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Doxycyclin - leichtes Brenngefühl am Arm? - Druckversion

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RE: Doxycyclin - leichtes Brenngefühl am Arm? - Marvolo - 14.07.2020

(12.07.2020, 23:59)fischera schrieb:  Ich möchte aus der Ferne behaupten, Deine 200mg sind ein guter Weg dich von den Biestern zu befreien, wenn sie Dich infiziert haben.
Wenn Dein Körpergewicht mehr als 80 Kg beträgt, teile es hier mit. Ich oder JEMAND wird Dir dann erklären was der Grund ist.

aktuell ca. 73 kg.


(12.07.2020, 23:59)fischera schrieb:  Der von Dir erwähnte "Zeckenspezialist" ist ein Borreliose Spezi, ich ziehe ihn auch gern zu Rate. Doch seit einiger Zeit macht er mir Kopfschmerzen durch seine Aussagen. Ist er nicht im Ruhestand seit einiger Zeit?

Er führt nicht mehr seine eigene Praxis, ist aber trotzdem noch an einigen Tagen in der Woche in der Praxis (die jetzt ein Nachfolger leitet) aktiv. Da konnte ich ihn besuchen.
Ich bin verwundert, dass er hier neben dem anderen aus XXX, als einer der Zeckenspezialisten gilt, aber bei meinem Besuch und nach meiner Schilderung erstmal meinte, es sei ja aktuell gar keine Wanderröte zu sehen und er bezweifle auch sehr stark, dass es sich bei mir überhaupt um eine gehandelt haben könnte, denn die würden nicht nach so kurzer Zeit direkt wieder verschwinden, sondern WENN sie mal da sind, länger bleiben. Auch hat er keine AB-Therapie vorerst ausgesprochen. Die habe ich ja dann aufgrund eines Hausarztes begonnen.

Was ich auch noch fragen wollte: du meintest oben, meine aktuelle AB-Therapie sei früh angefangen worden und daher ein guter Weg. Jetzt schreibt aber eben dieser Arzt (D.H.)  auf seiner Homepage zu der Anwendung eines AB:

Die verwendeten Antibiotika dürfen nicht unterdosiert werden. Es ist mit Sicherheit sinnlos, eine Lyme-Arthritis mit 100 mg Doxicyclin oral täglich therapieren zu wollen. (zum Vergleich: Cefotaxim, Erythromycin und Doxicyclin haben eine vergleichbare Aktivität gegen Borrelien; im Fall des Cefotaxim werden 6000 mg täglich gegeben, also wesentlich höhere Spiegel erreicht!) Bei 200mg Doxicyclin oral als Einzeldosis erreicht man Serumspiegel von etwa 3-4 mg/l. Dies reicht nicht aus, um auch Keime in schlecht zugänglichen Geweben zu erreichen.


Heißt das nun, dass meine momentane Therapie von 200mg 1x täglich für 20 Tage nicht ausreichend ist, oder wie muss das verstanden werden?



Edit: Siehe meinen Hinweis in Deinem anderen Thread!
(https://forum.onlyme-aktion.org/showthre...#pid165439)
Mod.



RE: Doxycyclin - leichtes Brenngefühl am Arm? - urmel57 - 14.07.2020

Hallo Marvolo, 

200mg Doxycyclin ist die Dosierung, wie sie in vielen gängigen Leitlinien vorgegeben wird. z.B. https://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/013-044.html
Bei Anzahl von ca. 5% der Patienten  bleiben nach einer Wanderröte Beschwerden. Die Annahme, dass 400 mg ein besseres Ergebnis bringen sind wissenschaftlich leider nicht belegt. Es erklärt sich aus empirischer Erfahrung und einer gewissen Logik, dass Antibiotika gewichtsadaptiert gegeben werden sollten. Bei Kindern und Tieren jedenfalls wird das so gehandhabt. 

Ich persönlich würde jetzt an deiner Stelle jetzt die Zeit voll machen mit 200mg und das würde bei den meisten reichen. Bei dir mit einer noch nicht mal gesicherten Borreliose wahrscheinlich auch. Mach dich jetzt nicht verrückt. 

Liebe Grüße Urmel


RE: Doxycyclin - leichtes Brenngefühl am Arm? - Zotti - 14.07.2020

(14.07.2020, 16:00)Marvolo schrieb:  Heißt das nun, dass meine momentane Therapie von 200mg 1x täglich für 20 Tage nicht ausreichend ist, oder wie muss das verstanden werden?

Die erwähnte Einzeldosis von 200mg ist eine Einzeldosis.
Du nimmst täglich 200 mg. Das ist eine Therapie, keine Einzeldosis!

Im übrigen würde ich an Deiner Stelle langsam mal mit dem Recherchieren aufhören, Du machst Dich nur verrückt und schwächst damit Dein Immunsystem.
Deine Behandlung passt in den allermeisten Fällen:
Früh mit der Behandlung begonnen, Leitliniengerechte Dosierung und Leitliniengerechte Dauer.
Es ist ja nicht so, das die Lehrmeinung genereller Unfug ist, in den meisten Fällen passt das. Wenn zu spät behandelt wird, oder nicht ausreichend, oder die Infektion lange nicht bemerkt wurde kann es zu Problemen kommen, die dann nicht mehr von der Leitlinie adäquat erfasst werden.

Mach doch mal einen Spaziergang in der Natur, und wenn Du richtig abgelenkt bist, frage Dich hinterher, ob Du währenddessen etwas von Deinen Beschwerden gemerkt hast. Manchmal hilft schon, sich nicht hineinzusteigern.


RE: Doxycyclin - leichtes Brenngefühl am Arm? - Marvolo - 14.07.2020

Dankeschön an euch!

Nur als kleines Update: der Befund der Dunkelfeldmikroskopie ist heute eingetroffen. Borrelien wurden keine gefunden, allerdings Clamydien/Mycopl. in Form einer mittelgradigen Belastung (Therapie indiziert). Ebenfalls Candida Albicans in einer mittelgradigen Belastung (Therapie indiziert).

Der Candida könnte eventuell meine Symptome, die ich das ganze Jahr über für Reizdarm gehalten habe, erklären (ständig Blähungen). Woher die Clamydien allerdings kommen sollen, kann ich mir nicht erklären.

Die sollten ja aber nun mit dem Doxy auch direkt angegangen werden, oder? Falls ich tatsächlich keine Borrelien durch die Zecke habe, dann nehme ich das Doxy nun wenigstens nicht völlig umsonst bei den Clamydien.

Wieviel man jetzt dieser Dunkelfeldmikroskopie vertrauen kann - ich weiß es nicht. Vielleicht genauso viel oder wenig wie allen anderen Tests beim Thema Borreliose. Aber sollte ich mal meinen Hausarzt auf den Candida ansprechen? Durch das Antibiotikum besteht doch ohnehin die Gefahr für Pilze, und wenn hier jetzt angeblich schon einer gefunden wurde? Aber vermutlich brauche ich meinem Hausarzt diese Befunde der Mikroskopie gar nicht erst vorlegen.