Hier geht es zum Video-Stream
[b]etwa ab 11:21:33 min (deutsche Simultanübersetzung):[/b]

[/b]
  • [b]1. Februar 2018 EU-Ausschuss für Umwelt, öffentliche Gesundheit und Nahrungsmittelsicherheit im Europäischen Parlament,Thema: Lyme disease (Borreliose)[/b]


Danke an die SHG in Brandenburg Icon_danke_ATDE

Zur Erinnerung - Auszug aus der Entschließung des europ. Parlament:

Zitat:Das Europäische Parlament,
(...)
1. äußert seine Besorgnis über das alarmierende Ausmaß der Verbreitung der

Lyme-Borreliose in der Bevölkerung Europas, zumal laut den verwendeten

Zählmethoden etwa 1 Million Bürger betroffen sind;


2. weist darauf hin, dass in allen Mitgliedstaaten in unterschiedlichem Umfang eine
Zunahme an BorrelioseErkrankungen zu verzeichnen ist, was diese Erkrankung in
Europa zu einem Gesundheitsproblem macht;


3. begrüßt die Fördermittel, die von der EU bis dato für die Forschung in Bezug auf die
Früherkennung und künftige Behandlung der Lyme-Borreliose bereitgestellt wurden
(etwa 16 Millionen EUR über Projekte wie ANTIDotE, ID-LYME und
LYMEDIADEX);

4. fordert weitere Finanzmittel für Methoden zur Diagnose und Behandlung der
Lyme-Borreliose; regt zu diesem Zweck an, die Forschungsanstrengungen weiter zu
fördern, und zwar sowohl im Hinblick auf eine Aufstockung der Mittel als auch im
Hinblick auf den Austausch epidemiologischer Daten, einschließlich Daten über die
Verteilung und die Prävalenz pathogener und nichtpathogener Genospezies;

5. fordert mehr internationale Zusammenarbeit bei Forschungsarbeiten zur
Lyme-Borreliose;

6. ersucht die Kommission, möglichst viele Informationen über ScreeningVerfahren für
die Lyme-Borreliose und zu deren Behandlung in den Mitgliedstaaten zu sammeln;

7. fordert die Einführung der Meldepflicht für die Lyme-Borreliose in allen
Mitgliedstaaten;

8. fordert die Kommission auf, die Zusammenarbeit und den Austausch bewährter
Verfahren unter den Mitgliedstaaten im Hinblick auf die Überwachung, Diagnose und
Behandlung der Lyme-Borreliose zu fördern;

9. begrüßt, dass die Lyme-Borreliose von einigen Mitgliedstaaten auf der Grundlage einer
spezifischen Methode in ihr nationales Überwachungssystem aufgenommen wurde;

10. fordert die Kommission auf, einheitliche Überwachungsprogramme einzurichten und
gemeinsam mit den Mitgliedstaaten daran zu arbeiten, die Standardisierung der
Diagnosetests und der Behandlungsverfahren voranzubringen; fordert die Kommission
auf, Borreliose als Berufskrankheit von in Land- und Forstwirtschaft Tätigen und
Feldforschern (etwa Biologen, Geologen, Landvermessern und Archäologen)
anzuerkennen;

11. fordert, dass Maßnahmen zur individuellen Prophylaxe und zur Kontrolle der
Zeckenpopulation in den Mitgliedstaaten durchgeführt werden, um der Verbreitung des
BorrelioseBakteriums vorzubeugen;

12. fordert, dass evidenzbasierte Leitlinien zur klinischen und labortechnischen Diagnose
der Lyme-Borreliose ausgearbeitet werden; fordert, dass im Rahmen des
ICDDiagnoseschlüssels zwischen dem Frühstadium und dem Spätstadium der
Lyme-Borreliose unterschieden wird; fordert auch getrennte ICD-Diagnoseschlüssel für
die einzelnen Symptome im Spätstadium der Lyme-Borreliose;

13. fordert, dass die Kommission auf der Grundlage der bewährten Verfahren in der EU
Leitlinien für die Ausbildung niedergelassener Ärzte veröffentlicht, um die Diagnose
der Lyme-Borreliose und entsprechende Screening-Untersuchungen zu fördern;

14. fordert die Mitgliedstaaten auf, verstärkt klinische Untersuchungen einzusetzen, so dass
Ärzte selbst dann eine Lyme-Borreliose diagnostizieren können, wenn die serologischen
Untersuchungen negativ sind, um darauf hinzuwirken, dass die Patienten keinem
Therapiestillstand ausgesetzt sind;

15. fordert die Kommission auf, das Ausmaß des Phänomens zu prüfen, dass sich manche
Patienten lange um eine korrekte Diagnose und Behandlung der Lyme-Borreliose
bemühen müssen, und insbesondere, wie viele Patienten sich in einen anderen Staat
begeben, um sich dort behandeln zu lassen, und fordert die Kommission ferner auf, die
diesbezüglichen finanziellen Auswirkungen zu bewerten;

16. fordert die Planung und Durchführung innovativer Projekte, die zu einer besseren
Datenerfassung und zu wirksameren Bildungs- und Sensibilisierungsmaßnahmen
beitragen können;

17. begrüßt den Durchführungsbeschluss (EU) 2018/945 vom 22 Juni 2018 der
Kommission über die durch epidemiologische Überwachung zu erfassenden
übertragbaren Krankheiten und damit zusammenhängenden besonderen
Gesundheitsrisiken sowie über die entsprechenden Falldefinitionen1, der die Lyme-
Borreliose umfasst;

18. betont, dass die Aufnahme der Lyme-Borreliose in das europäische Netz für die
epidemiologische Überwachung es den Patienten ermöglicht, von folgenden Vorteilen
eines robusten und strukturierten Gesundheitssystems zu profitieren: ständige
Kommunikation zwischen den zuständigen nationalen Behörden, schnelle und
zuverlässige Ermittlung von Lyme-Borreliose-Fällen in der Union, gegenseitige
Unterstützung bei der Analyse und Interpretation der gesammelten Überwachungsdaten
und Einsatz von Instrumenten, die notwendig sind, um die Verbreitung dieser Krankheit
beim Menschen einzudämmen;

19. fordert die Mitgliedstaaten auf, Kampagnen zur Information und Sensibilisierung der
Bevölkerung und aller interessierten Kreise über die Existenz der Lyme-Borreliose
durchzuführen, und zwar in erster Linie in den Regionen, in denen die Lyme-Borreliose
besonders stark verbreitet ist, und weist darauf hin, dass sie dabei auf die logistische
Unterstützung der Kommission zurückgreifen können;

20. fordert die Kommission auf, einen europäischen Plan zur Bekämpfung der
Lyme-Borreliose auszuarbeiten, der der Schwere dieser stillen Epidemie angemessen
ist, und unterstützt die Einrichtung eines europäischen Netzes zur Bekämpfung der
Lyme-Borreliose unter Einbeziehung der einschlägigen Interessenträger;

21. fordert die Kommission und die Mitgliedstaaten auf, für Personen, die ein hohes Risiko
haben, an Lyme-Borreliose zu erkranken – etwa im Freien tätige Personen –,
gemeinsame Präventionsleitlinien zu veröffentlichen sowie ferner Leitlinien für eine
standardmäßige Diagnose und Behandlung;

22. fordert die Kommission auf, präventive Borreliose-Untersuchungen sowie eine Methode
für die rasche Behandlung der Krankheit und die Überwachung des Krankheitsverlaufs
bei in Land- und Forstwirtschaft Tätigen und Feldforschern einzuführen;

23. beauftragt seinen Präsidenten, diese Entschließung der Kommission zu übermitteln.